Hagemann, Gerald: Mord bei Pooh Corner

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Hagemann, Gerald: Mord bei Pooh Corner

Beitragvon Binchen » Di 4. Nov 2008, 13:15

Inhalt (mit ein bisschen Meinung):

Interessant legt Gerald Hagemann, ein deutscher Schriftsteller mit sehr britischem Auftreten, seine Handlung an. Eine Vermischung von Pooh dem Bären und den Rolling Stones, Nebenerwähnungen gelten auch noch anderen literarischen Orten, wie z.B. der Heimat der Bronte-Schwestern, das klingt vielversprechend.

Robert Marley – welche dickenssche Verheißung, (Weihnachtslied in Prosa) beginnt seinen Urlaub recht unkonventionell. Er lässt sich einfach einen Vorschlag schicken, nachdem die Rahmenbedingungen geklärt sind. Seine Reiseagentin ist zwar leicht verblüfft, dass er an den bis dato vorgeschlagenen harmlosen Orten nur Mord und Verbrechen sieht, aber sie ist guten Mutes, ein lohnendes ‚langweiliges’ Ziel für ihn zu finden. Das Ergebnis ist die Heimat von A.A. Milnes, Christopher Robin und all den Freunden.

Aber auch dort findet Robert Mord und Verbrechen. Am Ort lauern mehr böse Gefühle und Geheimnisse als gedacht. Schon die Biografie von Christopher Robin, der seinem Vater lange nicht so zugetan war, wie vielleicht angenommen, eröffnet nicht nur freundliche Gefühle. Auch die Menschen im Pub oder im Pooh-Corner-Shop sind undurchsichtig. Als dann noch ein kleiner freundlicher Junge verschwindet, wird die Büchse der Pandora geöffnet und lange unter Verschluss gehaltene Gefühle kommen an die Oberfläche.

Meine Gesamtmeinung:

Die Geschichte ist mit vielen literarischen Anspielungen gespickt, die mich jedoch letztendlich nicht völlig überzeugen konnten, letztendlich waren es zu viele, die nicht ausgearbeitet wurden. Die ermittelnden Personen blieben mir zu blass, mindestens eine tote Person war zuviel, das Dorf konnte mir nicht ans Herz wachsen, obwohl - oder vermutlich weil - es düster bis authentisch wirkt. Und das, obwohl Robert und seine Schwester sympathisch angelegt sind. Die Rahmenhandlung, die Jubiläumsfeier von Dorothy auszurichten war genauso nett, wie viele andere Ansätze – aber für mich blieben es leider Ideen, die dahinplätscherten. Weniger wäre da für mich mehr gewesen.

Die literarische Recherche, das Motiv und die düstere Dorfstimmung lassen mich knapp *** vergeben. Außerdem kann das Buch nichts dafür, dass ich ggf. die Vorgeschichte, in der die Personen vielleicht mehr Raum bekommen, nicht kenne, weil ich mit Band 2 gestartet bin. (Binchen, November 2008)
Winke Binchen
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Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
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