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Schmitt, Eric-Emmanuel:Vom Sumo,der nicht dick werden konnte

BeitragVerfasst: Mo 13. Dez 2010, 09:21
von Petra
Schmitt, Eric-Emmanuel
Vom Sumo, der nicht dick werden konnte

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Kategorie: Ungekürzte Lesung
Genre: Erzählung
SprecherInnen: Matthias Ponnier
Regie: /
Medium: 2 CDs
Laufzeit: ca. 103 Minuten
Verlag: DAV – Der Audio Verlag
Preis: 16,99 €
ISBN: 9783898139458
Bewertung: 8 Punkte
(von 10 möglichen Punkten)

Inhalt:

Der fünfzehnjährige Jun lebt auf den Straßen Tokios, bis eines Tages ein Fremder den schmächtigen Jungen in die geheimnisvolle Welt des Sumo-Kampfes einführt. Doch trotz des harten Trainings bleibt seine Statur unverändert. Erst als ihn sein Meister in der Kunst des Zen Buddhismus unterweist, lernt Jun, seinen Geist und seine Kraft zu kontrollieren und merkt, dass seine wahre Bestimmung eine andere ist.

Meine Meinung:

Wie schon in einigen seiner anderen Erzählungen, erklärt Eric-Emmanuel Schmitt hier eine Religion (oder Geisteshaltung) anhand einer gleichnishaften Geschichte und erweitert somit seinen Weltreligionen-Zyklus, dessen wohl bekannteste Erzählung die um Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran ist (hier gibt es eine :arrow: Rezension).

Schmitt hat einen ganz eigenen Ton, in dem er erzählt. Immer nimmt er sich Zeit und geht mit viel Gefühl und Verständnis an seine Figuren ran, die oftmals wütend sind. Wütend über die Welt, über die Menschen, die stets Enttäuschungen bereit halten. Und immer ist es die Religion, in der Trost, Versöhnung und Erkenntnis gefunden wird. Doch jedes Mal in einer anderen. Dieses mal im Zen Buddhismus.

In dieser Erzählung hier, erlangt der haltlose Jun Größe und Kraft. Doch ist sie – wie der Hörer bald schon ahnt – anders gedacht, als Jun erst meint. Er findet sich selbst und seinen Weg.

Ich mag diese kleinen warmherzigen Erzählungen von diesem Autor. Besonders aber als Hörbuch. Ich habe bislang mit den Hörbüchern aus dieser Reihe ausschließlich sehr gute Erfahrungen gemacht. Nicht zuletzt, weil immer ein besonders passender Sprecher für Schmitts Erzählungen ausgesucht wird. Hier ist es Matthias Ponnier, der mit seiner warmen, ruhigen Stimme die Geschichte perfekt zu transportieren versteht. Nicht gefühlsduselig, aber doch sehr gefühlvoll. Eine Gradwanderung, die der Sprecher exzellent meistert. Nicht unwichtig, denn Eric-Emmanuell Schmitts Erzählungen kann man nicht absprechen, doch sehr gefühlsbeladen zu sein. Der falsche Sprecher, könnte die Betonung unschön auf diesen Aspekt legen. Ein Passender Schmitts eigentliche Absicht hervorbringen. Ponnier gelingt das ausgezeichnet, wie schon bei Monsieur Ibrahim.

Sehr erfreulich, dass Der Audio Verlag diesen Autor nicht im Stich lässt, sondern all seine Erzählungen als wundervolle Hörbücher herausbringt. Der Sammler ist auch angesprochen, da die Cover-Gestaltung eigen ist und optisch einen Zusammenhang ergibt. Sowas liebe ich! (Petra)

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