Hallo Elke,
wie immer habe ich Deinen ausführlichen Hörbericht mit großem Interesse gelesen.
Besonders spannend fand ich, was Du über „Er ist wieder da“ von Timur Vermes berichtet hast. Und ich kann auch gut Deine Scheu verstehen, bzw. dass Du selbst so irritiert warst. Das wäre mir gewiss auch so gegangen. Wirklich fraglich, ob man sowas schreiben darf. Aber ich sehe es so wie Du: Einen bereits überzeugten Rechtsextremen braucht für seine Überzeugungen solch einen Roman wohl nicht. Und die anderen wird es nicht zu Rechtsextremen machen. Dennoch eine sehr gewagte Perspektive! Wir werden uns sicher innerhalb der nächsten Monate darüber austauschen können, denn es befindet sich bereits auf meinem Player, und ich möchte es eigentlich demnächst hören. Und durch die von Dir aufgeführten Aspekte, bin ich nun noch neugieriger darauf, und auch ein wenig vorgewarnt, was es womöglich mit einem macht. Christoph Maria Herbst war übrigens auch mit ein ausschlaggebender Punkt, warum ich den Roman als Hörbuch hören wollte. Ich finde Deine Gedanken zu dem Hörbuch sehr gut. Besonders, dass solch ein Roman auch aufzeigt, wie verführerisch jemand wie Hitler auf das Volk wirken kann. Das war damals so, und die Gefahr dass das wieder passiert, ist aus den von Dir genannten Gründen, absolut denkbar. Deshalb ist diese Perspektive vielleicht gar nicht so verkehrt. Denn wir heute denken ja gern ganz empört, wie das nur hat passieren können. Wie verführbar wir vielleicht selbst wären, übersehen wir dabei ganz bestimmt oft.
Vielen Dank für Deine Gedanken zu dem Hörbuch – sehr wertvoll!
Auch fand ich interessant, was Du über Linwood Barcleys „In Todesangst“ berichtet hast. So weiß ich, dass ich es besser erst mit „Kein Entkommen“ versuchen sollte, wenn der doch noch einen Tick besser ist. „Ohne ein Wort“ habe ich damals auch gern gehört – war spannend.
Dir nun ganz viel Vergnügen mit „Northanger Abbey“! Ich bewege mich auch gerade wieder einmal in Jane Austens Welt, allerdings lesender Weise. Bei mir ist es „Mansfield Park“, der mir wieder ausgezeichnet gefällt. Und auch auf mich hat Jane Austen wieder einmal eine beruhigende Wirkung, die ich in der gerade beruflich sehr stressigen Zeit gut gebrauchen kann. Und ein wenig wundert es mich, dass ich mich auf ihren so beschaulichen Stil einlassen kann, wenn ich selbst gerade innerlich ganz hektisch bin. In ihren Welten kann ich mich immer fallen lassen, was ich sehr schön finde!
Ich hatte längere Zeit im Kopf, dass jetzt frisch als Hörbuch „Mansfield Park“ bei Argon herauskommt. Das war natürlich ein Irrtum – „Northanger Abbey“ ist es. Keine Ahnung, wie ich darauf gekommen bin. Ich werde mir das Hörbuch auch kaufen, denn es fehlt mir in meiner Sammlung der Jane Austen-Lesungen von Eva Mattes. Da ich den Roman noch nicht kenne, werde ich dann aber mit dem hören warten, denn ich möchte sie alle zuvor unbedingt lesen, und höre sie dann im Anschluss immer gern. Dass Du das Hörbuch als Alternative zum Buch ausnahmsweise zulässt, kann ich aber gut verstehen, denn die Lesungen von Eva Mattes sind absolut grandios, und so schön, dass sie auch alle ungekürzt sind.