Hörerlebnisse 2013 - Ich höre gerade...

[Elke]

Hallo!

Wenn ich hier von Falladas "Ein Mann wil nach oben" lese, muss ich auch sofort an die Verflimung mit Mathieu Carriere, Rainer Hunhold und Ursula Monn denken, die ich damals gesehen habe. Habe gerade gegoogelt, das war 1978!, also 35 Jahre her. Kommt mir noch nicht gar so lange vor.

Ich hatte das Jahr ja mit einer Trilogie von Kerstin Gier gestartet und habe dann auch gleich noch eine Trilogie (Die Tribute von Panem) beednet. Mir habe die Hörbücher sehr gut gefallen und die Story hat mich auch gleich gefangen genommen.
Irgendjemand hier (war es Steffi?), war mit der Sprecherin Maria Koschny des Hörbuches unzufrieden. Da ich das Buch nicht kannte, ging es mir nicht so. Ich hatte keine Vorstellung von Katniss und fand daher die Stimme passend.

Da ich ja ab und an auch mal ins Bücherforum linse, bekam ich von Maria mit, dass es eine witzige historische Serie um "Lady Alexia" gibt. Teil 1 bis 3 sind ungekürzt bei Audible zu haben und den 1. Teil habe ich gleich heruntergeladen und gehört.
Es hat mich bestens unterhalten, die Sprecherin Tanja Fornaro hat mich zu Beginn ein bisschen irritiert, weil ich bei einem eher eine sanfte, liebliche Stimme, wie z.B. Daniela Richter oder Dana Geissler erwartet hatte. Frau Fornaro hat dagegen eher eine rauhe Stimme. Aber ich hatte mich sehr schnell daran gewöhnt und mich hat ihre Lesung voll überzeugt.
Die Story ist witzig, hier der Link zur audible Beschreibung http://www.audible.de/pd/B009GIRTKQ.
Maria, ich kann dir nur für den Tip danken, Teil 2 wird sicherlich auch bald von mir gehört.

Aktuell höre ich den neuen Kluftinger. Die Kritiken dazu sind ja sehr unterschiedlich, manche kritisieren Klufti verkommt zur Witzfigur.
Ich selbst empfinde das nicht so. Die Autoren beschreiben für mich Kluftinger immer noch sehr humorvoll und nicht lächerlich. Die Krimihandlung ist diesmal auch wieder etwas mehr im Vordergrund und man bekommt auch mit, warum Klufti überhaupt Kommissar und Gruppenleiter ist, denn er hat kriminalistisch auch einiges drauf "woher er das auch nimmt" .
Ich bin schon ziemlich am Ende des Hörbuch und sie sind kurz davor den Falls zu knacken, freue mich schon aufs Weiterhören heute abend.

Als nächstes will ich dann "Er ist wieder da" hören, das Hörbuch interessiert mich schon lange.

Liebe Grüße
Elke

[JMaria]

Hallo zusammen,
hallo Elke,

uih, du hast dir Lady Alexia angehört, das ist ja super, daß es auch Lesungen zu der Reihe gibt

eine liebliche Stimme würde nicht zu Alexia passen

und du schreibst, daß der neue Klufti auch gut gemacht wurde und mehr Krimi beinhaltet, das ist schön zu wissen.

Ich habe nun zu "Schiffsmeldungen" von Annie Proulx, gelesen von Matthias Brandt, gegriffen. Die 1. CD ist bereits gehört und ich war sofort wieder in der Geschichte drin, die ich ja bereits gelesen habe. Eins meiner Lieblingsbücher.

[NatiFine]

@Petra und JMaria
Lieben Dank für Eure Genesungswünsche und ich freue mich natürlich, wenn Ihr gelegentlich mal in mein BLOG rein schaut. Ihr seid mir immer Herzlich Willkommen. Die anderen Foris natürlich auch!

@Elke
Dann sind wir ja schon zu Zweit, die sich an den Film "Ein Mann will nach oben" erinnern.


Liebe Hörbuchfreunde,

in den letzten Wochen hielten mich fiese Viren fest in ihrem Griff. Als ich am Montag dachte, ich wäre über dem Berg, gesellten sich auch noch Bakterien dazu, machten gemeinsame Sache mit den Viren und mir damit das Leben echt schwer! Seit gestern Vormittag ist damit Schluß! Jetzt beschäftigt sich ein Antibiotikum erfolgreich mit dieser Angelegenheit. Ihr merkt schon, mir geht es wieder besser.

Bis ich erkrankte, hörte ich ein Hörspiel, dass mich schon lange interessierte, weil ich, vor geraumer Zeit, Euren regen Austausch über diesen Autor und das Buch mit verfolgt habe. "Die Strudlhofstiege" von Heimito von Doderer.
Jetzt habt Ihr dem Autor sogar ein eigenen Thema gewidmet und gleichzeitig eine Leserunde aufgebaut. Ich gehe davon aus, dass es sich um ausgezeichnete, anspruchsvolle Literatur handelt. Aber, wie soll ich jetzt sagen, ohne Euch weh zu tun? Vermutlich passt der Autor nicht zu mir. Ich komme mit den Rückblenden und den ineinander verwobenen Erzählsträngen nicht gut klar. Auch, nachdem ich mich einige Zeit eingehört hatte, empfand ich das Hörspiel als anstrengend.
Und Trotzdem! Die Umsetzung als Hörspiel empfinde ich als sehr gelungen! Die Sprecher wie Peter Matic, Felix von Manteuffel und Leslie Malton sprechen ja, was die Qualität angeht, für sich und haben ausgezeichnete Arbeit geleistet. Der Hörer fühlt sich nach Wien, an die Strudlhofstiege versetzt. So soll es für ein gutes Hörspiel doch auch sein. Mit dieser Bewertung möchte ich fair sein.

Im Anschluss griff ich zu einer ungekürzten Lesung auf 17CD's. Ich bin zwar erst auf CD2 angelangt, aber ich kann jetzt schon sagen, das Hörbuch hat mich gepackt! Es ist "Rot und Schwarz" von Stendhal, gelesen von Heikko Deutschmann.
Es mag ja eine Bildungslücke sein, aber ich kannte den Autor bisher nicht und damit stehe ich wahrscheinlich nicht alleine da. Es interessiert mich zu hören, wie sich die Persönlichkeit des Julien entwickeln und wahrscheinlich auch verändern wird. Ich bin mal gespannt.

In der Phase meiner Rekonvaleszenz gönne ich mir die Zeit für diese Lesung. Ihr werdet von mir lesen.

[JMaria]

Hallo zusammen,

"Schiffsmeldungen" habe ich beendet. Mir gefiel Mathias Brandt als Sprecher sehr gut, das passte !

nun versuch ich es mit "Unterwegs" von Jack Kerouac, gelesen von Michael Hansonis. Der Sprecher ist mir unbekannt, doch hat er eine angenehme Stimme. Ich bin noch nicht weit und da ich mich in dem Thema "Beat-Generation" und ihre Literaten kaum auskenne, bin ich heute im Netz unterwegs gewesen um mehr Infos zu finden über das Buch, das autobiographische Züge aufweist. Es ist ein interessanter Stoff, mir aber noch recht fremd.

http://de.wikipedia.org/wiki/Unterwegs

@NatiFine,
Das Hörspiel "Die Strudlhofstiege" ist nicht einfach zu durchblicken. Doderer hat ein Erzähl-Kosmos erschaffen, das Proust nicht nachsteht. Das Hörspiel war auch mein Einstieg und ich mußte auch höllisch aufpassen um mitzukommen. Du hast recht, Peter Matic und die anderen haben echt ihr bestes gegeben, tolle Inszenierung. Vielleicht lags ja auch an der Grippe, daß du es nicht so richtig genießen konntest, schon in gesundem Zustand fordert Doderer vollste Aufmerksamkeit. Vielleicht schaffst du es mal ein Buch von ihm zu lesen. Als Einstieg vielleicht "Ein Mord den jeder begeht" oder "Die Wasserfälle von Slunj".

weiterhin gute Besserung !

[NatiFine]

@JMaria
Ja, vielleicht war es nicht der richtige Zeitpunkt für "Die Strudlhofstiege".
Bei mir steht jetzt die Diagnose:"Lungenentzündung".
Dabei werde ich mir lieber etwas "leichtere Kost" auf die Ohren geben.
Jetzt verschwinde ich wieder auf die Couch und unter die Decke.

Ich wünsche Euch Allen ein schönes Osterfest.

[JMaria]

Herrje, du machst Sachen NatiFine!
Der Winter ist zulang und die Grippezeit zieht sich gefährlich lange hin.

Du brauchst viel Ruhe, Schlaf und Flüssigkeit neben den ärztlichen Verordnungen.

Gute Besserung. Ich knuddel dich mal herzhaft aus der Ferne (((drrrrüüück)))

[steffi]

@NatiFine: Gute Besserung wünsche ich dir - schone und erhole dich gut !

Strudlhofstiege - ja, Doderer hat eine sehr eigene Art zu erzählen und ich habe es längst bei ihm aufgegeben, alles sofort nachvollziehen zu können. Manches bleibt einfach unbeantwortet und ja, er verlangt die volle Aufmerksamkeit duch diese ganzen Assoziationen und Zeitsprünge. Das Hörspiel war auch mein Einstieg damals, aber irgendwie hatte es mich da gepackt.

Klufti: Elke, ich lese gerade Herzblut und finde, dass dieser Band wieder besser als die zwei vorangegangenen ist, ich amüsiere mich prächtig und hatte schon einen richtigen Lachanfall (was mir beim Lesen sonst nicht passiert).

Ich habe endlich Zola - Zum Paradies der Damen beendet, zwischendurch war es etwas zäh (es sind immerhin 13 CDs) weil ich das Gefühl hatte, dass sich einiges wiederholt. Außerdem war ich auch manchmal nicht richrig bei der Sache, also als nächstes brauche ich etwas fesselndes, kurzweiliges.

[Petra]

Hallo zusammen,

ca. ein Viertel des Mammutwerks “Mister Aufziehvogel“ von Haruki Murakami habe ich geschafft. Ich bin mir ganz sicher, dass in diesem Fall das Hörbuch die bessere Entscheidung war. Für das Buch hätte ich das Durchhaltevermögen nicht. Zu abstrus und (scheinbar) zusammenhanglos und damit erscheint es nicht interessant. Als Hörbuch funktioniert das aber ganz wunderbar, denn Ulrich Matthes liest es, als seinen all die losen Fäden die interessantesten Geschichten der Welt. Absolut mitreißend. Ohne ihn wäre es mir nicht gelungen es so zu empfinden. Gerade habe ich eine sehr lange Episode hinter mir, in der ein alter Mann von seinen Kriegserlebnissen erzählt. Schrecklich, was Menschen einander antun. Jetzt gelangt die Handlung gerade zurück zu Toru. Seine Frau ist nun verschwunden.

@NatiFine: Aber wirklich – was machst Du denn für Sachen? Gute Besserung wünsche ich Dir von Herzen! Schone Dich, und lass Dich von guten Hörbüchern ablenken und trösten! Schade, Du klangst so guter Dinge und so frohgemut, als Du berichtet hast, wie sich nun ein Antibiotikum um die Viren-Bakterien-Angelegenheit kümmert. Aber eine Lungenentzündung ist natürlich eine Hausnummer!

„Rot und schwarz“ interessiert mich auch sehr, und es befindet sich auch schon auf meinem iPod. Dein Bericht wirkt inspirierend. Vielleicht ist es dann dies Jahr ja dann noch irgendwann dran.

Auch Deine anderen Hör-Berichte habe ich gern gelesen.

@Elke: Mir war gar nicht bewusst, dass es die Lady Alexia-Romane auch als Hörbuch gibt. Diese Info von Maria war an mir vorbeigegangen. Gut also, dass Du sie noch mal aufgreifst. Das ist schon wieder mal ein Grund für mich, warum ich mich bei Audible anmelden könnte. Irgendwann passiert das doch.

Auf die Reihe haben mich Maria und Fevvers sehr neugierig gemacht, und beim reinlesen hatte ich auch wirklich Spaß. Als Hörbuch könnte ich mir das für mich ideal vorstellen.

Klufti schwankt für mich auch immer ein wenig zwischen einer Witzfigur und einem sehr menschlichen Menschen. Ich kann die Kritik somit schon verstehen. Aber mir nimmt das den Spaß an den Hörbüchern nicht. Bisher habe ich immer sehr gerne zugehört. Und dass im neusten Band die kriminalistischen Ermittlungen mehr im Vordergrund stehen, verhilft Klufti seinen Kollegen (und seinen Hörern) gegenüber sicher auch zu mehr Respekt.

Auf Deine Eindrücke zu „Er ist wieder da“ bin ich sehr gespannt, da ich das Hörbuch ja auch seit kurzem habe, und es gern hören möchte.

@Maria: Du bezeichnest „Schiffsmeldungen“ als eines Deiner Lieblingsbücher. Da schließe ich mich an. Auch für mich eines meiner Lieblingsbücher. Auch ich möchte das Buch gern noch mal erleben, und werde dazu das Hörbuch wählen. Matthias Brandt lausche ich sehr gern, und kann mir gut vorstellen, dass er für die Lesung eine gute Wahl ist. Er kann seiner Stimme Sachlichkeit verleihen, ohne langweilig zu wirken. Ich kann mir das gut vorstellen bei Annie Proulx außergewöhnlichen und kargen Erzählstil. Schön zu hören, dass er für Dich so gut gepasst hat.

@Steffi: Da Zola etwas zäh war, ist es wirklich gut, dass Du es nun zu Ende gehört hast. Dass Dir nun nach etwas kurzweiligen, unterhaltsamen und fesselndem ist, kann ich gut verstehen. Ich bin sehr gespannt darauf, was es wird. Du berichtest hoffentlich.

[steffi]

Ich bin sehr gespannt darauf, was es wird. Du berichtest hoffentlich.

Sehr gerne !

Es ist die Hörspielfassung von Jenny Erpenbeck: Heimsuchung geworden. Heimsuchung - das kann einiges bedeuten, die Suche nach einem Heim oder großes Unheil. Das thematisiert Erpenbeck, ein Haus am See bildet den Dreh-und Angelpunkt, um den sich die Lebensgeschichten einzelner dort lebenden Personen und die deutsche Geschichte, nämlich Krieg, Vertreibung und Tod, erzählen lässt.

Der assoziative Erzählstil (man weiß nicht immer gleich, in welcher Zeit und bei welchen Personen man ist) wird in dem Hörspiel wunderbar umgesetzt, auch mit passender Musik und unterschiedlichen Sprechern. Da der Stil Erpenbecks manchmal fast schon lyrikartig und alles sehr reduziert ist, gibt das mit den sehr nahe gehenden Geschehnissen ein sehr intensives Gefühl, je nach der Zeit, in der sie sich befindet, baut sie geschickt bestimmte Metaphern oder Reime ein. Und zumindest, soweit ich es beurteilen kann, ist alles sauber recherchiert. Genial gemacht - auch im Hörspiel !

@Petra: Da es, zumindest im Hörspiel sehr stark auch um den Nationalsozialismus geht, wäre das auch was für dich im Rahmen deines Projekts !

[Lilywhite Lilith]

Hallo Petra,

gerade habe ich gelesen, dass Du dir den "Aufziehvogel" anhoerst. Wie schoen!


Die Szene, in der jener Soldat von seinen Kriegserlebnissen in Mandschuko berichtet und in der diese schreckliche Folterszene bis ins allerkleinste Detail beschrieben wird, hat mich, wohl so wie Dich auch, regelrecht erschuettert [ich hatte in jener Nacht einen schlimmen Albtraum, den ich auf diese Szene zurueckfuehre]. Ja, mir kam genau dieser Gedanke auch: es ist absolut unfassbar, welches Leid sich Menschen gegenseitig zufuegen koennen. Tiere sind ncht so grausam, wie es Menschen sein koennen.

Ich hoere uebrigens dieses Hoerbuch gerade wieder und bin an der Stelle, in der Kreta Kanos "Untersuchung ueber die Natur des Schmerzes" im Mittelpunkt steht. Und ja, ich kaempfe leider auch wieder ein wenig mit dem beschriebenen Problem, an einem Kapitel laenger haengenzubleiben wegen ploetzlichen Einschlafens vor Beendigung desselben.


Ja, es ist schon toll, welch surreale Welt Murakami da entstehen laesst. Und ja, es sind oft eher ganz alltaegliche Szenen, die da geschildert werden, aber dann doch so magisch "aufgeladen", dass sie zu etwas Besonderem werden. Darin sehe ich eine besondere Faehigkeit, die Murakami besitzt und meisterhaft einsetzt.
Und all die schraegen Typen, die Murakami so liebevoll zeichnet, mit all ihren Macken [hach ja, May Kasahara habe ich ganz besonders ins Herz geschlossen, von ihrem ersten Auftritt an. Diese Szene, wo die beiden gemeinsam Maenner "mit zurueckgehendem Haaransatz" zaehlen, ist doch einfach suess].

Ulrich Matthes liest schon sehr toll. Schoen, dass es Dir da so geht wie mir auch. Vom ersten Satz an hat er mich durch seine Stimme unwiderstehlich in diese Geschichte hineingezogen.
Jetzt wuensche ich Dir nur, dass Dich das Hoerbuch weiter so fesselt bis zum Schluss. Ich war damals richtig traurig, als die Geschichte zu Ende war. Trost fand ich nur, indem ich mir gleich anschliessend "1Q84" angehoert habe.

Und ich kann dir "1Q84", gelesen von David Nathan, als Fortsetzung sehr empfehlen. Immerhin, zum Glueck, auch wieder eine Spieldauer von 31 Stunden...


Liebe Gruesse von
Lilith