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Bayer, Thommie: Eine kurze Geschichte vom Glück

BeitragVerfasst: Mo 26. Mai 2008, 12:34
von Binchen
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Bayer, Thommie: Eine kurze Geschichte vom Glück
Kategorie: autorisierte Lesung
Genre: Unterhaltung
SprecherInnen: Mathias Herrmann
Medium: 4 Cds
Laufzeit: ca. 312 Minuten
Verlag: Steinbach sprechende Bücher
Preis: 19,99 €
ISBN: 388698608X

Bewertung:
****
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt

Ein Lottogewinn – Super – endlich keine Geldsorgen mehr. Was für ein Traum?

Glück und üble Gedanken liegen bei Robbie seit dem Tag an dem er von seinem Lottogewinn von 6,2 Mio erfährt, sehr nah beieinander.

Geld verändert den Blickwinkel – aber nicht alles im Leben ist durch Geld zu bekommen oder zu erhalten. Die schnöde Lebensweisheit erfährt Robbie am eigenen Leib, da er kurz darauf das verliert, was er am meisten im Leben liebt.

Nun gilt es Alternativen zu finden, damit das Leben lebenswert bleibt oder wird. Findet er am Ende sogar ein Stück von sich selbst? Findet er vielleicht sogar einen Weg das Glück festzuhalten?

Meine Meinung:

Der Traum vom Lottogewinn und damit verbunden der Traum vom sorgenfreien Leben – wer träumt ihn nicht, zumindest gelegentlich?

Thommie Bayer macht mit seinem Roman eindrücklich klar, wie sich die Perspektiven durch das Geld verändern. Zusammen mit dem überaus sympathischen Menschen Robert Allmann, und seine allzu menschlichen Überlegungen zum Thema erschlich mich nie das Gefühl, dass man oft so lapidar abtut:

‚Die Sorgen möchte ich haben, einfach nur 6 Millionen Euro ausgeben zu müssen.

Nein – Geldsorgen hat er nicht mehr – damit relativieren sich recht schnell die dringendsten Probleme – aber es gibt wirklich ein paar Dinge im Leben, die einem wichtig sind, die sich dadurch nicht verändern.

Eine Spezialität des Buches war an mich als von Musikrichtungen unbelecktem Wesen verschwendet, die vielen erwähnten Musikstücke und der Einsatz von Musik, die Robbie zur Untermalung seiner Stimmungen einsetzt. Musikfreunde haben sicher einen anderen Spaß an den vielen Musiktiteln, die dieses Buch durchziehen, sie statten die Geschichte mit einem zusätzlichen Soundtrack im Kopf aus, der sich mir leider nicht eröffnen konnte, weil ich in der Hinsicht völlig unbedarft bin. Trotzdem haben sie mich nicht gestört, sie sind nur aufgefallen, das Schmankerl, dass sich Herr Baier hier ausgedacht hat, ist leider an mir völlig vorbei gegangen, ich hätte mich mehr gefreut seine Buchvorlieben mit zu durchleben, die Robbie auch pflegt. Aber auch so blieb für mich genug Grund, dieses Hörbuch zu mögen.


Wie hier erzählt wird, hat mir sehr viel Freude gemacht. Der Sprecher Mathias Herrmann lässt uns einen engagierten, traurigen, lächelnden, wütenden, wechselvollen Blick in Robbies Kopf werfen. Seinen Überlegungen zu folgen war immer wieder spannend, was wird sich noch alles ändern? Was ist trotz Geld nicht wirklich anders? Was ist man bereit zu tun, was man eigentlich auch ohne soviel Geld tun könnte? Mathias Herrman versteht es dem mittelalten Robbie die richtige Stimme zu verleihe, er kann mit ihm über sich selber lachen, sich über sich selbst ärgern, so dass alles lebendig anfühlt. Eine tolle Sprecherwahl. Die Freunde von Dr. Voss werden sich freuen.

Ich habe dieses kurze (4CDs) Hörbuch sehr genossen (Binchen, Mai 2008)