Goldsworthy, Peter - Nacht für drei Hunde

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Goldsworthy, Peter - Nacht für drei Hunde

Beitragvon Doris » Mo 11. Apr 2011, 12:31

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Deuticke im Zsolnay Verlag (17. August 2009)
ISBN 978-3552060951



Inhaltsangabe
Martin, der zehn Jahre als Psychiater in England gearbeitet hat, kehrt mit seiner Frau Lucy in seine Heimat Australien zurück. Bald muss er feststellen, dass seine alten Schulfreunde vollkommen den Kopf verlieren, als er ihnen Lucy vorstellt. Nur einer benimmt sich eigenartig, unhöflich, unpassend: Felix, der für ihn immer der wichtigste war. Martin erfährt, dass Felix unheilbar krank ist. Aber Felix will von seinem Freund kein Mitleid, er will seine Frau, als Begleitung für einen Abend. Martin durchlebt in dieser Nacht alle Stadien der Eifersucht, doch das ist erst der Beginn seiner Torturen. Denn nun plant Felix auch noch eine Reise in den Busch zu den Aborigines, und Lucy soll ihn begleiten. Ein Roman, der in vielen Farben von einer fremden Welt erzählt, faszinierend, wild, schön und beängstigend.

:arrow: Nacht für drei Hunde

Meine Meinung:
Martin kehrt nach 10 Jahren Aufenthalt in London mit seiner frisch angetrauten Ehefrau und einem Professorentitel in Psychiatrie in seine Heimat Australien zurück.
Er freut sich auf das Wiedersehen mit alten Freunden, auch weil er diesen unbedingt Lucy, seine große Liebe, vorstellen möchte. Allen voran Felix, seinen ehemals besten Freund, dem er 10 Jahre lang Briefe schrieb. Die meisten bleiben unbeantwortet.
Aber Felix hat sich verändert und Martin trifft einen zynischen, boshaften, äußerlich vernachlässigten Mann an.
Auf einer Geburtstagsparty die Martin für Lucy veranstaltet platzt dann auch die Bombe und es gibt zunächst eine Erklärung für Felix´Verhalten.
Martin der alles auch mit dem Auge des Artzes betrachtet möchte ihm natürlich helfen und zwar mit allem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Doch mit Felix Wunsch bzw. Forderung hat er wahrlich nicht gerechnet:
Er möchte eine Nacht mit Lucy verbringen. Außerdem soll sie ihn auf eine Reise in Aborigineland begleiten, dort hin wo seine Schuld ihren Anfang nahm.

Die Geschichte hat mich sehr fasziniert und es stellte sich mir immer wieder die Frage: Was darf man im Namen der Liebe fordern? Wie weit geht Liebe? Wo hört Liebe auf? Was treibt uns an?
Eine wichtige Frage bleibt am Ende offen; überläßt es der Autor der Phantasie des Lesers diese zu beantworten?

Ein außergewöhnliches Buch, das mich auch mit seiner manchmal brutalen, manchmal poetischen Sprache beeindruckt hat. Vergleiche zu früheren Werken Goldsworthy´s kann ich leider nicht anstellen, da dies mein erstes, aber sicherlich nicht mein letztes Buch von ihm ist.

Schulnote 1,5
"Das richtige ist das intensive Buch. Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt und nicht mehr los läßt - bis zum Ende nicht, lies oder stirb! Dann liest man lieber." Kurt Tucholsky
Doris
 
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Registriert: Fr 10. Okt 2008, 14:38

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