Seite 1 von 1

Bakker, Gerbrand: Oben ist es still

BeitragVerfasst: Mi 6. Mai 2009, 12:38
von Doris
Mir hat besonders der unaufgeregte Stil gefallen mit dem der Autor den wortkargen und stillen Helmer beschreibt.
Helmer, der den Vater nach oben verfrachtet, das Untergeschoß renoviert und dann aus seiner Lethargie gerissen wird als der Brief von Riet eintrifft.
Riet, die seinen Bruder hätte heiraten wollen, wäre dieser nicht tödlich verunglückt. Und ausgerechnet Riet ist schuld an diesem Unfall.

Der Vater macht dem 19jährigen unmissverständlich klar, dass es mit dem "Studieren der Wörter - dort drunten in Amsterdam" vorbei ist. Und Helmer muss auf dem Hof bleiben. Und da bleibt er zwischen all den Kühen, Schafen und mittlerweile zwei Eseln.
Wie rührend die Szene "...und mich auf alle Stühle gesetzt hatte, als ob ich versuchen würde, zu viert zu sein, um nicht alleine essen zu müssen"

Im Laufe der Geschichte erfahren wir auch, warum er den Vater nach oben bringt; warum er den Arzt nicht ruft; warum er anderen gegenüber behauptet der Vater sei senil geworden. Und dieser ihm noch nicht einmal den Gefallen tut zu sterben.

Eine ganz einfach erzählte Geschichte, eine großartige Geschichte, die einmal mehr zeigt, wie schnell unsere Lebensplanung einen anderen Weg einschlagen kann und wir nicht so werden, wir wir gehofft hatten.

http://www.amazon.de/s?ie=UTF8&keywords ... bucherf-21

Herzlichst, Doris