Hallo Hörende,
das Hörjahr neigt sich dem Ende zu, die Ohrenkriecher sind vergeben, die Raketen gekauft und der Sekt bestimmt auch schon kalt gestellt – was bleibt da noch zu tun? Nun ja, ein letzter muß es noch sein für dieses Jahr, ein letzter aber nicht uninteressanter Monatsendezusammenfassungsbericht gilt es zu verzapfen...
Tom Schimmeck „Blutige Bytes - Spürnasen im Abfall der Weltgeschichte“, ein Feature DLF 2008. Seit den 90er Jahren streben viele Länder nach mehr Gerechtigkeit - nach Bestrafung und Versöhnung, nach Aufklärung und Aufarbeitung einer oft blutigen Vergangenheit. Von Argentinien bis Osttimor, von Sierra Leone bis Kambodscha - Tausende Sammler und Jäger ermöglichen diese globale Kraftanstrengung. Oft sind es freiwillige Helfer, die Zeugen aufspüren, Spuren sichern, Dokumente sichten. Dank ihrer mühevollen Kleinarbeit entstehen gewaltige Datenbanken, die Verbrechen gegen die Menschheit dokumentieren und die Täter überführen helfen, ich drücke die Daumen das ihnen das noch vielfach gelingen möge...
James M. Cain „Wenn der Postmann zweimal klingelt“, Hörspiel von Hessischer Rundfunk/ Südwestrundfunk/ Norddeutscher Rundfunk 1994 mit Walter Renneisen, Felix von Manteuffel u.a. Eine altbekannte Dreiecks Geschichte – allerdings mit Hindernis in Form einer unvorhergesehenen Lebensversicherung...
Mary Higgins Clark „Denn vergeben wird Dir nie“, gelesen von Franziska Pigulla. Irgendwie ein typischer MHC mit einer bekannt gut aufgelegten Sprecherin Franziska Pigulla – schöne Hörerei für zwischendurch...
Michael Reitz „Mensch, willst du ewig kaufen? Kommunikationsguerilla gegen Konsumkultur“, ein Feature des DLF 2008. Werbetafeln, beklebt mit: "Reklame verboten". "Wir freuen uns auf Ihre nächsten Entlassungen und unsere Gehaltserhöhungen", besagt die PR-Kampagne einer Bank. Amtliche Briefe fordern Notopfer für den Afghanistankrieg. Zeichen dafür, dass die Kommunikationsguerilla mal wieder zugeschlagen hat – mit viel Spaß und Ideenreichtum führen die Guerilleros die Werbetreibenden und manchesmal auch uns, die Konsumenten, an der Nase herum um „das große Lügen“ aufzudecken...
Titanic Boygroup „Der endgültige Leseabend“. Seit über 13 Jahren sind sie für das Satiremagazin Titanic verantwortlich: der derzeitige Chefredakteur Thomas Gsella und seine Vorgänger Oliver Maria Schmitt und Martin Sonneborn. Nicht nur die Auflage von knapp 100000 Exemplaren ist es, die Titanic zu einer unüberhörbaren Stimme im deutschen Mediengeschehen macht, der kleinen Redaktion in Frankfurt-Bockenheim gelingen immer wieder satirische Coups, die das ganze Land beschäftigen: die "Wetten, dass ...?"-Buntstiftaffäre, der Kuckucksuhr-Bestechungsskandal rund um die Vergabe der WM an Deutschland oder der Problembär-Prozess mit Kurt Beck. Manchmal schaffen solche Aktionen zwar Öffentlichkeit, bringen das Blatt aber an den Rand des Ruins, wenn Prozess- und Anwaltskosten das Budget des Blattes bei Weitem übersteigen. Als Titanic Boygroup lesen die drei Satireredakteure die besten Texte ihrer Amtszeiten, sie präsentieren "Briefe an die Leser", knochentrockene Polit-Aktionen, höfliche Pöbeleien, unverschämten Telefonterror gegen die Zone, schlichte Gedichte und (lustige) Witze – ich habe mich köstlich unterlassen lassen...
Georg Gruber "Chruschtschows Angriff auf die Nachkriegsordnung" - Das Berlin-Ultimatum und die Folgen. 1958 stand die Welt zeitweise mal wieder am Abgrund. Chruschtschow wollte Berlin neutral machen bzw. letztlich der DDR einverleiben. Das hat dann zwar nicht funktioniert war aber allemal ein Spiel mit dem (Atom-)Feuer, dieses Feature dazu klärt auf...
R.Scott Reiss „Black Monday“, gelesen von Ulrich Pleitgen. Insgesamt eine gut durchdachte und in sich auch runde Geschichte. Der Weltuntergang steht mehr oder weniger bevor weil sich Viren im Erdöl breit gemacht haben und dadurch das Öl unbrauchbar wird. Ohne Öl nix los – aber wir haben natürlich mit Greg Gerard, Virologe und Protagonist des Thrillers einen Helden der uns vor dem schlimmsten rettet. Und wir haben mit Ulrich Pleitgen den Thriller-Vorleser schlechthin...
Cornelia Funke „Als der Weihnachtsmann vom Himmel viel“, gelesen von Karl Menrad. Ein kleinwenig Weihnachtsvorbereitung mußte dann doch sein und wenn schon dann mit einem richtigen und wirklichen Knaller-Hörbuch Funkes Weihnachtsmann ist das einzige Hörbuch das ich mir die letzten Jahre über mehrfach angehört habe und immer wieder bin ich sowas von begeistert, ich glaube ich werde es mir irgendwann wieder anhören...
Charlotte Link „Das Echo der Schuld“, gelesen von Gudrun Landgrebe. Zum Hörjahresabschluß dann noch ein „Ganz OK“ Hörwerk der Frau Link, nichts was mich vom Sessel gerissen hätte aber zum Zeitvertreib noch ganz OK war...
So ich hab dann mal ferdisch...
Hörende Jahresendgrüße von
Peka