Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

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Re: Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » So 22. Jan 2012, 12:35

Petra hat geschrieben:@NatiFine:

Gekriegt hast Du mich dadurch, dass Du in den Mittelpunkt rückst, dass es für Menschen um die 30-40 interessant sein könnte, die sich dem Thema „Sterben/Verlust der Eltern“ stellen müssen. Das ist für mich ein Thema, mit dem ich mich gern auseinandersetzen möchte, da es mich betrifft.


Schade, dass Du solch einen Reinfall mit "Nein! Ich will keinen Seniorenteller" hattest. Ich habe dieses Hörbuch auch, und werde ihm eine Chance geben. Allzu große Erwartungen habe ich daran nicht. Mich interessiert daran, wie Menschen damit umgehen, nicht mehr jung zu sein. Und wie sie ihren Alltag gestalten, was ihre Gedanken beherrscht. Dass es auch darum geht, wie wertvoll erworbene Lebenserfahrung ist, finde ich auch erst mal interessant. Hannelore Hoger höre ich sehr gern, und kann vorstellen, dass sie so gut passt. Mal sehen, ob es mir dann anders geht beim hören, oder ob es mir zu flach gehalten ist. Beizeiten werde ich berichten, ob es bei mir mehr auslöst, oder ob ich es dann auch abbreche.



Liebe Petra,
meinen Beitrag zu den "Der Geschmack von Apfelkernen" möchte ich noch etwas präzisieren.
Ich hatte den Eindruck, dass das Buch für die Frauen sehr passend wäre, die sich zum ersten Mal, und zwar ganz langsam und vorsichtig an das Thema Tod der Mutter heran wagen möchten. Das geht natürlich dann auch mit dem Erinnern an die eigene Vergangenheit bzw. Kindheit einher. Vom Stil her kommt das Buch, liebevoll, zart und vorsichtig daher.

Zu "Nein! Ich will keinen Seniorenteller" möchte ich noch hinzu fügen, dass mir CD1 zu Beginn ganz gut gefallen hat. Es kommen Gedanken zum Ausdruck, die ich durchaus nachempfinden kann. Aber ab CD2 hatte ich den Eindruck, dass sich die Gedanken der Protagonistin nur noch um Enkelkinder ja oder nein, Männer ja oder nein und wenn ja, dann welche, drehen. Es war mir einfach zu viel, davon.


Liebe Hörbuchfreunde,
heute habe ich ein neues Hörbuch angefangen zu hören.
Es ist "Deine Juliet" von Mary Ann Shaffer.
Ihr habt jetzt lange genug von diesem Buch/Hörbuch geschwärmt. :lol:

Oh ja, ich kann mir gut vorstellen, dass aus dem HB und mir auch was werden könnte. :D

Liebe Grüße
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Re: Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Mi 25. Jan 2012, 00:06

Liebe Hörbuchfreundinnen,

in den letzten 3 Tagen habe ich mir sehr gerne Zeit genommen für das Hörbuch:
"Deine Juliet Club der Guernseyer Freunde von Dichtung und Kartoffelschalenauflauf" von Mary Ann Shaffer und Annie Barrows.

Was soll ich euch sagen, ich hörte beim Frühstück, beim Kochen, beim Bügeln, beim Nähen, eigentlich fasst immer und konnte nicht genug bekommen. Damit ist es dann auch raus. Ich kann eure Schwärmereien für dieses Hörbuch jetzt gut verstehen und absolut bestätigen!

Mir hat der Briefroman in Form dieses Hörbuches außerordentlich gut gefallen. Die Menschen auf Guernsey werden von den Sprechern mittels ihrer Stimme so gut verkörpert, dass ich sie in der Landschaft der Kanalinsel genau vor mir sehe. Wir erfahren vom Leid der Bevölkerung im 2. Weltkrieg, von Anstand und Verrat, aber auch von Zivilcourage und Mut. Die Liebe kommt natürlich auch nicht zu kurz. Das Buch ist sehr warmherzig geschrieben und hat etwas Versöhnliches.

Ich bin glücklich darüber, dass dieses Hörbuch den Weg zu mir gefunden hat. :D

Liebe Grüße
NatiFine
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Re: Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Beitragvon Binchen » Mi 25. Jan 2012, 08:39

Hallo NatiFine,

wie schön, dass Dich dieses Hörbuch auch so begeistert ... *strahl*

Ich kann einfach nicht aufhören dem Hörbuch so viele Hörer wie möglich zu wünschen. Einfach eine geniale Vertonung.
Winke Binchen
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Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
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Re: Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Do 26. Jan 2012, 21:52

Hallo Binchen,
deine Rezension zu "Deine Juliet" kannte ich auch. :)


Hallo zusammen,
momentan höre ich mein 2. Hörbuch von Martin Suter.
Es ist Allmen und der rosa Diamant, ungekürzt von Gert Heidenreich gelesen.
Aus "Allmen und Libellen" kenne ich die Verhältnisse, in denen Allmen mit Carlos leben, kenne ihre Schwächen und Gewohnheiten. Mir gefällt das Umfeld, in denen die Krimis spielen und dass es keine Brutalität und Gewaltszenen gibt (jedenfalls bis jetzt nicht ;) ).

Liebe Grüße
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Re: Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Mo 30. Jan 2012, 06:33

Hallo zusammen,

dieses Hörbuch, "Der alte Mann und das Meer" von Ernest Hemingway, bekam von mir seine 2. Chance und zwar mit Erfolg.
Der erste Versuch misslang, weil der Zeitpunkt für mich nicht passte. Jetzt konnte ich mich auf dieses DAV-Hörbuch, dessen Original-Aufnahme aus dem Jahr 1953 vom SWF stammt, einlassen.

Ein alter Fischer rudert und segelt allein weit raus auf das Meer. Er hat einen Merlin am Haken der größer bzw. länger ist, als sein Boot. Der alte Mann kommt schnell an das Ende seiner körperlichen Kräfte, was er aber durch große Erfahrung und Besonnenheit ausgleichen kann. Dann steht ihm noch bevor, den großen Fang zurück an Land zu bringen, obwohl seine Beute, die er außen am Boot angebunden hat, dabei von Haien attackiert wird.

Mir gefällt der Stil, wie damals gesprochen wurde, für diese Erzählung ausgesprochen gut. Vielleicht auch, weil die Aufnahme zeitnah zur erstmaligen Veröffentlichung, im Jahr 1952, produziert wurde. So sprach man damals im Radio und ich kenne das ja noch aus meiner Kindheit.

Dieses DAV-Hörspiel von 2011 kann ich euch empfehlen.

Liebe Grüße
NatiFine :)
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Re: Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Mo 30. Jan 2012, 11:49

Hallo zusammen,

“Der Mörder im Spiegel“ von Ross Macdonald habe ich zu Ende gehört (Rezension). Ein interessanter Krimi-Klassiker, toll als Hörbuch umgesetzt.

Als nächstes habe ich “Der Trümmermörder“ von Cay Rademacher begonnen.

Inhalt:
Hamburg 1947: Die Stadt liegt in Trümmern, und es ist einer der kältesten Winter des Jahrhunderts. Die Menschen versuchen irgendwie zu überleben. Da wird mitten in der Trümmerlandschaft eine Leiche entdeckt: eine junge Frau, nackt, kein Hinweis auf den Mörder. Oberinspektor Stave hat kaum Hoffnung, den Fall aufzuklären, auch wenn ihm Lothar Maschke von der Sitte und Lieutenant MacDonald von der britischen Verwaltung zur Seite gestellt werden. Bald werden weitere Tote entdeckt, und Stave ist für jede Hilfe dankbar, die er auf der Suche nach einem grausamen Mörder bekommt.
Cay Rademacher lässt in einem hochspannenden authentischen Kriminalfall das Hamburg des Hungerwinters 1946/47 lebendig werden.


Die ersten Tracks sind gehört. Die Stimmung ist passend, Deutschland zur Stunde Null. Trostlos und grau ist die Umgebung, und ebenso sieht es auch in Stave aus, der im Krieg seine Frau verloren hat, und dessen Sohn verschollen ist. Die Lebensmittel sind rar, der Winter kalt. Und nun auch noch dieser bizarre Fall. Inmitten dieser Stadt, die durch den Krieg so viele Tote zu beklagen hat, reihen sich nun auch noch Opfer eines offenbar psychisch gestörten Täters. Die Situation und Atmosphäre von damals wird glaubhaft aufgebaut. Die Krimihandlung beruht auf einem wahren Fall. Ich habe im Internet herausgefunden, dass er, anders als im (Hör)Buch von Cay Rademacher, nie aufgeklärt wurde. Bedauerlich finde ich, dass dem Hörbuch kein booklet beiliegt. Es hätte sich doch angeboten, dort wenigstens ein paar Fakten zum zugrunde liegenden Fall an die Hand zu geben. Aber nein. Die Lesung hingegen ist sehr gut. Die Stimme von Burghart Klaußner trifft den richtigen Ton, und baut sogar stellenweise Dialekte ein, wo es passt. Das kommt der Atmosphäre zugute. Hamburger Flair, und durch den britischen Offizier, dem Klaußner einen britischen Akzent verleiht, rückt auch der Tatbestand der britischen Besatzung näher. Eine interessante Zeit, die bisher gut umgesetzt wird – von der Vorlage, aber auch vom Sprecher her. Wie sich der Kriminalfall entwickelt, darauf bin ich gespannt. Auch wenn mir völlig gereicht hätte, wenn Cay Rademacher keine Auflösung anbietet, sondern den wahren Fall nachzeichnet. Denn der Grund, warum ich diesen Krimi höre, ist sowieso das drum herum. Die Zeit, der Schauplatz, der beginnende Neuaufbau.

@NatiFine: Ich sehe schon, „Deine Juliet“ darf bei mir auch nicht mehr lange warten. Ein sehr schöner und ansteckender Hörbericht, NatiFine. :-)

Auf "Der Geschmack von Apfelkernen" bin ich auf jeden Fall durch Dich sehr neugierig geworden. Zum Thema Tod der Eltern habe ich auch noch zwei Bücher zu Hause, die mich sehr interessieren: „Du fehlst“ von Joyce Carol Oates und „Letzte Szenen mit den Eltern“ von Claudia Wolff.

"Der alte Mann und das Meer" von Ernest Hemingway habe ich auch auf meinem iPod, und möchte es bald hören. Allerdings habe ich die ungekürzte Lesung. Sprecher ist Rolf Boysen. Das Hörbuch im Verlag Litraton erschienen. Dass das Hörspiel Dir gut gefällt, freut mich zu hören. Über den Inhalt werden wir uns demnächst dann sicher mal austauschen können.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Di 31. Jan 2012, 00:41

Hallo zusammen,

heute kann ich euch von meinem zuletzt gehörten Hörspiel berichten.
Es war "Jeder stirbt für sich allein" von Hans Fallada.

Kurzbeschreibung bei amazon:
"Ein Berliner Ehepaar wagte einen aussichtslosen Widerstand gegen die Nazis und wurde 1943 hingerichtet. Von ihrem Schicksal erfuhr Hans Fallada aus einer Gestapo-Akte, die ihm durch Johannes R. Becher in die Hände kam. Fieberhaft schrieb Fallada daraufhin im Herbst 1946 in weniger als vier Wochen seinen letzten Roman nieder und schuf ein Panorama des Lebens der normalen Leute im Berlin der Nazizeit: Nachdem ihr Sohn in Hitlers Krieg gefallen ist, wollen Anna und Otto Quangel Zeichen des Widerstands setzen. Sie schreiben Botschaften auf Karten und verteilen sie in der Stadt. Die stillen, nüchternen Eheleute träumen von einem weitreichenden Erfolg und ahnen nicht, dass Kommissar Escherich ihnen längst auf der Spur ist."

Ich musste mich zuerst auf diese Form des Hörspiels einstellen. Mir kam es so vor, als würde ich in einem Theater sitzen und die Schauspieler sollten noch in der letzten Reihe laut und deutlich gehört werden können. Öfters wurde erklärt, was der Hörer jetzt gerade nicht sieht. Ich erinnere mich, dass in der 50er Jahren in dieser Form Hörspiele, für im Krieg erblindete Menschen, im Radio gesendet wurden.
Und schon passt alles zusammen. Das Thema und die Umsetzung sind wieder stimmig.

Ich konnte die Angst, die die Menschen in der Nazizeit hatten, deutlich spüren.

Liebe Grüße
NatiFine

@Petra
Dann bist du mit “Der Trümmermörder“ jetzt in Hamburg, 1947. Diese Zeit scheint dich momentan auch zu interessieren. :)
Liebe Grüße
Renate

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Re: Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Beitragvon Rachel » Di 31. Jan 2012, 10:50

Hallo Ihr Lieben,

NatiFine, schön, dass Dir "Deine Juliet" ebenso gut gefallen hat. :)

Petra, deine Rezi zu Ross MacDonald macht wirklich große Lust auf das Hörbuch. Ich selbst habe von ihm nur "Ein Grinsen aus Elfenbein" hier, aber das ist eben auf meiner geistigen Hörliste ein ganzes Stückchen nach oben gewandert. Und auf deine weiteren Eindrücke zum "Trümmermörder" bin ich ebenfalls sehr gespannt.

Mein Hörjahr fing gut an. Zuerst hat mich eine ungekürzte englische Lesung von "The Hound of the Baskervilles" ausgesprochen gut unterhalten. Danach habe ich zu "Die Vermessung der Welt" von Daniel Kehlmann gegriffen. Ich hatte mir ja vorgenommen, mehr Hörbücher von Büchern zu hören, die ich bereits gelesen und für sehr gut befunden habe und das hier war gleich wieder ein echter Volltreffer. Hervorragend gelesen von Ulrich Matthes, für mich direkt ein erstes echtes Highlight in diesem Hörjahr. Ich habe Humboldt und Gauß ausgesprochen gerne begleitet.

Aktuell höre ich "Der Hals der Giraffe" von Judith Schalansky und wenn das so weitergeht, könnte das gleich das nächste Highlight werden. Dagmar Manzel sagte mir als Sprecherin gar nichts, aber sie passt ausgesprochen gut zur Hauptfigur und bisher lausche ich der Geschichte dieser Lehrerin ausgesprochen gerne. :)
Liebe Grüße,
Rachel

Aktuelles Buch: Ian Rankin: The Hanging Garden
Neil MacGregor: A History of the World in 100 Objects
Aktuelles Hörbuch: C. W. Ceram: Götter, Gräber und Gelehrte
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Re: Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Beitragvon Sandra » Di 31. Jan 2012, 13:08

Petra hat geschrieben:Hallo zusammen,

“Der Mörder im Spiegel“ von Ross Macdonald habe ich zu Ende gehört (Rezension). Ein interessanter Krimi-Klassiker, toll als Hörbuch umgesetzt.

Als nächstes habe ich “Der Trümmermörder“ von Cay Rademacher begonnen.



hallo Petra,

von Ross Macdonald kenn ich "Ein Grinsen aus Elfenbein", dass mir seinerzeit sehr gut gefiel. und dein Nachkriegs-Hamburg-Krimi hört sich auch gut an. Schon wg. Hamburg :-) auch wenn die Zeit des Wiederaufbaus sicherlich mitunter sehr trostlos wirken muss. Dennoch mag ich meist die Atmosphäre dieser Zeit.

Apropos trostlos: ich höre gerade Bordeaux. Ein Roman in 4 Jahrgängen
von Paul Torday. Und es war eine ganz ausgezeichnete Wahl. Der "Held" der Geschichte, Wilberforce, hat ein gewinnbringendes IT-Unternehmen gegründet, verfällt dank eines neu gewonnen Freundes und dessen Upper Class-Clique dem Wein und der Alkoholsucht. Er verliert darüber alles - seine Frau, die Freunde und den Verstand.
Torday erzählt die Geschichte interessant, quasi rückwärts in 4 Jahrgängen untergliedert, immerhin ist Wein das Thema bzw. Wilberforce Dilemma.
Ich bin fast fertig mit Hören und muss mir jetzt Gedanken machen, was als nächstes kommt.

Davor hatte ich Raymond Chandler auf den Ohren mit "Erpresser schiessen nicht". Auch wenn ich Die Noir-Krimis mag, dieser traf nicht so ganz meinen Geschmack. Die Story brachte es nicht so und es war recht langweilig, da halfen auch die regelmäßigen Schiessereien nicht :-)

LG
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Re: Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Di 31. Jan 2012, 15:07

Hallo zusammen,

@NatiFine: Ja, die Zeit um den zweiten Weltkrieg (während und danach) interessiert mich sehr. Aber schon länger. Letztes Jahr habe ich deshalb mein :arrow: Leseprojekt Nationalsozialismus gestartet, zu dem ich noch viele hochinteressante Bücher (und Hörbücher) habe. Auslöser waren Marcel Reich-Ranickis unglaubliche Erinnerungen („Mein Leben“) an die Kriegszeit, die er als Jude er- und überlebt hat. Einer der wenigen ja, die ins Warschauer Ghetto deportiert wurden.

Danach folgte das Buch „Jeder stirbt für sich allein“ von Hans Fallada. Drüben im Buecher4um hatten wir letztes Jahr ja eine Leserunde dazu. Das Buch war derart intensiv, dass ich es mit in meine Träume genommen habe. Ich konnte diese Ängste, die die Menschen damals auszustehen hatten, nur ganz schwer ertragen. Aber gut so – das wünschte ich mir von diesem Buch. Und Fallada hat meine Erwartungen daran voll und ganz erfüllt. Ein sehr intensives Leseerlebnis. Das Hörspiel habe ich noch vor mir. Ich möchte darüber das Buch noch mal ein wenig Revue passieren lassen, wenn ich auch denke, dass ein Hörspiel – zumal von dem recht geringen Umfang – das Buch nur bedingt widerspiegeln kann. Über Deinen Hörbericht darüber habe ich mich gefreut. Auch an Deiner abschließenden Meinung bin ich interessiert.

Die Nachkriegszeit, in der „Der Trümmermörder“ spielt, kommt mir daher sehr gelegen. Ich beschäftige mich gern mit dieser Zeit. Und wenn sie mir – so wie hier – nebenbei zu einem Krimi geboten wird, so habe ich nichts dagegen.

@Rachel: Das freut mich aber, dass ich Dir Lust auf Ross Macdonald machen konnte. „Ein Grinsen aus Elfenbein“ habe ich vor langer Zeit mal gehört. Hatte mir damals ebenfalls gefallen, auch Christoph Lindert als Sprecher gefiel mir da schon. Hier meine :arrow: Rezension.

Auf Dein Hörerlebnis von Judith Schalanskys „Der Hals der Giraffe“ bin ich fast neidisch. Mir hat das Buch, das ich vor einigen Monaten las, so ausgesprochen gut gefallen. Wenn es Dir mal in die Hände fällt, musst Du unbedingt reinblättern. Es ist illustriert zu den jeweiligen Themen. Z. B. die Quallen findest Du dort. Wunderschön gemacht – das Buch ist ein echtes Schmuckstück! Und inhaltlich hat es mich überzeugt. Intelligente Gedanken, sehr gekonnt verpackt. Schön, dass es Dir mit dem Hörbuch auch so geht.

Auf Daniel Kehlmanns „Die Vermessung der Welt“ machst Du mich sehr neugierig, Rachel. Erinnere ich mich richtig, dass Dir das Buch damals nicht so zusagte? Falls ja, scheint das ja für die Hörbuch-Produktion zu sprechen. Könnte ich mir alternativ zum Buch gut vorstellen für mich. Denn lesen würde ich es eher nicht. Und Ulrich Mattes als Sprecher ist zudem verlockend.

„Der Hund von Baskerville“ habe ich letztes Jahr auch als Hörbuch gehört. Gesprochen von Hubertus Gertzen. Hatte mir sehr gut gefallen. Unterhaltung vom Feinsten, sowohl was die Vorlage angeht, als auch von Seiten des Sprechers. Hier meine Rezension. Dass Du nun (wenn auch mit dem Original) ebenfalls so viel Freude hattest, ist schön. Ich habe noch eine BBC-Verfilmung, die ich noch anschauen möchte. Mal sehen, wann ich dazu komme.

Dein Hörjahr fing ja wirklich toll an! Von meinem kann ich das allerdings auch sagen. Besonders gefallen hatte mir „Drei Männer im Schnee“. Aber auch Hirschhausen war toll, und wie gesagt Ross Macdonald. Über „Der Trümmermörder“ werde ich weiter berichten.

@Sandra: Ich mag auch die Atmosphäre der Nachkriegszeit. Auch wenn ich froh bin, dass ich in dieser Zeit nicht leben musste. Aber mir imponiert auch, wie die Menschen ihre Situation damals gemeistert haben, und langsam aber sicher alles wiederaufgebaut haben. Die Stimmung um 1947 ist wirklich trostlos dargestellt. Sehr stimmig gemacht. Das gefällt mir an dem Krimi. Ich werde weiter berichten. Und für Dich dürfte der Handlungsort Hamburg zudem interessant sein, sehe ich auch so.

„Bordeaux. Ein Roman in 4 Jahrgängen“ habe ich noch ungehört zu Hause liegen. Aber es interessiert mich sehr. Dein positiver Bericht motiviert mich, es bald mal zu hören. Das Thema interessiert mich. Und es scheint ja gut umgesetzt zu sein.

Schade aber, dass der Noir-Krimi von Raymond Chandler nicht so zünden konnte, trotz der Schießereien. Von Chandler möchte ich lange schon was lesen. Und einige Hörbücher habe ich auch noch auf meinem iPod. Mal sehen, wann dafür die Zeit kommt.
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Percival Everett - James (HC)
Benjamin Stevenson - Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (ebook)

Ich höre gerade: :kopfhoerer:
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