Monatsendezusammenfassungsbericht April 2008

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Monatsendezusammenfassungsbericht April 2008

Beitragvon Peka » Do 1. Mai 2008, 00:06

Hallo Hörende,

viel Radio, auch viel Geschichte und zur Abrundung etwas Krimi, so in etwa war er der aktuelle Hörmonat...

Eveline Passet und Raimund Petschner „Die eigensinnige Füllung der Tage - Von Arbeit und Eigenzeit“, Feature DLR Berlin/SWR 2000. Ein Hausmeister, eine Arbeitslose, ein künftiger Eremit und eine Schauspielerin berichten von der "eigensinnigen Füllung der Tage". Interessante Einblicke wie Mitmenschen sich ihre „Eigenzeit“ nehmen und damit mehr oder weniger gut leben. Gesprochen wird das ganze übrigens von Bettina Kurth und Stefan Kaminski...

Max Frisch „Herr Biedermann und die Brandstifter“, Hörspiel des DRS aus dem Jahre 1971. Vor fünfzig Jahren fand die Uraufführung des Theaterstückes statt, allerdings sendete der BR bereits 1953 eine Hörspielversion dieses berühmten Werkes von Max Frisch. Da haben wir es wieder, mit dem Hörspiel fängt vieles an....und die gehörte Produktion des Schweizer Radios ist eine gelungene. Auf dem Dachboden des Herrn Biedermann nisten sich zwei seltsame Hausierer ein die mit Benzinfässern hantieren und dann sogar noch nach Streichhölzern fragen...Beim hören der Frisch-Fabel kam mir so in den Sinn, wie es der moderne „Biedermann“ heutzutage im Terrorzeitalter immer noch mit der allseits geforderten Toleranz gegenüber Religionsfanatikern hält – wir lassen sie immer noch Haß predigen und wundern uns aber dann wenn es auf einmal irgendwo brennt....

Michael Reitz „Mit Kettenhemd und Warp-Antrieb - Fan-Welten in Vergangenheit und Zukunft“, Feature Deutschlandradio Kultur 2008. Der Sender schreibt: In der einen Welt sind sie Werbemanager, Obsthändler oder Professoren. In einer anderen treffen sie sich zu Ritterspielen oder Science-Fiction-Messen: Die Kreuzzüge werden ebenso lebendig wie die Schlachten zwischen Captain Kirk und den Klingonen. Ich persönlich kann die Buben und Mädchen die sich da austoben zwar immer noch nicht verstehen aber wehtun tun sie keinem, deshalb: Beam me up Scotty...

Golo Mann „Der Nazistaat“, gelesen von Claus Biederstaedt. Die Rezi ist ja schon online, deshalb hier nur soviel: Wer Interesse für die Geschichte der Deutschen hegt muß das hören...


Heide Böwe nach dem Buch von Willis Hall „Und Dinosaurier gibt es doch“, Kinderhörspiel des MDR aus dem Jahre 2006. Etwas neues braucht der Hörer ab und an ja auch einmal – und so bin ich nun zur Abwechslung zum Kinderhörspiel gekommen. Ich hatte das für meine Maus aufgezeichnet da es ab 8 Jahren empfohlen wird und ich Maus jetzt auch an das Radio-Hörspiel heranführen möchte. Und da der Papa neugierig ist und wissen will was Maus da so hört hat er nach nachdem Maus begeistert vom Dino-Hörspiel berichtet hatte dann selbst gehört. Christian Brückner spricht mit dem Erzähler der Geschichte die Hauptrolle – muß ich mehr sagen :-)


Tobias Wenzel „Mord auf der Insel der Geysire - Island Krimis, Feature DLF 2008. Wir haben ja schon einmal einen Isländer gemeinsam gehört – wißt ihr es noch? Genau: Arnaldur Indridason „Menschensöhne“. Ist nun schon eine Weile her (wollen wir übrigens ja wieder einmal machen, gemeinsam was hören oder?). Vor etwa 10 Jahren erschienen die ersten Krimis von isländischen Autoren und deren Verleger wurde auf deutschen Buchmessen belächelt. Ja und nun reißen sich auch die Verlage hierzulande um die „kalte“ und „regnerische“ Krimikost....ein interessanter Einblick über das Schreiben auf der Insel über Verbrechen auf der Insel...


Francis Durbridge „Nur über meine Leiche“, ein Hörspiel des SDR aus dem Jahre 1963 (ein besonderer Jahrgang übrigens :-) Den Autor dieses Stückes kennen wohl viele, Paul Temple hat er zum Beispiel erfunden und viele andere mehr. Ich bin immer wieder begeisterter Hörer dieser schrillen alten Produktionen...


Ken Follett „Dreifach“, gelesen von Volker Lechtenbrink. Ein früher Follett aus den Achtzigern – aber einer wie er sein soll. Spionage in und um den nahen Osten ist das Thema, kurzweilige Unterhaltung meine ich. Und Volker Lechtenbrink ist eine Entdeckung für meine Ohren gewesen, er verleiht der Agentengeschichte den richtigen Ton...

Elke Suhr „Werde, der du bist - Die Odenwaldschule“, ein Feature des DLF 2008.In der Ankündigung des Senders heißt es: "Neue Pädagogische Entwürfe sind nur in den großen Städten möglich!", tönte Daniel Cohn-Bendit als Wortführer der Frankfurter Spontiszene. Der Sohn jüdischer Eltern war 1958 als Halbwaise in der Odenwaldschule untergekommen und hatte dort 1965 Abitur gemacht. Damals rebellierte er gegen die "Pädagogische Provinz"; heute schwärmt er von dem "Internat auf dem Zauberberg" als einem Ort, in dem er zu einer eigensinnigen Persönlichkeit heranreifen durfte. Lang ist die Liste prominenter Schüler: Klaus Mann, Rosalinda von Ossietzky, Beate Uhse, Amelie Fried. Tja und ich selbst kam mit dieser Schule in Berührung als mein Neffe sie besuchte. Ein interessantes Feature über eine sehr interessante Schulform...

Kate Pepper „5 Tage im Sommer“, gelesen von Johannes Steck. Ein spannendes Stück Hörkrimi immer gut für zwischendurch. Johannes Steck macht seinen Sprecherjob wie immer souverän und so macht das zuhören auch wirklich Spaß...

Frank Göhre „Radio Tatort: Schmutzige Wäsche“, Produktion NDR 2008. Und wieder einmal war Tatort Zeit und wieder einmal ist meine Meinung zweigeteilt. Es gibt von der Story her besseres zum hören - allerdings ist die Machart gut und der Ansatz als den Hauptermittelnden einen Informanten statt eines Polizisten spielen zu lassen war mir auch neu...

Sebastian Haffner „Geschichte eines Deutschen“, gelesen von Walter Kreye. Im März hatte ich dieses Hörbuch schon einmal begonnen und hab es nun nochmal komplett angehört weil mir beim Cassettenwandeln ein Fehler unterlaufen war. Haffner schildert seine Jugendzeit oder anders gesagt das was in den zwanziger bis vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in Deutschland so los war. Ein unglaublich naher Bericht, ich habe selten besseres gehört was mir Deutsche Geschichte näher gebracht hätte. Die Hörwerke des Sebastian Haffner sind etwas sehr außergewöhnliches (guckst du auch Rezi von „Anmerkungen zu Hitler“) und sollten von jedem angehört werden der sich immer mal wieder die Frage stellt: Wie konnte so etwas wie die Nazis den Deutschen passieren...

Eberhard Petschinka „Santo Subito“, Hörspiel des MDR/ORF 2007. Es geht um den Papst Johannes Paul II. und seine Heiligsprechung. Kaum gestorben wurde das schon gefordert. Allerdings verlang der Vatikan den Nachweis von Wundern. Tja und da erzählt dieses Hörspiel wunderbar surrealistisch und auch komisch vom Wunder das der Mann aus Polen vollbracht hat...

Für mich ein gelungener Hörmonat. Und bei Euch?

Hörende Grüße von
Peka
Du bist auf der Suche nach dir selbst? Schau doch mal zuhause nach - vielleicht bist gerade da (Otto)
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Re: Monatsendezusammenfassungsbericht April 2008

Beitragvon Binchen » Do 1. Mai 2008, 10:06

:o


Boah - morgen mehr. Danke lieber Peka
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Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
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Re: Monatsendezusammenfassungsbericht April 2008

Beitragvon steffi » Do 1. Mai 2008, 10:09

Hallo Peka !

Einen schönen Hörmonat hast du da hinter dir - Islandkrimis :o seit ich dort im Urlaub war, liebe ich diese Insel.

Mein Hörmonat sah folgendermaßen aus:
Joseph Roth: Radetzkymarsch Die letzten 3 CDs habe ich dann recht zügig geschafft - Rezi ist ja bereits online, insgesamt war es sehr interessant aber ein bißchen zäh. Obs an mir oder an dem Sprecher lag, hab ich letztendlich nicht herausgefunden

Rebecca Gablé: Das zweite Königreich Es ist doch immer wieder herrlich, wie gute Hörspiele mich in ihren Bann ziehen. Und dieses ist wirklich hörenswert, zwar kannte ich das Buch bereits, aber bei meinem Gedächtnis ist das kein Problem, ich war trotzdem gefesselt.

Patricia Highsmith: Der Schneckenforscher/Die Heldin Schon mit den Büchern von Highsmith gings mir so und nun auch mit dem Hörbuch - ihre Erzählungen fesseln mich einfach nicht genug und obwohl Sophie Rois wirklich hervorragend liest, sind mir die Geschichten zu abstrus aber wiederum nicht abstrus genug.

Tausendundeine Nacht. Das arabische Original: Die drei Äpfel Immer mal wieder höre ich eine Geschichte aus diesem Hörbuch. da ich als Kind schon diese Geschichten verschlungen und endlos gelesen habe, könnte ich manches fast mitsprechen und doch lasse ich mich gerne immer wieder dorthin entführen. Dieses Märchen liest Charlotte Schwab ausgezeichnet und mit einer märchenhaften Leichtigkeit.

Simon Beckett: Kalte Asche Ein schöner Inselkrimi, spannend und mit unglaublichen Wendungen und einem fulminanten Schluß, Pekas Rezi kann ich da nur zustimmen.

Emile Zola: Germinal von NDRhöredition Endlich ein Hörbuch aus Zolas Rougon-Macquart-Zyklus, natürlich musste ich mir das kaufen. Bergarbeiterstreik ist nicht gerade ein Thema, das mich interessiert und daher hab ich das Buch auch noch nicht gelesen, obwohl es eines der bekanntesten von Zola ist. Aber ich wurde trotzdem nicht enttäuscht, ein ganz hervorragender Sprecher und von Anfang an begann mich die Geschichte zu fesseln. Zola ist halt einfach wunderbar (zumindest dieser Zyklus) und weil seine Erzählweise einfach und trotzdem tiefgreifend ist, eignet es sich auch super für Hörbücher. Ich fordere daher: mehr Zola-Hörbücher !
Das Gute ist, dass ich dieses Hörbuch in den Mai mitnehme, ich hab noch ein paar CD vor mir.
Gruss von Steffi

:lesen:
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Re: Monatsendezusammenfassungsbericht April 2008

Beitragvon Petra » Fr 2. Mai 2008, 15:57

Lieber Peka, liebe Steffi und liebe andere Hörende,

meinen Dank für Deinen tollen Monatsendzusammenfassungsbericht, den ich gern gelesen habe! Einmal, weil ich Deine Monatsendzusammenfassungsberichte (und überhaupt Deine Postings) immer gern lese! Zum anderen aber auch, weil ich gerade erkenne, dass ich mir etwas anders Hörstücke aussuchen muss, als zuvor gewohnt! Denn nach langer Hör-Abstinenz (weil ich einfach nicht hören konnte und wollte) suche ich einen Wiedereinstieg. Aber den muss ich glaube ich meinen aktuellen Bedürfnissen anpassen. Und ich denke, das es zur Zeit eher kürzere Stücke (Erzählungen) oder Features/Dokumentationen wären, die mich fesseln könnten. Auf jeden Fall nichts so arg Langes.

Und da ist bei Deiner Ausbeute so einiges dabei! Z. B. interessiert Sebastian Haffner mich eh schon sehr – durch Deinen Bericht nun noch mehr! Und es könnte zu meinen derzeitigen Hör-Bedürfnissen besser passen als so manches andere. Lediglich fürchte ich, dass es mir für mich im Moment doch zu düster vom Thema her ist. Und dass ich mir dieses (gewiss sehr wertvolle) Hörbuch für einen Zeitpunkt aufhebe, wo ich es richtig würdigen kann!

„Santo Subito“ hört sich auch gut an.

Am allerbesten scheint mir von Deiner Auswahl aber auf mich zur Zeit zu passen: „Die eigensinnige Füllung der Tage - Von Arbeit und Eigenzeit“

Es scheint etwas zu sein, das Du im Radio gehört hast, nicht wahr? Zu schade, denn es hätte mich sehr interessiert! Denn: Ich habe mein Leben und meinen Alltag auch ganz neu zu füllen. Für mich hat in den letzten Monaten ein total neues Leben angefangen. Es ist – wirklich nicht übertrieben – kaum etwas „Altes“ geblieben. Und lange Zeit war da eine Leere. Denn: Was nun mit der wieder frei gewordenen Zeit anfangen? Mittlerweile habe ich schon eine große Vorstellung davon, was ich alles machen möchte (wenn die Arbeit endlich abreißt... ich sehe aber durchaus schon richtig helles Licht am Ende des Tunnels!). Wie spannend ist da das Thema, von dem Du hier berichtest! Schade – das habe ich wohl verpasst! Ich muss wohl doch mal gezielter und öfter Radio hören! Vielleicht fülle ich meine frei gewordene Zeit einst auch mal ein Stückweit damit. Spannend finde ich es jedenfalls!

Witzig – Du schreibst, dass Du einen gelungenen Hör-Monat hattest und fragst nach unserem. Ich kann seit EWIGKEITEN auch endlich mal wieder sagen, dass ich einen gelungenen Hör-Monat hatte! Besser noch – ich kann seit EWIGKEITEN endlich mal wieder behaupten, dass ich ÜBERHAUPT einen Hör-Monat hatte! *g*

Gut, es war bei mir nur ein Hörbuch, das 1 CD umfasst. Aber es hat mich froh gestimmt, da es mich gut unterhalten hat. Sehr amüsant – und gut, dass ich bei dem Autor zum Hörbuch und nicht zu einem seiner Bücher gegriffen habe! Denn seine Stimme hätte ich wohl vermisst – wobei man natürlich nur etwas vermissen kann, was mach auch kennt... aber jetzt kenne ich sie ja... seine Stimme... Wladimir Kaminer. In „Unveröffentlicht. Wladimir Kaminer Live.“

Zum Schluss: Liebe Steffi, Du schriebst:

steffi hat geschrieben:...ihre Erzählungen fesseln mich einfach nicht genug und obwohl Sophie Rois wirklich hervorragend liest, sind mir die Geschichten zu abstrus aber wiederum nicht abstrus genug.


Gilt das für Dich nur für Patricia Highsmiths Erzählungen oder auch für ihre Romane? Ich liebe (vergöttere) ihre Romane! Mit den Erzählungen kann ich auch nicht so wahrlich viel anfangen. Schon, weil ich ein Fan von Patricia Highsmith bin und deshalb auch da gern zuhören. Aber so richtig packen und überzeugen können sie mich nicht. Ihre Romane aber! Wie geht es Dir mit ihren Romanen? Oder haben Dich die Erzählungen gar abgeschreckt sie zu lesen/hören?
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
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Re: Monatsendezusammenfassungsbericht April 2008

Beitragvon JMaria » Sa 3. Mai 2008, 19:19

Hallo Peka,

danke für deinen ausführlichen und informativen Hörbericht. :-)
an meinen Ohren gelangten im April folgende Hörbücher:

Thomas Mann: Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull,
gelesen von Boris Aljinovic. So macht hören Spaß.

John Dickson Carr: Tod im Hexenwinkel; ein Krimi-Klassiker,
gelesen von Yorck Dippe. Ebenfalls ein Hörvergnügen.

Mary Roberts Rinehart: Die Wendeltreppe; noch ein Krimi-Klassiker, gelesen von Caroline Schreiber. Ich hoffe Delta Music macht mit dieser Krimi-Klassiker-Reihe aus dem DuMont Verlag weiter!

Alice Munro: Tricks, gelesen von Christian Brückner.

(Nachtrag: Im Herbst 2008 kommt ein weiteres Hörbuch von Alice Munro im Parlando Verlag heraus, es lesen Christian Brückner und Donata Höffer, "Wozu wollen Sie das wissen", 4 CDs)

Viele Grüße
Maria
Schöne Grüße, Maria
Aktuell:

Christoph Hein: Glückskind mit Vater
Sigrid Nunez: Mitz. The Marmoset of Bloomsbury (ebook)


Jahresprojekt: Günter Grass + Franz Kafka
Harro Zimmermann: Günter Grass. Biographie
Franz Kafka: Briefe an Felice Bauer


Sie schaffen eine Wüste und nennen das Frieden ( Tacitus )
Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen (Johann Wolfgang v. Goethe)
Das Leben und dazu eine Katze, das ergibt eine unglaubliche Summe (Rainer Maria Rilke)
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Re: Monatsendezusammenfassungsbericht April 2008

Beitragvon Wolf » So 4. Mai 2008, 10:25

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Hörberichte! Ich habe diesen Monat etwas weniger als in den Vormonaten gehört, mal sehen ob ich diesen Monat etwas zulegen kann. ;-) Gehört habe ich im April:

Antoine de Saint-Exupery: Nachtflug (Gert Westphal, 3 CDs)

Eine Erzählung vom Autor des kleinen Prinzen. Es geht darin um Postflüge in Südamerika, die auch in der Nacht stattfinden, damit keine Zeit verloren geht. Die Nachtflüge waren seinerzeit umstritten, weil sie bei den damaligen technischen Möglichkeiten sehr gefährlich waren. Der verantwortliche Flugchef greift hart durch, damit die Maschinen immer in bestem Zustand sind und die Piloten auch bei ungünstigen Bedingungen fliegen können, denn die Konkurrenz schläft nicht. Eines Nachts gerät ein Pilot in einen Zyklon, aus dem es kein Entrinnen gibt. Trotz Westphals gewohnter Leseleistung hat mir dieses Hörbuch nicht so gut gefallen, was an der Geschichte selbst lag. Die Figuren blieben mir einigermaßen fremd; viel Gerede um die Schwere der Verantwortung und um Pflichterfüllung, mit dem sich der Autor offenbar identifizieren kann.

Sehr viel besser war da ein vierstündiges Feature zum "Hör-Conrady", das im Radio ausgestrahlt wurde. In der Sendung diskutierten Studiogäste (u. a. Conrady selbst) über Gedichtlesungen aus dem demnächst erscheinenden Hör-Conrady (einer Gedichtanthologie als Hörbuch mit über 1000 Gedichten). Als Vergleich wurden dann auch Vertonungen vorgespielt, teils von alten Komponisten (Schubert usw.), teils aber auch von zeitgenössischen Komponisten, was ich sehr interessant fand. Es gab da eine moderne Hölderlinvertonung, die mir sehr gut gefallen hat.

Heinrich von Kleist: Ein Lebensmonolog aus den Briefen (Ulrich Matthes, 2 CDs)

Eine geniale Lesung! Das ist das beste Hörbuch von Ulrich Matthes, das ich bislang gehört habe -- und ich habe schon einige gute von ihm gehört. Aus Briefpassagen von Heinrich von Kleist wird in diesem Hörbuch ein Lebensbild des Dichters aufgebaut, unbedingt hörenswert, ganz besonders auch für alle Ulrich-Matthes-Fans. ;-)

Hell und Schnell. Komische Gedichte von Heine bis heute (1 CD)

Eine Live-Lesung von Robert Gernhardt und Klaus Cäsar Zehrer, die eine Gedichtsammlung mit 555 komischen Gedichten aus 5 Jahrhunderten herausgebracht haben. Eine Auswahl daraus ist auf diesem Hörbuch zu hören. Ein nettes Zwischendurchhörbuch. :-)

Kurz und bündig: Die schnellsten Geschichten der Welt (2 CDs)

Eine witzige Idee: Ein Hörbuch mit vielen ganz kurzen Geschichten, meist deutlich kürzer als fünf Minuten. "Die Verabschiedung" von Tschechow dauert sogar nur 16 Sekunden. Alles sehr schön vorgelesen von Anna König und Hans Korte, die Auswahl der Geschichten reicht von Klassikern (Aesop, Kleist) bis zu modernen Autoren wie Wolf Wondratschek oder Woody Allen.

Schließlich habe ich noch aus einer 10 CDs umfassenden Eichendorff-Sammlung folgenden Erzählungen gehört (insgesamt 3 CDs):

Eichendorff: Das Marmorbild (Gerd Wameling)
Eichendorff: Die Entführung (Anna Thalbach)
Eichendorff: Zauberei im Herbste (Wanja Mues)

Schöne Grüße,
Wolf
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Re: Monatsendezusammenfassungsbericht April 2008

Beitragvon Petra » Mo 5. Mai 2008, 09:52

Hallo Maria und Wolf,

Eure Hörberichte fand ich klasse! Denn sie wirkten auf mich anregend, mutmachend!

Anregend deshalb, weil ich für mich Hörstoff suche, der mir zur Zeit liegt. Ich habe keine gute Hör-Phase, wie Ihr wisst. Bin ganz schnell abgelenkt, weil der eigene Kopf so viel zu verarbeiten hat. Und ich habe seit ein paar Tagen den Verdacht, ich muss ein bisschen anders hören als sonst. Und ich habe mich ja auch von allen meinen Hör-Pflichten vor einiger Zeit befreit. So muss ich jetzt erst lernen, ganz individuell auf meine aktuellen Bedürfnisse abgestimmt, meinen Hörstoff auszuwählen.

Aber ich freue mich schon darauf, das anzugehen. Mich hindern im Moment noch einige Dinge. Ich habe in meinem Leben schon unendlich viel aufräumen können. Aber es muss noch weiter gehen. Und ziemlich zum Schluss steht der Laptop an. Den ich aber benötige, um auf meinen iPod neue Stücke aufzuspielen. Der Laptop ist neu (der alte kaputt) und ich muss ihn komplett installieren. Aber mein Leben lässt mir dazu (noch) keine Zeit. Aber ich sehe schon richtig helles Licht am Ende des Tunnels aller Erledigungen, die auf mir lasten! Und ich freue mich schon vor... und Ihr helft mir dabei mit Euren Berichten!

So z. B. macht mir Maria Geschmack auf Felix Krull. Den möchte ich ja zuerst lesen. Und dann erst hören. Aber für beides scheine ich bald Zeit zu haben... ja RICHTIG Zeit! Wie noch nie in meinem Leben! Ich freue mich sehr darauf!

Auch kann ich mir vorstellen, dann wieder so richtig mit Laune an die Delta Krimi-Klassiker heranzugehen. Denn die gefallen mir auch sehr – ebenso wie Dir, liebe Maria!

Und Wolf, Du erweckst meine Lust an Gedichten aufs Neue! Hör-Conrady... davon hatte ich noch nichts gewusst! Das hört sich mächtig interessant an!

Und meinen aktuellen Hör-Bedürfnissen angepasst scheint auch „Ein Lebensmonolog aus den Briefen“. Kurze Passagen. Sehr geeignet im Moment. Und zudem von Ulrich Matthes, den ich als Sprecher genial finde! Er macht das so gut!! Und wenn Du, lieber Wolf, dann auch noch versicherst, dass Du von ihm nie besseres gehört hast, dann ist allein das schon ein Grund! :-)
Ebenso reizvoll finde ich die „Kurz und bündig“. Und „Hell und schnell“. Beides auch genau richtig für mich im Moment.

Ich freue mich, wenn ich mir endlich die Zeit nehmen darf, meinen neuen Laptop mit Arnos *liebwink* Hilfe zu installieren. Und wenn dann noch mein Büro ausgeräumt ist und mein neuer Schreibtisch steht (ich muss dafür Vollgas geben, denn jetzt ist er bestellt und er droht in 2 bis 3 Wochen geliefert zu werden... so sollte ich schauen, dass ich in den nächsten Wochen das Büro komplett ausgemistet habe, damit mein Freund ihn aufbauen kann... so mich meine sonstigen „Baustellen“ lassen, die einfach dringender sind! Aber ein paar Wochen, höchstens Monate und dann ist ALLES erledigt!)... dann kann es losgehen! Ich finde in meinem Hörbuch-Bestand sicher sehr, sehr viel, was meinen aktuellen Bedürfnissen gerecht wird!

Und falls das nicht reicht, habe ich hier Eure Tipps, die mir alle sehr, sehr zusagen!

Ich wünsche Euch einen schönen Hör-Mai!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Monatsendezusammenfassungsbericht April 2008

Beitragvon steffi » Di 6. Mai 2008, 09:20

Petra hat geschrieben:Gilt das für Dich nur für Patricia Highsmiths Erzählungen oder auch für ihre Romane? ... Wie geht es Dir mit ihren Romanen? Oder haben Dich die Erzählungen gar abgeschreckt sie zu lesen/hören?


Hallo Petra,

ich kenne tatsächlich nur einen Roman, den ersten Ripley. Auch der hat mich nicht so angesprochen (ist allerdings auch schon etliche Jahre her) . Ich glaub, diese Schriftstellerin ist einfach nichts für mich.

Ich wünsch dir auf jeden Fall bald wieder einen freieren Kopf und eine schöne, gelungene Hörbuchauswahl.
Gruss von Steffi

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Re: Monatsendezusammenfassungsbericht April 2008

Beitragvon Elke » Di 6. Mai 2008, 10:38

Hallo,

da habt ihr ja alle fleissig gehört:

Peka, da machst du mir ja einige S achen schmackhaft.
Beim Follett war ich sehr unschlüssig, da mir einige "alte" Sachen vom ihm nicht so gefallen haben.
Was Kate Peper angeht, der interssiert mich jetzt nach deiner Kritik noch mehr.

Steffi, mir hat diese Sophie Rois/Highsmith Version sehr gut gefallen. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass dies nicht jedermanns Sache ist.
"Kalte Asche" fand ich auch toll und hoffe sehr stark auf eine baldige Fortsetzung.

Maria, ich habe letzten Monat ebenfalls "Tod im Hexenwinkel" gelesen. Fand ich auch richtig gut, hat mir sogar besser gefallen als "Die Wendeltreppe",die ich vor einiger Zeit gehört habe.

Wolf, auf Heinrich Kleist/Ulrich Mattes macht du mich jetzt neugierig.

So nun zu meinen Hörwerken für den April:

Val Mc Dermid, Ein kalter Strom
Ich finde da gibt es besser McDermids (z.B. Der Erfinder des Todes). Ich würde die Geschichte eher als mittelmäßig bezeichenen.

Anne of Grenn Gables, Folge 1+2
Sehr schön gemachts Hörspiele, eine nette, leichte Unterhaltung.

Donna Leon, Sanft entschlafen, Hörspiel
Ich wundere mich immer wieder, wie gut diese kurzen Brunetti Hörspiele gelingen. man hat gar nicht so sehr das Gefühl eine gekürzte Fassung zu hören.

John Dickson Carr, Tod im Hexenwinkel

Ken Follett, Die Tore der Welt. Da habe ich mich schon im Thread dazu geäussert.

Sabin Kuegler, Dschungelkind
Da hatte ich erst Probleme mich an die Stimme der Autorin zu gewöhnen. Aber dannach fand ich es gut und interessant.

LG Elke
Liebe Grüße
Elke


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Re: Monatsendezusammenfassungsbericht April 2008

Beitragvon Petra » Di 6. Mai 2008, 11:03

Liebe Steffi,

ich denke, dann ist Highsmith vielleicht wirklich nicht Dein Fall! Schade... sie ist einer meiner Lieblinge... aber ich gebe zu: Etwas speziell. ;-)
Einzig könnte es sein, dass Du es noch mal mit einem ihrer Romane versuchen könntest, die außerhalb der Ripley-Reihe sind. Sie sind es, die mich so faszinieren.

Sie fesselt mich immer wieder mit ihrem gekonnten Ausleuchten der Psyche ihrer Figuren. So z. B. bei "Ediths Tagebuch". Siehe hier:

http://www.buecher4um.de/Rezensionen/Be ... ithTag.htm

steffi hat geschrieben:Ich wünsch dir auf jeden Fall bald wieder einen freieren Kopf und eine schöne, gelungene Hörbuchauswahl.


Vielen Dank! Kann ich echt gebrauchen! Aber wird alles langsam! :-)
Liebe Grüße,
Petra


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