Jane Austen - Romane - Biografien und und und

[Petra]

Hallo Ihr Lieben,

Rachel, das ist ja eine interessante Info! Die Bilder sind auch nicht 100% mein Geschmack für eine Umsetzung eines Jane Austen Romans, da mir die Gesichter zu modern ausschauen. Aber sie wirken lebendig und temperamentvoll. Das wiederum gefällt mir daran. Fördert vielleicht das Lese-Vergnügen. Wenn das Comic auf Deutsch erhältlich ist, werde ich es mir ganz gewiss zulegen! Vielen Dank für den Hinweis und wäre lieb, wenn Du mich wissen lässt, wenn Du davon hörst, dass es in Deutsch erhältlich ist!

Barbara, dass Dir die Biographie von Elsemarie Maletzke freut mich sehr! Ich habe sie schließlich auch noch vor mir!
Ich kann mich bestimmt dann nicht entscheiden, welche ich mir als erste vornehme. Denn Grawe scheint pralle Infos zu bieten, Maletzke könnte mich wegen des Stils in dem sie erzählt reizen (Danke für den Hinweis!) und Honan wegen der neuen Erkenntnisse zu Tom Lefroy. Herrje!

Ich finde es klasse, dass Elsemarie Maletzke sich Jane Austens Stil anpasst. (Und bei den Geschwistern Bronte an deren Nüchtern- und Sachlichkeit.) Das erhöht ganz gewiss das Lesevergnügen und beschwört die richtige Austen-Stimmung herauf. Somit wird sie Jane Austen sicher noch ein Fünkchen mehr gerecht. Das finde ich klasse!

Ob es Absicht war oder ob so etwas automatisch passiert? Ich finde auch beides vorstellbar. Wäre wirklich interessant, von Elsemarie Maletzke zu erfahren, wie sie an eine Biographie herangeht.

Schön, dass Du Dir "Mansfield Park" auch genauer ansehen willst. Ich habe in meine Ausgabe gestern mal reingeblättert. Und ich hätte sofort in dem Buch verweilen können. Gefiel mir auf Anhieb!

Und auf "Lady Susan" bin ich auch schon sehr gespannt! Zumal Maria ja schrieb, dass die Ironie hier direkter angebracht ist. Ich denke mir, das könnte Dir auch wirklich gut entgegen kommen. Und da es nur zwei Ausgaben zur Auswahl gibt, habe ich mich heute spontan für die Manesse-Ausgabe entschieden (von der mir das Cover auch ganz ausgezeichnet gefällt). Schön, auf diesem Weg mal wieder zu einem Manesse-Buch zu kommen!
(Im Kaufen-Thread habe ich auch näheres dazu geschrieben, wie ich nun zu der Entscheidung kam, mir die Manesse-Ausgabe zu kaufen anstatt der anderen zur Auswahl stehenden, die ja noch die Romanfragmente "Sanditon" und "Die Watsons" enthält.)

Ich rechne auch fest damit, dass "Jane Austen für Boshafte" nichts neues bietet. Aber ihre spitze Zunge/Feder mal in geballter Pracht zu sehen, hat vielleicht auch was. Schön ist ja, dass das Büchlein nur 6,00 € kostet. Dir kommt es vielleicht auch entgegen (mindestens mal zum reinblättern), damit Du Dir ein genaueres Bild machen kannst über ihre Ironie. Ob sie teils doch direkter wird oder immer hintergründig und leise angebracht ist. Denn hier sollen ja die boshaftesten Sätze herausgepickt sein. Hilft bestimmt einen klareren Eindruck zu bekommen, ob sie in ihren anderen Büchern spitzer und/oder direkter geworden ist. Oder teils in ihren Briefen mehr als in ihren Romanen. Das reizt mich an dieser Sammlung, trotz dass es nur eine Zusammenstellung bekannter Texte sein wird.

[Barbara]

Liebe Petra,

das verstehe ich, dass Du Dich bei der Fülle von Biografien oder biografieähnlichen Büchern nicht entscheiden kannst, welches Du zuerst lesen möchtest. Aber ich bin sicher, dass du bald die für Dich richtige Wahl triffst. Ich werde heute oder morgen die "Maletzke - Biografie" abschließen. Womit ich dann weitermache, weiß ich noch nicht genau. Mal sehen, was mein SUB an Leckereien zu bieten hat.

"Jane Austen für Boshafte" scheint ein Buch aus einer Reihe aus dem Insel-Verlag zu sein. Heute kam der neue Jokers Katalog an und darin sind auch beschrieben:

* Schopenhauer für Boshafte
* Ringelnatz für Boshafte

Wenn ich eine Inflation solch gearteter Bücher sehe, werde ich immer vorsichtig, da sie oft schnell und kommerziell gemacht sind, da gerade eventuell sehr beliebt und gut zu verkaufen.
Aber wir werden die Qualität erst sehen, wenn wir es in Händen halten.

[Sonja]

Hallo Ihr Lieben,

ich habe die Tage die Verfilmung des "Jane Austen Book Club" gesehen und muss gestehen, ich war angenehm überrascht, wie schön der Film ist - hat mir viel besser gefallen als das Buch. Dies ist keine anspruchsvolle Literaturverfilmung, aber ein richtig schöner Wohlfühlfilm àla "E-Mail für Dich", genau das richtige nach einem langen Arbeitstag und... mir hat er total Lust auf Jane Austen gemacht .

Wenn ich also morgen wieder zuhause bin, werde ich an mein Bücherregal gehen und einen Blick in Mansfield Park, Überredung und Emma werfen und wenn ich keines von denen auswähle, so werde ich "Verstand und Gefühl" ein zweites Mal lesen. Das passt mit seiner Spritzigkeit so schön zum Frühling (hatte diese Lesevergnügen schon mal zu dieser schönen Jahreszeit).

Um die Biographie von Frau Maletzke schleiche ich noch herum... Kann es sein, dass sie bei btb nochmal neu aufgelegt wurde?

[JMaria]

Hallo Sonja,

ich habe die Tage die Verfilmung des "Jane Austen Book Club" gesehen und muss gestehen, ich war angenehm überrascht, wie schön der Film ist - hat mir viel besser gefallen als das Buch.

stimm dir zu.
Das Buch fand ich auch fad, den Film dagegen so richtig nett.

Um die Biographie von Frau Maletzke schleiche ich noch herum... Kann es sein, dass sie bei btb nochmal neu aufgelegt wurde?

ja, das Buch erschien im Februar 09:
Jane Austen. Eine Biographie.

nach all den schönen Gedanken bekomme ich auch Lust auf einen Austen oder einen anderen englischen Klassiker

Liebe Grüße
Maria

[Petra]

Hallo liebe Sonja, Maria und Ihr anderen Lieben,

"Verstand und Gefühl" passt zum Frühling, schriebst Du, liebe Sonja! Und da fällt mir ein, dass ich gestern beim lesen von "Überredung" bei mir dachte: Das passt wunderbar zum Frühling! Der Frühling unterstreicht perfekt meine Lesestimmung bei Jane Austen. Als ich "Stolz und Vorurteil" las, war auch schönes Wetter. Ich fand es auch damals sehr passend.

Also, nur zu... greife Dir einen Jane Austen aus dem Regal!
Falls Du es tust, bin ich gespannt, welcher es wird! Einer der Dir noch unbekannt ist, oder abermals "Verstand und Gefühl". Den habe ich übrigens auch noch vor mir. Ich möchte aber erst noch mehr Abstand zu einem gesehenen Film dazu bekommen. So werden sicherlich andere Vorrang haben. Für "Lady Susan" interessiere ich mich gerade sehr und für "Mansfield Park".

Dass Dir der "Jane Austen Book Club" als Film besser gefallen hat als die Vorlage, ermutigt mich, mir den Film doch bald mal anzusehen. Denn von dem Buch habe ich fast gar keine begeisterten Meinungen gehört. Somit kann ich mir das wohl sparen zu lesen. Davon ab hätte ich es auch dann erst gelesen, wenn ich schon fast alles von Jane Austen kenne, um es richtig verstehen zu können. Aber ich denke im Film geht auch von diesen Dingen einiges verloren, so dass es nicht so stört, wenn man nicht alle Romane von Jane Austen kennt. Und ein Film schaut sich schneller als sich ein Buch liest. So könnte ich den immer mal wieder schauen, wenn ich wieder was von Jane Austen gelesen habe. Das Buch hätte ich aber nicht mehrmals gelesen, zumal es ja auch noch nicht mal wirklich gut sein soll.

Maria schrieb es schon: Ja, die Biographie von Elsemarie Maletzke wurde neu aufgelegt. Und ich finde mit einem schönen Cover! (Überhaupt schön und erfreulich, dass sie - sogar relativ schnell - neu aufgelegt wurde!)

Maria, das freut mich ja, dass wir Dich hier gerade zu einem Jane Austen oder einen englischen Klassiker mit unserem Austausch hier anstiften!
Aber ich gebe zu: Hätte ich nicht selbst gerade einen (entzückenden) Jane Austen am Wickel, so könnte ich mich durch die schönen Gedanken zu Jane Austen hier bald auch nicht mehr bremsen! (Ich habe zu "Überredung" ja auch tatsächlich gegriffen wegen des beginnenden Austauschs über Jane Austen! )

"Überredung" gefällt mir sehr gut! Ich komme zwar nicht so schnell voran, wie ich gern würde (kommt immer was dazwischen), aber ein knappes Drittel habe ich nun gelesen und ich leide mit Anne bei jeder Begegnung mit Frederick Wentworth!
Auch wird gerade wieder so richtig schön klar, wie wichtig Standesdünkel ist. Welche Überlegungen ein jeder über die Verbindung eines anderen anstellt, weil er sich selbst betroffen sieht. So z. B. macht sich Annes Schwester Gedanken dass es für sie von (in Bezug auf ihr gesellschaftliches Ansehen) Vorteil wäre, wenn sich Frederick Wentworth mit ihrer Schwägerin Henrietta zusammentun würde, damit diese sich nicht mit ihrem Cousin vermählt. Denn damit wäre ein engeres Band geknüpft zu einer Familie, die unter ihrer und selbst unter der ihrer Schwägerin steht. Für Annes Schwester kein schöner Gedanke. Mit unseren heutigen Augen würden wir gar nicht darauf kommen, dass Annes Schwester sich darüber überhaupt Gedanken machen könnte. Wie gut, dass Jane Austen die Gedanken ihrer Figuren erklärt. Hätte sie das vernachlässigt, so hätte man früher als Leser sicher mitdenken können und wäre von selbst drauf gekommen, warum Annes Schwester für eine Verbindung von Wentworth und Henrietta ist. Aber der heutige Leser wäre ohne eine (dann hoffentlich gemacht) Anmerkung aufgeschmissen. Daran sieht man mal wieder sehr schön, wie sich die Zeiten geändert haben. Und welche Gedanken man damals halt hatte und warum das schließen von Ehen viel komplizierter war als heute.

Davon abgesehen mag ich Annes Schwester nicht. Denn sie ist eine Vertreterin der Sorte Mensch, die diesen Standesdünkel ernster nimmt und ihn somit auch geschürt hat.

[Britti]

Hallo ihr lieben Jane Austen Leser

Petra du hast dir wieder einen Roman von ihr gegriffen - toll.
Stimmt, zum Frühling passt sie irgendiwe. In der Sonne sitzen und geniessen!!! Herrlich.

Das einzige was ich an dem Buch der Jane Austen Club schön fand war die Optik des Buches Das war so nett aufgemacht mit den schönen Stühlen auf dem Cover. Den Inhalt fand ich dann eher enttäuschend. Der Film war ganz nett.

Ach und dann war da noch die Biografie von Maletzke. Ich war ja auch von der Bronte Bio von ihr total begeistert. Seither will ich auch die Jane Austen Biografie lesen, aber wie das immer so ist
Die Chancen stehen allerdings gut. Ich lese ja gerade auch als "im-Bett-Buch" Santa Evita und zudem macht ihr mir hier gerade richtig Lust auf Jane.

Danke dafür und euch viel Spaß mit ihr!!!

[JMaria]

Hallo Petra,

"Überredung" gefällt mir sehr gut! Ich komme zwar nicht so schnell voran, wie ich gern würde (kommt immer was dazwischen), aber ein knappes Drittel habe ich nun gelesen und ich leide mit Anne bei jeder Begegnung mit Frederick Wentworth!

du kommst gut voran. Ich staune, welch ein Lesetempo du in letzter Zeit vorlegst. Das ist schön


Es ist schon eine Weile her als ich "Überredung" las und finde es ist ihr reifstes Werk. Vielleicht sogar ihr bester Roman (?)

Maria, auf "Udolpho" wäre ich nach der Lektüre von "Northanger Abbey" ganz gewiss sehr neugierig! Ich bedauere deshalb sehr, dass Ann Radcliffe nicht ins Deutsche übersetzt worden ist!

es gab mal eine Reihe, die hieß "Bibliotheca Dracula" und ich glaube "Der Italiäner" von Ann Radcliffe ist darin erschienen. Ob auch "Die Geheimnisse des Udolpho" dabei war, weiß ich nicht.
Eine Gesamtauflistung habe ich leider nicht gefunden.

Nun meine Frage an Euch alle: Mich würde interessieren, was diejenigen hier, die "Mansfield Park" gelesen haben, von dem Roman gehalten haben. Wie hat er Euch gefallen? Und was fandet Ihr besonders daran, was hat Euch fasziniert? Oder was hat Euch daran enttäuscht. Auf Eure Eindrücke dazu wäre ich sehr neugierig!

In "Mansfield Park" ist es meiner Meinung nach für den Leser anstrengender sich auf die Personen einzulassen. Jane Austen lässt kaum Grauzonen zu. Doch genau dieser Stil zeigt dem Leser auch die Satire und darin ist J.A. sehr konsequent. Fanny Price ist die Reine, ihr Gegenpart (Namen vergessen) natürlich die Sinnliche, die Verführerin. Das mag auf den ersten Blick einseitig wirken, man muß schon sehr genau hinter die Figuren sehen um das zu sehen, um das hinzu zudenken, was J.A. uns in kleinen Szenen bietet.

Dazu sollte man wissen, dass Jane Austen auch ein Stück Familiengeschichte eingeflochten hat. Sie hat als junges Mädchen sehr darunter gelitten, dass ihr älterer Bruder weggegeben wurde. Die Familie zu der er kam, hat ihn später adoptiert. Im Nachhinein hat sich das als gut erwiesen und Jane Austen hat in reiferen Jahren es auch verstanden.

Die Heldin Fanny Price ist in derselben Situation, sie kommt zu Verwandten, weil ihre Familie zu arm ist um alle Kinder durchzubringen. Sie wird in dieser Familie nicht als gleichwertig betrachtet und hat es schwer, doch sie entwickelt eine starke Tugendhaftigkeit und ein Gefühl für Anstand.

An dieser Tugendhaftigkeit scheitern manche LeserInnen und finden Fanny fade. Ich habe den Roman gern gelesen. In ihm steckt mehr als der 1. Blick hergibt.

Schöne Grüße
Maria

[Rachel]

Hallo Maria,

In "Mansfield Park" ist es meiner Meinung nach für den Leser anstrengender sich auf die Personen einzulassen. Jane Austen lässt kaum Grauzonen zu. Doch genau dieser Stil zeigt dem Leser auch die Satire und darin ist J.A. sehr konsequent. Fanny Price ist die Reine, ihr Gegenpart (Namen vergessen) natürlich die Sinnliche, die Verführerin. Das mag auf den ersten Blick einseitig wirken, man muß schon sehr genau hinter die Figuren sehen um das zu sehen, um das hinzu zudenken, was J.A. uns in kleinen Szenen bietet.

Sehr interessant, deine Eindrücke zu "Mansfield Park". Ich bin wirklich gespannt, wie es mir bei Zeiten mit dem Buch gehen wird, hatte ich doch schon mit "Überredung" ein ähnliches Problem. Denn auch wenn mir das Buch alles in allem immer noch sehr gut gefallen hat, hatte es mich damals doch gestört, wie sehr Jane Austen die Tugendhaftigkeit Annes immer wieder betont. Das war mir stellenweise etwas zu viel, ich hatte das Gefühl, die Autorin reibt mir das auf jeder zweiten Seite unter die Nase.

Aber, als nächstes Buch von Jane Austen liegt ohnehin erst einmal "Emma" bereit.

[JMaria]

Hallo Rachel,

Sehr interessant, deine Eindrücke zu "Mansfield Park". Ich bin wirklich gespannt, wie es mir bei Zeiten mit dem Buch gehen wird, hatte ich doch schon mit "Überredung" ein ähnliches Problem. Denn auch wenn mir das Buch alles in allem immer noch sehr gut gefallen hat, hatte es mich damals doch gestört, wie sehr Jane Austen die Tugendhaftigkeit Annes immer wieder betont. Das war mir stellenweise etwas zu viel, ich hatte das Gefühl, die Autorin reibt mir das auf jeder zweiten Seite unter die Nase.

uih, dann könntest du evtl. mit Fanny Price deine Probleme haben

man muß dazusagen, dass J.A. eine gemässigte Tory-Anhängerin war und sie fürchtete unter den Whigs einen Verfall der Sitten und der Tradition. Somit ist Fanny Price zum kleinen Teil auch ein Ausdruck dieser Ansicht. Und das Überziehen ihrer Figur ist der satirische Part. Natürlich haben ihre Figuren noch andere Facetten. Doch mit diesen Gedanken im Hintergrund liest sich "Mansfield Park" vielleicht etwas gängiger.

Liebe Grüße
Maria

[Petra]

Hallo zusammen,

erst einmal: Schön, dass wir auch in Dir wieder Jane Austen-Lust wecken, liebe Britti!

Maria, vielen Dank für Deine Beschreibungen zu "Mansfield Park" und den möglichen Schwierigkeiten, die ein Leser damit haben könnte. So bin ich mehr drauf vorbereitet.

Mir geht es mit "Überredung" nicht so wie Rachel. Hier stößt mir Annes Tugendhaftigkeit nicht auf. So extrem finde ich sie gar nicht. Aber ich kann das schon verstehen. Wenn man mal solch eine Empfindung hat, dann fällt einem auch alles mehr auf.

Ich nehme Anne gar nicht als so Tugendhaft wahr. Sie freut sich z. B. schon über Mr. Elliots Aufmerksamkeiten. Aber als ihr bewusst wird, dass Kapitän Wentworth doch neuerliches Interesse an ihr hat, kühlen ihre Gefühle für Mr. Elliot ganz schnell wieder ab (vielleicht auch besser so! ). Oder aber dass sie schon enttäuscht ist, dass sowohl ihr Vater, als auch ihre Schwester Elizabeth und sogar Lady Russell ihren ehemaligen Verlobten kaum Beachtung schenken, finde ich sehr menschlich und sie zeigt sich da nicht so fügsam. Sie will deshalb nun ihrerseits Kapitän Wentworth auf jeden Fall Aufmerksamkeit bekunden, um das auszugleichen, weil sie es nicht gerecht findet.

Wo sie sich nicht (oder entschieden zu wenig) zur Wehr setzt, sind die Benachteiligungen ihrer Person anderen gegenüber. Da fügt sie sich. Aber in meinen Augen nur, weil sie wüsste, dass ein Kampf eh nichts bringen würde (resigniert also) und vielleicht auch, weil ihr das zu dumm ist.

Wobei mir auch nicht ganz klar ist, wie man hier Tugendhaft definieren möchte. Denn das kann durchaus jeder etwas anders verstehen. Vielleicht meinst Du, Rachel, damit ganz was anderes? Falls ja, wäre ich an Deiner Auslegung sehr interessiert um das ganze aus Deinem Blickwinkel noch mal neu zu betrachten.

Es ist schon eine Weile her als ich "Überredung" las und finde es ist ihr reifstes Werk. Vielleicht sogar ihr bester Roman (?)

Bisher (habe noch 55 Seiten vor mir) finde ich ihn sehr gut! Aber "Stolz und Vorurteil" fand ich persönlich noch besser. Aber reifer empfinde ich "Überredung" auch.

du kommst gut voran. Ich staune, welch ein Lesetempo du in letzter Zeit vorlegst. Das ist schön

Ich freue mich ehrlich auch darüber! Es war gut, mir ein ungefähres (realisierbares, nicht zu hoch gestecktes) Ziel zu setzen, wieviel ich pro Tag lesen möchte. Das hat mir anfangs den Ansporn gegeben, mir jede kleinste Lesezeit zu suchen und diese auch zu nutzen. Einige sind mir liebgewonnene Gewohnheiten geworden. Und somit schaffe ich auch meistens mein durchschnittliches Ziel: 30 Seiten pro Tag. An manchen Tagen komme ich gar nicht zum lesen, an anderen sind es mal 50 Seiten. So gleicht es sich in etwa aus. Schön ist auch, das kein Druck dadurch entstanden ist. Ich nehme es locker und dennoch sind mir meine Lesezeiten wichtig geworden und ich versuche sie zu verteidigen. Weil ich sie nicht missen möchte. Somit kommt diese Verteidigung der Lesezeit von Herzen und nicht aus einem Müssen heraus!

Mit Jane Austen kam ich dennoch nicht so schnell voran wie mit anderen Büchern. Das liegt aber an den langen Sätzen, die teils sehr umständlich formuliert (das liebe ich ja an dieser alt anmutenden Sprache) und verschachtelt sind. Ich bin ja eh eine Langsam-Leserin. Und hier dauert es einfach dann noch länger. Und mehr Lesezeit als sonst kann ich mir nicht nehmen, so kommen im Schnitt weniger Seiten pro Tag heraus. Aber das stelle ich nur fest... ist mir aber nicht wichtig. Ich bin für meine Verhältnisse immer noch sehr schnell und stetig. Das freut mich! Und besonders hat mich gefreut, dass Du Dich hier mit mir mit freust darüber, liebe Maria!

Noch eine Frage zu "Überredung": In der Reclam-Ausgabe ist noch ein ausgeschiedenes Kapitel angehangen. Ist das in jeder Ausgabe so? Oder ist es eine Besonderheit der Manesse-Ausgabe?

es gab mal eine Reihe, die hieß "Bibliotheca Dracula" und ich glaube "Der Italiäner" von Ann Radcliffe ist darin erschienen. Ob auch "Die Geheimnisse des Udolpho" dabei war, weiß ich nicht.

Sehr interessant! Ich habe aufgrund Deines Hinweises mal bei booklooker nachgesehen. "Der Italiäner" wird zusammen mit 2 anderen Schauerromanen in einem Band aus der Reihe angeboten. Aber dass "Die Geheimnisse des Udolpho" in einem anderen Band der Reihe enthalten ist, habe ich auch nicht feststellen können. Scheint mir somit eher unwahrscheinlich. Schade. Aber interessant, dass man so wenigstens "Der Italiäner" in Deutsch lesen könnte.

Ich staune immer wieder welch unerschöpflicher Quell der verschiedensten Informationen das Internet und unsere Foren hier sind!