Mosse, Kate: Die achte Karte

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Mosse, Kate: Die achte Karte

Beitragvon Barbara » Mo 6. Okt 2008, 11:39

Kate, Mosse

„Die achte Karte“

Zur Autorin:
Kate Mosse wurde 1961 in Chichester, West Sussex geboren. Für die BBC präsentiert sie als Moderatorin regelmäßige Sendungen, in denen neue Bücher vorgestellt werden. Sie ist Mitbegründerin des „Orange Prize for Fiction“, mit dem jährlich Autorinnen ausgezeichnet werden.
Kate Mosse schreibt neben Romanen auch Kurzgeschichten und Sachbücher. Ihren ersten Roman „Eskimo Kissing“ veröffentlicht sie 1996. Es folgt der Zeitreisen-Thriller „Crucifix-Lane“ und schließlich 2005 ihr internationaler Durchbruch „Das verlorene Labyrinth“.


Zum Roman:
Wer bin ich? Diese Frage quält Meredith seit sie als junges Mädchen nach dem Selbstmord ihrer Mutter von Mary, einer nahen Verwandten, aufgenommen wird. In ihr hat das junge Mädchen zwar eine liebevolle und äußerst fürsorgliche „Stiefmutter“ gefunden, aber dennoch spürt sie, dass sie Antworten finden muss, um endlich frei und glücklich leben zu können. Da kommt ihr der neue Auftrag, eine Biografie über das Leben von Claude Debussy zu schreiben gerade recht. So kann sie unter dem Schutz der beruflichen Recherche ungehindert ihrer eigenen Vergangenheit nachgehen.
Was als unbestimmte Suche ins Ungewisse beginnt, entpuppt sich allerdings schnell als ein Eintauchen in längst Vergangenes, Mystisches und Gefährliches. Und immer wieder begegnen ihr die sonderbaren Tarot-Karten, deren Bilder nicht nur eine seltsame Bedeutung sondern auch eine tiefere Verbindung zu ihrer eigenen Herkunft zu haben scheinen. Bleibt die Frage zu klären: Was ist dies für eine Verbindung und vor allem: Warum ähnelt sie selbst der jungen Frau auf einer der Karten? Meredith stellt sich der Herausforderung ihres Lebens und nimmt uns dabei mit auf eine spannende, gefühlvolle und sehr gefährliche Reise.
Kate Mosse bleibt mit „Die achte Karte“ der Thematik ihres letzten Romans treu und entführt den Leser in die undurchdringlichen Sphären des Mystischen. In zwei parallel laufenden Erzählsträngen baut die Autorin sehr geschickt und fesselnd eine immer stärker ineinander übergehende Geschichte auf. Die ständig wechselnden Blickrichtungen aus Vergangenheit und Gegenwart lassen die zunächst losen Puzzelteile nach und nach zu einem klaren Bild werden. Der Leser wird Zeuge einer Familientragödie, wie sie trauriger und schauriger nicht sein könnte.
Laut Verlag hat die Autorin einen Roman „mit ungeheuerer Sogkraft“ geschrieben, dessen Geschichte einen erst ruhen lässt, „wenn das Geheimnis gelüftet ist“. Große Worte, wie sie heute vielen Neuerscheinungen mit auf den Weg in die literarische Verkaufswelt gegeben werden. Nicht selten ist man als Leser dann enttäuscht, wenn das Werk diesem Anspruch nicht gerecht werden kann und damit nicht hält, was der Verlag mit großen Superlativen verspricht.

Kate Mosses Roman hält allerdings diesen Vorankündigungen spielend stand. Mehr noch, wer willens ist, sich auf eine Reise in die mystischen Untiefen des Unerklärlichen zu begeben, wird ein Leserlebnis besonderer Art erfahren und sogar in Momenten, in denen es trivial zu werden scheint noch den Wunsch verspüren, sich weiter dem Sog hinzugeben, um endlich allen Geheimnissen auf die Spur zukommen.
Dieser Roman ist wie geschaffen für düstere Novembertage!


Bewertung: ****
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)
Infos: Hardcover, 747 Seiten, 22,95 Euro, erschienen bei Droemer
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.

Liebe Grüße
Barbara
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Barbara
 
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