Originaltitel: Refuge (2009 bei Zebra Press, Kapstadt)
Verlag: btb
ISBN: 978-3442752782
Preis: € 19,95
Was war das nun? Ein Krimi oder ein Thriller? Eine Immigrantengeschichte aus Nigeria? Eine Bestandsaufnahme der südafrikanischen Gesellschaft? Es war von allem was.
Klappentext:
Belüge deinen Nächsten wie dich selbst
Kapstadt, die Mutterstadt Südafrikas, die Schöne mit den vielen Gesichtern. Während im Schatten des Tafelbergs Flüchtlinge ums Überleben kämpfen, korrupte Polizisten ihr Gehalt aufbessern und das organisierte Verbrechen blüht, frisst der Alltag an Richard Calloways Glück: Eine triste Vorstadtidylle, eine eintönige Ehe und Dinnerparties, auf denen man sich nichts zu sagen hat. Doch dann übernimmt der Anwalt einen Fall, der sein Leben für immer verändern wird: Ein russischer Geschäftsmann soll einen Jungen überfahren haben. Der Augenzeuge ist verschwunden. Und die Aktenlage ist undurchsichtig. Als Richard dann auch noch auf die sinnliche nigerianische Einwanderin Abayomi trifft, wagt er sich Schritt für Schritt hinaus aus seinem Alltag. Doch auch der kleinste Schritt kann ein Schritt zu viel sein. Und manchmal gerät man in einen Strudel, aus dem es kein Entkommen gibt ...
Ein sprachgewaltiger, hoch spannender Roman über die Wahrheit, die keiner kennt, die Gerechtigkeit, die brüchig ist, und die Würde, die man schnell verlieren kann. Andrew Brown spielt grandios mit unserer Wahrnehmung – so dass der Leser am Ende selbst nicht mehr weiß, wie ihm geschieht.
Auf der Shortlist für den renommierten Commonwealth Writer's Prize
Würde
Fazit:
Ein gut zu lesendes, spannendes Buch das sowohl das Schicksal der nigerianischen Flüchtlinge beleuchtet als auch die Willkürlichkeit der südafrikanischen Polizei. Diese Themen wurden angsprochen, aber m. E. zu wenig darauf eingegangen. Der Roman hätte nicht unbedingt in Kapstadt spielen müssen, diese Geschichte hätte sich überall zutragen können. Aber man kommt natürlich als Leser nicht umhin, sich einmal mehr Gedanken um das Land am Kap zu machen. Und der kritische Leser weiß auch dass es noch unzählige Jahre brauchen wird, eh dieses wunderbare Land frei ist von jahrhunderterlanger menschenverachtender Politik. (dk)
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