Virginia Woolf

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Re: Virginia Woolf

Beitragvon JMaria » Mi 20. Jul 2011, 09:59

Hallo Steffi,

wir haben uns gestern ja ausführlich über Virginia und Leonard Woolf unterhalten und hier ist der Link zu Leonard Woolfs..

Village in the jungle ..
:arrow: http://www.archive.org/details/villagei ... 00woolrich

und zu Virginia Woolfs...

Roger Fry
:arrow: http://www.archive.org/details/rogerfry ... p010045mbp

es wird auch das Kindle Format angeboten !

Edit:
The Wise Virgins" :
Ich habe diese Ausgabe :arrow:
http://www.amazon.de/gp/product/0300126 ... ZHYD6H4X9C



Liebe Grüße
Maria
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Re: Virginia Woolf

Beitragvon steffi » Do 21. Jul 2011, 09:58

Uiii, toller Service, JMaria ! Danke ! Ich werde mich gleich mal ans downloaden machen !
Gruss von Steffi

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Re: Virginia Woolf

Beitragvon JMaria » Sa 23. Jul 2011, 10:28

Hallo zusammen,

Die Fahrt hinaus entwickelt sich in einer sehr bildhaften Sprache, schöne Naturbeschreibung z.B. über das Meer, und man liest über eine Heldin die lernt auszusprechen, was in ihr vorgeht. Eine zarte Entwicklung geht mit ihr vor. Die Dialoge sind herrlich. Es kristallisiert sich auch eine Diskrepanz zwischen Männer und Frauen heraus; im persönlichen Bereich wie auch im gesellschaftlichen. Männer die Frauen nicht verstehen, Frauen die nichts mit dem Wahlrecht anzufangen wissen, sollte man ihnen das Wahlrecht zugestehen. Man steht an der Schwelle, wo das viktorianische Zeitalter sich beginnt aufzulösen.

Auffallend, dass in VWs Tagebuch von 1915 (Die Fahrt hinaus erschien im März 1915) nur 1x das Buch von ihr erwähnt wurde:

Mittwoch 27. Januar (1915)
Wir redeten über meinen Roman (bei dem mir alle, das sehe ich voraus, versichern werden, es sei das Brillanteste, was sie je gelesen haben; & ihn im Stillen verurteilen werden, wie er tatsächlich verdient, verurteilt zu werden)....


die Veröffentlichung ihres ersten Romans belastete sie sehr. Im Februar 1915 endet das Tagebuch und sie nimmt das Schreiben erst wieder 1917 auf.

Gruß,
Maria
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Re: Virginia Woolf

Beitragvon JMaria » Di 2. Aug 2011, 20:18

Hallo zusammen,

@Steffi,
bei meinen Recherchen bin ich auf eine Veröffentlichung von Louise DeSalvo gestossen, die eine erste Version von "The Voyage out" herausbrachte. Die Neuauflage heißt "Melymbrosia" (wie das Schiff auf dem Rachel nach Südamerika fuhr. Es gab in den 80iger Jahren bereits eine Ausgabe mit dem Titel: "Virginia Woolf's First Voyage. A Novel in the Making". Der Titel trifft es auf den Punkt, denn im insgesamt hat V.W. den Roman mindestens siebenmal umgeschrieben, heißt es.

hier ein Link, wo eine Rezensentin einige Unterschiede herausgearbeitet hat:

http://www.raintaxi.com/online/2002fall/woolf.shtml

Die Jahre der Arbeit an "The Voyage out" waren sehr ereignisreich für V.W., in dieser Zeit unternahm sie verschiedene Seereisen, erhielt einen Heiratsantrag des Homosexuellen Lytton Stracey, den sie annahm und dann zurückzog, heiratete Leonard Woolf, hatte mehrere Nervenzusammenbrüche und einen Selbstmordversuch. Louise DeSalvo nun meint wohl, dass in den ersten Versionen des Romans noch mehr ihres eigenen Lebens verarbeitet wurde. Die Nachfahren Virginia Woolfs waren von dieser Veröffentlichung nicht begeistert.

Was hältst du davon?
Ist dir dieser Roman schon untergekommen?

Gruß,
Maria
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Re: Virginia Woolf

Beitragvon steffi » Mi 3. Aug 2011, 10:23

JMaria hat geschrieben: Die Neuauflage heißt "Melymbrosia" (wie das Schiff auf dem Rachel nach Südamerika fuhr. Es gab in den 80iger Jahren bereits eine Ausgabe mit dem Titel: "Virginia Woolf's First Voyage. A Novel in the Making".


Hallo JMaria,

was du alles aufspürst :lol: Nein, Melymbrosia kannte ich noch nicht, wohl aber, dass Louise DeSalvo über VW's sexuellen Missbrauch geschrieben hat. Das wird ja unterschiedlich interpretiert. Ist sicher interessant, auch wenn die Familie von der Veröffentlichung ja nicht sehr begeistert war.
Gruss von Steffi

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Re: Virginia Woolf

Beitragvon JMaria » Mi 3. Aug 2011, 10:31

steffi hat geschrieben:
JMaria hat geschrieben: Die Neuauflage heißt "Melymbrosia" (wie das Schiff auf dem Rachel nach Südamerika fuhr. Es gab in den 80iger Jahren bereits eine Ausgabe mit dem Titel: "Virginia Woolf's First Voyage. A Novel in the Making".


Hallo JMaria,

was du alles aufspürst :lol: Nein, Melymbrosia kannte ich noch nicht, wohl aber, dass Louise DeSalvo über VW's sexuellen Missbrauch geschrieben hat. Das wird ja unterschiedlich interpretiert. Ist sicher interessant, auch wenn die Familie von der Veröffentlichung ja nicht sehr begeistert war.



Hallo Steffi,

was mich zögern lässt, ist Louise DeSalvo selbst. Ich habe den Eindruck, dass sie Texte von Virginia Woolf nur Aufgrund des Missbrauchverdachts untersucht. Das lässt mich auch zögern die Biographie die sie über V.W. schrieb zu kaufen. Mir erscheint sie einseitig.

Dennoch reizt mich die Erstfassung von "The Voyage Out" durchaus.

Gruß,
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Re: Virginia Woolf

Beitragvon steffi » Mi 3. Aug 2011, 10:36

JMaria hat geschrieben:was mich zögern lässt, ist Louise DeSalvo selbst. Ich habe den Eindruck, dass sie Texte von Virginia Woolf nur Aufgrund des Missbrauchverdachts untersucht.


Genau das sind auch meine Befürchtungen. Es wäre interessant zu wissen, inwieweit das in Melymbrosia zum Tragen kommt oder ob es tatsächlich nur ein Textvergleich ist. Auf jeden Fall wäre es sicherlich eine sehr intensive Auseinandersetzung mit dem Text und Virginia Woolf !
Gruss von Steffi

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Re: Virginia Woolf

Beitragvon JMaria » Do 4. Aug 2011, 16:41

Hallo zusammen,

The Village in the Jungle" von Leonard Woolf habe ich beendet. Ein Buch das in Vergessenheit geraten ist und unterschätzt wird, so mein Eindruck. Bemerkenswert fand ich, dass die Geschichte mit Einheimischen besetzt ist. Ich erwartete, dass es ist ein sozialkritischer Roman ist, der die Mängel des damaligen britischen Imperialismus anzeigt. Weit gefehlt. Es geht um ein Leben nahe dem Dschungel in einem singhalesischen Dorfs auf Ceylon (heute Sri Lanka). Doch nicht nur im Dschungel gibt es gefährliche Tiere, sondern auch in der Dorfgemeinde herrscht derjenige der gerissen genug ist, sich zu nehmen was ihm gefällt, mit List und Tücke. In dem Roman gehts um Aberglaube, um Überlebenskampf, um die Natur, und um Ungerechtigkeiten, die auch von höheren Instanzen, hier einem englischen Beamten, nicht behoben werden können.

So oder ähnlich könnte es durchaus auch Leonard Woolf in seiner Eigenschaft als Beamter der britischen Krone auf Ceylon passiert sein.

Bemerkenswert auch die detailierte Beschreibung des Dorflebens, der mythischen Geschichten und das gelegentliche Einfließen der einheimischen Sprache; Leonard Woolf wußte wovon er schrieb.

Es hat mir gut gefallen.

Gruß,
Maria
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Re: Virginia Woolf

Beitragvon JMaria » So 22. Jan 2012, 11:13

Hallo zusammen,

am 25.01.2012 ist der 130. Geburtstag von Virginia Woolf. Aus diesem Grund habe ich mir ihre Kurzprosa herausgesucht, die ich in den nächsten Wochen lesen möchte. Sie sind enthalten in dem Band "Das Mal an der Wand".

:arrow: http://www.amazon.de/s?ie=UTF8&keywords ... bucherf-21

Das Buch ist aufgeteilt in:

Frühe Erzählungen (ab 1906)
1917 - 1921
1922 - 1925
1926 - 1941

d.h. die erste Erzählung stammt von 1906, die letzte wurde wenige Wochen vor ihrem Tod geschrieben.

in der Vorbemerkung heißt es:

Häufig benutzt Virginia Woolf die kleine Form, um Möglichkeiten auszuprobieren, die im bisherigen Roman noch nicht genutzt wurden...

so z.B. eine Erzählung aus dem Umkreis von Mrs. Dalloway, die zeigt, in welche Richtung der Roman nicht gegangen ist.

Oder die Prosastücke "Das Mal an der Wand" und "Kew Gardens" die sozusagen Fingerübungen waren für "Jacobs Room".

es wird bestimmt eine neue und verheißungsvolle Entdeckungsreise in die Welt von Virginia Woolf.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Virginia Woolf

Beitragvon JMaria » Mi 25. Jan 2012, 10:51

JMaria hat geschrieben: am 25.01.2012 ist der 130. Geburtstag von Virginia Woolf. Aus diesem Grund habe ich mir ihre Kurzprosa herausgesucht, die ich in den nächsten Wochen lesen möchte. Sie sind enthalten in dem Band "Das Mal an der Wand".

:arrow: http://www.amazon.de/s?ie=UTF8&keywords ... bucherf-21

Das Buch ist aufgeteilt in:

Frühe Erzählungen (ab 1906)
1917 - 1921
1922 - 1925
1926 - 1941

d.h. die erste Erzählung stammt von 1906, die letzte wurde wenige Wochen vor ihrem Tod geschrieben.



die erste Kurzprosa heißt "Phyllis und Rosamond" [von 1906]; zwei Schwestern aus gutsituiertem Elternhaus, ledig, erfüllen ihre Töchterpflichten pragmatisch. Das wichtigste ist sich gut zu verheiraten. Einen markanten Satz gibt es darin ....Wir sind Töchter, bis wir zu verheirateten Frauen werden.

sie besuchen einen Haushalt in Bloomsbury, was die Mutter natürlich nicht gerne sieht, und bemerken, dass ihre Gesprächskunst nur aus Platitüden besteht, ein Diskussionsklima wie es dort herrscht, sind Phyllis und Rosamond nicht gewachsen.

Als die junge Gastgeberin Phyllis fragt, was sie denn so tue, gibt sie die Antwort.... Oh, ich gebe das Essen in Auftrag und kümmere mich um den Blumenschmuck!

dann die Erwiderung der Gastgeberin:

Ich kenne eure Abendkleider... ich sehe euch in schönen Prozessionen an mir vorüberziehen, aber ich habe euch noch nie sprechen hören. Seid ihr durch und durch aus Fleisch und Blut?


als Virginia Woolf dies schrieb war sie 24 Jahre und sie und ihre Schwester Vanessa waren selbst in dieser Situation. Gedrängt von ihrem Stiefbruder, sich in der besseren Gesellschaft zu bewegen; der Intellekt gewohnheitsgemäß, viktorianisch unterdrückt.

eine bemerkenswerte Kurzprosa.
Schöne Grüße, Maria
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