Perry, Anne: Monk12 Gefährliches Geheimnis

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Perry, Anne: Monk12 Gefährliches Geheimnis

Beitragvon Binchen » Mo 28. Apr 2008, 12:34

Funeral in Blue (2001) Gefährliches Geheimnis (2002)

Inhalt
Hesters Bruder ist völlig entsetzt, seine Frau verschwindet an vielen Tagen, sie erzählt ihm nicht wohin! Ob vielleicht ein Liebhaber dahinter steckt? Er bittet Hester zögernd darum herauszufinden, was mit ihrer Schwägerin los ist.

Die Frau von Dr. Kristian Beck wird ermordet in einem Maleratelier aufgefunden. Lady Callandra ist entsetzt, da es möglich scheint, dass der Mann, mit dem sie eine so tiefe Freundschaft verbindet, als Täter in Betracht kommt, Dr. Kristian Beck, der Ehemann der Toten.

Sie bittet Monk die Ermittlungen zu übernehmen, was wirklich geschehen ist. Der Maler war sichtlich angetan von Elissa, die von allen, die sie kannten als besonders charismatische Frau geschildert wird. Ein Blick auf die beredten Zeichnungen des Malers überzeugen auch Monk davon.

Schnell kommt er hinter Elissa Becks Geheimnis, aber das allein genügt nicht, es muss bewiesen werden, dass jemand anders als Kristian Beck, die Möglichkeit hatte, seine Frau umzubringen.

Elissas Vater kann nicht an die Schuld seines Schwiegersohnes glauben. Er übernimmt dessen Verteidigung, da Oliver Rathbone gerade nicht in der Stadt ist, sind auch Hester, Monk und Lady Callandra damit einverstanden.

Aber auch er braucht Ergebnisse und so macht sich Monk auf nach Wien um die Ermittlungen in der Stadt zu führen, in der Kristian und Elissa gemeinsam für die Revolution kämpften.

Meine Meinung:

Bisher wurde man in dem Glauben gelassen, dass Elissa eine Frau sei, an die Kristian durch Heirat unglücklich gebunden war. Hier lernen wir jedoch, dass voreilige Schlüsse, die die Autorin durch eingestreute Bemerkungen forcierte, nicht immer die richtigen sind. Dass die Beziehung der beiden bisher immer nur in Andeutungen vorhanden war und vor allem in Lady Callandras Vorstellungen, wird einem erst mit diesem Roman klar. Auch ein Besuch im Hause der Becks, den Monk in ‚Im Schatten der Gerechtigkeit’ macht, hat uns da nicht wirklich weiter gebracht.

Das hat Anne Perry clever eingefädelt. Die Verquickung von Monks und Hesters Fall sind wieder einmal gut gelungen. Mit Lady Callandra kann man so gut mitfühlen. Ihre Ängste und ihre Gefangenschaft in den Gefühlen sind greifbar.

Und auch ein weiteres zentrales Problem der unterbeschäftigten besseren Schicht, wird wieder plausibel ans Licht gezerrt. Es sind nicht immer nur die Liebhaber, die die gelangweilten Frauen beschäftigten. Ein weiteres Problemfeld wird in diesem Roman glaubhaft gemacht. Auch wenn es am Anfang des Romans steht, will ich es wg. der Spannungserhaltung natürlich nicht verraten.

Monks Ermittlungen in Wien zeigen ein weiteres Stück Europa der viktorianischen Ära. Kaffeehäuser, die vorangegangene Revolution und die Einstellungen der Menschen, das Selbstverständnis der Wiener gegenüber dem der Engländer, all das wird durch Monks Vorgehen in Wien für den Leser nachvollziehbar.

Der Gerichtsprozess ist auch ohne Rathbone sehr gelungen. Ich liebe diese Szenen in den Roman sehr.

Wieder einmal ein Roman der Monk-Reihe, in dem sich die Entwicklungen der Personen und die des Falles gleich wichtig gegenüber stehen.
Winke Binchen
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Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
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