Daniel Kehlmann: Ruhm

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Daniel Kehlmann: Ruhm

Beitragvon Fevvers » Di 24. Feb 2009, 21:25

Hallo zusammen,

ich habe Kehlmanns neuen Roman inzwischen beendet und kann meinen früheren Einschätzungen (s. hier) kaum noch etwas Neues hinzufügen.

Ich fand die einzelnen Geschichten ausnahmslos sehr interessant, einige gefielen mir jedoch mehr als andere. Einige haben mich gerührt, andere waren einfach nur abgedreht. In fast allen geht es um Identität, was ist real, was nicht? Kommunkation bzw. die modernen Kommunikationsmittel sind ebenfalls Thema. Ferner mochte ich Kehlmanns Humor.

Um die lockeren Zusammenhänge zwischen den Kapiteln zu bemerken, muss man konzentriert lesen, was mir nicht immer möglich war. Der Roman schreit bei mir also nach einer zweiten Lektüre (oder dem Hörbuch), die womöglich erhellender sein wird.

Alles in allem lesenswert, aber vermutlich nicht mein Lesehighlight des Jahres.

LG, Fevvers
Liebe Grüße, Fevvers

Ich lese gerade: Florian Illies, 1913 (S.Fischer)

Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das allemal im Buch?
(G.C.L.)
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Re: Daniel Kehlmann: Ruhm

Beitragvon Petra » Mi 18. Mär 2009, 12:18

Hallo Fevvers,

schon lange wollte ich Deinen Thread zu Kehlmanns "Ruhm" lesen. Heute komme ich endlich dazu.

Das Buch interessiert mich nach wie vor. Es kann gut sein, dass es früher oder später mit muss! ;-)
Da ich ja meistens eine sehr aufmerksame (dafür aber langsame) Leserin bin, könnten mich diese losen Verbindungen interessieren.

Außerdem gefiel mir ein reinlesen kürzlich in das Buch.

Die Lesung ist bestimmt auch toll. Zumal auch Ulrich Matthes mit dabei ist!

Danke für Deinen interessanten Bericht über Deine Lektüre! So kann ich mir schon was genaueres unter dem Buch vorstellen.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Daniel Kehlmann: Ruhm

Beitragvon delila » Do 19. Mär 2009, 18:15

Hallo Zusammen,
hab auch kürzlich Kehlmanns "Ruhm" gelesen und habe mich sehr gut unterhalten, obwohl ich eigentlich Romane bevorzuge und mir Kurzgeschichten meistens zu kurz sind;-)
Am eindrücklichsten ist Kehlmanns Fähigkeit, für jede Geschichte eine ganz eigene Erzählstimme zu entwickeln, wobei mir manche natürlich sehr viel besser gefallen haben als andere.
In einem Interview erzählte der Autor dann noch, dass er ein großer Fan von Episodenfilmen ist und er dieses Erlebnis in die Literatur übertragen wollte, dieser Aspekt ist richtig spannend geworden beim Lesen. Denn in meinem Kopfkino haben sich dann manche Details aus der einen Geschichte in der nächsten wiederfinden lassen, was fast schon ein bischen wie ein Detektivspiel war. Ich wünsche dem Buch daher noch ganz viele Leser, auch wenn Kurzgeschichten nicht Jedermanns Geschmack ist.
delila
 

Re: Daniel Kehlmann: Ruhm

Beitragvon Binchen » Do 19. Mär 2009, 22:39

Danke Ihr Lieben, für die verschiedenen Erläuterungen,

Ich habe heute zum wiederholten Mal reingelesen und dazu auch reingelauscht. Die Hörprobe hat mich leider bisher nicht überzeugt. Das, was Du, liebe Delila zu den verschiedenen Erzählstimmen sagst, gibt mir nochmal den Tipp ggf. auch beim reinlauschen etwas länger hin zu hören.

Das reinlesen war bisher überzeugender, auch wenn es Herr Matthes ist, der es uns vorliest.
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Re: Daniel Kehlmann: Ruhm

Beitragvon Petra » Fr 20. Mär 2009, 09:47

Hallo delila, Hallo Binchen,

das ist ja interessant, delila! Vielen Dank für Deinen Beitrag dazu hier - für mich sehr bereichernd!

Episodenfilme mag ich auch sehr! Ich finde sie oft beeindruckend. Wie man eine Geschichte (nein: GeschichteN) so lose erzählen und sie doch irgendwie miteinander verweben kann. Schön, den Hintergrund zu wissen, dass Kehlmann sich hier literarisch in so etwas versucht!

Jetzt hält mich nicht mehr viel davon ab, das Buch zu kaufen. Ich rücke dieser Entscheidung immer näher!

Zumal Du, Binchen, hier von Deinem Lauschangriff auf die Lesung berichtet hast. Das erschien mir eine Alternative. Aber wenn Du nicht so ganz begeistert warst, bzw. das Buch Dich mehr angesprochen hat, dann werde ich es wohl bei dem Buch belassen. Du hast mir somit bei DIESER Entscheidung geholfen: Buch oder Hörbuch. Ich glaube, ich persönlich bin eh mit dem Buch besser beraten. Denn ich lese viel aufmerksamer als ich höre. Und ich würde diese kleinen Details, von denen Fevvers und delila sprechen, nicht gern verpassen! Und wie gesagt: Das reinlesen sagte mir ja schon zu! Nun bin ich auch noch vorgewarnt, dass er für seine Geschichten verschiedene Töne anschlägt. Auch interessant. So ist es ja auch oft in Episodenfilmen.

Sagt: Episodenfilme. Welche mochtet Ihr besonders? Ich bin ganz fasziniert von "L.A. Crash" gewesen. Sehr gut sein soll auch "Grand Canyon". Bei der Gelegenheit habe fiel mir der jetzt wieder ein und ich habe den jetzt mal auf meiner Wunschliste notiert.
Auch auf "21 Gramm" wäre ich sehr neugierig.

Gesehen habe ich sonst noch "11:14". Sehr raffiniert gedreht. Wenn auch sicher mit kleinem Budget.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Daniel Kehlmann: Ruhm

Beitragvon Rachel » Mo 23. Mär 2009, 15:59

Hallo Petra,

Petra hat geschrieben:Sagt: Episodenfilme. Welche mochtet Ihr besonders? Ich bin ganz fasziniert von "L.A. Crash" gewesen. Sehr gut sein soll auch "Grand Canyon". Bei der Gelegenheit habe fiel mir der jetzt wieder ein und ich habe den jetzt mal auf meiner Wunschliste notiert.
Auch auf "21 Gramm" wäre ich sehr neugierig.

"L.A. Crash" ist auch mein Favorit. Ansonsten fallen mir spontan noch "Babel" und "Bobby" ein, die mochte ich beide ebenfalls sehr. "11:14" kenne ich ebenfalls, der hat mir auch gut gefallen. Ich werde bei Gelegenheit mal in mich gehen und überlegen, was ich noch kenne. :)
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Re: Daniel Kehlmann: Ruhm

Beitragvon JMaria » Di 24. Mär 2009, 18:16

Petra hat geschrieben:

Sagt: Episodenfilme. Welche mochtet Ihr besonders? Ich bin ganz fasziniert von "L.A. Crash" gewesen. Sehr gut sein soll auch "Grand Canyon". Bei der Gelegenheit habe fiel mir der jetzt wieder ein und ich habe den jetzt mal auf meiner Wunschliste notiert.
Auch auf "21 Gramm" wäre ich sehr neugierig.

Gesehen habe ich sonst noch "11:14". Sehr raffiniert gedreht. Wenn auch sicher mit kleinem Budget.


Hallo Petra,

kenne natürlich keins der von dir genannen Filme. Aber das passiert mir öfters mit neueren Filmen. *g*

Aber einen Episodenfilm kenne ich, nämlich "Tatsächlich Liebe". Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber dann hat er mir doch sehr gut gefallen.

Liebe Grüße
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Re: Daniel Kehlmann: Ruhm

Beitragvon Trixie » Di 24. Mär 2009, 18:39

Petra hat geschrieben:Sagt: Episodenfilme. Welche mochtet Ihr besonders? Ich bin ganz fasziniert von "L.A. Crash" gewesen. Sehr gut sein soll auch "Grand Canyon". Bei der Gelegenheit habe fiel mir der jetzt wieder ein und ich habe den jetzt mal auf meiner Wunschliste notiert.
Auch auf "21 Gramm" wäre ich sehr neugierig.

Gesehen habe ich sonst noch "11:14". Sehr raffiniert gedreht. Wenn auch sicher mit kleinem Budget.


Hallo Petra,

leider bin ich bei modernen Episodenfilmen auch nicht besonders bewandert. Ähnlich wie Maria ist mir da auch nur "Tatsächlich...Liebe" untergekommen.
An älteren Episodenfilmen fällt mir allerdings ein:
"Der gelbe Rolls Royce", darin wird in ... grübel... drei Geschichten erzählt, wie ein Rolls Royce im Laufe von etwa dreißig Jahren durch die Hände verschiedener Besitzer wandert. Riesen Star-Aufgebot, die Geschichten eher ruhig, stellenweise etwas traurig-beklemmend, wobei mich die letzte, mit Ingrid Bergman und Omar Sharif, dann doch wieder aufbaute.
Oder "Der mysteriöse Mr. Lao" mit Tony Randall in der Titelrolle. Nicht unbedingt mein Liebling, dazu mutet er mir persönlich ein wenig zu verwirrend an, kann aber auch daran liegen, daß ich ihn in recht jungen Jahren das erste Mal gesehen habe, und dieser erste Eindruck hat angehalten...
Vielleicht der bekannteste Episodenfilm dürfte "Hotel International" sein. Ebenfalls mit einer Menge großer Stars, darunter eine noch junge Maggie Smith, die eine meiner Lieblingsschauspielerinnen ist.

Generell sehe ich Episodenfilme aber sehr selten (so viele wurden/ werden ja auch nicht gedreht), eine zentrale Geschichte ist mir da doch lieber.

Gruß,
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Re: Daniel Kehlmann: Ruhm

Beitragvon Petra » Fr 27. Mär 2009, 12:16

Hallo zusammen,

"Ruhm" ist nun bei mir zu Hause eingetroffen und wartet auf Lesezeit. Und auch der Episodenfilm "Grand Canyon" - ich bin sehr gespannt darauf! :-)

Auch wurde ich hier zum Kauf eines weiteren Episodenfilms angestiftet: Babel.

Und mir ist aufgefallen, dass ich noch einen zu Hause habe, der auf Guck-Zeit wartet: Bobby! Ich wusste nicht, dass es ein Episodenfilm ist. Er hörte sich aber auch ohne diese Detail schon sehr, sehr interessant an! Ich freue mich darauf!

"Tatsächlich Liebe" kenne ich ebenfalls - nenne ihn sogar mein Eigen. Den mag ich auch sehr, sehr gern (die Einstiegsszene auf dem Flughafen finde ich schon umwerfend! Sehr atmosphärisch und bewegend und Gedanken auslösend)! Ich finde es schön, wenn ein Thema in so unterschiedlichen Facetten eingefangen wird. Das nimmt einem Thema die Einseitigkeit, die es schnell erhalten kann, wenn man nur eine Facette davon beleuchtet. Mal viele verschiedene in einem Film (oder auch gern Buch) aufgezeigt bekommen, finde ich sehr schön und interessant. Mich bewegt das immer zu vielen Gedanken zum Thema. Deshalb mag ich Episodenfilme auch so gern! Klar, eine einzelne in sich geschlossene Geschichte bevorzuge ich für gewöhnlich auch. Aber ab und an einen Episodenfilm - wenn er denn gut gemacht ist - lasse ich mir nur zu gern gefallen! :-)

Ich danke Euch für Eure Tipps zum Thema Episodenfilm. Auch für die älteren - sicher auch sehr interessant. Da werde ich mal die Augen offen halten, wenn mal einer im Fernsehen läuft.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Daniel Kehlmann: Ruhm

Beitragvon JMaria » Mo 30. Mär 2009, 12:06

Hallo zusammen,

nochmals zum Episodenfilm. Am Wochenende sah ich einen Film, der vielleicht nicht gerade als Episodenfilm betitelt werden kann, aber in seiner Art dem doch sehr nahe kommt, da darin 4 Paare die Hauptrolle spielen und am Schluss miteinander verflochten sind. Mir hat der Film jedenfalls sehr gut gefallen:

Lantana. Ein Australischer Film. Lantana heißt Im Geflecht.

Es beginnt wie ein Thriller (eine Leiche im Gestrüpp/Geflecht), doch weiß man nicht, was eigentlich passiert ist. Denn im Grunde geht es im Film um Vertrauen. Neuerworbenes Vertrauen und verlorenes.

Liebe Grüße
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