Nach "Achtsam arbeiten, achtsam leben" bin ich noch etwas bei
Thich Nhat Hanh geblieben, und habe mir noch
"Einfach entspannen" angehört. Ein Thema mit dem ich mich unbedingt eingehender befassen möchte, weil es mir sehr schwer fällt zu entspannen, ich aber merke, wie wichtig das ist. Aber ich merke schon, hören reicht nicht.
Ich muss lernen es umzusetzen.
Als nächstes habe ich zu einem Hörbuch gegriffen, das schon etliche Jahre in meinem SUHB verbracht hat:
"Dienstags bei Morrie" von
Mitch Albom. Vor ein paar Wochen unterhielt ich mich mit Barbara darüber, denn sie hatte es gelesen, und war sehr angetan davon. Dadurch an mein Hörbuch erinnert, lud ich es mir gleich auf meinen iPod, und nun habe ich es begonnen. Und bin hin und weg! Ein ganz tolles Buch, mit einem bedeutsamen Inhalt. Denn Mitch Albom erzählt darin von nichts geringerem als von dem, was wirklich wichtig ist im Leben. Und von den Dingen, um die wir uns anstatt dessen allzu sehr kümmern.
Zum Inhalt: Ein ehemaliger Student besucht regelmäßig seinen ehemaligen Lehrer, der schwer erkrankt ist und bald sterben wird. Er nimmt bei dem todkranken Mann sozusagen Unterricht. Unterricht in den Themen, die wirklich wichtig sind im Leben. Es wird keine Prüfung geben, aber einen Aufsatz soll er am Ende schreiben, nachdem sein Mentor gestorben ist. Und genau das macht der ehemalige Student Mitch Albom. Dass es sich um eine wahre Geschichte handelt, ist anrührend! Die Gespräche haben Mitch Alboms Leben für immer verändert. Und ich nehme mir auch schon das ein oder andere von den Gedanken des alten Mannes an, die Mitch Albom beeinflusst haben, und bin neugierig auf weitere.
Ein Aussage halte ich mir besonders fest. Der Todkranke sagt, dass wir uns, wenn wir mit unserer Kultur nicht einverstanden sind, uns eine eigene Kultur schaffen müssen. Es geht hier um banale Dinge, die sich in unseren Alltag eingeschlichen haben, weil alle in der Gesellschaft das "Kulturangebot" nutzen. Ob es gefällt oder nicht, ob es gut tut oder nicht, ob man dadurch wertvolle Zeit für wirklich wichtige Dinge verliert oder nicht. Das stimmt mich nachdenklich. Nicht, dass man es nicht wüsste. Aber man macht es sich nicht genügend bewusst. Macht allzu oft mit, ohne zu hinterfragen.
Ich freue mich ungemein aufs weiterhören dieser anrührenden Geschichte, der man fast vorwerfen möchte, dass sie sentimental ist. Wäre sie nicht tatsächlich passiert, wäre der Vorwurf gerechtfertigt. Dass sie jedoch tatsächlich passiert ist, wirft ein ganz anderes Licht darauf. Wir Menschen können einander doch viel geben!
Gelesen wird diese Version ungekürzt von Mathieu Carrière. Zu Beginn war ich etwas enttäuscht, da er die Lesung sehr monoton hält. Doch sein Charisma dringt durch als es beginnt tiefer zu gehen. Vergleichsweise habe ich in die neuere Version (ebenfalls ungekürzt) von Felix von Manteuffel reingehört. Vordergründig vielleicht die bessere Wahl, aber auf den zweiten Blick bin ich froh die Lesung von Mathieu Carrière zu hören, denn diese leise Art gefällt mir inzwischen gerade deshalb gut, weil die gefühlvollen Momente nicht überstrapaziert werden. Liegt mir! Aber das ist eine persönliche Empfindung.