Meyer, Stephanie: Bis(s) zum Ende der Nacht

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Meyer, Stephanie: Bis(s) zum Ende der Nacht

Beitragvon keksigirl » Fr 27. Feb 2009, 12:17

Biss oder Nicht-Biss - das ist hier die Frage


Inhalt:

Alle Fans der Bis(s) Reihe von Stephenie Meyer warten sehnsüchtig auf den entscheidenden Biss in einer außergewöhnlichen Beziehung.
Nun soll es endlich so weit sein, die große Hochzeit von Bella und Edward steht an. Und hat Edward Bella nicht versprochen sie danach in einen Vampir zu verwandeln? Hat er, aber wie man weiß kommt immer alles anders und zweitens als man denkt... oder?

1. Meine Meinung:

Endlich ist er da - der Abschluss einer mehr als erfolgreichen Buchreihe.
Zu Anfang will ich einmal sagen, das mich "Bis(s) zum Ende der Nacht" nicht mehr so in den Bann ziehen konnte wie seine drei Vorgänger. Das mag daran liegen, das Bella und Edward nicht mehr dieselben sind. Bella ist reifer und erwachsener geworden, während Edward sein Verhalten ihr gegenüber geändert und seine Übervorsicht aufgegeben hat. Der Zauber zwischen den beiden wirkt nicht mehr ganz so intensiv wie noch zuvor.
Das soll aber nicht heißen das Buch wäre schlecht. Es ist immer noch ein besonderer Roman, eine begeisternde Weiterentwicklung der Geschichte, die Stephenie Meyer geschaffen hat. Samt Vampiren und Werwölfen die nicht ihren zahlreichen Brüdern und Schwestern aus anderen Romanen des Genres entsprechen und aus der Masse herausragen.
Auch das Gesicht der Geschichte ist geblieben, sie ist immer noch mal rührend, mal schmerzlich und an den richtigen Stellen auch mal lustig oder gefährlich.
Diesmal lässt Stephenie Meyer nicht nur Bella erzählen, sondern auch Jacob bekommt die Möglichkeit einen Abschnitt aus seiner Sicht zu schildern. So sind die 789 Seiten in drei Teile gegliedert, von denen zwei Bella und einer Jacob gehören.
Ganz besonders hervorheben möchte ich noch, das es der Autorin gelungen ist für alle Handlungsstränge bzw. Probleme (Jacob, Volturi, Biss...) eine glaubwürdig und interessante Lösung zu bieten. Hierfür bedient sie sich nicht nur der Vertiefung bereits bekannter Charaktere, sondern nimmt auch neue Protagonisten in ihre Geschichte auf. Außerdem ist bemerkenswert, dass es der Autorin gelungen ist ein Buch, das eigentlich so vorhersehbar war, durch überraschende Wendungen aufzuwärten.

Fazit:

Zusammengefasst lässt sich sagen, das "Bis(s) zum Ende der Nacht" zwar etwas von dem Glanz der vorhergegangen Romane verloren hat, aber durch die Weiterentwicklung und Problemlösung auch weiterhin auf hohem Niveau zu überzeugen vermag. (keksigirl)

2. Meinung:

Endlich ist es soweit. Bella und Edward wollen heiraten. Für Bellas Familie kommt dieser Entschluss zwar etwas übereilt, aber Bella hat ihre Gründe dafür. Bellas einzige Bedingung an ihren zukünftigen Ehemann ist, sie möchte noch einige Zeit als Mensch verbringen und die gemeinsamen Flitterwochen auch als solche genießen. Mit allen Vor- und Nachteilen, mit menschlichen Sehnsüchten und Gefühlen, bevor auch sie ein Vampir wird. Aber genau dieser Wunsch ist es, der nicht nur Bella, sondern der ganzen Familie Cullen und ihren Freunden im Verlaufe des Buches zum Verhängnis wird.

Nach der Trauung reisen Bella und Edward auf Esmes Insel, um ihre Flitterwochen in trauter Zweisamkeit zu genießen. Die Liebe zwischen Bella und Edward ist so groß, dass sie es ohne weiteres verstehen, die Probleme, die sich zwischen Mensch und Vampir während einer körperlichen Annäherung unweigerlich ergeben, einfach zu umgehen. Bella wird schwanger und genau hier beginnt das Desaster der Familie Cullen. Was wird aus dem Kind, das halb Mensch, halb Vampir ist? Welche Gefahren entwickeln sich aus der ungeplanten Schwangerschaft für die anderen Vampire des Zirkels? Werden die Volturi sie vernichten, weil sie bestehende Verträge verletzt haben? Und was wird aus Bella? Kann ein Mensch, ohne in Gefahr zu geraten, das Baby eines Vampirs austragen?

Das Leben von Bella, Edward und seiner Familie ist in großer Gefahr. Auch der Beistand von Jacob und deren Werwolffreunden reicht nicht aus, um diese vor dem sicheren Tod zu retten. Denn die Volturi sind in der Überzahl und bereits auf dem Weg zu den Cullens, um diese für immer zu vernichten. Ein Wettkampf gegen die Zeit beginnt. Können die Cullens die Volturi stoppen oder werden sie für immer untergehen?

Stefenie Meyer erzählt den vierten Teil der Geschichte von Bella und Edward aus zwei Perspektiven heraus. Für den Leser etwas ungewöhnlich, kommen hierbei nicht Bella und Edward zu Wort, sondern Bella und Jacob. Der Werwolffreund von Bella, der in engster Rivalität mit Edward stet und nur Bella zuliebe geduldet wird. Die sich daraus ergebenden Spannungen geraten aber im Verlaufe des Buches immer mehr in den Hintergrund, denn die eigentliche Gefahr für die Familie Cullen, geht von Ihresgleichen aus, von Vampiren anderer Herkunft. Durch diese ungewöhnliche Situation, ausgelöst von Bella und Edward, entwickelt sich eine noch nie da gewesene Annäherung und Vertrautheit zwischen Werwölfen und Vampiren, die den Charakter des Buches ausmachen.

Jeder der Protagonisten überwindet sein eigenes Ego, schiebt Vorurteile beiseite, geht bis an körperliche Grenzen, um dem Freund in der Gefahr beizustehen und rückt sein eigenes Wohl in den Hintergrund. Eine Geschichte, die von der Autorin mit viel Liebe und Herzensblut erzählt wird. Schöne Momente wechseln sich mit spannungsgeladenen Handlungen ab und geben dem Buch eine eigene Sinnlichkeit. Hier geht es nicht um tiefgründige Charaktere oder Stoffe, die zum Nachdenken anregen. Stefenie Meyer hat mit dem ihr eigenen, gut lesbaren Schreibstil ein Buch geschaffen, für Leser, die einfach schöne Geschichten mögen und zufrieden ins Bett gehen wollen. (villawiebke)

3. Meinung:

Endlich ist der große Tag gekommen: Bella wird ihren geliebten Vampir Edward Cullen heiraten. Edwards Schwester Alice organisiert die Hochzeit, Bellas Eltern sind nach anfänglicher Aufregung auch sehr begeistert, besonders Renee versteht sich sofort mit Bellas Schwiegermutter Esme.
Auf der Hochzeitsfeier taucht ein unerwarteter Gast auf: der Werwolfjunge Jacob, Bellas bester Freund und Edwards größter Feind, versuchten doch beide Bellas Liebe zu gewinnen. Trotz einiger Spannungen gelingt es ihnen, Frieden miteinander zu halten.
Bella und Edward reisen in den Flitterwochen aus Esmes Insel. Diese Insel bekam Edwards Adoptivmutter einst von Carlisle geschenkt. Die Insel ist klein und nahezu einsam; nur alle paar tage kommt ein Haushälter-Ehepaar, kümmert sich ums Aufräumen und darum, den Kühlschrank für die noch immer sterbliche Bella aufzufüllen.
Bella und Edward verleben glückliche Tage, doch plötzlich stellt Bella einige Veränderungen an sich fest und ihr kommt der Verdacht, schwanger zu sein, was sich bald bestätigt.
Sie reisen sofort zurück, denn Bellas Schwangerschaft entwickelt sich in rasendem Tempo und schwächt sie körperlich sehr stark und niemand weiß, was genau das für ein Wesen ist, das in ihr heranwächst. Doch Bella will das Kind unbedingt bekommen. Unterstützung bekommt sie in diesem Entschluss nur von Rosalie, doch respektieren die anderen ihren Wunsch.
Carlisle und seine Familie kümmern sich um sie, doch Bella wird von Tag zu Tag schwächer. Auch steht zu befürchten, dass das Kind sich seinen Weg in die Welt selbst hinausbeißen wird.
Als Bella Blut zu trinken bekommt – ein Vorschlag Jacobs – geht es ihr etwas besser.
Früher als gedacht geht die Geburt los. Da Bella sonst sterben würde, wandelt Edward sie um, nachdem das Baby aus ihrem Leib geschnitten wurde. Jacob prägt sich auf Renesmee, wie Bella ihre Tochter schon nannte, bevor sie geboren wurde.
Bella freundet sich recht schnell mit ihrem Vampirdasein an und genießt die neuen Fähigkeiten. Und auch Charlie, der inzwischen von Jacob in einige Geheimnisse eingeweiht wurde, kommt recht gut mit der veränderten Situation zurecht.
Doch bald zeigt sich, dass ihr, den Cullens und besonders der rasend schnell wachsenden und ihre Fähigkeiten entwickelnden Renesmee große Gefahr droht ...

Mir haben die drei Vorgängerbände überwiegend sehr gut gefallen, so dass ich beim großen Abschlussband eine ähnliche Lektüre erwartete. Bekommen habe ich dann ein Lesevergnügen, das nur an wenigen Stellen eines war; die meiste Zeit zieht es sich endlos langweilig dahin, auch stört, dass in einem sehr großen (fast 250 Seiten langen) Abschnitt aus Jacobs Sicht erzählt wird. In dieser Passage passiert leider kaum etwas, stattdessen wird mehrfach beschrieben, wie Jacob sich verwandelt, durch den Wald läuft und mit den anderen Werwölfen kommuniziert.
Desweiteren ist die Logik leider völlig abhanden gekommen: Dass Vampire, die drei Bände hindurch zeugungsunfähig sind, plötzlich Kinder haben können, wird damit erklärt, dass Männer ja immer zeugungsfähig sind, Frauen aber nur an manchen Tagen fruchtbar und alle Frauen eben gerade unfruchtbar waren, als sie umgewandelt wurden. Das ist mir etwas zu viel Zufall.
Dann die Geburtsszene. In welchem Jahrhundert bitte ist Carlisle denn medizinisch stecken geblieben oder warum macht er nicht einfach einen Kaiserschnitt? Von Narkose hat wohl scheinbar auch keiner der Vampire je gehört, man gibt Bella lediglich Morphium. Ihr den Bauch zuzunähen, nachdem er aufgeschnitten wurde (wobei Edward und die anderen nicht mal Handschuhe tragen) wird ganz vergessen.
Als Bella das Blut trinkt, ist sie noch ein Mensch. Dass sie das einfach so verträgt, noch dazu in diesen großen Mengen, halte ich für unmöglich.
Charlie wird damit abgespeist, dass Bella sich eine seltene Krankheit eingefangen hat und unter Quarantäne steht. Im Ansatz okay, aber was ist mit Renee, die wohl gar nicht informiert wurde? Und welche Eltern würden da nicht alles versuchen, um zu ihrer Tochter zu kommen und sei es mit Schutzanzügen?
Diese Prägung bei den Werwölfen verursacht mir ein Grausen. Das erinnert zu sehr an Kulturen, in denen Kinder schon im ganz frühen Alter einander von den Eltern versprochen wurden oder heirateten.
In der zweiten Hälfte des Buches tauchen dermaßen viele Vampire auf, dass es trotz Namenstafel hinten im Buch schnell ziemlich unübersichtlich wurde und vor allem sehr langweilig, wenn mal wieder jemand vorgestellt wurde und nichts passierte, als die gleichen Gespräche, wie schon einige Seiten zuvor.
Außerdem nervte gut die Hälfte der Figuren extrem, allen voran Bellas Wunderkind.
Wirklich sympathisch war mir hier aber Edward, weitaus sympathischer vor allem als in den Vorgängerbänden, wo ich nie so recht nachvollziehen konnte, was Bella nun eigentlich an ihm fand.
Jacob war mir dafür noch weit unsympathischer als bisher schon.
Richtig gut war Rosalie dargestellt; ihr Schmerz und ihre Sehnsucht kamen super rüber.
Carlisle gefiel mir auch, schade, dass er bei diesen ganzen Verhandlungen nicht mehr zu tun bekam als nur ab und zu einen belanglosen Satz zu sagen. Vor allem hätte ich mir bei einem starken Vampirzirkelanführer wie er es ja ist, gewünscht, dass er allein zurecht kommt und nicht Bella und Renesmee als Hilfe braucht.
Wirklich schön zu lesen waren die Szenen auf Esmes Insel und wie sich die Cullens dann um Bella kümmern. Das hatte wieder diese Wärme und den Zusammenhalt, die den Charme der ersten Bände ausmachten. (Maren)
keksigirl
 
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Registriert: Mo 13. Okt 2008, 18:49

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