Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon steffi » Sa 1. Mär 2014, 19:33

Das ist schön, Sandra ! Ist ja normalerweise auch nicht mein Genre ;)
Gruss von Steffi

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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon Sandra » Mi 12. Mär 2014, 12:16

Hallo,

nachdem ich bisher die Bücher von Jo Nesbo immer gelesen habe, höre ich jetzt Koma mal als Hörbuch. Gelesen von Achim Buch, von dem ich gar nicht weiß, ob ich ihn schon woanders gehört habe. Er macht seine Sache jedenfalls sehr gut!

Wie immer fesselt die Geschichte ungemein, Harry Hole liegt im Koma und zwei Polizisten sterben, die vor Jahren in einem immer noch ungelösten Fall einer vergewaltigten und ermordeten Frau ermittelt haben..... Jo Nesbo ist ja nur noch der einzige skandinavische Krimi-Schriftsteller, den ich gerne lesen mag und ´mit KOMA beweist er wieder mal, warum...

lg
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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon JMaria » Fr 14. Mär 2014, 12:04

Hallo zusammen,

nach "Der Verschollene" von Frank Kafka, gelesen von Peter Simonischek, das mir sehr gut gefallen hat, ein moderner Kafka, der seinen jungen Helden Karl Roßmann durch widrigste Arbeitsverhältnisse wandeln lässt, habe ich Pat Barker: Das Auge in der Tür, gelesen von Ulrich Pleitgen, gehört (3 CDs). Es ist der zweite Teil einer Trilogie, die sich mit dem 1. Weltkrieg auseinandersetzt, in dieser Geschichte nun aus der Sicht der Zurückgebliebenen, den Kriegsverletzten, die z.B. nicht mehr die Farbe rot als rot sehen, sondern es nur noch mit Blut in Verbindung bringen. Mit dieser Sichtweise bringt die Autorin das einzelne Schicksal wieder zurück ins Land, und nicht das Volk, die Soldaten als Mehrheit, die kollektiv in den Krieg ziehen. Eine sehr eindringliche Geschichte auch über Außenseitertum und macht neugierig auf die vollständige Trilogie.

Ulrich Pleitgen hält sich bei der Lesung zurück, nur in den entscheidenden Moment, z.B. bei einer Sitzung mit Dr. Rivers, verändert er seine Stimme, was ich sehr angenehm und passend für die Geschichte fand.

Pat Barker, Regeneration Trilogie
1. (Regeneration) - Niemandsland
2. (The Eye in the Door) - Das Auge in der Tür
3. (The Ghost Road) - Die Straße der Geister
Schöne Grüße, Maria
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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon steffi » Di 18. Mär 2014, 09:32

Ich habe In Zeiten des abnehmenden Lichts beendet, gelesen von Ulrich Noethen. Eugen Ruge erzählt eine Familiengeschichte in der DDR. Wo Tellkamp im "Turm" intellektuell und kunstvoll wirkt, ist Ruge ganz bei seinen sehr realistischen Personen. Und hat trotzdem den einen oder anderen Erzählkniff zu bieten. Ich hätte gar nicht erwartet, dass mich die Geschichte so fasziniert ! Ulrich Noethen liest dazu noch sehr gut, moduliert seine Stimme nur ganz leicht, aber immer passend zur Situation - manchmal fühlte ich mich gar an Gert Westphal erinnert. Für mich glatt ein Top2014-Hörbuch !
Gruss von Steffi

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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon JMaria » Di 18. Mär 2014, 11:10

steffi hat geschrieben:Ich habe In Zeiten des abnehmenden Lichts beendet, gelesen von Ulrich Noethen. Eugen Ruge erzählt eine Familiengeschichte in der DDR. Wo Tellkamp im "Turm" intellektuell und kunstvoll wirkt, ist Ruge ganz bei seinen sehr realistischen Personen. Und hat trotzdem den einen oder anderen Erzählkniff zu bieten. Ich hätte gar nicht erwartet, dass mich die Geschichte so fasziniert ! Ulrich Noethen liest dazu noch sehr gut, moduliert seine Stimme nur ganz leicht, aber immer passend zur Situation - manchmal fühlte ich mich gar an Gert Westphal erinnert. Für mich glatt ein Top2014-Hörbuch !



hat mir auch sehr gut gefallen, Steffi !

ich höre "Die Arbeit der Nacht" von Thomas Glavinic, gelesen von Heikko Deutschmann, was er sehr gut macht. In der Geschichte geht es um einen Mann, der plötzlich der letzte lebende Mensch, ja das letzte Lebewesen auf der der Welt zu sein scheint. Gespenstisch irrt er durch Wien und hinterlässt verzweifelt Spuren von sich. Erinnert etwas an "Die Wand" von Marlene Haushofer. Die Atmosphäre ist doch sehr beklemmend....
Schöne Grüße, Maria
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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Di 18. Mär 2014, 23:22

@Steffi
Ich freue mich, dass Dir und J.Maria "In Zeiten des abnehmenden Lichts" auch so gut gefallen hat. Ich äußerte mich am 18.5.2013 schon sehr lobend über diese ungekürzte Lesung.

@JMaria
Du befindest Dich mit"Die Arbeit der Nacht" in Wien. :)
Von Menschen, die in Wien handelt auch mein Hörbuch, das ich gestern beendete.

@all
Ich hab es gewusst! Dieses Buch ist etwas für mich. :D
Im Jahr 2011, entdeckte ich meine Leseente "Sisi" in einer Wiener Buchhandlung auf einem Bücherstapel sitzend. Sisi kaufte ich sofort. Das Buch "Der Hase mit den Bernsteinaugen"
von Edmund De Waal, sprach mich sofort durch seinen schönen Einband an, aber ich hatte keinen Platz mehr dafür, in meinem Handgepäck.
Zuhause setzte ich dieses Buch auf meinen Wunschzettel. Und, wie das so bei mir ist, hatte es dort reichlich Gesellschaft und wartete darauf, dort von mir abgeholt zu werden. :lol:

Kürzlich stöberte ich im audible-Angebot und fand dieses Buch als Hörbuch. Leider nur als gekürzte Lesung, aber immerhin. Ich hörte kurz in die Hörprobe rein und schon war es gekauft.
Jetzt liegen 7 Stunden und 7Minuten Hörzeit hinter mir und ich weiß, warum dieses Buch in der Auslage des Wiener Buchhändlers lag. :)

Der Autor faltet, mit Hilfe von 264 geerbten Netsuke, das Panorama seiner Familie vor seinen Lesern auf. Edmund De Wall entstammt der jüdischen Familie Ephrussi. Die Rückverfolgung der Ahnen beginnt bei Charles Ephrussi, der am 24. Dezember 1849 in Odessa geboren wurde und am 30. September 1905 in Paris starb.

Ich mochte zuerst meinen Ohren nicht trauen, als ich hörte, dass Proust in "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" eben diesen Charles Ephrussi als Vorbild für die Romanfigur des Swann benutzte. Das mir, wo ich doch das Proust Projekt "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" hinter mir habe. :D
Nicht nur an dieser Stelle stoppte ich das Hörbuch, um mir die Passage nochmals anzuhören. An andere Stelle wird auf die Beziehung der Familie zu Rilke hingewiesen. Auch die Querverbindungen zu anderen Künstlern sind interessant.

Die Familie Ephrussi erwarb ihr Vermögen durch Getreideexporte und als international agierendes Finanzunternehmen. Die Ephrussis wurden auf Grund ihres Reichtums in einem Atemzug mit der Familie Rothschild genannt. Sie erbauten ein Palais, das in Wien seines Gleichen suchte.

Ich lernte die Familienmitglieder näher kennen, die in ganz Europa verteilt lebten. So hatte die Familie gut funktionierende familiäre Bande in viele Länder der Welt. Schwere Zeiten kamen natürlich im 1. Weltkrieg auf die Familie zu. Als sich die politischen Verhältnisse in den 1930er Jahren änderten, gelang es den meisten Familienmitgliedern, sich ins nicht besetzte Ausland zu retten.

Da der größte Teil der Familiengeschichte in Wien spielt, war es kein Wunder, dass diese Bücher im September 2011 in einer Buchhandlung in Wien aus lagen.

Momentan bemühe ich mich, etwas mehr über diese Familie zu erfahren. Wir gut, dass das im Internet gibt.
Ganz zum Schluss kommt im Buch die Frage zum Ausdruck, ob man eigentlich im Leben der Verstorbenen herum stöbern darf. Wären sie damit einverstanden gewesen? Hätten sie dem zugestimmt?

Es kommt bei mir selten vor, aber in diesem Fall möchte ich raten, das Buch dem Hörbuch vorzuziehen. Ich war öfters damit beschäftigt, rasch die Stopp-Taste zu drücken, um mir eine interessante Stelle nochmals anzuhören. Beim Lesen des Buches wäre, das einfacher.

Mich hat das Buch, selbst in gekürzter Form, von Hanns Zischler gelesen, überzeugt. Es gibt einen Einblick in das Leben einer jüdischen Familie in den letzten 150 Jahren.

Ich kann Euch das Buch sehr empfehlen!

Ich hörte außerdem "Tristan" und "Tod in Venedig" von Thomas Mann, gelesen von Gert Westphal.
Dafür kann ich nur Bestnoten vergeben! :D

Weil ich hier im Forum keinen passenden Ort für diese Info finde, schreibe ich es an dieser Stelle.
Da ich momentan stark in Anspruch genommen bin, :D werde ich mich in den nächsten Monaten vielleicht nicht so oft, oder nur kurz, melden können. Mir geht es gut, aber es kommt positiver Stress auf mich zu. Macht Euch bitte keine Gedanken, ob es mir gut geht, wenn Ihr länger nichts von mir lesen werdet. Bei mir ist alles in bester Ordnung. Lasst es Euch gut gehen und habt eine schöne Zeit mit neuen Büchern und Hörbüchern. :)
Liebe Grüße
Renate

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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon steffi » Mi 19. Mär 2014, 09:02

NatiFine, eine schöne Zeit wünsche ich dir !

Der Hase mit den Bernsteinaugen ist bei mir auch noch auf meiner Bücherwunschliste. Immer mal wollte ich es kaufen und habe dann doch zu einem anderen Buch gegriffen. Nun machst du mich aber endgültig neugierig ! Danke für deinen ausführlichen Bericht !
Gruss von Steffi

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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon JMaria » Mi 19. Mär 2014, 10:33

Hallo NatiFine,

na, jetzt hast du mich auch neugierig auf "Der Hase mit den Bernsteinaugen " gemacht. Danke für deinen ausführlichen Bericht.

in deinem Blog las ich, daß du/ihr zur Zeit die Handwerker im und ums Haus habt, eine gute Zeit wünsche ich dir bei euren Arbeiten :-)
Schöne Grüße, Maria
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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Fr 21. Mär 2014, 23:09

@Steffi
@JMaria
Es freut mich, dass ich Euch auf "Der Hase mit den Bernsteinaugen" neugierig machen konnte. :-)
Liebe Grüße
Renate

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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Do 27. Mär 2014, 12:16

Hallo zusammen,

ich grüße Euch ganz herzlich aus Renesse/NL. Momentan zieht hier eine Regenschauer durch und ich habe etwas Zeit, von meinen Hörminuten zu berichten.
Mir steht der Sinn nach etwas Kurzweiligem, daher entschied ich mich für "Die spanische Truhe" von Agatha Christie. Zwischendurch höre ich aber auch gerne mal die Kurzgeschichten vom Hörbuch "Lebensart zum Hören" von audible. Daraus gefällt mir "Reise in Kaffee" sehr gut.
Der Himmel wird wieder heller und wir wollen an den Strand gehen.
Bis bald mal wieder.
"liebwink". :)
Liebe Grüße
Renate

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