Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon steffi » Di 14. Jan 2014, 10:41

Sandra hat geschrieben:Mich holt zur Zeit nichts so richtig ab, was Hörbücher betrifft. Ich starte jetzt einen Versuch mit Die souveräne Leserin von Alan Bennett


Das fand ich ganz entzückend und ich hoffe, dass es dich auch fesseln kann !

@Petra: Leider bin ich mit Wilhelm Raabe noch nicht weitergekommen, in die ein wenig verschwirbelte Sprache muss ich mich erst einhören.
Gruss von Steffi

:lesen:
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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Mi 15. Jan 2014, 22:47

@Petra
Wenn ich Dir etwas empfehlen darf, dann wäre es, mit „Der See hat eine Haut bekommen“ nicht auf die Weihnachtszeit zu warten, sondern auf klirrend kalte Tage, mit oder ohne Schnee. Diese CD ist keine Weihnachts-CD, sondern passt perfekt zu Tagen und Abenden, an denen es Stein und Bein friert und man selbst am warmen Ofen sitzt. :)

@Sandra
Wie schön, dass Du zu "Die souveräne Leserin" gegriffen hast. Mir hat das HB sehr gut gefallen.

@all
Ich entschied mich vor einigen Tagen für das Hörbuch "Er ist wieder da" von Timur Vermes, gesprochen von Christoph Maria Herbst.

Es ist angebracht, dass ich hier die Kurzbeschreibung von amazon einfüge:
"Ein literarisches Kabinettstück erster Güte Sommer 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva, im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern. 66 Jahre nach seinem vermeintlichen Ende strandet er in der Gegenwart und startet gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere - im Fernsehen. Dieser Hitler ist keine Witzfigur und gerade deshalb erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und auch trotz Jahrzehnten deutscher Demokratie vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und "Gefällt mir"-Buttons. Eine Persiflage? Eine Satire? Polit-Comedy?"

Tja, was soll ich dazu sagen, der Autor bewegt sich, mit diesem Buch, auf "dünnem Eis". :|
Beginne ich meine persönliche Eichschätzung mal mit dem Sprecher, Herrn Herbst. Er schlüpft in die "Rolle" von Adolf Hitler und spricht ihn auch. Das ist für die erste halbe Stunde äußerst gewöhnungsbedürftig! Mir klingt das sehr unangenehm in den Ohren aber, das soll es ja wohl auch. Nach dieser Zeit kommt man aber der *denk* ... ja was genau :? ...Satire oder Comedy.. näher.
Was für eine Gratwanderung! Oft halte ich die Luft an. Ist das nun zum lachen? Manchmal gibt es Vergleiche oder Gedanken, denen ich meine Zustimmung geben könnte. In anderen Hörmomenten bleibt mir das Lachen im Halse stecken. Mir scheint es so, dass diese Form, wie auch immer man sie nennen möchte, eine Möglichkeit für den Autor ist, sich von der humorigen Seite eines Denkens zu nähern, dass es in einer anderen Form dargeboten, dann vielleicht nicht geben dürfte.
Ganz zu Anfang des Hörbuches hörte ich, dass die Judenverfolgung in diesem Buch wohl nicht thematisiert werden soll. Das will ich stark hoffen!!!!!!! Momentan bin ich auf CD5 angelangt und bis jetzt hat sich der Autor daran gehalten.

Ich empfinde es als sehr gewagt, sich über Hitler und sein Denken, im Vergleich zu unserem, lustig zu machen.
Dieses Hörbuch kann ich nicht unbedingt empfehlen, weil ich denke, dass die emotionalen Empfindungen sicherlich sehr unterschiedlich sein können.
Darf man das? Ich bin zwar eine Nachgeborene, aber noch sehr nah dran, an dieser Zeit. Wahrscheinlich empfindet die nächste Generation aber schon ganz anders.
Falls Euch das Hörbuch interessiert, dann hört doch vor dem Kauf einfach erst mal bei http://www.audible.de in das Hörbuch rein.

Hoffentlich habe ich jetzt nicht zu verquast geschrieben, aber es ist echt nicht einfach, etwas zu diesem Hörbuch zu schreiben.
Liebe Grüße
Renate

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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon Elke » Do 16. Jan 2014, 23:37

Hallo NatiFine,

den Timur Vermes habe ich letztes Jahr gehört.
Mir hat das Hörbuch sehr gut gefallen, aber dennoch zwiespälige Gefühle hinterlassen.

Gerade habe ich meinen Beitrag dazu gesucht. Ich habe damals folgendes dazu geschrieben:

Timur Vermes, Er ist wieder da. Hier habe ich lange überlegt, was ich über das Hörbuch schreiben soll. Es hat mir sehr gut gefallen und es war auch dank des tollen Christoph Marias Herbst eines meiner Hörlight, aber es war dennoch auch ein Hörbuch wo ich manches auch etwas kritisch gesehen habe.
Die meisten haben ja sich schon einiges über das Buch gehört. Hitler wacht 2011 in Berlin auf und startet eine Fernsehkarriere, weil ihn jeder für eine tolle Hitlerkopie hält.
Das Tolle und zugleich auch Fiese an diesem Buch ist, dass es in der Ich Form geschrieben ist und man sich somit automatisch in Hitler hineinversetzt. Und man fängt an diesen Menschen zu verstehen, in manchem Sachen stimmt man ihm auch zu und er wird einen auch sympathisch, man lacht über seine Ansichten und mit ihm. Das hat mich sehr irritiert und nachdenklich gestimmt: Bin ich jetzt etwas nationalsozialistisch angehaucht? Ich hatte mich bisher politisch eher mittig eingeordnet. Wieso finde ich dann das gut, was Hitler da so von sich gibt? Mir blieb dann deswegen auch das Lachen oft im Halse stecken. Ich glaube genau das ist das, was einen Hitler ausgemacht hat, er hatte das Gefühl für das Volk, konnte genau die Schwachstellen aufspüren und den Leuten die Missstände aufzeigen, das hat ihn dann zu dem „Mann des Volkes“ gemacht und heutzutage wäre er sicherlich ebenso der Verführer, der seine Anhänger massenweise hinter sich schart.
Daher ist es für mich genial, was Timur Vermes da geschaffen hat. Er zeigt, wie einfach es wäre, auch heute wieder an die Macht zu kommen und die Sympathie zu erlangen, vor allem über das Medium Fernsehen. Es standen mir manchmal fast die Haare zu Berge, wenn geschildert wird, wie die Politiker sich Hitler (für sie ja der geniale Comedian, der seine Figur lebt) anbiedern, ob er nicht in ihre Partei eintreten will.
Für mich war die Frage am Ende, ist es ok, dass man so einen Roman so wertungsfrei schreibt? Ich hatte mich manchmal gefragt, wird Hilter jetzt verharmlost?
Aber ich denke es ist einfach die Aufgabe des Lesers/Hörers, sich selbst eine Meinung zu bilden und zu erkennen, warum einen so eine grausige Figur wie Hitler sympathisch erscheint, weil er eben viele Missstände unserer Gesellschaft aufzeigt.
Auch glaube ich nicht, dass jemand durch dieses Buch zum Hitlersympathisanten wird. Jemand der eh rechtsextremen oder nationalistischen Gedanken nachhängt, braucht dieses Buch für seine Überzeugung nicht.


Also wie du siehst hatte ich oft ähnliche Gedanken/Gefühle wie du.

LG Elke
Liebe Grüße
Elke


Hoffnung ist nicht die Gewissheit, dass etwas gut ausgeht, es ist vielmehr die feste Überzeugung, dass etwas Sinn macht, egal wie es ausgeht!
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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Fr 17. Jan 2014, 16:35

Hallo zusammen,

ich habe nun mit “Der Ruf des Kuckucks“ von Robert Galbraith angefangen. Es ist eine ungekürzte Lesung mit Dietmar Wunder, der mich zusammen mit der Autorin direkt hineingezogen hat, in diese Geschichte.

Ein bekanntes Model, das im Londoner Stadtteil Mayfair vom Balkon stürzt, ein Privatdetektiv, der in Afghanistan seelische Wunden davon getragen hat, und dessen Geschäfte alles andere als gut laufen, und eine junge Frau, die über Zeitarbeitsfirma als Aushilfe an den Privatdetektiv vermittelt wurde, versprechen eine gute Krimi-Mischung. Ich habe von J. K. Rowling noch nichts gelesen (die Harry Potters nicht, und auch ihr Krimi-Debüt nicht), und gehe deshalb völlig unvoreingenommen heran. Bisher gefällt es mir sehr gut, ich fühle mich bestens unterhalten. Sie nimmt sich Zeit für die Handlung und die Figuren, und verleiht ihnen schon zu Beginn eine gewisse Besonderheit, das gefällt mir. Auch Dietmar Wunder als Sprecher ist allerbeste Wahl. Er passt hinein, und kann toll sprechen. Wenn es so weiter geht, freue ich mich. Ich werde berichten.

Zuvor hatte ich “Ich mach dir Betonschuhe. Wie ich einmal fast Mafiosi wurde“ von Roberto Capitoni gehört. Ein Weihnachtsgeschenk, und ein schöner unterhaltsamer Hörspaß, über einen Italiener, der im Allgäu aufgewachsen ist, und dort auch geheiratet hat. Alles ist friedlich, bis Onkel Luigi sich bei ihm meldet, und ihn nötigt, ihn mitsamt einer ominösen Kiste in die Heimat nach Sizilien zu fahren. Für Roberto eine abenteuerliche Fahrt, und eine Reise zu seinen Wurzeln. Das es lustig erzählt ist, erklärt sich schon allein dadurch, dass Roberto Capitoni Comedian ist. Hat mir gut gefallen.

@Sandra: „Die souveräne Leserin“ hat mir damals ausgezeichnet gefallen. Very british und toll gelesen. Für diese Erzählung hätte man keinen besseren Sprecher wählen können, als die Synchronstimme von Michael Caine. Für mich verkörpert er das britische perfekt, und die deutsche Stimme (Jürgen Thormann) tut dies ebenfalls. Ich wünsche Dir viel Vergnügen damit! :-)

@NatiFine @Elke: Elke, schön, dass Du Dich dazu schon gemeldet hast. Ich wollte NatiFine schon schreiben, dass Du dazu mal sehr ausführlich im Forum berichtet hast, und dass es lohnt Deinen Beitrag dazu rauszusuchen, da Du ganz ähnlich empfunden hast wie sie. Ich konnte mit Deinen Ideen dazu viel anfangen, und finde auch, dass solch ein Roman streitbar ist. Deine Aspekte fand ich damals schon sehr interessant, jetzt beim erneuten lesen Deines Beitrags wieder. Ich verstehe Deine Gefühle beim hören sehr gut, NatiFine. Ich habe das Hörbuch noch vor mir, bin aber selbst nicht sicher, wie es auf mich wirken wird. Bestimmt ebenfalls verstörend. Aber hören möchte ich es unbedingt. Denn da will ich mir eine Meinung zu bilden. Ich bin gespannt auf weitere Beiträge hierzu.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Fr 17. Jan 2014, 23:31

Hallo zusammen, liebe Elke,

gerne las ich von Deinen Empfindungen, die Du liebe Elke, beim Hören dieses Hörbuches hattest. Ich möchte hier auf den einen oder anderen Gedanken von Dir eingehen und zitiere Dich jetzt in blau.

Timur Vermes, Er ist wieder da. Hier habe ich lange überlegt, was ich über das Hörbuch schreiben soll.
So ging es mir auch.

Es hat mir sehr gut gefallen und es war auch dank des tollen Christoph Marias Herbst eines meiner Hörlight, aber es war dennoch auch ein Hörbuch wo ich manches auch etwas kritisch gesehen habe.
Ich bin hin und her gerissen, ob es mir gut gefallen hat, oder nicht. Auf jeden Fall spricht Christoph Marias Herbst den wieder erwachten Adolf Hitler großartig. Da gibt es Nichts! Er übernimmt zwar den Duktus von Hitler, bringt dabei aber auch gleichzeitig eine lächerliche Note mit hinein. So unangenehm mir dieser Hitlersche Duktus auch in den Ohren klingt, möchte ich sogar soweit gehen und empfehlen, eher das Hörbuch zu hören, als das Buch zu lesen. Ich denke, die akustische Wahrnehmung macht das gedruckte Buch erst rund.

Die meisten haben ja sich schon einiges über das Buch gehört. Hitler wacht 2011 in Berlin auf und startet eine Fernsehkarriere, weil ihn jeder für eine tolle Hitlerkopie hält.
Wie die Entwicklung vom Kiosk, über die Presse bis ins Fernsehen abläuft ist so verrückt, dass man sie wieder für möglich halten könnte.

Das Tolle und zugleich auch Fiese an diesem Buch ist, dass es in der Ich Form geschrieben ist und man sich somit automatisch in Hitler hineinversetzt. Und man fängt an diesen Menschen zu verstehen, in manchem Sachen stimmt man ihm auch zu und er wird einen auch sympathisch, man lacht über seine Ansichten und mit ihm. Das hat mich sehr irritiert und nachdenklich gestimmt:
Stimmt, das ist genau der Kniff, den der Autor sich in diesem Buch zu Nutze macht. Hitler's Denken wird dem Hörer nahe gebracht und zwar nicht über die Reflektion anderer, sondern unmittelbar durch ihn selbst. Mir kommt da auch zuweilen das Schmunzeln ins Gesicht, aber Sympathie entsteht bei mir nicht. So weit geht es bei mir nicht. Ich denke aber, dass das vom Autor aber eigentlich auch bezweckt wird. Ganz genau, ich lachte auch gelegentlich mit und war davon selbst irritiert.

Bin ich jetzt etwas nationalsozialistisch angehaucht? Ich hatte mich bisher politisch eher mittig eingeordnet. Wieso finde ich dann das gut, was Hitler da so von sich gibt? Mir blieb dann deswegen auch das Lachen oft im Halse stecken.
Auch ich bin politisch weder rechts noch links zu finden und nationalsozialistisch schon gar nicht. Trotzdem fragt man sich bei der kleinsten Übereinstimmung schon, darf man das denken?

Ich glaube genau das ist das, was einen Hitler ausgemacht hat, er hatte das Gefühl für das Volk, konnte genau die Schwachstellen aufspüren und den Leuten die Missstände aufzeigen, das hat ihn dann zu dem „Mann des Volkes“ gemacht und heutzutage wäre er sicherlich ebenso der Verführer, der seine Anhänger massenweise hinter sich schart.
Wenn ich Adolf Hitler in alten Filmaufnahmen sehe, dann frage ich mich auch, wie er die Massen hinter sich bringen konnte. Wahrscheinlich hat er damals genau den Nerv des Volkes getroffen, das einen starken Führer wollte.

Daher ist es für mich genial, was Timur Vermes da geschaffen hat. Er zeigt, wie einfach es wäre, auch heute wieder an die Macht zu kommen und die Sympathie zu erlangen, vor allem über das Medium Fernsehen.
Ja genau. Hauptsache, wir bekommen ihn zuerst. Wieviel Geschäft ist mit ihm zu machen, welche Quoten bringt das und wie können wir von ihm profitieren. Ich kenne mich in der Medienwelt ja nicht so aus, aber, bei all dem, was uns da geboten wird, wäre auch das denkbar, was ich in diesem Hörbuch zu hören bekam.

Es standen mir manchmal fast die Haare zu Berge, wenn geschildert wird, wie die Politiker sich Hitler (für sie ja der geniale Comedian, der seine Figur lebt) anbiedern, ob er nicht in ihre Partei eintreten will.
Ich dachte, ich hör nicht richtig!

Für mich war die Frage am Ende, ist es ok, dass man so einen Roman so wertungsfrei schreibt? Ich hatte mich manchmal gefragt, wird Hilter jetzt verharmlost?
Das ist die große Frage, die für mich im Raum stehen bleibt.

Aber ich denke es ist einfach die Aufgabe des Lesers/Hörers, sich selbst eine Meinung zu bilden und zu erkennen, warum einen so eine grausige Figur wie Hitler sympathisch erscheint, weil er eben viele Missstände unserer Gesellschaft aufzeigt.
Drum denke ich jetzt auch, dass man es sich doch anhören und sich eine eigene Meinung dazu bilden sollte.

Auch glaube ich nicht, dass jemand durch dieses Buch zum Hitlersympathisanten wird. Jemand der eh rechtsextremen oder nationalistischen Gedanken nachhängt, braucht dieses Buch für seine Überzeugung nicht.
Rechtsextreme Leser oder Hörer wird das Buch nicht ansprechen. Auf CD6 widmet Hitler sich den heutigen Rechten und das wird ihnen nicht gefallen.

Heute beendete ich "Er ist wieder da".
Zum Abschluss möchte ich noch erwähnen, dass im HB weder die kriegsführenden Soldaten, noch die leidende Zivilbevölkerung, noch die Juden in dieses Buch einfließen. Das wäre für mich auch der Grund für den abrupten Abbruch gewesen. Ich erinnere mich an 2 Stellen im Hörbuch, an dem Adolf Hitler sagt: "Juden sind nicht witzig." Das empfand ich als Hinweis, dass dieses Thema im Buch tabu ist. Entscheidend für den Inhalt dieses Buch ist sein Schlusssatz:"Es war nicht alles schlecht."

Mein Fazit: Ein gewagtes Thema, für denkende Menschen, sehr gut als Hörbuch umgesetzt.
Liebe Grüße
Renate

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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon Elke » Mo 20. Jan 2014, 13:04

Hallo!

NatiFine, ich denke, dass man einen solchen satirischen Roman nicht veröffentlichen könnte, wenn man die Leiden und Kriegsverbrechen da auch mit hineinbeziehen würde.
Den Satz " Die Juden sind nicht witzig (oder hieß es "Das Thema Juden ist nicht witzig"?) habe ich etwas anders interpretiert. Für mich war hier offensichtlich, wie alle die eigentlichen Gedanken des wiedererwachten Hitlers nicht verstehen, denn er meint dies Aussage ja wirklich ernst, nur erkennt das keiner.

Ich finde es sehr interessant, dass bei dir das Buch ähnliche Gedanken und Reaktionen hervorruft, wie bei mir.
Die einzige Person, die ich kenne, die dieses Buch gehört hat, fand es einfach witzig und das war eben nicht meine Reaktion darauf.

Sandra, ich war damals ein kleines bisschen enttäuscht, als ich "Die souveräne Leserin" gehört habe. Das lag aber daran, dass ich ganz viel Positives über das HB gehört hatte und meine Erwartungen wohl zu hoch waren. Das ging mir schon öfters so, wen ein Buch so hochgelobt wurde.


Petra "Der Ruf des Kukcucks" wird sicher auch eines meiner nächsten audible Downloads sein.

Ich befinde mich beim Hören immer noch in Deutschland im 1000. Jahrhundert mit "Das Haupt der Welt". Otto ist gerade König geworden und schon beginnen die ersten Intrigen.

LG Elke
Liebe Grüße
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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Mo 20. Jan 2014, 16:41

@Elke
Ich habe noch mal ins Hörbuch "Er ist wieder da." rein gehört. Auf CD5, Track2 heißt es tatsächlich: "Das Thema Juden ist nicht witzig."
Irgendwie meine ich aber auch an anderer Stelle gehört zu haben: "Juden?,...sind nicht witzig." wobei die Betonung für die Aussage von ausschlaggebender Bedeutung war. Wie auch immer.
Mir scheint, wir beide empfinden Ähnliches, bei diesem Hörbuch. :)
Liebe Grüße
Renate

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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Mo 20. Jan 2014, 17:37

Hallo zusammen,

so ohne Kontext kann ich mich schwer darin eindenken, wie der Satz „Juden sind nicht witzig“ zu deuten ist, aber ich habe den Satz bei google eingegeben. In manchen Rezensionen steht der Satz auch so, und es wird gesagt, dass dieser Satz häufig vorkommt. Aber wie er gemeint ist, da kann ich nicht bei helfen. Ich werde irgendwann das Hörbuch selbst hören, damit ich mir eine Meinung darüber bilden kann. Ist auf jeden Fall eine grenzwertige Sichtweise.

Elke, über „Der Ruf des Kuckucks“ können wir uns dann demnächst wohl austauschen. Ich höre es bisher wirklich gern. Geschichte liebenswert erzählt und der Sprecher passt wunderbar.

NatiFine, Danke für Deinen Hinweis, dass sich „Der See hat eine Haut bekommen“ ausgezeichnet für kalte Wintertage eignet, und nicht unbedingt zur Weihnachtszeit. So weiß ich, für welche Zeit ich es mir aufhebe, und für welche nicht.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Mo 20. Jan 2014, 19:57

@Petra
Wahrscheinlich habe ich nicht klar und eindeutig formuliert und Dich damit irritiert. Aber, ober der Satz jetzt so oder so im Buch vor kommt, gemeint ist dasselbe und Elke und ich haben die Aussagen auch in gleicher Weise verstanden.
Gib dieser Formulierung bitte nicht eine zu große Bedeutung, denn der Satz formuliert doch nur, was im Buch nicht vorkommt.

Es würde mich wirklich interessieren, was Du und andere Hören von diesem Hörbuch "Er ist wieder da." halten.
Liebe Grüße
Renate

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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Mo 20. Jan 2014, 20:30

Hallo zusammen,

nun war mir nach einem Hörbuch, das sich mit einem ganz anderen Thema beschäftigt. Ich entschied mich für "tschick" von Wolfgang Herrndorf, gesprochen von Hanno Koffler.

Zwei 14-jährige Jugendliche, Maik und Andrej, aus völlig unterschiedlichen sozialen Schichten lernen sich kennen und mögen. Es sind Sommerferien. Der eine Junge hat Liebeskummer, der andere ist...sagen wir mal.... unternehmungslustig. :lol:
Sie machen sich auf den Weg in die Walachei. ;) Dabei lernen sie sich näher kennen und beenden die Ferien als Freunde, soviel kann ich sagen, denke ich. Für die beiden Jugendlichen werden es die schönsten Ferien, die sie je hatten. Sie entdecken sich selbst, ihre Stärken und Schwächen, aber auch ihre Möglichkeiten und stoßen an ihre Grenzen.

Das Buch wurde in Srechsprache geschrieben, was natürlich in der Umsetzung als Hörbuch wunderbar rüber kommt. Hanno Koffler als Sprecher vom Protagonisten Maik ist die perfekte Besetzung.

Wie oft habe ich schallend gelacht?!! :lol:

Dieses Buch, aber bestimmt das Hörbuch, ist als Geschenk für einen Jungen oder auch ein Mädchen von 13Plus bestens geeignet.
Mir hat das Hörbuch viel Vergnügen bereitet.
Ich kann Euch "tschick" wärmstens empfehlen!
Liebe Grüße
Renate

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