Föhr, Andreas: Der Prinzessinnenmörder

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Föhr, Andreas: Der Prinzessinnenmörder

Beitragvon Petra » Mo 22. Mär 2010, 10:22

Föhr, Andreas
Der Prinzessinnenmörder

Bild

Kategorie: Gekürzte Lesung
Genre: Krimi / Thriller
SprecherInnen: Michael Schwarzmaier
Regie: /
Medium: 6 CDs
Laufzeit: ca. 443 Minuten
Verlag: Weltbild
Preis: 9,95 €
ISBN: 9783828995727
Bewertung: 6,5 Punkte
(von 10 möglichen Punkten)

Inhalt:

An einem Januarmorgen wird im zugefrorenen Spitzingsee die Leiche einer 15-Jährigen gefunden. Das Mädchen wurde erstochen und trug ein goldenes Brokatkleid. Als man im Mund des Opfers eine Plakette mit einer eingravierten Eins findet, ahnen Kommissar Wallner und sein ewig grantelnder Kollege, Polizeiobermeister Kreuthner, dass dies nur der Anfang einer grauenvollen Mordserie ist ...

Meine Meinung:

Auf Grund vieler sehr positiver Kundenrezensionen bei Amazon war ich neugierig auf das Buch geworden. Als ich sah, dass es dazu ein Hörbuch von Weltbild für 9,95 € gibt, war mir klar: Das will ich hören. Der Sprecher war mir unbekannt, doch das Risiko bin ich für das Geld gern eingegangen, denn die Stimmen zu diesem Thriller waren allzu positiv.

Der Anfang des Hörbuchs konnte mich dann jedoch nicht so recht gefangen nehmen. Das lag aber wider meiner Erwartung nicht am Sprecher (zu dem gleich noch näheres), sondern an der Handlung. Sie schien mir so austauschbar. So ohne Pfiff und Raffinesse. So gewöhnlich. Schon 1.000 Mal gelesen, mit anderen Namen und einer anderen Kulisse. Weiterhören oder abbrechen? Ich hörte weiter. Und mit dem Fortlauf der Geschichte fand ich auch mehr Geschmack daran. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich gänzlich umgestimmt wurde. Aber gut unterhalten wurde ich dann letztlich doch noch. Man darf hiervon nur nichts Außergewöhnliches erwarten. Weder von der Geschichte selbst (eine solide Krimihandlung), noch von den Charakteren (auch zu denen gleich noch mehr), bei denen man nicht weiß ob man sie überhaupt ernst nehmen soll. Aber im Fortlauf der Geschichte wuchsen sie mir doch ein bisschen ans Herz.

Der Krimi ist ja in Bayern angesiedelt. Und so ganz wurde ich den Gedanken nicht los, dass da jemand ein bisschen was vom Erfolg des Autorenduos Klüpfl und Kobr abhaben möchte. Denn ein wenig erinnern die manchmal doch etwas schrägen Typen in dem Buch an das Ensemble rund um Klufti. Aber dann auch doch wieder nicht so wirklich. Bei näherer Betrachtung haben sie doch was ganz Eigenes. Außerdem schließe ich nicht aus, dass der Eindruck verstärkt wurde durch die Interpretation von Michael Schwarzmaier. Der bayerische Dialekt kommt teils etwas dümmlich herüber. Passend, da auch der Autor mindestens einer seiner Figuren (Lutz) einen dümmlichen Anstrich verliehen hat. Aber gehört intensivierte sich dieser dümmlich gefärbte Eindruck. Eine Figurenzeichnung wie bei besagtem Lutz mag ich nicht besonders. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich jemand derart dumm äußert bei polizeilichen Mordermittlungen. Das ist mir dann zu überzeichnet, zu gewollt lustig. Aber es waren dann nur kleine Episoden, so konnte ich das verschmerzen.

Ebenfalls eine Figur, die ich nicht ganz ernst nehmen konnte, war Wallners Großvater Manfred, mit dem dieser zusammen lebt. Aber im Verlauf der Geschichte war genau er eine der Figuren, die mir doch ans Herz wuchsen. Auch wenn mir das alles ein wenig zu komödiantisch angehaucht war. Aber die Dialoge zwischen Wallern und Manfred hatten schon was. Besonders gesprochen von Michael Schwarzmaier.

Damit zum Sprecher: Ohne ihn wäre die Punktzahl deutlich kleiner ausgefallen. Denn er hat der Story Charme verliehen, den ich beim lesen selbst nicht hineingelegt hätte. Er hat beim Sprechen wohl Sympathien für die Figuren empfunden. Die hat er jedenfalls gut transportiert, so dass auch ich ihnen etwas abgewinnen konnte. Zum Schluss hin war mir nicht gleichgültig, wie es für Wallner und seinen Großvater ausgeht. Und ich könnte mir sogar vorstellen noch einen Fall von Wallner zu hören (lesen nicht!). Denn wie es privat dort weitergeht, fände ich schon ganz interessant zu wissen. Diesen beiden Männern ungleichen Alters noch mal einen Besuch abzustatten, kann ich mir vorstellen.

Und noch ein großes Kompliment an Schwarzmaier. Ob die bayerische Ermittlungstruppe, jemand aus Österreich oder Kollegen aus dem Ruhrgebiet. Er gibt jedem die passende Klangfarbe und den passenden leichten Dialekt, der die verschiedenen Regionen allein durchs hören schon verrät. Das muss man auch erst mal können. Dafür meine Bewunderung!

Somit kann ich sagen, dass ich dann doch noch sehr gern zugehört habe, auch wenn die Story sicher nichts ist, was vom Hocker reißt und die Figuren – bis auf Wallner und den Großvater – doch sehr austauschbar bleiben. Aber die Kombination Wallner mit Großvater gelesen von Michael Schwarzmaier hat dann doch was. Ein Wiederhören mit den Dreien kann ich mir durchaus vorstellen. (Petra)

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Liebe Grüße,
Petra


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