Hallo,
"Easter Parade" habe ich auch noch ungehört hier. Durch eure Berichte wird es für mich interessant, ich glaube es wandert demnächst auf meinen Player zumal ich ja vorhabe nicht nur meine Krimis/Thriller zu hören.
Zwischenzeitlich habe ich einiges gehört und möchte nun darüber berichten.
Im Auto kann ich nur CDs hören und da hatte ich mir einige Hörbücher vorgenommen, die hier schon länger im Regal stehen:
Michael Robotham: Adrenalin
Über den Autor hatte ich schön öfters einiges gehört und mir war ganz entfallen, dass da ein ungehörtes Hörbuch bei mir im Regal vor sich hinschlummert. Ja, ja was einem beim Aufräumen so in die Hände fällt
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Adrenalin ist der 1. Band um den Psychtherapeuten Joe O’Laughlin. Mir hat die Figur O’Laughlin sehr gut gefallen. Für mich kam er sehr menschlich rüber, der auch seine Fehler hat. Der ermittelnde Inspector Riuz ist auch eine interessante Figur und wir vom Sprecher Axel Gottschick sehr einprägsam gesprochen. Ich habe gelesen, dass beide in den weiteren Bänden vorkommen.
Die Handlung selbst ist spannend, steigert sich, man wird zwischenzeitlich irregeführt. Gegen Ende weiss man zwar worauf es hinausläuft, das tut der Spannung aber keinen Abbruch.
Liza Marklund, Studio 6Auch hier ist es der 1. Band einer Serie um die Journalistin Annika Bengtson. Ich kenne aus der Serie schon 3 weitere Bücher und war mir vorab nicht bewusst, dass es sich zeitlich gesehen um den 1. Band handelt.
Gut gefallen hat mir die Darstellung der jungen, unsicheren, aber auch ehrgeizigen Annika, die sich hier erst bewusst für ihren Lebensweg entscheiden muss. Auch dass sie manchmal im Nachhinein erst sieht, was sie angerichtet hat und sich dessen vorab in ihrem Eifer nicht bewusst ist, fand ich einen sehr interessanten Aspekt. So meint sie z.B. die Eltern eines ermordeten Mädchens nicht belästigen zu dürfen und wird genau im Nachhinein vom Vater dafür getadelt, warum sie sie nicht über ihre Tochter befragt habe, bevor sie etwas schreibt.
Generell steht bei diesem Buch, der eigentliche Mordfall nicht so sehr im Vordergrund, sondern eher auch die Frage, wie legt man Berichterstattung aus, wie kann man Medien manipulieren, wie geht man mit Rufmord um ….. Das fand ich mal etwas anderes.
Gelesen wird das Buch von Judy Winter, die ich schon länger nicht mehr gehört hatte und sehr angenehm zu hören war.
Linwood Barcley, In TodesangstSolider Thriller, sehr gut gelesen von Walter Kreye. Allerdings hat mir „Ohne en Wort“ und „Kein Entkommen“ vom selben Autor besser gefallen. Das fand ich einfach einen Tick spannender und teilweise kam der „Held“ doch relativ leicht aus angeblich ausweglosen Situationen heraus.
Zu Hause auf meinen MP3 Player habe ich folgendes beendet:
Timur Vermes, Er ist wieder da. Hier habe ich lange überlegt, was ich über das Hörbuch schreiben soll. Es hat mir sehr gut gefallen und es war auch dank des tollen Christoph Marias Herbst eines meiner Hörlight, aber es war dennoch auch ein Hörbuch wo ich manches auch etwas kritisch gesehen habe.
Die meisten haben ja sich schon einiges über das Buch gehört. Hitler wacht 2011 in Berlin auf und startet eine Fernsehkarriere, weil ihn jeder für eine tolle Hitlerkopie hält.
Das tolle und zugleich auch fiese an diesem Buch ist, dass es in der Ich Form geschrieben ist und man sich somit automatisch in Hitler hineinversetzt. Und man fängt an diesen Menschen zu verstehen, in manchem Sachen stimmt man ihm auch zu und er wird einen auch sympathisch, man lacht über seine Ansichten und mit ihm. Das hat mich sehr irritiert und nachdenklich gestimmt: Bin ich jetzt etwas nationalsozialistisch angehaucht? Ich hatte mich bisher politisch eher mittig eingeordnet. Wieso finde ich dann das gut, was Hitler da so von sich gibt? Mir blieb dann deswegen auch das Lachen oft im Halse stecken. Ich glaube genau das ist das was einen Hitler ausgemacht hat, er hatte das Gefühl für das Volk, konnte genau die Schwachstellen aufspüren und den Leuten die Missstände aufzeigen, das hat ihn dann zu dem „Mann des Volkes“ gemacht und heutzutage wäre er sicherlich ebenso der Verführer, der seine Anhänger massenweise hinter sich schart.
Daher ist es für mich genial, was Timur Vermes da geschaffen hat. Er zeigt, wie einfach es wäre, auch heute wieder an die Macht zu kommen und die Sympathie zu erlangen, vor allem über das Medium Fernsehen.
Es standen mir manchmal fast die Haare zu Berge, wenn geschildert wird, wie die Politiker sich Hitler (für sie ja der geniale Comedian, der seine Figur lebt) anbiedern, ob er nicht in ihre Partei eintreten will.
Für mich war die Frage am Ende, ist es ok, dass man so einen Roman so wertungsfrei schreibt? Ich hatte mich manchmal gefragt, wird Hilter jetzt verharmlost?
Aber ich denke es ist einfach die Aufgabe des Lesers/Hörers, sich selbst eine Meinung zu bilden und zu erkennen, warum einen so eine grausige Figur wie Hitler sympathisch erscheint, weil er eben viele Missstände unserer Gesellschaft aufzeigt.
Auch glaube ich nicht, dass jemand durch dieses Buch zum Hitlersympathisanten wird. Jemand der eh rechtsnationalen Gedanken nachhängt, braucht dieses Buch für seine Überzeugung nicht.
Auf alle Fälle bin ich auf eure Meinungen gespannt, falls jemand demnächst das Hörbuch hört.
Als nächsten habe ich dann zu einen Jugendroman gegriffen:
Susan Beth Pfeffer, Die Welt wie wir sie kannten.
Dieses Hörbuch hat mich gefesselt und auch ziemlich beschäftigt.
Das Szenario, dass der Mond durch eine Asteroideneinschlag in eine nähere Umlaufbahn zur Erde katapultiert wird und sich dadurch das Leben auf der Erde drastisch in Form von Naturkatastrophen ändern, fand ich sehr glaubwürdig geschildert.
Durch die veränderte Mondanziehungskraft ändern sich Ebbe und Flut, Tsunamis entstehen, Erdbeben treten auf und Vulkane brechen aus. Die Asche verschleiert den Himmel, es wird kälter…….
Bei mir hat das Hörbuch einige Zeit nachgewirkt.. Interessanter Weise hatten mein Mann und ich erst neulich ein Gespräch über den Fall, wenn unsere Versorgung z.B. als Folge der Eurokrise zusammenbrechen würde und wie lange man sich selbst versorgen kann.
In dem Hörbuch wird sehr gut beschreiben wie trotz einer guten Bestückung mit haltbaren Lebensmitteln und anderen wichtigen Dingen, doch irgendwann alles zur Neige geht, Mahlzeiten werden reduziert, die Hilfsbereitschaft nimmt ab, weil man an sich denken muss etc.
Sehr gut hat mir gefallen, dass alles als Tagebucheintrag aus der sicht einer Jugendlichen beschrieben wird.
Gelesen wird das Hörbuch von Stephanie Stappenbeck, die mir gut gefallen hat.
Es gibt einen 2. Band „Die Verlorenen von New York“, wo geschildert wird, wie sich die Klimaveränderung auf New York auswirken (Tsunami) der auch als Hörbuch erhältlich ist und ich habe gesehen, dass meine Bücherei dieses hat .
So und nun abschließend noch ein letzter Bericht:
Brom, Der Kinderfänger.
Aufmerksam wurde ich durch die Audible Werbung, dass dieses Hörbuch als exklusiv anbietet.
Die Story klang sehr interessant: Peter Pan kommt in unsere Zeit um einsame Kinder ohne Zukunft wie Ausreißer oder Missbrauchte in seine Welt (Avalon) zu holen. Er verschweigt aber, dass seine Welt eine grausame Welt voller Hexen, Elfen, Fleischfressern (mutierte Menschen) und anderen fantastischen Wesen ist, gegen die er eine Armee aus diesen Kindern anführt.
Das ganze ist recht spannend, hat sehr viel Action und ist grausig.
Ich muss sagen, mir war es stellenweise etwas zu brutal und düster.
Aber die Figuren, die Brom geschaffen hat und wie er die Peter Pan Geschichte mit der Artus Avalon Sage vermischt hat war toll. Fazit, die Idee und Story fand ich super, die Ausführung etwas zu heftig.
Nach diesem doch eher heftigen Hörbuch habe ich aktuell zum Kontrastprogramm gegriffen:
Jane Austen, Northanger Abbey, das ich mir dank meines Audible Abo gegönnt habe.
Dieser Roman ist das einzige Austen Buch, das ich noch nicht gelesen habe. Aber da es nun ungekürzt zu hören ist und dann noch von Eva Mattes gelesen, werde ich Miss Austen diesmal in dieser Form genießen. Und das tue ich wirklich, ich habe das Gefühl beim Hören entspannen zu können die schöne Sprache, dieser Wortwitz und die Gesellschafstkritik, die immer wieder einfließt, einfach toll. 2,5 Stunden habe ich bereits gehört und 6 habe ich noch vor mir.
So, nun habe ich aber genug geschrieben.
Liebe Grüße
Elke