Hörspiele

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Hörspiele

Beitragvon Petra » So 1. Mai 2011, 14:42

Hallo zusammen,

inspiriert durch Peter eröffne ich einen Thread rund ums Thema Hörspiele. Ich selber bin ans Hörbuch hören durchs Bücher lesen gekommen. So interessierten mich lange Zeit vorrangig Lesungen, möglichst ungekürzt. Doch seit ungefähr 2 Jahren schaue ich mich gern auch mal nach einem Hörspiel um. Sie haben eine ganz eigene Möglichkeiten und haben das Potential lebendiger zu wirken, als eine Lesung. Aber auch hier gilt: Man muss wissen, welche lohnen und welche nicht. Und genau dafür ist dieser Thread gemacht.

Ich persönlich bin sehr interessiert an Euren Empfehlungen. Besonders schön fände ich, wenn man hier explizit auf die Möglichkeiten eingeht, die ein Hörspiel hat: Geräuschkulisse (die kann von dürftig bis bombastisch ja sehr variieren), Musikeinspielungen (von plump bis atmosphärisch gibt es auch hier einen großen Spielraum). Aber auch die Sprecher, die Rollenbesetzung, die Erzähl-Passagen. Sollten hier berücksichtigt werden. Eine Schwäche des Hörspiels ist auch oft, dass der rote Faden einer Geschichte nicht mehr so nachvollziehbar bleibt, oder sich gar gänzlich verliert. Auch hierzu würde ich mir Eindrücke wünschen.

Voller Spannung erwarte ich Eure Empfehlungen und Warnungen und Eindrücke. Ich selbst werde mich hier auch äußern, entweder mit bereits gehörten Hörspielen (ich werde mein Gedächtnis mal durchforsten) oder aber auch mit Hörspielen, die ich in Zukunft hören werde. Ich habe dazu gerade neue (große!) Lust bekommen. Danke Peter! Auch für die tolle Idee mit dem Extra-Thread! :)
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Barbi Marković - Minihorror (HC)
Benjamin Stevenson - Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (ebook)

Ich höre gerade: :kopfhoerer:
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Re: Hörspiele

Beitragvon Peter » Mo 2. Mai 2011, 10:49

Hallo zusammen,
schön das wir jetzt einen eigenen Thread für Hörspiele haben. So kann man einmal suchen was sich bei anderen an Hörspielen gesammelt hat und ggf. zielgerichtet nachfragen was von dem einen oder anderen Hörspiel zu halten ist, bzw. was die Grundidee der Story oder Serie ist. Bei der Wertung der techn. Umsetzung habe ich immer unterstellt das mit Kopfhörer gehört wird.

Danke an Petra für die liebe Ansage und das Einrichten des Hörspiel Threads. :)


Bei mir hat sich im Lauf der Zeit folgendes angesammelt:

"Der Schwarm" von Frank Schätzing.
Ein Ökothriller der seinesgleichen sucht und mit dem Umfang von 10 CD's schon ein echter Brocken ist.
Von mir gibt es für die Story und Umsetzung 9 von 10 Punkten.

"Tod und Teufel" von Frank Schätzing.
Ein historisches Spektakel im alten Köln, dass zur Zeit des beginnenden Bürgertums im Widerstreit zur alten Ordnung spielt.
Hier ganz klar für die Story 7 Punkte und für die Umsetzung 8 von 10 Punkten.

"Goldagengarden" von Marco Göllner.
Eine Kriminalgeschichte über 9 Folgen (zusammenhängend) rund um Kunst.
Tolle Story mit schrägen Charakteren und eingestreuten Rätseln für den Hörer. Die Story braucht ein wenig bis sie in Gang kommt aber ab Folge 2 kann man kaum erwarten wie es weitergeht.
Von mir für die Story 8 Punkte und für die Umsetzung 8 Punkte.

"Sonderberg & Co" von Dennis Ehrhardt.
Eine Serie von einzelnen Kriminalhörspielen rund um einen Düsseldorfer Sherlock Holmes und seiner Dienstmädchen Assistentin Minnie Cogner.
Die Geschichten spielen ca. 1880 an Düsseldorfer Schauplätzen und spiegeln das Flair der guten alten Zeit.
Von mir für die Story 8 Punkte und die Umsetzung 8 Punkte.

"Offenbarung 23" bis Folge 29 von Jan Gaspard und ab Folge 30 von Devon Richter.
Serie mit einzelnen abgeschlossenen Hörspielen bei der von einem willkürlicher Einstieg ausserhalb der Folgen 1 - 3 wegen der fehlenden Einführung von Personen allerdings abzuraten ist. Das generelle Thema der Reihe sind Interpretationen von historischen Ereignissen wie dem Untergang der Estonia die zu anderen Schlüssen als in der offiziellen Geschichtsschreibung geführt werden. Leider ist mit dem Wechsel des Autors ein Bruch in der Serie. Die einzelnen Folgen werte ich für die Story mit 5 - 9 Punkten (je nach Folge) und für die Umsetzung gibt es durchgehend 7 Punkte.

"Otherland" von Tad Williams
In meinen Augen die Hörspiel Referenz schlechthin. Das längste Hörspiel der Welt, die ersten 4 Folgen produziert vom Hessischen Rundfunk. Insgesamt besteht das Hörspiel aus 5 Teilen, Stadt der goldenen Schatten, Meer des silbernen Lichts, Berg aus schwarzem Glas, Fluß aus blauem Feuer, Der glücklichste tote Junge der Welt. Die letzte Folge wurde als Epilog nachproduziert. Alleine die ersten 4 Teile bestehen aus 25 CD's (ca. 1230 Minuten - über 20 Stunden Spielzeit) und werden von ca. 250 Schauspielern gesprochen.
Eine zunächst verwirrende Story die zwischen Sience Fiction und Fantasy einzuordnen ist. Als generelles Thema sind die Unsterblichkeit und virtuelle Welten zu nennen. Die Geschichte verlangt vom Hörer Fantasie und einen langen Atem, belohnt allerdings gleichermaßen mit Spannung, neuartigen Gedankenansätzen, akustischen Effekten, einer absolut eigenen Welt und gänzlich neuen Anstößen zum Thema des ewigen Lebens. Die Folgen müssen unbedingt in der vorgegebenen Reihenfolge gehört werden.
Von mir für Story und Umsetzung jeweils 10 Punkte. Komplexer, Größer und Gewaltiger geht es nicht. In meinen Augen die Referenz für alles andere!

"Prof. Sigmund Freud" Autor mir nicht bekannt.
Serie von Kriminalhörspielen die in Wien ca. 1920 spielen und Professor Freud und seine Tochter mit in die Fälle eines "Kriminalers" einbeziehen. In der Lösung der Kriminalfälle werden die Theorien des Prof. Freud mit einbezogen und so erhält der Hörer einen kleinen Einblick in die Psychologie. Zusätzlich erhält man in einem Nachspann je Folge ein wenig theoretische Erläuterung. Jede Folge ist in sich abgeschlossen und kann einzeln gehört werden. Eine gut gemachte Serie mit spielerischem Lerneffekt für den Hörer.
Von mir für die Story 7 Punkte und für die Umsetzung 8.

"Projekt Meru" von Christopher Ludwig und Michael Sonnen.
Mystery Serie die in der vorgegebenen Reihenfolge gehört werden muss. Insbesonders die technische Umsetzung sticht hier positiv heraus (Kunstkopf Aufnahmen?). Beim Hören mit Kopfhören entsteht des öfteren der Eindruck Geräusche real von hinten wahrzunehmen. Insgesamt perfekt gemacht.
Von mir für die bisherige Story 7 Punkte und für die Umsetzung 10.

"Danger" von Andreas Masuth.
In sich abgeschlossene Hörspiele um unterschiedliche Abendteuer Themen. Spannende Folgen mit gut gemachten Effekten und teiweise verblüffenden thematischen Ansätzen. Z. B. wird in der Folge Exit-US ein Selbstmord dadurch versucht, dass eine Art Bestattungsunternehmen die Selbstmörder in die Zeit und an den Ort bekannter realer Katastrophen verbringt (Hiroshima Bombe, Brand von London usw.).
Insgesamt gut gemacht und mit verblüffenden Ansätzen gespickt.
Von mir für die einzelnen Geschichten zwischen 5 - 9 Punkten und für die techn. Umsetzung 7.

"Ein unheimliches Hörspiel um die Gebrüder Grimm - Die Geisterseher" von Kai Meyer.
Eine abgeschlossene Folge innerhalb einer beginnenden Serie um die Gebrüder Grimm (Eine weitere Folge soll im Herbst 2011 erscheinen - Die Winterprinzessin). Um das Jahr 1800 werden die jungen Gebrüder Grimm in Kriminalfälle rings um bekannte Größen wie Schiller und Göthe hereingezogen. Im Verlauf der Geschichte treten fast alle bekannten Geistesgrößen der damaligen Zeit, verkörpert von ca. 20 Sprecherinnen und Sprechern auf. Eine toll gemachte Geschichte um die Altvorderen, die viel der damaligen Zeit transportiert und Bücher als etwas ganz Besonderes und ggf. Gefährliches ausweist. Vom Umfang her (6 CD's) eines der opulenteren Werke innerhalb des Hörspielbereichs. Der Grundtenor ist etwas düster, sodass dieses Hörspiel eine ideale Wahl für lange Herbst und Winterabende ist. In meinen Augen eine der besten neueren Produktionen.
Von mir für die Story 9 Punkte und für die Umsetzung 8 Punkte.


Zusätzlich haben sich noch 2 - 3 historische Hörspiele bei mir eingefunden, die werde ich später noch einmal zusätzlich mit auflisten.

Ich hoffe das ich ein wenig zum Überblick im Hörspielbereich beitragen konnnte und würde mich freuen wenn Ihr eure Einschätzungen dazu mitteilen würdet sowie diesen Thread weiter komplettiert.

Liebe Grüße
Peter ;)
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Re: Hörspiele

Beitragvon Petra » Do 5. Mai 2011, 15:25

Hallo zusammen,

erstmal meinen Dank an Dich Peter, für Deine Hörspiel-Nennungen. Dazu gleich noch mehr. Erst mal zu einer Hörspiel-Reihe, die ich sehr gern habe:

Die Hörspiele zu Donna Leons Brunetti-Krimis. Früher habe ich diese Krimireihe sehr gern gelesen. Ein tolles Wiedersehen bietet mir die Hörspielreihe. Letztes Jahr habe ich die erste Folge (Venezianisches Finale) gehört, und war sehr begeistert.

Diese Hörspielreihe reizt die Möglichkeiten des Hörspiels gekonnt aus. Der Krimi spielt zu Teilen in der venezianische Oper. Da bietet es sich einfach an, Auszüge aus Arien von Verdis "La Traviata" einzuspielen. Das dient in dem Fall nicht nur der musikalischen Untermalung, sondern bildet auch die passende stimmliche Kulisse, da ein Dirigent während der Pause einer Aufführung dieser Oper in der Garderobe stirbt. Gehört hat das Ganze dadurch noch mehr Atmospähre, als im Buch.

Die Story wird gut und verständlich erzählt. Da geht aus dem Buch nicht viel verloren. Auch die häuslichen Szenen der Brunettis nicht, die den Büchern solch eine besondere Atmosphäre geben. Oder auch andere belanglose, aber charakteristische Szenen sind untergebracht worden. So z. B. ein für Brunetti ermüdendes Gespräch mit Vice-Questore. Eine Festlichkeit beim Brunettis Schwiegervater, dem Conte Falier... Alles was für mich Brunetti einst zu meiner Lieblingsserie gemacht hat, ist enthalten. Oft werden solche Nebensächlichkeiten ja gern in Hörspielen weggelassen, um die Geschichte zu straffen. Sehr erfreulich, dass dieses Hörspiel diese Schwäche nicht aufweist!

Somit in allen Punkten bestens gelungen. Hier werden die Möglichkeiten des Hörspiels genutzt, aber die Vorlage nicht zerstückelt. So wünsche ich es mir. Übrigens mache ich mir gerade selber Lust auf das nächste Hörspiel aus der Reihe. Es befindet sich eh bereits auf meinem iPod.

Ebenfalls eine Hörspielreihe, die ich sehr mag, ist die Jordan/Hill-Reihe von Val McDermid. Schade, dass aber nur die ersten drei Teile der Buchreihe als Hörspiel produziert wurden. Vielleicht ändert sich das ja noch? Es waren jedenfalls atmosphärische, spannende Hörspiele.

@Peter: Du nennst die Otherland-Saga. Davon hatte ich die 1. CD des 1. Teils gehört. Und war begeistert, was die akustischen Elemente anbelangte. Leider ist die Story nicht so meins. Aber hier wird das Hörspiel wirklich zum Erlebnis. Bombastisch! Sowas wünsche ich mir öfters! Dass es für Dich die Hörspiel Referenz schlechthin ist, kann ich gut verstehen! So sollten Hörspiele sein! Die Produktion zeigt einem, was alles möglich ist!

Sehr reizvoll klingt für mich auch "Ein unheimliches Hörspiel um die Gebrüder Grimm - Die Geisterseher" von Kai Meyer. Danke fürs aufmerksam machen. Davon würde ich mich wirklich gern in langen Herbst- oder Winterabenden spannend und schaurig unterhalten lassen. Interessant auch die Idee, die Geistesgrößen der damaligen Zeit darin vorkommen zu lassen. Eine spannende Sache wie mir scheint, besonders als Literatur-Freund, der ich nun mal bin.

Mir geht es wohl ähnlich wie Dir: "Sonderberg & Co" von Dennis Ehrhardt sollte ich allein schon deshalb mal probieren, weil es in Düsseldorf spielt! ;-)
Zudem klingt es aber auch vielversprechend. Werde ich bei Gelegenheit sicher mal hören.

"Tod und Teufel" von Frank Schätzing kenne ich als Lesung. Das Hörspiel habe ich aber auch noch zu Hause und sollte es doch mal hören. Ich kann mir diese Geschichte als Hörspiel sehr gut vorstellen. Hier könnte eine toll gemachte Geräuschkulisse und Musikuntermalung ein echter Gewinn sein.

Und "Der Schwarm" von Frank Schätzing habe ich auch noch vor mir. Ungehört wartet es zu Hause auf meine Hörzeit.

Danke für die schönen Tipps. Und ich beäuge den Thread hier weiterhin mit Neugierde und hoffe im Laufe der Zeit auf viele schöne Tipps. Und selbst werde ich auch welche beisteuern, wenn ich welche habe.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörspiele

Beitragvon Binchen » Do 5. Mai 2011, 21:13

Hallo in die Hörspielliebhaberrunde,

ja - es gibt ein paar richtig gute Hörspiele - finde ich auch.

Der Schwarmund 'Tod und Teufel' rangieren auch bei mir ganz weit vorne zusammen mit 'Die Säulen der Erde' oder Das zweite Königreich

Die Säulen der Erde waren mein zweites Hörbuch - die mittelalterlichen Chöre waren einfach Klasse, die Schritte - das ganz große Ohrenkino.

Otherlandhabe ich probiert - ich fand die Idee der Geschichte wunderbar, aber ich bestehe darauf - ich möchte verstehen, was gesprochen wird. In Otherland 1 waren einige Passagen, die zwar genial zum Thema passten (vermutlich sollte man auch nicht alles verstehen können) aber ich war davon nur genervt und nicht bereit das vier lange Folgen lang durchzustehen. Damals hatte ich mich echt gefreut - und war dann enttäuscht.

Die Dr. Sonderbergs hab ich gestern bei Amazon heruntergeladen - preiswert und unkompliziert - gefällt mir besser als audible - weil das mp3-Format passt - udn die Folge 2 - war echt gut inszeniert.

Von den alten Hörspielen habe ich 'Die Buddenbrooks' gehört und gemocht :arrow: - das empfand ich als Rücksprung in die 'alte Zeit' - Gert Westphal als verbindener Sprecher, Tappert und Konsorten als Sprecher - richtig gut gemacht - aber zeitgemäße Hörspiele gefallen mir dann noch besser.

Die neuen sogenannten Hörspiele, die als 'Hörbuch zum Film' erscheinen, finde ich als Ergänzung zum Film ganz ok, aber als echtes Hörspiel mag ich die nicht akzeptieren. (z.B. Herr der Diebe/Die wilden Hühner)

Als grottenfurchtbares Hörspiel habe ich Rufmord - zu Dick Francis gleichlautendem Buch - im Ohr. Da hat man die Geschichte gnadenlos auf den Plott reduziert und damit das Leben genommen. Das darf man nicht machen.

Als Quintessenz bleibt für mich - Hörspiele in einem gesunden Umfang zum Buch gefallen mir häufig sehr gut. Arg gekürzte höre ich mir ungern an z.B. auch Rot ist mein Name
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Re: Hörspiele

Beitragvon Peter » Fr 6. Mai 2011, 11:16

Hallo zusammen,
ergänzen kann ich auch noch die teilweise von Binchen bereits erwähnten Hörspiele:

"Die Säulen der Erde" nach der Vorlage von Ken Follett, produziert vom WDR.
Dabei würde ich für Stoff und Umsetzung auch jeweils 8 Punkte geben wollen.

sowie das Hörspiel

"Die Tore der Welt" ebenfalls nach der Vorlage von Ken Follett und prduziert vom WDR.
Hier auch ganz klar für Stoff und Umsetzung 8 Punkte in beiden Bereichen. Wobei mir die "Tore der Welt" akustisch noch ein wenig druckvoller und lebendiger als die "Säulen der Erde" vorkommen.
Für die, die Follett als Autor mögen sind die Hörspiele an sich ein Muss.

ebenso das Hörspiel

"Das zweite Königreich" von Rebecca Gable.
Hier sollte man die Lebendigkeit der Ritterzeit in der Umsetzung besonders herausheben. Man sieht das Geschehen regelrecht vor sich.
Deshalb auch eine klare Wertung mit 8 Punkten für jeden Bereich.

genau wie

"Das Spiel der Könige" von Rebecca Gable.
Auch hier ein akustisches Auferstehen der Ritterzeit das äusserst lebendig und lebensnah gemacht ist. 8 Punkte von mir für Umsetzung und Stoff.

Als Actionkino für die Ohren gibt es auch noch

"The Scorpions Gate" von Richard A. Clarke, weiß auch mit sattem Sound und jeder Menge Action zu begeistern. Hier ist das Thema die unterschiedlichen Interessen im nahen Osten auf denen zig Parteien ihr jeweils eigenes Süppchen kochen.
Besonders die tolle Soundumsetzung ist hier hervor zu heben. Ein ideales Mittel um auch einmal Nachbarn mit der Soundanlage zu erschrecken........
Für den Stoff würde ich 7 Punkte geben wollen und für die Umsetzung 9.


@ Binchen
An echte Unverständlichkeiten kann ich mich bei "Otherland" nicht erinnern. Allenfalls die etwas nervige verfremdete Stimme der künstlichen Intelligenz ("Netfeed........") sowie einige in der Lautstärke stark unterschiedliche Passagen sind mir im Gedächnis. Wenn Du die problematischen Stellen benennen kannst höre ich gerne noch einmal hinein. Eventuell war bei Dir ja auch ein Problem auf der CD oder ist beim Rippen für den Player entstanden? Da der HR das Werk produziert hat sind handwerkliche Fehler an sich auszuschließen.

Liebe Grüße und allen Müttern im Forum einen schönen Muttertag. :oops:

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Zuletzt geändert von Peter am Fr 6. Mai 2011, 13:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Hörspiele

Beitragvon Binchen » Fr 6. Mai 2011, 12:22

Hallo Peter,

zu Otherland -

genau das sind die Passagen - Netfeed - mal zu laut mal zu leise - ich denke nicht, dass es an Fehlern bei der Technik liegt, sondern daran, dass es eben nicht so klar herauskommen sollte, weil es auch inhaltlich dazu passte.

An Details erinnere ich mich heute nicht mehr - Danke für Dein Angebot - aber das lohnt sich leider nicht, weil ich so enttäuscht sicher nicht nochmal zugreifen würde. Otherland bekommt leider keine Chance mehr.

Was Du zu meinen genannten Hörspielen schreibst - Ja - kann ich voll unterstreichen, bis auf 'Die Tore der Welt' da fand ich die Säulen der Erde eindrucksvoller, vermutlich weil es mein erstes oppulentes Hörspiel war und bei den 'Toren' nicht mehr die Feinheiten verglichen habe, sondern beim Inhalt ein paar Abstriche gemacht habe, weil es mir zuviel 'So ähnlich wie die Säulen'-Passagen gab. WohlfühlOhrenkino blieben aber beide - keine Frage.
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Re: Hörspiele

Beitragvon Petra » Fr 13. Mai 2011, 16:21

Hallo zusammen,

zur Zeit höre ich mal wieder Hörspiele. Vier Stück von Agatha Christie, die sich in einer Box befanden.

Sie sind aus den 50er Jahren und dafür richtig gut gemacht. Die Plots, die bei "Alibi" und "Die Mausfalle" ja sehr besonders sind, sind gut in Szene gesetzt. In den Lesungen kommen sie vielleicht noch einen Tick besser zur Geltung, aber hier können sie auch durchaus überzeugen.

Bei "Mord im Pfarrhaus" stört mich ein wenig, dass nicht von Miss Marple sondern von Fräulein Marple die Rede ist. Aber da die Hörspiele schon so alt sind, kann man das verzeihen. Modernere Hörspiele hätten sicher auch mehr Geräuschkulisse zu bieten. Aber stört nicht weiter. Die Storys kommen gut rüber und machen Spaß. Was will man mehr?

Hier mal ein Link zur :arrow: Hörspiel-Box.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörspiele

Beitragvon steffi » Mo 16. Mai 2011, 09:43

Otherland - ich hab den ersten Teil gehört und war ebenfalls vällig begeistert. Allerdings kenne ich die Bücher schon und wusste in etwa, auf was ich mich da einlasse. Es ist schon beim Lesen sehr verwirrend, aber trotzdem genial. Und die Umsetzung als Hörspiel fand ich sehr treffend, die Atmosphäre noch dichter und auch die manchmal klaustrophobische Stimmung. Mit der Akustik hatte ich auch keine Probleme, es gibt aber Passagen, die sind verwirrend z.B. die Böse Bande im TreeHouse. Für mich auch 10 von 10 Punkten.

Auch bei "Das Spiel der Könige" von Rebecca Gable kann ich euch zustimmen - das Mittelalter wird lebendig !
Gruss von Steffi

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Re: Hörspiele

Beitragvon Sandra » Mo 18. Jul 2011, 15:39

Hörspiele hab ich schon seit langem für mich entdeckt und hatte auch eine Phase, wo diese sogar Hörbüchern vorgezogen habe. Die Donna Leon Hörspiele sind zwar arg kurz, gemessen an den Büchern, aber trotzdem ein Hörvernügen. ich hab die Donna Leon Hörbücher und Hörspiele schon immer den Büchern vorgezogen.

Toll find ich die alte Hörspiele fürs Radio, wie die Francis Durbrigde Krimi Reihe um Paul Temple oder die Krimiserie "Dickie Dick Dickens". Spannend, witzig und originell!

"Madame Bovary" von Flaubert war für mich ein sehr besonders Hörerlebnis! Das fand ich großartig.

oder "Herr der Ringe" als Hörspiel - ein Erlebnis!

Im Moment höre "Unten am Fluss" von Richard Adams als Hörspiel. Ich pausiere grad, weil ich zwischendrin recht bedrückend fand. Dennoch ist es sehr gut umgesetzt und ich freu mich auch schon aufs weiterhören.
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Re: Hörspiele

Beitragvon Petra » Do 21. Jul 2011, 09:45

Hallo Sandra,

die Erfahrung mit den tollen Hörspielen der Donna Leon-Krimis habe ich auch gerade erst wieder gemacht. Ich habe sie im letzten Jahr für mich neu entdeckt. Und dies Jahr war es mal wieder Zeit dafür. Auch „Endstation Venedig“ hat mir wieder besser gefallen, als das Buch. Obwohl ich die Bücher damals (bis zum Band 13, da kippte für mich die Reihe) geliebt habe. Aber in den Hörspielen ist alles so eingebaut. Nichts fehlt. Die Tischgespräche der Familie Brunetti, die Stippvisiten bei Guidos Schwiegervater. Die Streitereien mit Vize-Questore Patta. Und sicher in den späteren Folgen die Szenen mit Signorina Elettra. Im der ersten Folge fand ich auch die Opern-Einspielungen so toll. Sie haben die Atmosphäre so toll unterstrichen. Auch gefällt mir Hannelore Hoger, die ich eh sehr gern höre, als Erzählerin in den Hörspielen sehr gut. Ihre tiefe, ruhige Stimme passt für mich perfekt zum Tonfall der Donna Leon-Krimis.

Dass Du zeitweise Hörspiele den Lesungen generell vorgezogen hast, kann ich verstehen. Auch wenn dieses Verständnis noch recht frisch ist. Denn ich hatte mal ein oder zwei Jahre lang eine richtige Hörflaute. Nichts konnte mich mehr begeistern. Es lag gewiss auch oft an der falschen Hörbuch-Auswahl. Und so habe ich dann bewusst mal was anders gemacht. Insbesondere auch habe ich mich verstärkt auch mal wieder mit Hörspielen beschäftigt, da sie lebendiger sind, als so manche Lesung. Und das hat mir sehr geholfen. Seither versuche ich immer mal wieder auch Hörspiele in meine Planung einzubauen. Denn leider vernachlässige ich sie schnell mal, wenn ich das nicht bewusst mache. Und das ist schade, denn da gibt es wirklich Gutes!

Kennst Du die Hörspiele der Jordan/Hill-Reihe von Val McDermid? Die finde ich auch super! Leider gibt es nur 3 davon.

Sehr freue ich mich auf das Hörspiel zu Tana Frenchs „Grabesgrün“, das am 12.08.2011 erscheinen wird.

Und sehr gefallen hat mir im letzten Jahr das Hörspiel zu Leon de Winters „Leo Kaplan“. Hier mal meine Rezension.

Dass Dir das Hörspiel zu „Madame Bovary“ so gut gefallen hat, merke ich mir auch mal vor.
Liebe Grüße,
Petra


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