Hallo Hörende,
ich bin in wahrsten Sinne des Wortes auf den Hund gekommen (Sam ist zwölf Wochen alt und ein Mischling aus Schäferhund und Border-Collie – mit dem entsprechenen Hang meine uneingeschränkte Aufmerksamkeit haben zu wollen und deshalb kann ich zur Zeit nicht soviel hören wie das in den letzten Monden so gewesen ist. So rischdisch vom Hocker oder auch vom Kopfhörer hat mich in diesem Monat dann auch nichts gerissen...
Philipp Vandenberg „Das fünfte Evangelium“, gelesen von Anne Moll.
Die junge, couragierte Anne von Seydlitz ist der Verzweiflung nahe, als ihr Mann, ein Münchner Kunsthändler, bei einem mysteriösen Autounfall ums Leben kommt. Das einzige, was ihr bleibt, ist ein Film, dessen Aufnahmen alle dasselbe Motiv zeigen: ein Pergament mit einer alten koptischen Inschrift...ja, ja, ja – einmal mehr ein Kirchenthriller aber keiner der einem aus den Socken hebt, es kommt auch ein Säureanschlag auf ein Bild von Leonardo da Vinci vor, ich fühlte mich ein wenig an Dan Browns Sakrileg erinnert...
ARD Radio Tatort: Hexenjagd, Hörspiel des BR 2009 mit Brigitte Hobmaier, Florian Karlheim u.a. Der "ARD Radio Tatort" aus Deutschlands bayerischem Süden spielt in der Provinz, in der fiktiven Kleinstadt Brück am Inn. In einer zum Wochenendhäuschen umgebauten Fischerhütte am Inn ist die 17jährige Janina tot aufgefunden worden...kurzweilige Unterhaltung meine ich und die bayerischen Charaktere sind immer das zuhören wert (wobei ein tobender Uli Hoeneß auch nicht zu verachten ist
Elke und Dieter Loewe „Die schönsten Geschichten von Pigeldy und Frederick, gelesen von Robert Missler. Was ist eigentlich Fernweh? Oder Alleinsein? Und: Ist Ordnung das halbe Leben oder doch etwas ganz anderes? Kennt ihr sie noch, die beiden tollen Schweine vom Sandmännchen? Ich schon – ich fand die schon immer klasse und nun konnte ich einige der wunderbaren Geschichten einmal wieder hören. Schön ist das, Kindheitserinnerung pur...
Manfred Gregor „Die Brücke“, gelesen von Volker Lechtenbrink. Vor ein paar Jahren habe ich Herrn Lechtenbring auf der Leipziger Buchmesse gelauscht (oder war es doch Frankfurt?) als er dieses Hörbuch vorstellte. Ist ja schon ein Ding, als Jüngling spielt er in dem bekannten Film mit und später liest er die Geschichte für ein Hörbuch ein. Dieses Hörbuch ist etwas besonderes – noch viel intensiver als der Film und mit Lechtenbrink bekommt das Ganze eine Färbung die wirklich sehr gut gelungen ist. Am Rande aber mal eine „Kleinigkeit“ die mir auffiel: Im Film geht es letzlich nur darum wie absurd und unnötig die Verteidigung der Brücke ist - es soll eben die Sinnlosigkeit von Krieg aufgezeigt werden. Im (Hör)buch ist das etwas anders, zum einen werden die Lebensläufe der sieben Buben erzählt und so klar gemacht warum sie eventuell so und nicht anders gehandelt haben und zum anderen ergibt das Handeln der Buben hier sogar noch einen Sinn, nämlich ein Kriegsziel das im Film nach meiner Erinnerung so nicht erwähnt wird (vielleicht weiß ich das aber auch nur nicht mehr), die Verteidigung der Brücke ermöglicht nämlich das siebentausend deutsche Soldaten aus einem Kessel entkommen können. Das wäre dann schon etwas anderes als sinnloses Kanonenfutterdasein. Aber letztlich ist das auch egal, die Brücke soll am Schluß dann doch gesprengt werden und fünf Buben sind tot nur um ein paar Stunden Zeit zu gewinnen. Lechtenbrink hat auf der Messe auf der ich ihm lauschen durfte erzählt das die Geschichte prinzipiell nicht frei erfunden ist, der Autor Gregor hat das ähnlich als jugendlicher Soldat erlebt – er hat miterlebt wie zwei Kameraden bei einer sinnlosen Brückenverteidigung umgekommen sind. Da kann ich heutzutage aber wirklich sagen: Ich bin nicht stolz Deutscher zu sein aber unheimlich froh drum – hoffentlich bleibt mir und uns allen so etwas erspart was sich sich in anderen Gegenden der Weltkugel auch heute noch tagtäglich ereignet...
Simon Beckett „Leichenblässe“, gelesen von Johannes Steck. David Hunter ist back – Insider wissen natürlich wie ich das meine, am Schluß vom letzten Hörbuch „Kalte Asche“ deutete sich so etwas ja doch schon an Natürlich geht es wieder um wenig schmackhaftes – wie es bei Pathologen halt so ist. Es gibt gekonnte und überraschende Wendungen und insgesamt ist das ganze auch eine wirklich gute und überzeugende Krimihörerei. Und trotzdem muß ich Binchen widersprechen, meine Reihenfolge in der Bewertung ist identisch mit der Erscheinungsweise der Hörbücher: Platz eins die Todeschemie, auf dem zweiten die Asche und erst dann die Leichenblässe – die Kalte Asche Geschichte war dichter und spannender, meine ich ja nur....
Kate Pepper „7 Minuten zu spät“, gelesen von Franziska Pigulla. Eine hochschwangere Frau verschwindet und wird kurz darauf tot aufgefunden – allerdings ohne Baby im toten Bauch. Mord wegen ungeborenen Baby? Wenn Pigulla liest ist das ja schon die halbe Miete. Und das Hörbuch hält auch in großem und ganzen das was es verspricht. Wenn auch manche Ungereimtheiten zurückbleiben – ingesamt gute Unterhaltunmg meine ich...
Jetzt beim Berichtschreiben fällt mir auf wie wenig Radiohörereien in diesem Monat an meine Ohren gekommen sind. Erzählt ihr doch mal wie euer Monat so war...
Hörende Grüße von
Peka