Schreiber, Claudia - Süß wie Schattenmorellen

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Schreiber, Claudia - Süß wie Schattenmorellen

Beitragvon Doris » Mo 6. Jun 2011, 11:43

Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Kein & Aber; Auflage: 2 (1. März 2011)
ISBN 978-3036956008

Kurzbeschreibung
In Annies Familie waren die Dinge schon immer etwas anders als bei den anderen. Doch als würde es nicht reichen, dass sie ohne Vater aufwächst und ihr Großvater mit seiner jungen Geliebten kurzerhand in den Urlaub verschwindet, macht sich zugleich auch noch ihre gestresste Mutter aus dem Staub und lässt die 14-Jährige allein auf der Schattenmorellenplantage der Familie zurück.

:arrow: Süß wie Schattenmorellen


Meine Meinung:
Was ist passiert im Leben einer 13jährigen die zu dem Schluß kommt, dass das Leben weh tut?

Annie wächst auf einer Schattenmorellenplantage auf. Ihre Bezugspersonen und Erziehungsberechtigen, Mutter und Großvater, liegen sich mehr in den Haaren als sonstwas.
Ihre Mutter Nette "die sich oft und gern verliebt ohne auf die Männer zu achten sondern bloß auf den Zustand" ist völlig überfordert mit ihrem Leben als solches und dem Hof im allgemeinen.
Der Großvater, der sich kurz vor seinem Lebensabend nochmal kräftig in eine 19jährige verliebt und das auch, beobachtet von Annie, kompetent lebt.

Nach einem schrecklichen Streit und einem unabwendbaren Nervenzusammenbruch geht Nette! Einfach so! Einfach weg! Um zu sich zu kommen! Als wäre das noch nicht schlimm genug verläßt der Großvater mit seiner Geliebten den Hof, in dem Glauben Nette würde ja bald wieder zurückkommen.
Und Annie ist irgendwo im Hessischen, auf einer Schattenmorellenplantage, auf sich ganz alleine gestellt.

In einem anderen Teil Deutschlands, in Dresden, haut die 16jährige Paula aus ihrem Elternhaus ab. Überbehütet und die Zukunft minutiös verplant (...dann kommt Berkeley, da warten sie schon auf dich) flieht sie vor der erdrückenden Wirklichkeit.

...und dann eines Tages treffen diese beiden allein gelassenen Mädchen aufeinander!

Süß wie Schattenmorellen ist mir zwischenzeitlich aufgestoßen wie bittere Galle! Annie völlig allein gelassen, muss Entscheidungen treffen die so manchen Erwachsenen bestimmt überfordert hätten. Aber auch in diesen Extremsituationen bleibt Claudia Schreiber glaubwürdig und sie schafft es trotz der schwierigen Themen ein optimistisches, versöhnliches und humorvolles Buch zu schreiben.

5 Sterne
"Das richtige ist das intensive Buch. Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt und nicht mehr los läßt - bis zum Ende nicht, lies oder stirb! Dann liest man lieber." Kurt Tucholsky
Doris
 
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