Perry, Anne: Monk04 Im Schatten der Gerechtigkeit

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Perry, Anne: Monk04 Im Schatten der Gerechtigkeit

Beitragvon Binchen » Mo 28. Apr 2008, 12:47

A Sudden Fearful Death

Inhalt:

London 1857

Im Royal Free Hospital ist der Tod kein seltener Gast und normalerweise kein Anlass für die Polizei Ermittlungen anzustellen. Als aber eine engagierte Krankenschwester ermordet im Wäscheschacht auftaucht, ist die Ruhe im Krankenhaus gestört.

Hier ist offensichtlich ein Mord passiert und schnell ist die Polizei bereit den ausländischen Arzt Kristian Beck zu verhaften. Der ist dem Krankenhausrat eh ein Dorn im Auge, weil er eigenständig denkt.

Doch Lady Callandra ist nicht bereit zu akzeptieren, dass Kristian, mit dem sie schon viele schwere Schlachten am Krankenbett geschlagen hat, schuldig sein soll. Sie bezahlt William Monk um Ermittlungen anzustellen, die Kristian entlasten können. Schließlich hatte Prudence auch noch einen eifersüchtigen Freund, und auch Sir Herbert, der Chirurg des Krankenhauses hat keine weiße Weste.

William ermittelt, doch nur zusammen mit den Beobachtungen von Hester sind sie in der Lage plausibel zu machen, wer der Täter ist. Ob sich das vor Gericht beweisen lässt? Diese Aufgabe muss Oliver Rathbone wieder einmal übernehmen.

Meine Meinung:


Medizinische Probleme im 19. Jahrhundert, Ärzte, Krankenhausführung, Möglichkeiten, Standesdünkel, mit all diesen Problemen dürfen sich Hether, Monk, Callandra und Rathbone diesmal herumschlagen.

Das Bild von Frauen aus Familien mit nobler Herkunft, ihren Möglichkeiten – oder deren Fehlen, wird weiter anschaulich geschildert. Der Status des Herrgotts in weiß ist damals ein noch höherer als heute und unter dem Deckmantel der Wissenschaft und der feinen Gesellschaft lässt sich vieles verschleiern. Die Nebenschauplätze sind es, die in diesem Roman besondere Wirkung auf mich ausübten.

Beiläufiges Einfließen von Problemen, wie Vergewaltigungen, Schwangerschaftsabbrüchen, verlogener Moral und Kunstfehlern ist es zu verdanken, dass sich das Bild der Zeit immer mehr abrundet.

Auch wenn die Motive für diesen Mord sehr spät aufgedeckt werden und m.E. besonders Hester viel früher hätten auffallen können, bin ich besonders gerne in diese Romanhandlung versunken. Die Ermittlungen werden immer wieder in falschen Richtungen gelenkt und am Ende wird der Leser dann nochmals beinahe genial an den Schluss des Falls geführt, der sich wieder einmal ganz anders entpuppt, als sich die Täter das träumen ließen.

Wirklich gute Krimi-Kost.
Winke Binchen
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Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
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Binchen
 
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