Dumas, Alexandre: Die Kameliendame

Hier können registrierte und mitdiskutierende Mitglieder Buch-Rezensionen schreiben.
Forumsregeln
Hier können registrierte und mitdiskutierende Mitglieder Buch-Rezensionen schreiben. Die Moderatoren behalten sich vor, anderweitige und kommerzielle Einträge ohne Kommentar zu löschen!

Dumas, Alexandre: Die Kameliendame

Beitragvon Barbara » So 2. Jan 2011, 19:29

Marguerite Gautier ist eine Frau, die dem ältesten Gewerbe der Welt nachgeht. Allerdings gehört sie zu den höchstbezahlten Damen dieses Gewerbes. Der junge Armand Duval, ein junger sehr wohlhabender Bürgersohn, verliebt sich sofort bei einer ersten flüchtigen Begegnung in Marguerite. Er setzt alles daran, sie kennen zu lernen. Nachdem das erste Zusammentreffen für Armand eher peinlich verläuft, dauert es 2 Jahre bis ein zweites Treffen zustande kommt. Aus diesem 2. Treffen entwickelt sich nach einigen unglücklichen Umständen ihre Beziehung und sehr tiefe Liebe. Marguerite, die todkrank ist, ist dankbar dafür, dass ein Mann sie nicht nur als Prostituierte, sondern als schutzbedürftigen Menschen wahrnimmt und liebt. Diese Dankbarkeit und liebe beweist Marguerite Armand auf sehr tragische Weise. Armand, der sich nie ganz der Liebe von Marguerite zu ihm sicher ist, erfährt erst nach ihrem Tod, die wahren Hintergründe ihrer Handlungsweisen und merkt dadurch erst, wie sehr sie ihn wirklich geliebt hat.

Dumas der Jüngere erzählt hier in sehr ergreifender Weise seine eigene Liebesgeschichte zu Alphonsine Plessis, die unter dem Namen Marie Duplessis bekannt war. Er selbst war damals 20 Jahre alt. Was mir an dem Roman besonders gut gefallen hat, ist die Art und Weise der Darstellung der sich zwanghaft ergebenden Handlungsweisen der einzelnen Personen, vor allem die des Armand Duvals und im Laufe der Geschichte auch die von Marguerite. Psychologisch und menschlich gut nachvollziehbar, beschreibt Dumas die emotionalen Abgründe und den Zwiespalt, in die ein Mensch, wenn er wirklich aufrichtig und tief liebt, geraten kann. Auch wenn die Umstände heute andere sind und die Zwänge vielleicht nicht mehr ganz so ausgeprägt scheinen, wie 1848, so ist Vieles auch in der heutigen Zeit noch genauso denkbar. Daher haben das Buch und dessen Inhalt nichts an Aktualität verloren.

Durch die Geschichte der Kameliendame inspiriert schreibt Verdi „La Traviata“. Mehrmals verfilmt, wurde die Geschichte in den Hauptrollen mit Sarah Bernhardt und Greta Garbo.
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.

Liebe Grüße
Barbara
Benutzeravatar
Barbara
 
Beiträge: 2106
Registriert: Mo 31. Mär 2008, 16:47
Wohnort: inmitten des rheinischen Weltkulturerbes

Zurück zu Rezensionen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 18 Gäste