Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Plattform zum Austausch über Hörbücher und Themen rund ums Hörbuch.
Forumsregeln
Kommerzielle Einträge werden ohne Kommentar gelöscht!

Re: Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Beitragvon Turni » So 12. Aug 2012, 15:08

Ich eile gleich wieder auf Balkonien. Nach dem Mittagessen habe ich mich rausgesetzt mit Strickzeug und mp3.
Meyerhoff liest klasse! Die erste Stunde verging wie im Flug.
Ending a novel is almost like putting a child to sleep—it can't be done abruptly.

Colm Tóibín
Benutzeravatar
Turni
 
Beiträge: 682
Registriert: Do 3. Apr 2008, 21:14

Re: Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Beitragvon steffi » Mi 15. Aug 2012, 17:55

Nach einem mehrmonatigen Hörtief habe ich in letzter Zeit doch wieder ein bißchen was gehört und ich hoffe, es geht wieder aufwärts !

Tschick - das Hörbuch hat mir sehr gut gefallen, die Geschichte ist nicht zu kindlich erzählt, bleibt aber im Jugendromanbereich, und auch als Roadmovie nicht zu abgefahren. Es gibt lustige und nachdenkliche Momente. Die Stimme von Hanno Koffler passt dazu wunderbar !

Saeculum von Ursula Poznanski - der Krimi, der in der Mittelalterszene spielt, fängt langsam an und steigert sich dann zu einem spannenden Psycho-Thriller. Das Eintauchen in so eine Rollenspiel-Szenerie in einem abgelegenen Waldstück macht Spaß, auch wenn die Personen mit ihren Handlungen insgesamt etwas unrealistisch bleiben, aber das kennt man ja aus einigen Psycho-Thrillern. Ich fand das Hörbuch fesselnd, auch gut umgesetzt durch den Sprecher und die Auflösung war sehr überraschend.

Im Moment höre ich Der Wachsblumenstrauß von Agatha Christie auf der Liege im Garten und genieße die englische Atmosphäre !
Gruss von Steffi

:lesen:
Wolfgang Reinhard - Die Unterwerfung der Welt ( Langzeitprojekt)
Benutzeravatar
steffi
 
Beiträge: 5080
Registriert: Mi 2. Apr 2008, 12:56

Re: Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Do 16. Aug 2012, 10:19

Hallo zusammen,

ich musste unbedingt ein Hörbuch zwischen schieben, da ich es gern noch in der Sommerzeit hören möchte, und dieser sich ja bald dem Ende zuneigt. Es handelt sich um “Sommerfest“ von Frank Goosen, eine ungekürzte Autorenlesung. Seit ich Ende letzten Jahres „Woanders ist auch Weihnachten – Krippenblues Reloaded“ gehört und mich köstlich amüsiert habe, habe ich ein Auge auf die Hörbücher von Frank Goosen. Bei ihm müssen es für mich unbedingt die Hörbücher sein, da für mich seine Stimme und der dazugehörige Ruhrpott-Slang unbedingt dazu gehören. Ich bin in Bochum geboren, wenn ich auch dort nie gelebt habe. Aber meine Verwandten habe ich dort regelmäßig besucht – oft auch die Ferien dort verbracht (und auch heute noch bin ich gelegentlich dort). Die Stimme von Frank Goosen löst in mir Erinnerungen an so manche Begegnung im Ruhrpott aus. Meine Familie spricht in einer viel zarteren Variante, aber Nachbarn von meiner Oma konnten es genauso gut wie Frank Goosen. :mrgreen:

Herrliche Wahrheiten gibt es in „Woanders ist auch Weihnachten“. „Sommerfest“ hingegen ist ein Roman, und erzählt die Geschichte von Stefan, der nach Jahren zurück in den Ruhrpott kommt, da sein Onkel gestorben ist, er sein Elternhaus verkaufen will, und das Sommerfest besuchen möchte. Wie nah ihm die Heimat und die Leute dort gehen, stellt er an diesem Wochenende fest. Und der Hörer begleitet ihn bei so manch erinnerungsträchtiger und skurriler Begegnung. Denn die Menschen im Ruhrpott sind schon besonders (und bei aller Dirketheit und Flapsigkeit haben sie das Herz am rechten Fleck). Und Frank Goosen hat das sehr gut eingefangen. Ich fühle richtig ein bisschen Heimat. :-)

@Maria: Die Stories von Hemingway interessieren mich auch sehr. Besonders eine: „Katze im Regen“, sie ist auf „Der Unbesiegbare“ enthalten. Arno hatte mich darauf mal neugierig gemacht, da er sie in der Schule damals auf Englisch lesen musste. Er hat das Hörbuch von mir zu Weihnachten geschenkt bekommen, und es auch schon gehört. Diese Erzählung wiederzuhören, war für ihn auch sehr schön. Aber er meinte auch, dass das sinnbildliche durch die Übersetzung verloren gegangen ist. Die Frau in der Erzählung leidet wohl darunter, dass sie keine Kinder hat. Die Katze ist für sie ein Kinderersatz, und wird im :arrow: Originaltext mit Kitty benannt, was sich ja ähnlich anhört wie kiddy (kid). Im Englischen assoziiert man beim Lesen wohl eben hiermit. Im Deutschen geht das wohl etwas verloren. Fand Arno aber nicht schlimm.

Ich bin gespannt, wie die Erzählungen auf mich wirken, wenn ich sie höre. Dein Bericht macht mir auf jeden Fall weitere Lust darauf. Und Deine Empfehlung mit „Fiesta“ halte ich im Hinterkopf. Ich habe als Hörbuch noch „Der alte Mann und das Meer“ auf meinem iPod. Und als Buch habe ich „Wem die Stunde schlägt“ in der schönen Artemis & Winkler Dünndruckausgabe (günstig von dem netten Händler bekommen).

Gerade sehe ich in Deiner Signatur, dass Du „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ hörst. Da bin ich ausgesprochen gespannt auf Deine Eindrücke. Ich habe sowohl Buch, als auch Hörbuch zu Hause. Ich denke, ich will es lesen, könnte aber auch umschwenken. Hoffentlich habe ich bald wieder mehr Zeit und Ruhe für die Bücher, es lockt so vieles, und es fehlt einfach die innere Ruhe dafür. Berichte bitte, ja?

@Turni: Du hörst also „Alle Toten fliegen hoch“? Ich fand Meyerhoff auch klasse. Er liest toll, genau richtig für seine Erinnerungen an seine Zeit in Amerika. :-)

@Steffi: Es freut mich, dass Du aus Deinem Hörtief herausgefunden hast, und hoffe, es hält lange an. :-)

„Tschick“ möchte ich auch noch hören – befindet sich auf meinem iPod. Fevvers war schon so begeistert, und Du findest es auch gut. Gut zu wissen. Hast Du drüben im Buecher4um mitgekriegt, dass das Buch verfilmt wird?

Auch „Saeculum“ habe ich noch vor mir, und freue mich nun noch mehr darauf. Was Du darüber schreibst, spiegelt genau meine Erwartungen wider. Finde ich schön, dass Ursula Poznanski nach „Erebos“ noch mal einen ähnlichen Thriller nachgelegt hat, und die Umsetzung anscheinend gut gelungen ist.

„Der Wachsblumenstrauß“ draußen im Garten – das ist die perfekte Atmosphäre dafür! Ich kann es mir vor allem jetzt so richtig bildlich vorstellen – schön ist das! :D
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Rónán Hession - Leonhard und Paul (HC)
Benjamin Stevenson - Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (ebook)

Ich höre gerade: :kopfhoerer:
-

Buecher4um
Hoerbuecher4um
Seifen4um
Petras SeifenKUNST
Benutzeravatar
Petra
Administrator
 
Beiträge: 14280
Registriert: Do 27. Mär 2008, 13:34

Re: Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Beitragvon JMaria » Sa 18. Aug 2012, 10:19

Hallo Petra,

Petra hat geschrieben:Gerade sehe ich in Deiner Signatur, dass Du „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ hörst. Da bin ich ausgesprochen gespannt auf Deine Eindrücke. Ich habe sowohl Buch, als auch Hörbuch zu Hause. Ich denke, ich will es lesen, könnte aber auch umschwenken. Hoffentlich habe ich bald wieder mehr Zeit und Ruhe für die Bücher, es lockt so vieles, und es fehlt einfach die innere Ruhe dafür. Berichte bitte, ja?



wie du dich auch entscheidest, es wird keine Fehlentscheidung sein, denn beide Medien, Buch wie Hörbuch, fordern Konzentration, wegen der weitumspannenden Geschichte.

Die Lesung bringt den Roman kompakt rüber. Es wird in Rückblenden und aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was Aufmerksamkeit erfordert. Erzählt wird über eine Familie in der damaligen DDR über vier Generationen hinweg und wie sich die jüngeren Generationen immer mehr vom Sozialismus entfernen. Dazu liest Ulrich Noethen wirklich sehr gut. Ich bin nun bei CD 8, also bald am Ende angelangt.
Schöne Grüße, Maria
Aktuell:

Cecile Wajsbrot: Nevermore
Barbi Marković: Minihorror (ebook)


Jahresprojekt: Günter Grass + Franz Kafka
Harro Zimmermann: Günter Grass. Biographie
Franz Kafka: Briefe an Felice Bauer


Sie schaffen eine Wüste und nennen das Frieden ( Tacitus )
Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen (Johann Wolfgang v. Goethe)
Das Leben und dazu eine Katze, das ergibt eine unglaubliche Summe (Rainer Maria Rilke)
JMaria
Moderator
 
Beiträge: 16199
Registriert: Mo 31. Mär 2008, 11:07

Re: Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Beitragvon JMaria » Fr 24. Aug 2012, 11:27

Hallo zusammen,

"In Zeiten des abnehmenden Lichts" gelesen von Ulrich Noethen habe ich beendet. Eine reife Geschichte und eines deutschen Buchpreises würdig. Der Wechsel der Perspektiven fand ich gelungen. Die Einblicke in die Familie sind zum Teil tragisch, aber hat auch seinen komischen Anteil. Wie es in Familien zugeht, man liebt sich, man streitet sich, man geht sich auf die Nerven.
Die politischen Aspekte werden ungezwungen in die Familiensituation eingebaut. Das Schlüsseldatum, wohin die Geschichte immer wieder springt ist der 01. Oktober 1989. Das gibt auch dem Hörer eine Orientierung.

Gegen Ende schließt sich ein Kreis (an dem Ort wo die Familiengeschichte beginnt). Stilistisch interessant fand ich die letzte CD (letzte Kapitel), da in der "Würde-Form" erzählt wird.

Ulrich Noethen hat die Lesung wirklich gut rübergebracht.

Jetzt neige ich dazu, mir einen Krimi zu hören. Vielleicht "Weißer Schatten" von Deon Meyer, ein südafrikanischer Autor, auf den ich neugierig bin.
Schöne Grüße, Maria
Aktuell:

Cecile Wajsbrot: Nevermore
Barbi Marković: Minihorror (ebook)


Jahresprojekt: Günter Grass + Franz Kafka
Harro Zimmermann: Günter Grass. Biographie
Franz Kafka: Briefe an Felice Bauer


Sie schaffen eine Wüste und nennen das Frieden ( Tacitus )
Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen (Johann Wolfgang v. Goethe)
Das Leben und dazu eine Katze, das ergibt eine unglaubliche Summe (Rainer Maria Rilke)
JMaria
Moderator
 
Beiträge: 16199
Registriert: Mo 31. Mär 2008, 11:07

Re: Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Beitragvon JMaria » Do 30. Aug 2012, 10:16

Hallo zusammen,

Weißer Schatten von Deon Meyer, gelesen von Heikko Deutschmann, habe ich beendet.

Emma Le Roux heuert Lemmer als Bodyguard an. Sie sucht ihren vor Jahren verschollenen Bruder. Was wie ein leichter Job aussieht, mitten im Kruger Nationalpark, entpuppt sich schnell als äußerst gefährlich.

Unterhaltsam und spannend ist der Fall und man bekommt einen Einblick in die sich wandelnde Gesellschaft Südafrikas.

Zum Showdown wählt der Autor erzählende Rückblenden, diese kurzen Verzögerungen erhöhen subtil die Spannung die beim Hören aufkommt.

Der Ich-Erzähler erinnert an 'Marlowe' (Raymond Chandler).

Wer diese Romane schon immer geliebt hat, ist bei Deon Meyers "Weißer Schatten" richtig.

Heikko Deutschmann macht mit seiner Stimme diesen bereits spannenden Krimi noch packender.

Deon Meyers Romane werde ich weiterhin im Auge behalten, vielleicht sogar umsteigen aufs Lesen.

Als Hörbuch habe ich noch "Rote Spur" zu hören; möchte aber zuerst noch was anderes reinschieben. Mal sehen ..
Schöne Grüße, Maria
Aktuell:

Cecile Wajsbrot: Nevermore
Barbi Marković: Minihorror (ebook)


Jahresprojekt: Günter Grass + Franz Kafka
Harro Zimmermann: Günter Grass. Biographie
Franz Kafka: Briefe an Felice Bauer


Sie schaffen eine Wüste und nennen das Frieden ( Tacitus )
Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen (Johann Wolfgang v. Goethe)
Das Leben und dazu eine Katze, das ergibt eine unglaubliche Summe (Rainer Maria Rilke)
JMaria
Moderator
 
Beiträge: 16199
Registriert: Mo 31. Mär 2008, 11:07

Re: Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Do 6. Sep 2012, 15:39

Hallo zusammen,

gestern habe ich Frank Goosens „Sommerfest“ zu Ende gehört. Hat mir sehr gut gefallen, und es hat meine Erwartungen erfüllt. Ich frage mich zwar, wie viel diese Geschichte jemandem geben kann, der nicht aus dem Ruhrpott kommt, aber all denjenigen, die eine Verbindung dorthin haben, kann ich diesen nostalgischen Genuss empfehlen! ;-)

Die Geschichte selbst ist auch hörenswert, aber eben nicht wirklich originell. Ein Mann, der durch einen Besuch inne Heimat (um es auf Ruhrdeutsch zu sagen :mrgreen:) sein bisheriges Leben in Frage stellt. Bzw. beginnt, sich die richtigen Fragen zu stellen.

Als Buch hätte es mir nicht gereicht. Für mich war der Kick an diesem Roman Frank Goosens Dialekt. Echtes Ruhrdeutsch – das gehört für mich dazu.

Nun höre ich “Das Ja-Wort. Wie ich meinen Frieden mit der Ehe machte“ von Elizabeth Gilbert weiter. Ob ich nicht abermals was anderes dazwischen schiebe, wird sich zeigen. Es ist ein Exkurs in die Geschichte der Ehe. Interessant, aber halt kein Roman. Was mir bei Elizabeth Gilbert erneut (auch schon durch den Film zu ihrem Buch „Eat Pray Love“) auffällt: Sie scheint große Ängste vor einem normalen Leben zu haben. In „Eat Pray Love“ war sie ja schon auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, und auf der Flucht vor den Beziehungen. In „Das Ja-Wort“ hat sie ja einen neuen Partner gefunden. Und trotzdem stellt sie wieder alles in Frage, bzw. muss sich durch diese Abhandlung zur Ehe offenbar selbst Mut zusprechen. Da beide Bücher ja autobiografisch sind, empfinde ich das stärker, als wenn es Fiktion wäre. Da ist jemand wirklich ganz unsicher, was er vom Leben will. Bzw. sucht hinter den Dingen nach mehr (etwas höheres), als sie sind. Auf mich wirkt das rastlos und „nicht angekommen“. Da kann man nur hoffen, dass sie wirklich ihren Frieden mit der Ehe macht, bevor sie Felipe heiratet. Mit ihren Zweifeln steht sie sich selbst so sehr im Weg. Es ist doch alles eine Frage der inneren Einstellung. Heutzutage ist in den westlichen Ländern doch niemand mehr an einen Menschen gekettet, weder durch die Ehe noch durch sonst irgendwas. Und um das Leben führen zu können, das man möchte (in ihrem Fall ein Leben mit Felipe an ihrer Seite), kann man dieses begrenzte Risiko doch eingehen. Ist doch besser, als eine große Liebe beenden zu müssen (in dem Fall wegen mangelnder Aufenthaltsgenehmigung). Ich bin trotzdem gespannt, wie es in Elizabeth Gilberts Leben weiter geht, und was sie alles über die Ehe herausgefunden hat, um sich Mut zuzusprechen. ;-)

@Maria: Deinen abschließenden Bericht über „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ habe ich mit Interesse gelesen. Ich denke, ich werde das Buch vorziehen. Ich kann dann immer noch auf das Hörbuch umsteigen. Dass die politischen Aspekte so gelungen in die Familiengeschichte eingebunden sind, höre ich gern.

Deine Eindrücke zu Deon Meyer fand ich auch interessant. Gut auch zu wissen, dass der Ich-Erzähler an Chandlers Marlowe erinnert. Da weiß ich dann ganz genau, dass ich einen richtigen Zeitpunkt für diese Krimi-Serie finden muss. Mir ist nicht immer nach dieser Art des erzählens – manchmal aber schon.

Wie gefällt Dir „Die ungeheuerliche Einsamkeit des Maxwell Sim“? Ich habe das Hörbuch auch zu Hause, bin aber noch nicht zum hören gekommen.
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Rónán Hession - Leonhard und Paul (HC)
Benjamin Stevenson - Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (ebook)

Ich höre gerade: :kopfhoerer:
-

Buecher4um
Hoerbuecher4um
Seifen4um
Petras SeifenKUNST
Benutzeravatar
Petra
Administrator
 
Beiträge: 14280
Registriert: Do 27. Mär 2008, 13:34

Re: Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Beitragvon JMaria » So 9. Sep 2012, 10:05

Petra hat geschrieben: Wie gefällt Dir „Die ungeheuerliche Einsamkeit des Maxwell Sim“? Ich habe das Hörbuch auch zu Hause, bin aber noch nicht zum hören gekommen.


Hallo Petra,

es ist manchmal etwas überspitzt, was aber auch der Titel bereits besagt .... Die ungeheuerliche Einsamkeit.... denn es ist wirklich ungeheuerlich wenn die Ehefrau die Tochter nimmt und einen verlässt, man trotz Hundert Freunde bei Facebook niemand zu reden hat und bei einem Rückflug von Sydney nach London auch noch dem Sitznachbar wegstirbt, während man ihm seine Geschichte erzählt...

es ist auf nachdenkliche Weise unterhaltsam. Der Autor kriegt immer wieder die Kurve bevor es zu plakativ wird. Sehr gut zu Hören.

Du bist ja auch gut vorangekommen mit deinen Hörbüchern. Schön, dass dich Goosens "Sommerfest" sehr gut gefallen hat.
Schöne Grüße, Maria
Aktuell:

Cecile Wajsbrot: Nevermore
Barbi Marković: Minihorror (ebook)


Jahresprojekt: Günter Grass + Franz Kafka
Harro Zimmermann: Günter Grass. Biographie
Franz Kafka: Briefe an Felice Bauer


Sie schaffen eine Wüste und nennen das Frieden ( Tacitus )
Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen (Johann Wolfgang v. Goethe)
Das Leben und dazu eine Katze, das ergibt eine unglaubliche Summe (Rainer Maria Rilke)
JMaria
Moderator
 
Beiträge: 16199
Registriert: Mo 31. Mär 2008, 11:07

Re: Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Mi 12. Sep 2012, 15:28

Hallo Maria,

„Die ungeheuerliche Einsamkeit des Maxwell Sims“ könnte mir auch gefallen. Muss ich mir doch mal wieder auf meinen (vor einigen Monaten ja leider abgestürzten) iPod laden. Es ist gut, dass ich auf die Übertreibungen aufmerksam gemacht worden bin, denn so weiß ich das Hörbuch gleich richtig einzuschätzen. Oft mag ich übertriebene Geschichten nicht. Ich habe es meistens gern etwas realistischer, lebensnaher. Ab und an vermögen uns Übertreibungen aber auf Missstände erst so richtig eindringlich hinzuweisen – eben durch ihre Übertreibung. Das scheint mir hier der Fall zu sein. Denn unsere Welt wird in der Tat immer kommunikativer und gleichzeitig immer sprachloser (siehe facebook etc.). Und somit in all der Geschäftigkeit und Kontaktfreudigkeit immer einsamer. Doch, das könnte mir gefallen.

(Am Rande: Ein Buch, das mir einfällt, bei dem die Übertreibungen eben genau den Effekt hatten, dass sie intensiv auf Missstände hindeuten, war „Und morgen sind wir glücklich“ von A. M. Homes. Da ist dieses Stilmittel gut gelungen. Und ich glaube T. C. Boyle kann das auch sehr gut.)
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Rónán Hession - Leonhard und Paul (HC)
Benjamin Stevenson - Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (ebook)

Ich höre gerade: :kopfhoerer:
-

Buecher4um
Hoerbuecher4um
Seifen4um
Petras SeifenKUNST
Benutzeravatar
Petra
Administrator
 
Beiträge: 14280
Registriert: Do 27. Mär 2008, 13:34

Re: Hörerlebnisse 2012 - Ich höre gerade...

Beitragvon JMaria » Do 13. Sep 2012, 08:39

„Die ungeheuerliche Einsamkeit des Maxwell Sim" gelesen von Stephan Schad u.a.

Hallo Petra,

Das hast du oben treffend beschrieben. Vom Ende bin ich nun doch etwas enttäuscht und fühle mich einer realen Lösung beraubt, vermutlich hat es etwas mit der Ungeheuerlichkeit zu tun, trotzdem versteh ich den Autor nicht. Seltsam, kann ich nur sagen. Zum hören eine insgesamte nette Geschichte, was auch am Sprecher lag, zum lesen hätte ich nicht die Geduld aufgebracht und mich über das Ende auch mehr geärgert, als nun der Fall ist.

Nun habe ich was kurzes von Mary Shelley rausgesucht, gelesen von Heikko Deutschmann: Verwandlung, Der falsche Vers, Die Trauernde.

3 Erzaehlungen

http://www.amazon.de/Verwandlung-Der-fa ... 490&sr=8-4
Schöne Grüße, Maria
Aktuell:

Cecile Wajsbrot: Nevermore
Barbi Marković: Minihorror (ebook)


Jahresprojekt: Günter Grass + Franz Kafka
Harro Zimmermann: Günter Grass. Biographie
Franz Kafka: Briefe an Felice Bauer


Sie schaffen eine Wüste und nennen das Frieden ( Tacitus )
Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen (Johann Wolfgang v. Goethe)
Das Leben und dazu eine Katze, das ergibt eine unglaubliche Summe (Rainer Maria Rilke)
JMaria
Moderator
 
Beiträge: 16199
Registriert: Mo 31. Mär 2008, 11:07

VorherigeNächste

Zurück zu Diskussionsforum

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 33 Gäste

cron