Kind 44

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Kind 44

Beitragvon Binchen » Di 25. Nov 2008, 08:47

HUhu in die Runde,
so wie sich die Diskussion anlässt - und da Rachel und Petra es ja auch hören, denke ich, es lohnt sich einen eigenen Thread aufzumachen.

Ich bin heute Morgen gestartet und nun am Anfang von CD2.

Bisher habe ich den Eindruck, 2 zusammenhanglosen Geschichten zu lauschen.

Die Art des Sprechers ist wirklich so, dass der Sog gleich einsetzt, das ist gut gemacht - Die Geschichte es jedoch auch so geschrieben, dass überall ahnungsvolles Entsetzen bei mir lauert.

Geschichte 1 - Die Katze, die Jungen und der Hunger - ich kann mir kaum vorstellen, wie man die Zeit und Not des Hungers noch eindringlicher beschreiben kann. Und denkt man anfangs noch, dass es nur um den Hunger gehen kann - ist das Ende dieser Episode für mich dann doch sehr verblüffend.

Nach den Beschreibungen der Klappentexte hatte ich damit gar nicht gerechnet - Aber nun ist der angebliche Hauptermittler vorgestellt. Der linientreue Leo - ich bin mal gespannt, wie sich sein Menschsein ändert, denn das muss es, wenn wir den Klappentexten Glauben schenken wollen - Aber Glauben/Lüge und Propaganda - diesen Themen sind wir hier ja wohl auf der Spur - oder?
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Re: Kind 44

Beitragvon Petra » Do 27. Nov 2008, 18:24

Hallo Binchen,
Hallo zusammen,

das ist ja schön, dass Du nun auch "Kind 44" hörst. Bist Du schon durch? Oder an welcher Stelle bist Du jetzt?

Du hast Recht mit den Themen, die Du hier verarbeitet vermutest. Sie werden noch greifbarer und komplexer. Das hat mir an der Geschichte auch sehr gefallen: Man wird ganz reingezogen und immer mehr in die Problematik verwickelt und anhand der einzelnen Schicksale damit vertraut gemacht, was die Menschen dort fürchten und zu was sie diese Furcht verleitet.

Recht hast Du auch, dass der Einstieg zunächst ganz losgelöst ist von der dann eigentlich einsetzenden Handlung. Aber zum Schluss hin erklärt sich warum der Autor diesen Weg gewählt hat.

Ich warne, ich spoilere. Falls es also jemanden stört der gerade hört oder noch hören will, sollte ggf. mit dem weiterlesen meines Postings gewartet werden, bis man selbst durch ist.

Ich habe es heute morgen beendet. Und ich bin von dem Hörbuch wirklich begeistert!

Es ist nicht so, dass ich es vollkommen glatt finde. Aber kleine Holprigkeiten in der Handlung (z. B. fragte ich mich - aber wirklich nur kurz - ob Raisa wirklich dem Arzt sein Angebot mit ihm ein Stelldichein einfach so abgeschlagen hätte. Also ob das realistisch ist. Denn andererseits hat Raisa ja auch aus Angst Leo geheiratet und ihm gegenüber viel geschauspielert - aus Angst!) konnte ich problemlos übergehen. Denn letztendlich wurde mir hier sehr komplex nahe gebracht, was es heißt unter solch einem Regime zu leben und handeln zu müssen. Man hat ganz andere Maßstäbe. Und es bleibt einem auch gar nicht wirklich was anderes übrig. Denn selbst wenn man Mut beweist, hat man doch gar keine Chance. Auch hierin liegt eine kleine Holprigkeit: Wäre es Leo wirklich möglich gewesen sich allem zu widersetzen?

Aber hier hat der Autor eine gute Möglichkeit eingebaut. Der Machtwechsel nach Stalins Tod.

Hier fand ich das Ende recht elegant. Denn Leo befürchtet ja nach der Aufklärung der Morde sein und Raisas Ende. Doch anstatt dessen passiert das Gegenteil: Er bekommt eine Beförderung vorgeschlagen und seine Eltern sollen selbstverständlich wieder in ihre Wohnung zurück. Oder in eine noch schönere, falls die alte Wohnung besetzt ist. Denn mit diesem Ende entlarvt der Autor abermals die Ideologie die hinter dem Stalin-Regime (und auch nach seinem Tod noch in der Gesellschaft) steckt. So muss man zwar einsehen, dass Andrej ein bestialischer Mörder war, wo es doch keine Morde im Staat gibt. Aber er war nur ein Mörder, der unter westlichem Einfluss zu dem geworden war, was er war: eine Bestie. So passt es denn Herren wieder in den Kram. So kann man es gelten lassen. Ja, ich fand, das passte!

Rachel, Dir gefiel das Ende glaube ich nicht so, oder? Wie kam das? Was hat Dich daran gestört?

Aber nicht nur das Leben unter solch einem Regime wurde in ganz vielen Beispielen verdeutlichst (und das auf sehr intensive Weise wie ich fand), sondern auch was Armut heißt und was echte Armut den Menschen antut und zu was sie die Menschen fähig macht. Das sah man deutlich am Beispiel von Leos Ersatzeltern, die Leo gefangen hatten um ihn an ihren Sohn zu verfüttern um sein Leben zu retten. Ich kann mir das wirklich gut vorstellen, dass eine dermaßene Armut die Menschen zu allerlei Ungeheuerlichkeiten treibt.

Andrej als Täter fand ich nicht ganz so überzeugend. Aber auch nicht so unglaubwürdig, dass es mich gestört hätte. Warum nicht. Er hat einfach einen Tick... Mörder müssen vielleicht gar nicht immer einen wirklich trifftigen Grund haben. Als trifftig reichte mir der hier angegebene nicht. War nicht ausgefeilt genug. Geschickt fand ich aber, dass es dennoch nicht so arg an den Haaren herbeigezogen wirkte, dass ausgerechnet Leo (Pawel) Andrej stellt. Denn genau darauf hatte Andrej es ja abgesehen - er hat seinen Bruder da vielleicht einfach nur sehr gut eingeschätzt.
Aber wie oben schon gesagt, überhaupt nicht schlimm wenn das nicht so 100%-ig überzeugend war, denn ich fand darum ging es gar nicht so sehr in dem (Hör-)Buch. Viel interessanter fand ich die Dinge die im Zwischenmenschlichen abgingen unter Kollegen, Vorgesetzten und Untergebenen, Ehepaaren, Eltern von Kindern... und auch wofür man seine Macht missbrauchen kann (privaten Hass ausleben)...

Lübbe macht auch immer gute Hörbücher wie ich finde. Für mich sind da Kleinigkeiten oft ein Tüpfelchen auf dem i. So auch hier die Musik, eingangs und ausgangs des Hörbuchs. Ich kann da viel mit anfangen, denn es rahmt die Geschichte so schön ein und zieht einen anfangs in die Atomspähre der Geschichte und entlässt einen anschließend auch wieder - weniger abrupt, als wenn der Sprecher einfach seinen letzten Satz gesprochen hat.

Tolles, eindringliches Hörbuch mit einem für mich sehr interessanten Thema/Hintergrund. Den Sprecher finde ich auch sehr gut geeignet. Auch er spricht nicht glatt. An einigen Stellen merkte man sogar an seiner Tonlage, dass er nach einer Leseunterbrechung neu ansetzt. Aber es stört mich bei ihm überhaupt nicht. Und er hat die Lesung sehr atmosphärisch passend gestaltet und sie auch durch seine Ecken und Kanten lebendig gemacht. Hat mir sehr gefallen, weil es hier zudem auch sehr passte!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Kind 44

Beitragvon Binchen » Do 27. Nov 2008, 18:40

Huhu Petra,
ich bin noch auf CD3 - deshalb habe ich die Spoiler nicht weiter verfolgt.

Aber heute morgen wollte ich eigentlich noch was erzählen - doch hier ist etwas gemeine Hektik ausgebrochen.

SPOILER
Also - Leo ist jetzt 'versetzt' worden. In der ganzen Zeit vorher habe ich mich gefragt. Wie reagiert man in so einem System, in dem jeder jeden denunzieren könnte.
Raissa scheint mir, hat schon viel früher begriffen, dass mit diesem System was nicht stimmen kann. Wie kann ein Mensch das Denken so abschalten? Ich bin beeindruckt, wie sehr ich durch das Buch nachvollziehen kann (oder es glaube) wie sehr solch ein Regime die Menschen kaputt macht.

Wie in Harry 5 kann ich nur sagen - Geschichtsunterricht ist nichts gegenüber der Stimmung, die so ein Thriller erzeugen kann. Das Gefühl für Diktatur und die Verfolgung wird so greifbar, was Sachberichte bei mir noch nie auslösen konnten, schafft diese Geschichte.

Bis morgen denn - oder wenn ich mehr weiß
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Re: Kind 44

Beitragvon Rachel » Fr 28. Nov 2008, 14:13

Hallo Binchen, hallo Petra,

Binchen, schön, dass Dir "Kind 44" ebenfalls so gut gefällt. Genau, die Beschreibungen, was es eigentlich bedeutet haben muss, in so einem System zu leben, die fand ich auch sehr eindrücklich und beklemmend.

Vorsicht, ab hier spoilere ich jetzt:

Petra, genau, das hattest Du richtig in Erinnerung, ich war von dem Ende wirklich nicht besonders begeistert. Zum einen, weil es in meinen Augen ein doch ziemlich unrealistischer Zufall war, dass Leos Bruder der Mörder ist und ausgerechnet Leo sich so in den Fall verbeißt. Denn Leo hat ja eben nicht, wie sein Bruder geplant hat, seine Hinweise verstanden und ist deswegen auf ihn gekommen, sondern er ist mehr oder weniger in den Fall hineingestolpert und hatte ja eigentlich bis fast zuletzt keine Ahnung, wer hinter den Morden steckt. Das hat für mich einfach nicht gepasst. Zumal ich es im Prinzip auch absoult verzichtbar fand, dass sich der Mörder als Leos Bruder herausstellt. Das Buch hätte doch genauso funktioniert, wäre der Mörder irgendwer gewesen.
Das Motiv hat mich übrigens auch nicht sehr überzeugt...

Generell hat in meinen Augen aber auch das Happy End nicht so richtig zu dem Buch gepasst. Dass Raisa und Leo überleben, okay, aber dass Leo dann auch noch eine Mordkommission gründen darf, sie die beiden Mädchen adoptieren, seine Eltern wieder in ihre alte Wohnung dürfen, naja.
Aber wenigstens klang das Ende so, als dürften wir uns vielleicht auf ein Wiedersehen mit Leo freuen. Und tatsächlich, bei Amazon.de steht auch, dass der der Autor an einer Fortsetzung arbeitet, dieses Vorhaben hat man dem Ende irgendwie angemerkt.

Eine weitere Kleinigkeit, die mich nicht so überzeugen konnte, war, dass mir einfach nicht genug klar geworden ist, warum Leo ausgerechnet bei diesem Tierarzt ins Wanken gekommen ist. Davor gab es sicherlich genug andere Unschuldige, die Leo verhaftet und verhört hat, warum also gerade bei diesem Gefangenen? Da hätte ich mir einfach irgendetwas gewünscht, was das rechtfertigt.

Dass Raisa das Angebot des Arztes abgelehnt hat, fand ich wie Du ebenfalls nicht sehr überzeugend, denn sie hat ja auch Leo nur geheiratet, um zu überleben.

Aber insgesamt bleibt für mich ein sehr überzeugendes Hörbuch, bei dem die positiven Eindrücke ganz eindeutig überwogen haben. Besonders die Schilderung der Sowjetunion hat mich sehr überzeugt. Auf die Fortsetzung freue ich mich auf jeden Fall schon sehr. :)

Petra, schön, dass Dir das Hörbuch ebenfalls so gut gefallen hat.
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Kind 44

Beitragvon Petra » Fr 28. Nov 2008, 14:58

Hallo Binchen, Rachel und alle zusammen,

@Binchen: Ja, Raisa gibt einem das Gefühl, als habe sie länger schon verstanden, dass an der Staatsführung was nicht stimmt. Das Gefühl hatte ich auch beim hören.

Und schön, dass Du es auch so empfindest, dass einem solch eine fiktive Geschichte manchmal mehr geben kann als alle Sachbücher die man darüber lesen kann. Denn mit den Köpfen der anderen zu denken, zu entscheiden und zu handeln bedeutet ein sich völlig in die Problematik reindenken. Nicht auf sachlicher Ebene, sondern auf einer ganz menschlichen und persönlichen Schiene. Das ist es, was mich an diesem Hörbuch so fasziniert und begeistert hat! Viel Spaß noch beim weiterhören! Ich bin auf Deine nächsten Berichte zum Gehörten sehr gespannt! Übrigens habe ich gerade eine Rezension zu "Kind 44" geschrieben.

@Rachel: Meine Rezension zu dem Hörbuch erklärt vielleicht ein bisschen, warum mir diese Dinge aus der Krimihandlung nicht so dolle aufgestoßen sind. Ich fand den Krimi an dem ganzen so nebensächlich (bis hin zu belanglos - man hätte den fast weglassen können, das Thema also an was anderem aufhängen), dass ich mich damit gar nicht ernsthaft auseinander gesetzt habe.

Wenn ich jetzt so Deine Gedanken dazu lese, dann gebe ich Dir in den meisten Punkten völlig recht. Die Krimihandlung näher betrachtet ist sehr holprig. Allgemein habe ich das auch in meiner Rezension untergebracht (aufgefallen muss es mir also schon sein *g*), aber es war mir selbst so unwichtig, dass ich gar nicht konkret über diese Punkte nachgedacht habe.

Das einzige, was ich weniger unplausibel fand als Du, ist Leos Anfang zum Umdenken (mit dem Tierarzt). Denn den hat ja Vasilli zur Strecke gebracht, der ja Leos Widersacher ist. Und Vasilli hat ja auch unnötiger Weise den Freund des angeblichen Verräters hingerichtet, sowie seine Frau. Und wollte sogar vor den Kindern nicht halt machen. Das fand Leo ja nicht in Ordnung. Denn da geht Vasilli wohl zu weit - selbst unter einem Regime wie dem hier geschilderten. Und dann soll er auch noch unbedingt von dem angeblichen Verräter ein Geständnis bekommen und hört von dem anfangs schon auf die Frage wer er sei: "Ich bin Tierarzt. Meine Kunden sind...". Und genau den Wortlaut liest er in dem Geständnis. Nur hat ja dann noch jemand Raisa dort mit untergebracht. Und nun wird Leo persönlich angekratzt. Er und seine Frau. Und da geht sein Umdenken los, als es an die eigene Pelle gehen soll. Ist doch oft so. Auf einmal sieht man zwangsweise die andere Sicht auf die Dinge, weil man auf die andere Seite gestellt wird... Fand ich dann schon plausibel.

Aber vielleicht ist im Allgemeinen das Thema viel zu dicht (und ja auch sehr komplex und dicht geschildert), um es noch mehr auszuschmücken und somit die einzelnen Details noch begreiflicher zu machen und zu verdichten. Das könnte ich mir vorstellen.

Ich meine auch deshalb, dass ein anderer Aufhänger als eine Krimihandlung besser gewesen wäre. Das hätte so manche Holprigkeit (die für mich meistenteils in der Krimihandlung zu finden ist) erspart und noch mehr Freiraum zur Ausfeilung der Rahmenhandlung gegeben, in der für mich die eigentliche Geschichte steckte! Wer wen denunziert und wen man fasst und wer entkommt und die Gedanken darum waren für mich eh spannend genug! Viel spannender als die Morde.

Und zum Schluss hin hätte ich es auch realistischer gefunden, wenn Leo seine Vorteile angenommen hätte (z. B. das Pöstchen in der Politik). Wer würde nicht? Man kann da vielleicht mehr bewirken, als wenn man sich trotzig stellt? Soweit fand ich auch sehr glaubhaft, dass man ihn nun auch noch als Helden feiert. Man hat ja eine Begründung gefunden, die das rechtfertigt. Aber ich hätte mir auch gewünscht, er hätte nicht ein Morddezernat gründen wollen... aber auch hier sah ich es genauso wie Du: Das musste der Autor unterbringen um einen Aufhänger für weitere Bände zu haben.

Interessant, dass bei Amazon steht, dass der Autor tatsächlich schon an einer Fortsetzung arbeitet! :-)

Es freut mich, dass Du es aber genauso siehst wie ich: Egal wenn manche Schwächen in dem (Hör-)Buch zu finden sind. Die guten Seiten sind dafür so gut (und eindrücklich) und interessant, dass es vollends entschädigt! Für mich 4 Sterne wert, weil ich mich hier wirklich in Menschen und ihre Situation hineinversetzen konnte und mir das geholfen hat, meinen Horizont zu erweitern! Das haben nicht so viele Autoren geschafft.
Liebe Grüße,
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Re: Kind 44

Beitragvon Binchen » Di 2. Dez 2008, 13:39

HUhu Ihr Lieben MitlerserInnen -

huhu Petra und danke für die Rezi, denn sie drückt im Wesentlichen aus, was ich auch empfunden habe.

Allerdings (ts damit hab ichs heute) - war ich auch mit der Auflösung bzw. dem HappyEnd zufrieden - Na wenn eine, dann ich - oder?

Also den Bruder als Täter hervorzuzaubern war schon gelungen - und wieso kam ich nicht drauf, als ich von der Schlinge hörte? Hä - da hat wohl jemand dick auf der Leitung gestanden. - ähem - ich -

aber für mich waren die Jungs wohl tot.

Trotzdem sollte ich doch den Einstieg nicht vergessen - darüber habe ich mich anfangs ja noch gewundert und mir war ja eigentlich klar, dass dazu auch noch was kommen musste.

Dass sich Leos Einsatz dann doch noch gelohnt hat - für Familie und Frau - fand ich einfach nur nett - nicht alles muss da authentisch sein - Da hat der Autor einfach einen SCHÖPNEN Abschluss hergezaubert.

Merkwüdig war auch, dass ich bei Andreji nicht sofort geschaltet hab -schließlich konnten wir den Täter ja mitverfolgen.

und SPOILER

Hat er nun oder hat er nicht - (seine Tochter umgebracht?)


Darüber bin ich mir nicht im Klaren.

Ansonsten - wie gesagt, allein aufgrund der erzeugten Gefühle zur Diktatur und Denunziation usw. - Echt Klasse gemacht .
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Re: Kind 44

Beitragvon Petra » Di 2. Dez 2008, 15:17

Huhu Binchen,

da kann man mal wieder sehen, wie unterschiedlich man solch ein Ende aufnehmen kann. Und da wird mir auch mal wieder bewusst: Allen recht machen kann ein Autor es nie. Deshalb ist schon völlig in Ordnung dass er das Ende so bastelt, wie er es für richtig hält! ;-)

Schön, dass Du rundum zufrieden warst mit dem Hörbuch. Ich fand es ja, bis auf die kleinen (für mich allerdings wirklich nebensächlichen) Schwächen auch ganz klasse!

Aber sag (Spoiler): Du fragst ob Andrej nun seine Tochter getötet hat oder nicht. Hm. Entweder habe ich an der Stelle total geschlafen (nicht auszuschließen *g*) oder aber ich habe keinen blassen Schimmer wovon Du redest? Wie kommst Du darauf, dass er seine Tochter umgebracht haben könnte? Und was sagt Rachel dazu? Oder sonst andere die es auch gehört (oder gelesen) haben?
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Re: Kind 44

Beitragvon Rachel » Do 4. Dez 2008, 11:55

Hallo Binchen, hallo Petra,

wirklich interessant, wie unterschiedlich man ein Ende aufnehmen kann. Binchen, schön, dass Du mit dem Hörbuch rundum zufrieden warst, von mir gab es ja doch einen kleinen Punktabzug.

Aber zu deinem Spoiler, ehrlich gesagt geht es mir da wie Petra und ich frage mich, wie Du darauf gekommen bist? Ich hatte überhaupt nichts in diese Richtung vermutet. Wie kommst Du darauf? Ich kann nämlich auch nicht ausschließen, dass ich einen Hinweis darauf vielleicht einfach überhört habe.
Liebe Grüße,
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Re: Kind 44

Beitragvon Binchen » Do 4. Dez 2008, 13:40

Ja also - hab ich da was so doll missverstanden -

DICKER FETTER SPOILER

obwohl ... - bestimmt, denn ich hab mich dann ja doch über die Namen der Kinder gewundert.

Also - da geht doch das Mädchen - ich habe gedacht die Tochter von Andreji, in den verbotenen Keller und findet dort die Truhe von der sie den Deckel anhebt ...

dann hört sie die Schritte - ihr Vater kommt in den Keller -

und danach hab ich von ihr nichts mehr mitbekommen - wo ist sie abgeblieben? Und er hat doch danach frische Mageninhalte im Koffer -

Also - wo ist das Mädchen aus dem Keller ?
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Re: Kind 44

Beitragvon Petra » Fr 5. Dez 2008, 15:48

Hm Binchen,

ich hatte das also losen (oder gekürzten) Erzählfaden betrachtet. Ich war davon ausgegangen, dass das Mädchen eines der beiden ist, die am Ende von Leo & Raisa aufgenommen werden. Sonst hätte der Autor sicher dazu noch was erwähnt. Denke ich.

Aber Du könntest auch richtig liegen mit Deiner Vermutung. Ganz von der Hand weisen will ich das nicht. (Das mit den Mageninhalten war auch eklig, nicht wahr?)
Liebe Grüße,
Petra


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