Petra Durst-Benning - Kräuter der Provinz

Hier können registrierte und mitdiskutierende Mitglieder Buch-Rezensionen schreiben.
Forumsregeln
Hier können registrierte und mitdiskutierende Mitglieder Buch-Rezensionen schreiben. Die Moderatoren behalten sich vor, anderweitige und kommerzielle Einträge ohne Kommentar zu löschen!

Petra Durst-Benning - Kräuter der Provinz

Beitragvon Turni » Sa 31. Okt 2015, 10:52

Titel: Kräuter der Provinz
Autorin: Petra Durst-Benning
ISBN: 978-3-7341-0011-6
Originalausgabe: Oktober 2015 -2. Auflage
Verlag: blanvalet
Seiten: 510

Beschreibung:
Bürgermeisterin Therese liebt ihre schwäbische Heimat – Wiesen mit sattgelbem Löwenzahn. Doch die jungen Leute ziehen weg, und der Dorfplatz wird immer leerer. Als Therese krank wird und das Dorf kurz vor dem Aus steht, raufen sich alle Bewohner zusammen – seien es die drei alten Herren, die immer auf der Bank sitzen, der linkische Metzgermeister Edy oder die schüchterne Christine. Und sie haben nur noch ein Ziel: ihre schöne kleine Stadt zu retten und das erste Genießerdorf entstehen zu lassen – einen Ort, an dem der echte Geschmack König ist.

Meine Meinung:
Petra Durst-Benning versteht es, den Leser für das kleine Dorf Meierhofen zu erwärmen. Die Bewohner werden liebevoll und detailgenau geschildert. Der Leser sieht sowohl die Bürgermeisterin kopfkinomäßig vor sich, wie sie ihre Freundin Greta aus Frankfurt holt, um Meierhofen werbemäßig aufzupolieren. Es ist alles so wie es heute tatsächlich ist. Kleine Städte sterben aus, die Jugend wandert aus um Arbeit zu finden. Es bleiben die Alten zurück.

Aber diese wunderschöne Stadt im Allgäu soll zu neuen Leben erwachen. Das Dorf wird verschönert und die Besucher werden mit heimischen Genüssen verwöhnt. Es entsteht ein Festival – Kräuter der Provinz.

Dank der wunderbaren Schreibe von Petra Durst-Benning hört man die Vögel zwitschern, die Frösche am Ufer des Windegg-Weihers quaken. Man sieht das „Puppenhaus“, in dem die erfolgsverwöhnte Großstadt Werbefrau Greta einzieht. Man riecht das frische Holz, das die Männer zur Verschönung des Dorfes schlagen und verarbeiten.


Fazit:
Ein herrlicher zeitgenössischer Roman mit viel Potential zum Nachdenken. Wie können wir unsere Stadt retten? Obst und Gemüse der Jahreszeit vom Wochenmarkt statt exotischer Früchte vom Supermarkt?

Volle Punktzahl.
Ending a novel is almost like putting a child to sleep—it can't be done abruptly.

Colm Tóibín
Benutzeravatar
Turni
 
Beiträge: 682
Registriert: Do 3. Apr 2008, 21:14

Zurück zu Rezensionen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 30 Gäste