Probleme mit guten/beliebten Sprechern

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Probleme mit guten/beliebten Sprechern

Beitragvon Petra » Mo 22. Nov 2010, 09:55

Hallo zusammen,

mir ist was interessantes an mir aufgefallen. Es gibt Sprecher, die zu Recht beliebt sind, da sie objektiv gutes leisten. Vielleicht sogar herausragendes. Und doch kommt einem bei dem ein oder anderen Sprecher eine persönliche Abneigung dazwischen. Manchmal durch eine Kleinigkeit in der Stimme, die einen stört. Mir geht es mit drei Sprechern, die sehr beliebt und (teils) objektiv wirklich gut sind so. Ich erzähle gleich im einzelnen, was es an ihnen ist, was mich stört/irritiert. Und ich hoffe, Ihr berichtet hier auch über Eure Probleme mit guten/beliebten Sprechern.

Johannes Steck: Mir kommt er immer so gewollt ausgesprochen gut gelaunt vor. Das geht mir richtig auf den Keks. Ich kann das kaum ertragen.

Das erste Mal fiel mir das so richtig bewusst bei Martin Walkers "Bruno. Chef de Police" auf. Aber hier dachte ich, dass er mit seiner Stimme, das unbeschwerte, sonnige, freundliche Leben dort in dem kleinen französischen Dorf widerspiegeln will. Als ich kürzlich jedoch in Ken Folletts "Sturz der Titanen" reinhörte, überfiel mich schon wieder seine ach so gute Laune. Ich merkte, wie es mir widerstrebte beim Hören. Wie schon bei Bruno. Dagegen habe ich anscheinend eine persönliche Antipathie. Allerdings frage ich mich nun auch, ob sein Tonfall die ganze Follett-Lesung lang so bleibt. Denn ich wünsche mir schon von einem Sprecher, dass er seine Stimmlage der Situation anpasst. Sollte es also mal traurig, verzweifelt oder böse zu gehen, so möchte ich diese gute Laune auch objektiv gesehen nicht mehr serviert bekommen. Ich bin gespannt, ob er das - für mich (denn es scheint mir zunächst doch eine persönliche Abneigung zu sein) - leisten kann.

Boris Aljinovic: Meine erste Begegnung mit ihm als Sprecher hatte ich in der Lesung von Elisabeth Herrmanns "Die 7. Stunde". Hier sind mir die Frauenstimmen unangenehm aufgefallen. Er versucht sie für meinen Geschmack zu weibisch klingen zu lassen. Dezenter wäre da besser. Auf mich wirkte das Ganze dadurch unfreiwillig komisch. Sicher nur in einer Nuance, aber die habe ich dennoch nicht überhören können.

Des Weiteren (und damit stehe ich, wie ich hier aus dem Forum weiß, nicht alleine da) missfällt mir seine weinerliche Stimme als Tony Hill in der Hörspiel-Reihe nach den Jordan/Hill-Krimis von Val McDermid. Das klingt so richtig weich und memmenhaft. Wie ein verweichlichtes Muttersöhnchen. Das ist mir einfach zu viel! Die Hörspiele mag ich trotzdem sehr gern, weil sie gut gemacht sind. Aber die Besetzung des Tony Hills ist darin eine Schwachstelle.

Christian Brückner: Hier bin ich mir sicher - objektiv gesehen, ein sehr guter (wenn nicht gar herausragender) - Sprecher. Das Problem, das ich mit ihm persönlich habe, ist leider, dass ich bei ihm immer Robert de Niro vor mir sehe, den er ja synchronisiert. Schade... das bedaure ich wirklich, da ich seine Leistung schon stark finde.

Nun bin ich gespannt, mit welchen objektiv guten Sprechern Ihr Eure persönlichen Probleme habt.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Probleme mit guten/beliebten Sprechern

Beitragvon Binchen » Mo 22. Nov 2010, 22:34

Huhu liebe Petra,

Johannes Steck habe ich ja mit dem 'Sturz der Titanen' auf den Ohren. Ich finde nicht, dass er nur gut gelaunt rüberkommt - allerdings, wie erwähnt, ist David Hunter lange durchgeblitzt, ähnlich, wie bei Dir Robert de Niro bei Herrn Brückner.

Ich werde mal ein wenig über andere bekannte nachdenken, ob mir was dazu einfällt, außer die (für mich) nuschelnde, von mir dauernd erwähnte Frau Hoger.

Mit Frau Pigulla habe ich trotz ihrer allgegenwärtigen Präsenz noch nie ein Problem gehabt. Ob das eine Supersprecherin ausmacht?
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Re: Probleme mit guten/beliebten Sprechern

Beitragvon steffi » Di 23. Nov 2010, 10:25

Hallo Petra,

das ist schon eine interessante Überlegung.

Im Moment fällt mir auch nur Christian Brückner ein - ich mag seine Interpretation sehr und auch die Auswahl seiner Stoffe, aber seine Stimme ist derart dominant und einzigartig, dass ich seine Stimme und das, was er liest, nicht trennen kann. Meistens ist es bei mir nämlich so, dass ich ganz vergesse, wer gerade liest, bei Christian Brückner schiebt sich aber immer wieder die Stimme in den Vordergrund. Manchmal stört es mich nicht (seine Lesung von den Celan-Gedichten ist genial), manchmal stört es mich.
Gruss von Steffi

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Re: Probleme mit guten/beliebten Sprechern

Beitragvon Petra » Do 25. Nov 2010, 10:05

Hallo Steffi,

dann geht es also nicht nur mir alleine so mit Christian Brückner. Das ist auch echt schade, denn er ist wirklich ein sehr guter Sprecher! Und er sucht sich auch aus meiner Sicht immer ganz besonders interessante Stoffe aus. Aber für mich ist seine Stimme so markant, dass ich de Niros Gesicht beim hören nicht ausblenden kann.

Und auch ohne die Assoziation mit de Niro sprichst Du etwas an, das ich so auch empfinde. Seine Stimme ist so dominant (da kann er nichts für... sie ist einfach so präsent, so eigen), dass die Geschichte und der Sprecher hier auch für mich nie so selbstverständlich verschmelzen. Was sie aber sollten und müssten, damit ich sie voll und ganz genießen kann.

Ich bedaure das auch gerade wieder, da ich zu gern "Diese alte Sehnsucht" von Richard Russo hören würde. Das Buch reizt mich auch. Aber im Anbetracht all der Bücher, die ich gerne lesen möchte, befürchte ich, dass es keine so guten Chancen hat, gegen manch ein anderes. Und somit im SUB liegen bleiben würde. Als Hörbuch würde ich dem viel eher Zeit einräumen. Und könnte mir, vom reinlesen her, auch gut vorstellen, dass mir das als Hörbuch reicht. Aber das Christian Brückner es spricht, stört mich. Ich befürchte wieder, dass für mich die Stimme wieder so präsent ist, dass sie über der Geschichte liegt.

Falls Dir, oder anderen noch mehr Sprecher einfallen, die hier in den Thread passen, wäre ich sehr interessiert.
Liebe Grüße,
Petra


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