Swetlana Alexijewitsch: Die letzten Zeugen - Kinder im Zweit

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Swetlana Alexijewitsch: Die letzten Zeugen - Kinder im Zweit

Beitragvon Didonia » So 17. Jan 2016, 11:21

Zig Jahre haben sie geschwiegen. Aber irgendwann muss es hinaus. Beim Einmarsch der Deutschen in Weißrussland waren sie noch Kinder. Nun sprechen sie das erste Mal: "Die letzten Zeugen" von Swetlana Alexijewitsch.

Ist die Welt, unser Glück oder gar die ewige Harmonie zu rechtfertigen, wenn in ihrem Namen auch nur eine einzige Träne eines unschuldigen Kindes vergossen wird? Und antwortete darauf: Nein, kein Fortschritt, keine Revolution kann diese Träne rechtfertigen. Kein Krieg. Sie wiegt immer schwerer. Nur eine einzige Träne… (nach Dostojewski)


Mir fällt es schwer, etwas über das Buch zu schreiben. Es hat keine durchgehende Handlung. Daher möchte ich hier nur einige Kinder mit einem Satz zu Wort kommen lassen und damit vielleicht euch anregen, mehr über das Schicksal der Kinder erfahren zu wollen.

Shenja Belkewitsch, 6 Jahre, heute Arbeiterin:
So ist es in meinem Gedächtnis haftengeblieben: Krieg, das ist, wenn Papa fort ist.

Gena Juschkewitsch, 12 Jahre, heute Journalistin:
Ich hatte gedacht, im Krieg würden nur Männer getötet.

Katja Korotajewa, 13 Jahre, heute Ingenieurin für Hydrotechnik:
Ich will von den Gerüchen erzählen.

Mischa Majorow, 5 Jahre, heute Doktor der Agrarwirtschaft:
Alles aus diesen Tagen habe ich schwarz in Erinnerung: schwarze Panzer, schwarze Motorräder, deutsche Soldaten in schwarzer Uniform.

Wassja Charewski, 4 Jahre, heute Architekt:
So erschüttert hat mich im Leben nur noch die Liebe.

Es ist grauenhaft, was Kinder im Krieg erleben müssen. Und mit welchen grauenhaften Erinnerungen sie dann das ganze Leben verbringen müssen.

Als Leser fühle ich mich einfach nur ohnmächtig. Ohnmächtig deshalb, weil schon wieder solch grauenhafte Dinge geschehen.
Lesende Grüße, Anne

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