Francis, Dick & Felix: Abgebrüht

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Francis, Dick & Felix: Abgebrüht

Beitragvon Petra » Mo 18. Mai 2009, 11:15

Francis, Dick & Felix
Abgebrüht

Bild

Genre: Krimi
Seitenzahl: 421 Seiten
Verlag: Diogenes
Preis: 21,90 €
ISBN: 9783257066906
Bewertung: ****
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Max Moreton hat sich einen Stern am Starkoch-Himmel erkocht. Sein Restaurant, das Hay Net, nahe der Pferderennbahn in Newmarket, läuft bestens. Doch Max’ Ruf ist gefährdet, als zahlreiche Gäste eines Galadinners der Pferderennbahn, das Max ausgerichtet hat, eine Lebensmittelvergiftung erleiden. Doch am nächsten Tag kommt es noch dicker. Und fortan muss Max nicht nur um seinen Ruf, sondern auch um sein Leben fürchten…

Meine Meinung:

„Abgebrüht“ erfüllt alle Kriterien eines Dick Francis-Krimis: Ein unfreiwilliger Held, der unverschuldet in Not gerät, aber unerschrocken den Fall auflöst, um seine Existenz und sein Leben zu retten. Der Bezug zum Pferdesport gehört auch in jeden Dick Francis-Krimi. Ebenso bleibt der Autor seiner Gewohnheit treu, seinem Helden einen Beruf zu geben, der interessant ist und der dem Leser im Verlauf der Handlung näher gebracht wird. Eine kleine (aber sehr schöne) Liebesgeschichte. Und eine große Portion Galgenhumor, mit dem er seinen Helden ausstattet, aus dessen Sicht (in der 1. Person) die Geschichte erzählt wird. Das ist der Stoff, aus dem ein Dick Francis-Krimi gemacht ist. So auch dieser. Und wie schon 40 Mal zuvor enttäuscht er auch bei seinem 41. Krimi (in Originalsprache gibt es einen mehr) nicht, sonder erfüllt oder übertrifft die Erwartungen seiner Anhängerschaft. Bei Dick Francis ist einfach Verlass auf spannende Unterhaltung mit Niveau und Esprit!

Sich in eine Story von Dick Francis einzulesen, fällt nicht schwer. So war ich auch hier direkt mitten drin im Geschehen. Max Moreton wuchs mir sehr schnell ans Herz, ebenso viele der sehr eigenen Menschen die seinen Weg kreuzen. Die Figurenzeichnung gelingt dem Autor stets ausgesprochen liebevoll. Seine Helden haben einen ganz natürlichen Charme. Das gepaart mit dem ihnen eigenen Galgenhumor machen sie für mich unwiderstehlich. So ist es kein Wunder, dass ich auch Max Moreton schnell erlegen war.

Immer wieder bewundere ich, welch genaues Augenmerk Dick Francis auf die Berufssparte legt, in der er die jeweilige Handlung ansiedelt. Und das auf so unterhaltsame Weise. So erfährt man hier viel über den Restaurantbetrieb und übers Kochen. Das macht die Handlung umso authentischer und interessanter. Sein Sohn Felix Francis half ihm schon oft bei Recherchen bei seinen früheren Romanen. Diesmal bestand Dick Francis erstmals darauf, ihn als Mitautor zu nennen. Recheriert man ein wenig im Internet, so erhält man die Information, dass die Krimis von Dick Francis oft mithilfe seiner Familienmitglieder zustande kamen. So war seine inzwischen verstorbene Frau oft mit am Werk. Und seit neustem wohl auch vermehrt sein Sohn Felix. Das lässt hoffen, dass Dick Francis’ Werk weitergeführt wird, wenn er selbst einmal nicht mehr schreibe kann. Man bedenke das hohe Alter des Autor – Dick Francis wurde 1920 geboren.

Felix Francis hat „Abgebrüht“ vielleicht seinen Stempel aufgedrückt. Neben den zum Glück typischen Elementen eines Dick Francis-Krimis merkt man den modernen Einschlag an, den wir wahrscheinlich Felix Francis zu verdanken haben. Handy, Internet, google – alles keine Fremdworte in diesem Krimi. Schön, dass hier ein Vater seinem Sohn in solchen Dingen vertraut und nicht auf Biegen und Brechen sein eigenes Ding durchziehen will. Eine tolle Mischung, die Vater und Sohn hier zustande bekommen haben. Und ein bisschen weniger harmlos scheinen mir hier die Schurkereien auch zu sein. Felix Francis hat vielleicht eine bösartigere Note mit in die Verbrechen gebracht, in die die Francis’schen Helden verwickelt werden. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt auf „Silks“ von Dick & Felix Francis, dessen Übersetzung der Diogenes Verlag schon in Vorbereitung hat.

Fazit: Ich habe mich sehr ungern von Max Moreton getrennt! Ich denke ein schöneres Kompliment kann man einer Romanfigur (und somit ihren Schöpfern) nicht machen. (Petra)

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Liebe Grüße,
Petra


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