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Re: Péter Nádas: Parallelgeschichten

BeitragVerfasst: Mi 26. Jun 2013, 15:41
von JMaria
Hallo Steffi,

ich vergaß zu fragen, ob du noch einen Gedanken zum Abschluß des 2. Buches hast?

Eine über 100 Jahre Türkenherrschaft, dann die Habsburger und was nach den Kriegen alles folgte, scheint beim Volk schon eine Identitätskrise hervorgerufen zu haben und der Begriff Ungarntum hat einen gefährlichen Beigeschmack von rechts.

Re: Péter Nádas: Parallelgeschichten

BeitragVerfasst: Sa 29. Jun 2013, 13:16
von JMaria
Dem Rowohlt Verlag ist es gut gelungen, den Roman verständlich zusammen zufassen, aufgeteilt in drei Teilen/Überschriften, wie ja auch das Buch selbst in drei Büchern eingeteilt ist :



http://www.rowohlt.de/magazin_artikel/P ... 97766.html

Re: Péter Nádas: Parallelgeschichten

BeitragVerfasst: Mo 1. Jul 2013, 08:26
von steffi
JMaria hat geschrieben:Hallo Steffi,

ich vergaß zu fragen, ob du noch einen Gedanken zum Abschluß des 2. Buches hast?


Hallo JMaria,

die Gewalt ist gegenwärtig im 2.Buch, der 2. Weltkrieg und auch der Volksaufstand. Demgegenüber stehen die Einzelschicksale und auch der Liebesakt. Trotzdem war für mich die Gewalt vorherrschend, alles überdeckend.

Es ist vielleicht auch mit ein Grund, warum ich nicht mehr weiterlesen mag - die Individuen gehen unter, gehen verloren, aber gerade diese interessieren mich in Geschichten am meisten. Nadas bleibt aber auf Abstand, nur hin und wieder erfährt man ein Bruchstück, es gibt für mich kein Ganzes, soll es wahrscheinlich auch nicht. Ich habe das Gefühl. als ob die ganzen äußeren, unkontrollierbaren Umstände (Gewalt aber auch Triebe) die Persönlichkeit untergräbt, ja fast nicht mehr sichtbar werden lässt.

Danke für den link, ich werde ihn mir nachher mal durchlesen !

Re: Péter Nádas: Parallelgeschichten

BeitragVerfasst: Do 5. Sep 2013, 15:16
von JMaria
in diesem Jahr des ARD Radiofestival gibt es ein Gespräch mit dem Autor Peter Nadas:

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/b ... index.html

rechts ist ein Link zum Nachhören oder auch zum kostenlosen Downlaod des Interviews.

es berührt mich sehr zu hören, was er über seinen letzten Roman sagt, über seinen kleinen Herztod, wie er seine Nahtod-Erfahrung von 1993 nennt. Er ist einmal gestorben und wird es ein zweites mal. Deswegen wird Parallegeschichten offen bleiben, die Erzählstränge führen alle in Nichts. Was wir hier in der Leserunde auch intensiv feststellen konnten. Wenn man das Buch liest, ist es wirklich so, als ob man beim folgen der Erzählstränge in eine Leere fällt.