Hallo Sandra,
das ist interessant, denn mit Marcel Reich-Ranicki habe ich mich dies Jahr intensiv beschäftigt. Es fing damit an, dass ich einige Diskussionen aus dem Literarischen Quartett als Tondatei gehört habe (ich habe zum Glück auch noch einige vor mir). Das hat mir ganz große Freude gemacht. Da ist er absolut in seinem Element. Ebenfalls ein großer Spaß ist der Schlagabtausch mit Elke Heidenreich im Hörbuch „Wozu lesen?“. Kennst Du das? Herrlich! Beide zeigen ihre persönliche und konträre Seite zu dem Thema auf. Schlagfertig, humorvoll und hochgradig interessant.
Dann las ich dies Jahr seine Autobiografie. Ich war davon sehr begeistert und ergriffen. Ich hörte das Hörbuch dazu gleich im Anschluss. Seine brüchige (nuschelige) Stimme führte ich da aufs Alter zurück. Doch stammt der Live-Mitschnitt „Wozu lesen?“ wohl aus dem Jahr 2005. Da ist er wieder ganz der Alte. Die Lesung zu „Mein Leben“ ist schon länger her. Somit wirst Du richtig liegen: Es ist doch etwas anderes, ob er im Fernsehen einen Auftritt hat, oder ob er vorliest.
Aber für mich ist es trotzdem auch jedes Mal ein wahrer Genuss, wenn ich ihn sprechen höre.
Interessant, dass Du "Über Amerikaner" grad gehört hast. Ich bin sehr gespannt darauf, und freue mich, es mir wieder von ihm vorlesen lassen zu können. Von Marcel Reich-Ranicki habe ich übrigens auch noch „Über Literaturkritik“ auf meinem iPod. Das ist bestimmt ebenfalls interessant.
Sag, hat er Dich auf einige Autoren/Bücher neugierig gemacht, mit „Über Amerikaner“? Mich hat er in einer Sendung des Literarischen Quartetts, die ich kürzlich gehört habe, auf John Updike sehr neugierig gemacht, bzw. er hat meine Neugierde aufs neue entfacht.