Theorin, Johan: Öland (Hörspiel)

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Theorin, Johan: Öland (Hörspiel)

Beitragvon Petra » Do 4. Nov 2010, 11:28

Theorin, Johan
Öland

Bild

Kategorie: Hörspiel
Genre: Krimi
SprecherInnen: Astrid Meyerfeldt, Traugott Buhre, Andreas Schmidt u. a.
Regie: Götz Naleppa
Medium: 1 CD
Laufzeit: ca. 67 Minuten
Verlag: Der Hörverlag
Preis: 12,95 €
ISBN: 9783867176484
Bewertung: 7 Punkte
(von 10 möglichen Punkten)

Inhalt:

An einem Spätsommertag verschwindet der kleine Jens im dichten Nebel der Insel Öland und wird nie wieder gesehen oder gefunden. Zwanzig Jahre später erhält seine Mutter Julia einen Anruf von ihrem Vater Gerlof: Es gebe ein neues Beweisstück, und er bittet sie, nach Öland zurückzukehren und die Suche wieder aufzunehmen. Auf Öland geht das Gerücht, der unheilbringende Nils Kant sei der Mörder. Dabei war dieser längst unter der Erde, als der Junge verschwand. Aber ist Kant wirklich tot? Oder geistert er womöglich noch immer über die weite Kalkebene von Öland?

Meine Meinung:

Vor kurzem las ich die Vorlage, die mir sehr gut gefallen hatte (Link zur Rezension unten). Da war ich allzu neugierig auf das Hörspiel, denn ich wollte gern diese leise, schaurige, düstere, atmosphärische Geschichte auf diesem Weg noch mal erleben.

Zunächst war ich sehr skeptisch, ob man die rd. 450 in 67 Minuten Hörspielzeit quetschen kann. Ich hatte die Befürchtung, dass die Geschichte dadurch ihr gemächliche Tempo verliert. Das ist zum Glück nicht geschehen. Auch das Hörspiel strahlt Ruhe aus. Sehr geschickt wurde ein Erzählfaden (die Geschichte um Nils Kants Vergangenheit) stark verkürzt. Das funktioniert so auch gut. Der andere Erzählfaden (die Gegenwart) ist gestrafft und dadurch leicht verändert. Aber die Straffung und Kürzung hat die Story nicht entstellt. Sie wird einfach nur etwas anders erzählt, womit ich aber gut leben kann. Denn Geschichten kann man schließlich auf die unterschiedlichsten Arten erzählen.

Dennoch erscheint „Öland“ hier natürlich wie eine relativ kleine Geschichte. Im Buch war die Geschichte komplexer angelegt. Wie komplex, eröffnete sich dem Leser erst so nach und nach. Das war ein Punkt, der mir an dem Buch sehr gut gefallen hatte. Das vermisst man im Hörspiel zwangsläufig aufgrund der Kürze natürlilch. Ansonsten ist es aber gut gemacht. Die Eckpunkte sind enthalten und ein paar Details um die Stimmung gut widerzuspiegeln ebenfalls.

Sehr zufrieden war ich mit den Sprechern. Gerlof ist sehr gut getroffen – ein alter Mann, der körperlich an seine Grenzen stößt, aber unbedingt das Verschwinden seines Enkels aufklären will. Für ihn ist Traugott Buhre wirklich die perfekte Stimme. Ebenso die durch ihren Verlust abgestumpfte Julia ist sehr gut getroffen. Auch Nils Kant in den kurzen Rückblenden – in seiner kindlich anmutenden Unbeherrschtheit. Die Geräuschkulisse ist spärlich, aber da wo sie eingesetzt wird, durchaus effektvoll.

Fazit: Das Buch war toll und hatte seine ganz eigene Atmosphäre. Zum wiedererleben ist dieses Hörspiel gut geeignet. Als Ersatz wäre es mir zu gestrafft. Die Hörspielumsetzung ist gut gelungen, da die Story verständlich herüber kommt. Aber an der Länge hätte man schon noch einiges tun sollen, damit die komplexe Story adäquat herüberkommt. Das Hörspiel kann man somit meiner Meinung nach hören, muss man aber nicht unbedingt. Solide Hörspiel-Unterhaltung, aber mit verdienten 7 von 10 Punkten. (Petra)

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Petra


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