Petra Oelker: Emmas Reise

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Petra Oelker: Emmas Reise

Beitragvon Didonia » Mo 31. Okt 2016, 10:28

Hamburg im Juli 1650: Der Dreißigjährige Krieg ist vorbei. Die Menschen feiern, es gibt jede Menge Dankgottesdienste und Feuerwerkspektakel.
Emma lebt mit der Mutter Flora, dem Stiefvater Friedrich Ostendorf und der Bediensteten Margaret am Herrengraben in Hamburg. Ein Reiterbote brachte einen Brief aus Amsterdam. Er ist gerichtet an Flora Ostendorf und kommt von Emmas Großmutter väterlicherseits. Diese will, obwohl sie sich bisher nicht um Emma gekümmert hat, nun ihre Enkelin sehen. Nach vielem Hin und Her steht es fest: Emma soll auf Reisen gehen.
In der Stadt wettete man schon darauf, ob und vor allem wie Emma von ihrer Reise zurückkehren würde. Würde sie als reiche Frau heimkehren oder in Schimpf und Schande?
Emma fährt in Begleitung von Johanne Bocholt, einer honorigen Witwe aus wohlhabender Familie mit holländischen Vorfahren und Verwandten.

In Bremen angekommen, erfuhr Emma, dass ihr Aufenthalt hier drei bis vier Wochen dauern soll. Das dauert ihr einfach zu lange. Mithilfe einer Vertrauten kann Emma, verkleidet als Jüngling, schon am nächsten Morgen ihre Reise fortsetzen. Als Begleitung für einen Vater und dessen Sohn. Ihre einzige Aufgabe ist es, auf den Jungen zu achten und sich, wenn er es denn möchte, mit ihm zu unterhalten.
Doch die Reise verläuft anders, als vorgesehen. Unterwegs wird die Kutsche überfallen. Emmet (wie Emma sich nun nennt) und der Junge Valentin werden von dessen Vater aus der Kutsche gestoßen, damit sie sich retten können.

Von diesem Augenblick an sollte sich Emmas Leben ändern. Aber lest selbst...

Ich finde es interessant, wie leicht Petra Oelker oft Wissenswertes aus der jeweiligen Epoche in ihre Geschichten einflicht. Kutschen zum Beispiel kenne ich nur aus Filmen. Prunkvolle oder auch ärmliche. Was aber eine lange Reise per Kutsche bedeutet, kann ich mir kaum vorstellen.
Anhand eines Marktbesuches hört man von Berufen, die es heute gar nicht mehr gibt. Und man erfährt, was ein Krieg für eine Stadt bedeutet. Städte mussten viel Geld für die Unterkunft und Verpflegung der Soldaten bezahlen. Und trotzdem wurde oftmals gebrandschatzt.
Dies alles fließt so leicht in die Geschichte ein, dass es mir richtig Spaß macht, Petra Oelkers historische Bücher zu lesen. Und dieses wird sicherlich nicht das Letzte gewesen sein.
Lesende Grüße, Anne

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