Fitzgerald, Penelope: Die Buchhandlung

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Fitzgerald, Penelope: Die Buchhandlung

Beitragvon Binchen » Di 2. Mär 2010, 13:51

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153 Seiten, Insel

Bewertung: *** von max.*****
(_furchtbar / *schlecht/** noch ok / *** richtig gut / **** spitze/***** außergewöhnlich)

Inhalt:
1959, Hardborough – East Anglia

Eine Buchhandlung im Dorf, im OLD House, dass sich doch viel besser für kulturelle Zwecke eignen würde? Das geht doch nicht, vor allem dann nicht, wenn die selbsternannte First Lady diesen Zweck nicht billigt.
Doch Florence Green gibt deshalb nicht auf, sie stattet ihre Buchhandlung liebevoll aus, besorgt sich eine Hilfe für den Laden und schlägt sich tapfer, auch wenn die Widerstände der Dörfler nicht abreißen.

Meine Meinung:

Eigentlich kein Buch für mich - so musste ich am Ende resümieren, aber doch war ich fasziniert.

Die Autorin hat ein Geschick auf diesen paar Seiten eine lebendige Dorfgemeinschaft mit skurrilen, normalen, hilfsbereiten und zickigen Menschen zu entwerfen, die ich gerne für die kurze Zeitspanne, die uns gegönnt wird, begleitet habe.
Mit wenigen Sätzen gelingt es ihr, die Charaktere und Szenen zu entwerfen, so dass das Dorf der 1960ger vor meinem inneren Auge erschien. Nein, ich wäre nicht gerne Teil des Dorfes gewesen, dafür sind mir die Intrigen zu deutlich, die Machtverhältnisse für Florence, mit der ich mich gleich identifizieren konnte, nicht gut genug verteilt. Ihr Engagement und ihr Mut, ihre Art sich zur Wehr zu setzen, sind jedoch eindrucksvoll genug, um sich gerne mit ihr in ihrer Buchhandlung und im Dorf zurecht zu finden. Die Unterstützung, die sie trotz allem dort erhält, wirkt lebensecht und glaubhaft und gibt den ‚richtigen‘ Menschen den Denkzettel.

Einzig am Ende, musste ich mich fragen – warum musste dies so – und nicht anders gestaltet werden?
Spoiler:
Da siegt in mir halt der Leser, der freundlich unterhalten werden will – gegen den, den der es realistisch mag.
Eine wundervolle, gelungene Dorfstudie mit nicht nur freundlichen Tönen.
(c)Binchen, Februar 2010
Winke Binchen
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Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
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