Schacht, Andrea: Das Spiel des Sängers

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Schacht, Andrea: Das Spiel des Sängers

Beitragvon Binchen » So 1. Aug 2010, 16:21

Inhalt:

Auf Burg Langel soll endlich geklärt werden, wer die Nachfolge des verstorbenen Burgherrn Eberhard antreten soll. Dafür wurde Ritter Ulrich von der Arken als Bevollmächtigter gesandt.

Die Anwärter auf den Posten des Burgherrn versammeln sich, es ist eine illustre Gesellschaft, die da zusammentritt um die Erbschaftsangelegenheit zu regeln. Hardo von Lautenschläger, ein berühmter Minnesänger, soll die Gesellschaft des Abends mit seinen Weisen unterhalten, doch der Minnesänger hat eigene Intentionen bei dieser Zusammenkunft und weiß nicht nur von der Minne zu singen, sondern auch von Intrigen, Verwicklungen und Verwirrungen.

Als der Burgverwalter Sigmund zu Tode kommt, nutzt Ritter Ulrich die Gelegenheit, er lässt die Zugbrücke heraufziehen - und will sie nicht eher wieder herablassen, bis der Mörder von Sigmund gefunden ist.

Langsam kommen in dieser geschlossenen Gesellschaft die hintergründigsten Geheimnisse ans Licht.

Meine Meinung:
Ein neuer Roman von Andrea Schacht, der nicht als Reihe geplant ist und so geheimnisvoll beschrieben ist, der interessierte mich sofort.

Kaum erschienen wurde er gleich verschlungen, und das, obwohl ich mit Minne und gereimten Versen normalerweise gar nicht gut Freund bin. Doch die Geschichte, die sich hier vor unseren Augen entwickelt ist richtig spannend, nebenbei erfahren wir ein wenig von den Hintergründen der beteiligten Personen - eine Closed Room-Geschichte im Mittelalter mit Personen, die allesamt etwas auf dem Kerbholz haben, oder zumindest Schuldgefühle und Geheimnisse?

Andrea Schacht entwickelt hier mit Hardo von Lautenschläger als Protagonisten und Drahtzieher einen spannenden mittelalterlichen Krimi dessen Richtung mir lange unklar blieb. Wendungen und Überraschungen sind gut platziert, so dass die Spannung atemlos bis zum Ende anhält.

Sie zeichnet Personen, die einem gleich ans Herz wachsen. Besonders gefreut habe ich mich, dass es sich einmal nicht um eine weibliche Hauptfigur handelt sondern vordringlich um eine Männerteam aber auch starken Frauen, die ihre Überraschungen zu bieten haben. Es kann nicht sein, dass jemand eine Figur wie Ismael nicht gleich ins Herz schließt. Seine Listen und Taten zu verfolgen, während er seinem Meister ein guter Kamerad ist, ist einfach unterhaltsam, genauso wie die Nonne, die ihrem Rollenbild so gar nicht gerecht werden will

Krimi, Schelmenroman und historischer Roman in einem Buch - ich habe mich wunderbar unterhalten damit.

Binchen, Juli 2010 (****+)
Winke Binchen
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Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
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