Bennett, Alan: Die souveräne Leserin

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Bennett, Alan: Die souveräne Leserin

Beitragvon Didonia » Mi 19. Jan 2011, 15:23

Inhalt
Wer hätte gedacht, dass eine Liebeserklärung an die Queen und die Literatur so gut zusammenpassen? Die Hunde sind schuld. Beim Spaziergang mit der Queen rennen sie los, um den allwöchentlich in einem der Palasthöfe parkenden Bücherbus der Bezirksbibliothek anzukläffen. Ma'am ist zu gut erzogen, um sich nicht bei dem Bibliothekar zu entschuldigen, leiht sich ebenfalls aus Höflichkeit ein Buch aus - und kommt auf den Geschmack.

Die Auswirkungen der majestätischen Leselust sind unvorhersehbar, die Grundfeste des Buckingham Palace werden jedenfalls gehörig durcheinander gewirbelt und für den Leser bleibt kein Auge trocken.

Meine Meinung
"Zwei Stunden pures Leseglück!" hat Elke Heidenreich kundgetan. Und da ich Elke Heidenreich sehr schätze und ihrem Leseurteil 100-prozentig vertraue, habe ich mir das Büchlein gekauft. Und ich kann ihr da aus vollem Herzen zustimmen. Allerdings habe ich mir für das Buch zwei Tage Zeit gelassen, sonst wäre das Vergnügen zu schnell zu Ende gewesen.
Mr. Hutchings staunt nicht schlecht, als eines Tages die Queen in seinem Bücherbus auftaucht. Das Buch, das sie sich ausborgt, nimmt sie bestimmt nur aus Verlegenheit mit, denkt er. Doch weit gefehlt. Auf seine Frage, wie weit sie es denn gelesen hat, antwortet sie bei ihrem zweiten Besuch:
„Na, bis zum Ende. Wenn ich ein Buch anfange, dann lese ich es auch bis zum Schluss. So bin ich erzogen worden: Bücher, Butterbrote, Kartoffelbrei - was auf dem Teller ist, wird aufgegessen. Das war schon immer meine Philosophie.“
Zu erleben, wie aus einem Verlegenheitsbuch die Liebe zu Büchern, zum Lesen in der Quenn erwacht, ist einfach herrlich. Sie findet sogar eine Möglichkeit, dem Volk zuzuwinken und gleichzeitig, ohne dass es bemerkt wird, zu lesen.
Ihrer direkten Umgebung ist die lesende Queen allerdings nicht so geheuer.
Zum Schluss gibt es noch eine kleine Überraschung, denn die Queen bleibt nicht bei einer Leseratte.

10 von 10 Punkten
Lesende Grüße, Anne

Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf
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Didonia
 
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