Hörerlebnisse 2013 - Ich höre gerade...

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Re: Hörerlebnisse 2013 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Sa 18. Mai 2013, 21:21

Und weiter geht's. Renate allein zuhaus! :mrgreen:

In diesem Fall hatte ich mal wieder ein glückliches Händchen.
Um genau zu sein müßte ich sagen, dass jemand meinen Geschmack genau getroffen hat. :-)
"In Zeiten des abnehmenden Lichts" von Eugen Ruge, ungekürzt gelesen von Ulrich Noethen
Ein Roman mit biographischem Hintergrund

Ich möchte vorausschicken, dass ich mich bisher literarisch mit dem Deutsch-Deutschen-Thema noch nicht beschäftigt hatte.

Natürlich lief bei mir im Oktober und November des Jahres 1989 ganztägig der Fernseher und ich war fassungslos und zu Tränen gerührt, als ich die politischen Vorgänge am Bildschirm verfolgte. Als Kind der 1950er Jahre war die Öffnung der Mauer für mich bis dahin undenkbar!

Nun komme ich aber zu diesem Hörbuch. Für das Verständnis dieses Buches ist es unumgänglich, es ungekürzt zu produzieren. Gut so!!!
Wir lesen oder hören eine Familiengeschichte aus dem 20.Jahrhundert. Das Buch beschreibt das Leben und Denken von vier Generationen einer überzeugt kommunistisch geprägten Familie.

Die erste Generation, Charlotte und Wilhelm, fliehen vor den Nazis nach Mexiko und kommen nach dem Ende des Krieges wieder nach Deutschland zurück. Ihre Söhne Kurt und Werner sind lange Zeit in der Sowjetunion verschollen. Kurt lernte in Sibirien seine Frau Irina kennen und brachte sie später auch nach Ostdeutschland. Irina's Mutter wird später nachgeholt und lebt dann mit ihren Kindern zusammen. Alexander, der Sohn von Irina hat später selber auch wieder einen Sohn, Markus.

Dieses Hörbuch hört man nicht mal so nebenbei. Vom Hörer wird schon ein gewisses Maß an Konzentration abverlangt. Das liegt an den zeitlichen Sprüngen, die der Autor bis zum Ende des Buches konsequent durchhält. Nach kurzen Atempausen von Ulrich Noethen springen wir von den 1940er in die 1990er Jahre und von den 1970er in die 1950er Jahre und befinden uns jeweils in Gesellschaft einer anderen Generation der Familie. Nach anfänglicher Irritation darüber, empfand ich es schlussendlich für eine geschickte Form, um als Leser/Hörer mit Interesse der Familiengeschichte bis zum Schluss zu folgen. Ganz langsam, nach und nach, erschließt sich dem Hörer, warum welche Person wie wurde. Ob es die Erziehung, menschliche Schicksale oder die Anpassungsfähigkeit sind, es kommt nichts von nix.

Wenn ich an die ersten Minuten des Hörbuches zurückdenke, dann nicht mit guten Gefühlen. Auf das Thema Demenz und dem Umgang der Angehörigen damit, hatte ich momentan keine Lust. Wie froh war ich, dass es sich bei den ersten Sätzen nur um den Einstieg in die Geschichte der Familie handelte. Natürlich schließt sich mit dem Ende des Buches der Kreis wieder und wir verstehen alles.
Dieses Hörbuch ist absolut hörenswert und zu empfehlen. Von mir gibt es volle ***** !!! :-)


Bei der Nachbereitung fand ich diese umfangreiche, sehr informative Seite zu diesem Buch bei Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/In_Zeiten_ ... den_Lichts
Hier kann man den Inhalt des Buches in chronologischer Reihenfolge nachlesen und dem Leser werden die Personen einzeln vorgestellt. *daumenhoch*

Solltet Ihr weder das Buch lesen, noch das Hörbuch hören wollen, dann rate ich zum Besuch der Seite bei Wikipedia. Es lohnt sich!



Nachtrag:
"Lied ohne Worte" von Sofja Tolstaja, ungekürzt gesprochen von Sonja Beißwenger
In diesem Buch verarbeitet Sofja Tolstaja die tiefen Gefühle der Menschen. Es handelt von Verlust und Trauer, von erlaubter und moralisch verbotener Liebe sowie von der Rolle der Frau im 19. Jahrhundert. Es geht um die Träume, die im Leben auf der Strecke bleiben und denen, die man leben kann und darf.
Diese Themen werden jede nachwachsende Generation von Neuem beschäftigen.

So, meine Lieben, damit ist für heute Schluss. Ich glaube, ich mache mich jetzt mal "bettfein". :lol:
Liebe Grüße
Renate

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Re: Hörerlebnisse 2013 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » So 19. Mai 2013, 06:31

Guten Morgen meine Lieben,
ich wünsche Euch schöne Pfingsttage.
:)

Nach den etwas anstrengenderen Hörbüchern der letzten Zeit, stand mir der Sinn mal wieder nach Agatha Christie. Zur guten Unterhaltung und Entspannung greife ich immer wieder gerne zu einer dieser wunderbaren, ungekürzten Lesungen ihrer Kriminalromane.

Meine Wahl fiel auf:
"Mord im Orientexpress" von Agatha Christie, ungekürzt gelesen von Stefan Wilkening
Das war eine sehr gute Wahl!


Es ist wirklich erstaunlich, wie diese Autorin in der Lage war, Spannung aufzubauen und zwar ohne Brutalität und Blutvergießen. :-) Während der Orientexpress auf jugoslawischem Gebiet in einer Schneewehe stecken bleibt, geschieht ein Mord. Der Täter muss einer der Zuggäste sein. Bis zur Ankunft im nächsten Bahnhof können Tage vergehen. Also ermittelt Herkule Poirot in der Zwischenzeit und kommt dem Rätsel, wer Samuel Edward Ratchett umgebracht hat, auf die Spur. Wie schon in ihrem Buch "Alibi", aber wieder ganz anders, ist das Ende der Geschichte ungewöhnlich für einen Krimi.
Dieses rundum gelungene Hörbuch, werde ich mir sicherlich irgendwann in zweites Mal anhören. Mir hat dieses Hörbuch so gut gefallen, dass es mein Lieblings-Kriminalroman van Agatha Christie werden könnte. *strahl*


Und was soll ich jetzt im Abschluss hieran hören? *denk*
Es ist immer schwierig, nach einem TOP-Hörbuch, eine gute Wahl zu treffen. Momentan liegen ja sehr viele Hörstunden, mit erstklassigen Hör-Büchern, hinter mir. Also mache ich, nach meinem Hörbuchmarathon der letzten Wochen, eine klitzekleine Hörpause, lasse meine letzten Hörstunden sacken, bestücke meinen Player neu und entscheide mich dann.
*liebwink*
Liebe Grüße
Renate

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Re: Hörerlebnisse 2013 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Sa 8. Jun 2013, 15:10

Hallo NatiFine,

entschuldige – ich komme erst jetzt dazu Dir auf Deine Hörberichte zu antworten. Der Urlaub hat mich gehindert (eigentlich ein gutes Zeichen, dass man es so selten an den Laptop geschafft hat :-)), und die erste Arbeitswoche hatte es auch in sich. Jetzt kehrt langsam wieder Alltag ein. Auch das Hören konnte ich wieder aufnehmen. Ich befinde mich mitten in „Der Tod kommt nach Pemberley“ von P. D. James. Ich berichte die Tage ausführlicher darüber.

Nun aber zu Deinen spannenden Höreindrücken:

Zu „Der Trinker“: Das Ende kam mir etwas merkwürdig vor. Aber ich vermag es nicht zu beurteilen, denn es ist aus Sicht des Alkoholkranken geschildert – Hans Fallada wird da eigene Empfindungen mit hineingebracht haben. Ich denke, dass der Entzug (wenn die ersten Tage hinter dem Suchtkranken liegen) nicht mehr das Problem ist. Es ist wirklich der ewige Hunger – nach dem Suchtstoff, und dem tieferen Hunger der dahinter steckt. Kommt ein Suchtkranker in sein gewohntes Umfeld, ist er den Gefahren wieder ausgeliefert. In einer Klinik fällt es somit immer leichter. Und fast jeder Suchtkranke unterschätzt die Gefahr, und überschätzt sich selbst, da er der Sucht scheinbar entkommen ist. Aber draußen gelten andere Regeln.

Zu „Alibi“: Es ist – aufgrund seiner Raffinesse – einer meiner Lieblings-Christies. Auch unbedingt als ungekürzte Lesung von Martin Maria Schwarz. Dass Dich nicht gestört hat, den Mörder zu kennen, freut mich. Ich kann mir auch vorstellen, dass man den Krimi auch unter der Prämisse sehr interessiert hören kann, Agatha Christies Vorgehen zu verfolgen. Ich wusste ja auch sehr schnell wer der Mörder ist, war mir aber nie ganz sicher. So habe ich es mit beiden Blicken verfolgt. Dem des unwissenden Lesers/Hörers, und dem desjenigen, der den Täter erahnt und somit gebannt verfolgt, wie die Autorin das eingefädelt hat. Wirklich toll!

Die Biografie von Laura Thompson könnte mich auch interessieren. Schön, dass Du wieder Hören und Lesen miteinander verbunden hast. Ein bisschen wie bei Deinem Proust-Projekt (Hörbuch und Graphic Novel).

Zu "Der Junker von Ballantrae": Ich selbst habe das Buch noch vor mir. Gert Westphal verlockt mich dazu es zu hören (und Du mit Deinem tollen Bericht über das Hörbuch), aber auch als Buch könnte es mich reizen. Denn die Geschichte scheint mir ganz wunderbar. Aber mangels Lesezeit wird es wahrscheinlich auch bei mir das Hörbuch. Und warum auch nicht, denn Gert Westphal allein wäre fast schon Grund genug!

Freut mich sehr, dass es Dir so gut gefallen hat, und ich habe Deinen Bericht sehr genossen! :-)

Zu „Schiffsmeldung“: Damit hast Du Das (leider sehr gekürzte) Hörbuch zu einem meiner Lieblingsbücher gehört. Ich werde es auch noch hören. Allein schon um die Geschichte noch mal erleben zu können. Aber auch, weil ich Matthias Brandt sehr gern höre (er hat mir auch in „Der alte König in seinem Exil“ von Arno Geiger so gut gefallen). Dass Dir der Sprecher auch so ausgezeichnet gefallen hat, freut mich sehr! :-)

Ich kann mir vorstellen, dass die Kürzungen einerseits mit Schuld daran haben, dass das Hörbuch nicht so an Dich heran konnte. Aber auch die Sprache stelle ich mir schwieriger vor, wenn man zuvor das Buch nicht kennt. Denn so karg wie die Landschaften sind, die Annie Proulx hier beschreibt, so karg ist auch die Hauptfigur innerlich und auch die Sprache mit der Annie Proulx die Geschichte erzählt. Ein leises und langsames Buch. Gelesen hatten die Worte (manchmal nur zwei pro Satz) auf mich eine sehr besondere und ganz intensive Wirkung, die sie gehört vielleicht auf mich nicht gehabt hätten, wenn ich zuvor das Buch nicht gekannt hätte. Aber es mag auch wirklich sein, dass Dir die Autorin einfach nicht liegt, denn sie ist schon eigen.

Vielleicht magst Du irgendwann den Film mal gucken. Den kannte ich bevor ich das Buch (viel später) las. Und da mochte ich den Film nicht gar so gern. Als ich das Buch gelesen hatte, fand ich den Film allerdings beim anschließenden schauen ganz toll, was mir auch selten passiert. Meistens fällt ein Film gegenüber dem Buch ja ab, insbesondere wenn es einem so ausgezeichnet gefallen hat, und man es gerade erst gelesen hat. Hier war das nicht so.

Zu „Verrechnet“: Der Krimi ist mein Lieblings-Krimi von Dick Francis. Das Hörspiel hingegen fand ich grottenschlecht. Für mich hatte das mit dem Buch fast nichts mehr zu tun, allenfalls die Eckpunkte der Handlung. Aller Charme der Figuren, der die Krimis von Dick Francis immer so besonders machen, fehlte dem Hörbuch vollständig, und die ganze Atmosphäre war quasi nicht vorhanden. Eines meiner Negativ-Beispiele, wie ein Hörbuch (ob nun Hörspiel oder Lesung) NICHT sein sollten!

Zu „In Zeiten des abnehmenden Lichts“: Durch Deinen Bericht weiß ich nun noch mehr, dass mir das Buch (ob gelesen oder gehört) mir viel Freude machen wird. Es scheint genau das zu halten, was ich mir davon verspreche. Danke für Deinen Bericht!

Zu „Lied ohne Worte“: Wenn ich mich erneut mit Leo Tolstoi und Sofja Tolstaja beschäftige, wird dieses Hörbuch auch dran kommen. Ich habe von ihrer Gegen-Novelle „Eine Frage der Schuld“ zur „Kreutzersonate“ ihres Mannes sehr viel gehalten! Ebenso ja von Tolstois „Anna Karenina“. Wenn ich mich erneut mit den beiden beschäftige, steht „Lied ohne Worte“ oben auf meiner Liste, ebenso wie „Ein Leben an der Seite Tolstojs“. Deinen so positiven Bericht habe ich somit mit großen Gefallen gelesen.

Zu „Mord im Orientexpress“: Dass Du von diesem Krimi so begeistert bist, freut mich abermals! Ich habe ihn noch vor mir, allerdings in der ungekürzten Lesung von Martin Maria Schwarz. Vielleicht magst Du die ja auch irgendwann zum Wiederhören auswählen. Obwohl ich sagen muss, dass auch die gekürzten Lesungen von Der Hörverlag durchaus sehr gut gemacht sind.

Wenn ich Deinen Bericht richtig deute, kanntest Du die Krimihandlung noch nicht? Dann war der Plot sicher toll für Dich! Ich erinnere mich an meinen Aha-Effekt auch noch, als ich in meiner Kindheit die Sir Peter Ustinov-Verfilmung sah.

Hast Du zwischenzeitlich neuen Hörstoff auf den Ohren gehabt? Wenn ja was, und wie hat es Dir gefallen?
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2013 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Do 27. Jun 2013, 19:37

Hallo zusammen,

heute berichte ich Euch gerne von den Hörbüchern, denen ich in den letzten Wochen meine Aufmerksamkeit schenkte.

"Der Junge, der Träume schenkte" von Luca Di Fulvio, gelesen von Timmo Niesner
Ich muss zugeben, dass mich das Cover mit diesem niedlichen Kindergesicht, im Zusammenspiel mit der Inhaltsangabe, zum Kauf des Hörbuches animierte. Was dieses Cover jedoch mit dem Inhalt des Buches zu tun haben soll ist mir ein Rätsel. Das ist auch schon mein erster Negativpunkt zu diesem Buch.
Dieses Buch ist in einer schlichten Sprache geschrieben, bei dem sexuelle Gewalthandlungen an Mädchen und Frauen im Zentrum stehen. Sie nehmen im Buch zwar zeitlich nur einen geringen Raum ein, sind aber von zentraler Bedeutung für die erzählte Geschichte.
Die Szenen, die in der Welt des Films und der Gangster angelegt sind, werden beschrieben, wie sie nur ein "einfaches Gemüt" erzählen kann. Vielleicht war das natürlich die Absicht des Autors, weil ja aus der Sicht der Jugendlichen erzählt wird. Nun ja.

Ich hörte offensichtlich die gekürzte Version, bestehend aus 6 CD's. Mir fiel unangenehm auf, dass es Zeitsprünge gab, für die mir die Erklärung fehlte.
Die beschriebene Liebesbeziehung zwischen dem mittellosen Natale und der aus reichem, jüdischen Elternhaus stammenden Ruth, wird mit Musik unterlegt, die an "Maria" aus West Side Story angelehnt ist. :roll:
Obwohl das Buch im Anfang des 20.Jahrhunderts angelegt ist, spricht Timmo Niesner es wie einen dieser Mittelalter-Romane, deren ich überdrüssig bin.
Abschließend kann ich sagen, dass das Buch meinen Erwartungen nicht entsprochen hat. :-(

Nach diesem Fehlgriff konnte ich mich wieder an einem Klassiker erfreuen! :D

"Die Kosaken: Der kaukasische Sommer des Fähnrichs Olenin" von Leo Tolstoi, ungekürzt gelesen von André Beyer
Dem Autor gelingt es, mir etwas von der russischen Seele zu vermitteln. Hier der Inhalt sehr knapp: Der in Moskau lebende Olenin geht freiwillig in den Kaukasus und stellt sich dort die Frage, was ihn glücklich macht und wofür er lebt.
Er lernt die junge Marjanka kennen und ist von ihr fasziniert. Durch Erziehung und kulturellen Unterschied zwischen Stadt und Landbevölkerung, ist ein tiefes Verständnis der beiden nur schwer möglich und zu erreichen.
Leicht konnte ich mich in die Gefühlswelt von Olenin rein denken. Jedoch war ich gelegentlich von Marjankas Reaktionen irritiert, speziell ihre schroffe, abweisende, hinhaltende Art Olenin gegenüber.

Ausgesprochen gut, hat mir die Arbeit des Sprechers André Beyer gefallen. Er passt wunderbar zu dieser Novelle und nahm mich akustisch, auf sehr angenehme Weise, mit zu Mütterchen Russland. :D
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Re: Hörerlebnisse 2013 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Sa 29. Jun 2013, 16:08

Hallo zusammen,

ich habe mich Anfang der Woche für ein neues Hörbuch entschieden. Meine Wahl ist auf ”Talk Talk” von T. C. Boyle gefallen. Boyle kann einfach erzählen. Er nimmt den Leser zu Beginn seiner Romane an die Hand, und lässt ihn nicht mehr los. Seine Figuren wirken so glaubhaft und authentisch und dreidimensional.

Die Geschichte an sich ist auch mal wieder interessant. Es geht um Identitätsklau. Und darum geht es genau:

„Peck ist ein Identitätsdieb, ein Körperfresser. Mit Hilfe von gestohlenen Sozialversicherungsnummern, Kreditkarten und gefälschten Schecks lebt er auf Kosten seiner Opfer in Saus und Braus. Bis er an die schöne Dana Halter gerät: Sie ist gehörlos, aber eine Kämpferin. Da die Justiz keine Anstalten macht, den Dieb zu belangen, heftet sie sich entschlossen an seine Fersen...
Ein packender Thriller, ein schräges Roadmovie und eine Lovestory - Boyle par excellence!


Jan Josef Liefers spricht das Hörbuch. Er ist für den Stoff die geeignete Wahl. Ein kurzweiliger Hörspaß!

@NatiFine: “Die Kosaken” habe ich auch noch vor mir. Nachdem ich letztes Jahr so intensiv in Tolstois Werk eingetaucht bin, interessieren mich einige seiner Werke – dieses gehört dazu. Dass es zudem auch noch so ausgezeichnet gesprochen wird, steigert meine Lust auf das Hörbuch. Vielen Dank für Deinen Bericht, NatiFine. :-)

Dass Du mit „Der Junge, der Träume schenkte“ doch eher daneben gelegen hast, ist schade. Aber gut, dass Du es hinter Dir hast, und mit „Die Kosaken“ so einen tollen Ausgleich für den Flop erwischt hast.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2013 - Ich höre gerade...

Beitragvon Turni » Sa 29. Jun 2013, 22:13

Hallo Petra, ich habe Talk Talk vor Jahren im Original gelesen und war total begeistert. Boyle schreibt einfach fantastisch.
Noch viel Spaß beim Hören (und mit meinem Lieblingssprecher).
Ending a novel is almost like putting a child to sleep—it can't be done abruptly.

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Re: Hörerlebnisse 2013 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Do 4. Jul 2013, 15:49

Hallo Turni,

mir gefällt "Talk Talk" auch sehr gut. T. C. Boyle kann einfach ganz toll erzählen. Und Jan Josef Liefers ist hier wirklich die richtige Wahl. Ich bin fast durch, und es ist ein kurzweiliges Hörvergnügen. Freut mich, dass Dir das Buch damals auch so gut gefallen hatte. :-)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2013 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Di 9. Jul 2013, 06:34

Hallo zusammen,

dass Dir, liebe Petra, "Talk Talk" so gut gefällt, das höre ich gern. Es ist schön, wenn man den Autor schon kennt und ahnt, was einen erwartet, wie hier, in diesem Fall, mit T. C. Boyle.

Bei meinem jetzigen, außerordentlichen Hörerlebnis hatte ich keine Ahnung, auf was ich mich dabei einließ. Weder der Autor, noch der Titel des Buches sagte mir etwas. Das HB war ein Geschenk. Es handelt sich um Murmeljagd von Ulrich Becher, gelesen von Wolfram Berger.

Offensichtlich wählte ich den richtigen Zeitpunkt für dieses Hörbuch. Wie Ihr ja auch wisst, ist das, wie auch bei Büchern, ein wichtiger Faktor.

Ich bin von diesem Buch, dem Schreibstil des Autors und Wolfram Berger als Sprecher, ganz angetan! Es ist kein leichtes Buch! Der Leser wird mitgenommen durch schwere Zeiten und unmenschliche Geschehnisse.
Puuh, der Tod von Xane's Vater läuft mir schon nach. :cry:

Bei meiner Recherche über dieses außerordentlich gute Hörbuch bin ich auf eine exzellente Aufarbeitung von Dieter Häner im Internet gestoßen. "Murmeljagd: Ein Projekt zu einem Roman von Ulrich Becher" http://www.Murmeljagd.ch
Ich kann Euch sehr empfehlen, diese Seiten aufmerksam zu lesen, falls Ihr an diesem Buch interessiert seid. Mehr gibt es dazu wohl nicht zu sagen.

Ganz besonders möchte ich den Sprecher Wolfram Berger für seine hervorragende Arbeit loben. Er setzt sein Können virtuos ein! Für die hohe Qualität dieses Hörbuches, war die Wahl für den perfekten Sprecher, von immenser Bedeutung :!:

So schwer das Thema des Buches auch ist, ich bin begeistert! Für dieses Jahr wird "Murmeljagd" ganz oben auf meiner persönlichen Bestenliste geführt werden.

Was für ein grandioses Geschenk. :D

______________________________
Leider mußte ich den Beitrag mehrmals bearbeiten, da ich die "Verlinkungen" nicht richtig hin bekam. Jetzt ist alles gut. :lol:
Liebe Grüße
Renate

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Re: Hörerlebnisse 2013 - Ich höre gerade...

Beitragvon steffi » Di 9. Jul 2013, 09:08

Ertsmal ein dickes Dankeschön an NatiFine - ich lese deine Hörberichte so gerne, du fasst die Bücher und Sprecher toll zusammen und sie machen richtig Lust auf Neues !

@Petra: Talk, Talk habe ich auch gehört und mir hat es ebenfalls sehr gut gefallen. Auch wenn ich Boyles Stärken mehr in den absurderen Geschichten/Personen sehe, mag ich ihn halt einfach auch gerne.

Nach 5 Wochen Hörabstinenz habe ich mit dem zweiten Teil von George RR Martin: Das Lied von Eis und Feuer - Das Erbe von Winterfell weitergemacht. Ich kenne ja die Bücher, die TV-Serie auch, aber trotzdem fesselt mich die Geschichte immer noch. Und da die Beziehungen der einzelnen Personen untereinander manchmal etwas verzwickt sind, kann ich es also gut noch ein drittes Mal hören.
Gruss von Steffi

:lesen:
Wolfgang Reinhard - Die Unterwerfung der Welt ( Langzeitprojekt)
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Re: Hörerlebnisse 2013 - Ich höre gerade...

Beitragvon Sandra » Mi 10. Jul 2013, 11:28

Hallo an alle,
ich les grad sehr interessiert über euren Hörstoff. Ich hab auch eine lange Hörabstinenz hinter mir. Zuletzt hab ich mich versucht an Himmlische Juwelen von Donna Leon. Obwohl es gar nicht schlecht ist, schlaf ich dabei schon nach ein paar Minuten ein. Immer wieder. :? Seit 2 Wochen komm ich nicht über den Anfang hinaus und lass es jetzt erst mal links liegen.
Ich habe eine Riesenmenge ungehörter Hörbücher. Aber nichts davon interessiert mich derzeit. :( also hör ich jetzt die 3 Fragezeichen ab Folge 150 ;)

lg
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