Hallo Hörende,
ein Hörmonat nicht Fleisch, nicht Nachtisch – vielmehr sehr viel Durchschnittliches...
Udo Lindenberg „Panikpräsident“, gelesen von Udo Lindenberg und Ben Becker. Da dachte ich, machste mal ne Sause und gehst zurück in deine Sturm- und Drangzeit....nun ja, etwas davon kam schon rüber Plaudern kann er jedenfalls genauso gut wie „singen“, der Udo der. Er hat seinen Still und ist unverwechselbar, das macht ihn wohl aus. Ben Becker macht seinen Part auch gut- auch wenn er manches mal dann doch etwas zu theatralisch rüberkommt. Aber ansonsten war mal wieder alles klar auf der Andrea Doria...
Kathy Reichs „Hals über Kopf“, gelesen von Gesine Cukrowski. Na ja, vom Guck her und als Schauspielerin hat Frau Cukrowski ja was los aber als Sprecherin? Nö mein ich mal vorsichtig, jedenfalls nicht so richtig, das ganze klang sehr gekünstelt und überhaupt nicht passend zur Geschichte. Tja und die Geschichte passt sich sich der Sprecherin an, insgesamt vielleicht zwei Sterne...
Donna Leon „Wie durch ein dunkles Glas“, gelesen von Jochen Striebeck. Die Rezi ist schon online deshalb schweige ich hier Stille
Philipp Vandenberg „Das vergessene Pergament“, gelesen von Katrin Fröhlich. Und noch ein Flop – dieses mal ein richtiger. Die Sprecherin kann und mag ich nicht weiter bewerten, die Story war so schwach das es keines größeren Könnens beim Lesen bedurft hätte. Von Vandenberg kenne ich eines meiner Lieblinghörbücher (Die sixtinische Verschwörung, gelesen von Joachim Kerzel) aber das Pergament kann mann getrost vergessen...
Jan Weiler „Gibt es einen Fußballgott?“, Autorenlesung. Köstlich. Gedacht zur EM Einstimmung war das ein richtiger Hör-Leckerbissen. Hat mit Fußball natürlich zum tun, aber es könnte auch um den Handball- oder Golfgott gehen. Ich habe mich prächtig amüsiert und kann dieses Hörbuch jeden an die Ohren legen der schon immer einmal wissen wollte wie es ist wenn Träume Wirklichkeit werden...
John von Düffel „Radio Tatort: Schrei der Gänse“, u.a. mit Marion Breckwoldt und Markus Meyer. So langsam macht er sich, der ARD Radio tatort. Ich denke auch dieses Team aus Polizistin und Staatsanwalt könnte es schaffen lange Zeit auf Sendung zu bleiben. Die Geschichte hatte zwar Konstruktionsmängel (das kennt mann ja auch aus den Fernsehtatorts) war aber insgesamt eine gelungene Hörerei...
Andreas Ulrich „Buchhalter und Stimmungskanone - Die Stadionsprecher der Fußball-Bundesliga", ein Feature des DLR 2008. Noch vor ein paar Jahren waren Stadionsprecher in deutschen Fußballarenen lediglich eine Art Buchhalter. Sie verkündeten vor Beginn der Begegnung die Mannschaftsaufstellungen und im Laufe der Partie die aktuellen Spielstände, Namen von Torschützen und die Auswechslungen.
Inzwischen ist als Stadionsprecher in der Bundesliga zunehmend der Typ Showmaster gefragt, der dem Publikum gut gelaunt das Produkt Fußball verkauft. Ich hatte mir zwar etwas mehr an „Kuriosem“ von diesem Feature versprochen war aber nicht enttäuscht vom gehörten...
Jörg Heinisch „Eintracht Frankfurt – Geschichte erleben“, Autorenlesung. Ja da geht einem natürlich das Herz auf wenn mann in alten Zeiten schwelgen kann. Nun ist es zwar so, daß das meiste welches in meiner Eintrachtzeit so passiert ist nicht gerade Ruhm gebracht hat – aber Emotion hat es gebracht und auch viel Spaß. Und den Uefa Cup haben wir auch mal gewonnen ihr Bayern...
Thomas Mann „Der Tod in Venedig“, gelesen von Gert Westphal. Starke Worte in einem starken Text, immer wieder beeindruckend wie einem Thomas Mann mit Wörtern überraschen kann. Nur beim Sprecher bin ich ernsthaft im Zweifel. Ich habe das Werk irgendwann mal ausgeliehen und als mp3 gespeichert und nun erst gehört. Ich meine es soll Gert Westphal der Sprecher sein, allerdings dachte ich ich kenne dessen Stimme sehr gut. Nur an einer Stelle kommt für kurze Zeit (ein paar Sätze) die wirkliche Stimme des Westphals raus. Hat noch jemand diese Aufnahme mal gehört und kann etwas zur Stimme sagen? Warmeling ist es nicht, ich habe nämlich auch die Aufnahme dieses Textes die er gemacht hat...
Petra Hammesfahr „Der stille Herr Genardy“, gelesen von Iris Berben. Ein „Jein“ Hörbuch. Ich mag zum einen die Hörwerke von Petra Hammesfahr und mag zum anderen auch Iris Berben als Schauspielerin und sehr interessante Frau. Aber hier passt es nicht so richtig, zumindest bis etwa zur Hälfte des Hörwerkes. Die Geschichte ist anfangs schwer zu verstehen (zumindest ging mir das so) weil in verschiedenen Ebenen (Personen und Zeiten) erzählt wird. Ein Folgen viele leichter wenn es zumindest zwei Erzähler geben würde, nämlich insbesondere ein Männchen für die Rolle des Herrn Genardy. Iris Berben hat eine sehr angenehme Stimme variiert diese aber mehr oder weniger überhaupt nicht. So kam ich bis Mitte des Hörwerkes zu dem Eindruck sie liest den Text runter, auch ohne merkliche Emotion. Das ändert sich dann im zweiten Teil des Hörbuches aber merklich – da wird es spannend, beklemmend, düster und manchesmal möchte man der Protagonistin in den Hintern treten...
Nun ja, ein etwas schwächerer Hörmonat bei der Qualität des Gehörten. Ich muß mal das Hörregal nach versteckten Schmankerl durchsuchen, aber erst nach der Fußball EM und dem Horror-Endspiel Holland-Italien
Hörende Grüße von
Peka