Re: Anna Karenina - welche Ausgabe?
Verfasst: Do 5. Mär 2009, 21:02
Liebe Petra,
ich habe gerade die Manesse- Ausgabe von AK gelesen und fand sie sehr gut.
1. Handling der Bücher ist klasse. Sie liegen gut in der Hand und passen in jede Handtasche, sind nicht zu schwer und mir persönlich macht die kleinere Schrift nichts aus. Irgendwann vergisst man es.
2. Die Verarbeitung ist toll. Sie haben weder durch das ständige Herumtragen noch durch das Lesen gelitten, wie Du ja weißt bin ich ein Leser, der nicht immer sooo sanft mit den Büchern umgeht und sie auch mal beim Lesen auseinanderknickt. Selbst das macht den guten Manesses nichts aus. Von der Rückseite betrachtet, sehen sie völlig ungelesen aus.
3. Was die Übersetzung angeht, so kannst Du Dir die frage, ob es gut ist oder nicht nur selbst beantworten. Übersetzungen sind, wenn Sie nicht gerade unbedingt zwingend nötig wortwörtlich sein sollen, den Sinn aber nicht umkehren oder gar verfälschen sehr abhängig vom eigenen Sprachgefühl und Sprachempfinden.
Die Übersetzung der Manesse-Ausgabe ist sicherlich nicht so antiquiert, wie manch andere, was nichts heißen soll, denn antiquiert kann auch sehr schön sein und passend. Hier empfand ich die Sprache als recht modern mit einem Hauch des "alten Geistes".
Die 1600 Seiten sind auf 2 Bände verteilt und lesen sich sehr schnell und flüssig runter. Dennoch büßt sie nichts ein von der Atmosphäre des alten Russlands.
Ich will nun mal versuchen, die genannten Sätze zu finden und die Manesse-Übersetzung anzugeben:
Alle glücklichen Familien ähneln einander; jede unglückliche ist auf ihre eigene Art unglücklich.
Bei den Oblonskis war alles durcheinandergeraten. Die Fürstin hatte erfahren, dass ihr Mann Beziehungen zu einer früher im Haus tätig gewesenen französischen Gouvernante unterhielt, und hatte ihm erklärt, dass sie nicht länger unter einem Dach mit ihm wohne könne...
Am dritten Tage nach dem Streit erwachte Fürst Stepan Arkadjewitsch Oblonski - Stiwa wie die Gesellschaft ihn nannte – um die gewohnte Stunde, das heißt um acht Uhr morgens, doch nicht im Schlafzimmer seiner Frau, sondern in seinem Kabinett, auf einem saffianledernen Diwan.
Was die Jokers-Ausgabe angeht, so kann ich nur von der Ausgabe zu Krieg und Frieden sprechen, die ich gelesen habe. Ich fand sie optisch und was die Qualität des Buches angeht sehr billig. Da zahle ich lieber etwas mehr und habe bei Klassikern auch eine qualitativ gute Ausgabe im Regal. Generell finde ich die Jokers- Bücher nur bedingt gut. Früher war mir das egal. Aber mittlerweile möchte ich bestimmte Bücher in einer guten Qualität haben, da ich sie behalten möchte. Bei weniger „gehaltvollen“ Büchern bin ich dazu übergangen, billigere zu kaufen. Dann tut es nicht so weh, wenn man sie wieder abstößt.
Ich hoffe, die Angaben bringen Dich auf Deinem Entscheidungsweg weiter. Möchtest Du noch weitere Übersetzungspassagen, dann sag Bescheid.
ich habe gerade die Manesse- Ausgabe von AK gelesen und fand sie sehr gut.
1. Handling der Bücher ist klasse. Sie liegen gut in der Hand und passen in jede Handtasche, sind nicht zu schwer und mir persönlich macht die kleinere Schrift nichts aus. Irgendwann vergisst man es.
2. Die Verarbeitung ist toll. Sie haben weder durch das ständige Herumtragen noch durch das Lesen gelitten, wie Du ja weißt bin ich ein Leser, der nicht immer sooo sanft mit den Büchern umgeht und sie auch mal beim Lesen auseinanderknickt. Selbst das macht den guten Manesses nichts aus. Von der Rückseite betrachtet, sehen sie völlig ungelesen aus.
3. Was die Übersetzung angeht, so kannst Du Dir die frage, ob es gut ist oder nicht nur selbst beantworten. Übersetzungen sind, wenn Sie nicht gerade unbedingt zwingend nötig wortwörtlich sein sollen, den Sinn aber nicht umkehren oder gar verfälschen sehr abhängig vom eigenen Sprachgefühl und Sprachempfinden.
Die Übersetzung der Manesse-Ausgabe ist sicherlich nicht so antiquiert, wie manch andere, was nichts heißen soll, denn antiquiert kann auch sehr schön sein und passend. Hier empfand ich die Sprache als recht modern mit einem Hauch des "alten Geistes".
Die 1600 Seiten sind auf 2 Bände verteilt und lesen sich sehr schnell und flüssig runter. Dennoch büßt sie nichts ein von der Atmosphäre des alten Russlands.
Ich will nun mal versuchen, die genannten Sätze zu finden und die Manesse-Übersetzung anzugeben:
Alle glücklichen Familien ähneln einander; jede unglückliche ist auf ihre eigene Art unglücklich.
Bei den Oblonskis war alles durcheinandergeraten. Die Fürstin hatte erfahren, dass ihr Mann Beziehungen zu einer früher im Haus tätig gewesenen französischen Gouvernante unterhielt, und hatte ihm erklärt, dass sie nicht länger unter einem Dach mit ihm wohne könne...
Am dritten Tage nach dem Streit erwachte Fürst Stepan Arkadjewitsch Oblonski - Stiwa wie die Gesellschaft ihn nannte – um die gewohnte Stunde, das heißt um acht Uhr morgens, doch nicht im Schlafzimmer seiner Frau, sondern in seinem Kabinett, auf einem saffianledernen Diwan.
Was die Jokers-Ausgabe angeht, so kann ich nur von der Ausgabe zu Krieg und Frieden sprechen, die ich gelesen habe. Ich fand sie optisch und was die Qualität des Buches angeht sehr billig. Da zahle ich lieber etwas mehr und habe bei Klassikern auch eine qualitativ gute Ausgabe im Regal. Generell finde ich die Jokers- Bücher nur bedingt gut. Früher war mir das egal. Aber mittlerweile möchte ich bestimmte Bücher in einer guten Qualität haben, da ich sie behalten möchte. Bei weniger „gehaltvollen“ Büchern bin ich dazu übergangen, billigere zu kaufen. Dann tut es nicht so weh, wenn man sie wieder abstößt.
Ich hoffe, die Angaben bringen Dich auf Deinem Entscheidungsweg weiter. Möchtest Du noch weitere Übersetzungspassagen, dann sag Bescheid.