Mann, Golo: 1848 - von Peka rezensiert

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Mann, Golo: 1848 - von Peka rezensiert

Beitragvon Binchen » Mo 31. Mär 2008, 18:18

Rezension von PEKA
Bild
Kategorie: Ungekürzte Lesung
Genre: Geschichte / Sachbuch
SprecherInnen: Achim Höppner und Claus Biederstaed
Regie: Günther Krusemark
Medium: 5 CDs
Laufzeit: ca. 304 Minuten
Verlag: Diogenes
Preis: 29,95 €
ISBN: 978-3-257-80051-7
Bewertung: ****
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Die ungekürzte Lesung des vierten und fünften Kapitels von Golo Manns Meisterwerk "Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts". Die Revolution von 1848 ist, so Golo Mann, "eine kummervoll, kläglich zu erzählende Geschichte", denn 1848 wurde "nicht zu Ende gedacht, nicht zu Ende getan".

Und an anderer Stelle sagt Golo Mann: "Wer sich in die Geschichte der deutschen Nation vertieft, der hat leicht den Eindruck eines unruhigen Lebens in Extremen... Einmal erreichen deutsche Gestalten die höchsten geistigen Höhen, auf denen je Menschen gelebt haben, indessen gleichzeitig trübe Mittelmäßigkeit den öffentlichen Ton beherrscht".

In den vorliegenden Kapiteln beschreibt der Autor die Irrungen und Wirrungen der 1848er Revolution, den unaufhaltsamen Aufstieg Preußens und er lässt es sich schließlich auch nicht nehmen den einen oder anderen Protagonisten der Weltgeschichte "zurechtzustutzen".

Meine Meinung:


Köstlich, grandios, nie langweilig, gestandene Sprecher! So möchte ich das gehörte zusammenfassen und habe dabei hoffentlich die wesentlichen Punkte des Hörwerkes erfasst.

"Köstlich" weil ein Karl Marx beispielsweise sinngemäß so beschrieben wird: "Da schreibt einer Texte für eine deutsche Bevölkerung die im damaligen deutschem Lande nur zu 10% vorkam - für fast 90% der Deutschen waren die Thesen von Marx uninteressant weil sie halt keine Arbeiter und Bauern im Marxschen Sinne waren".

"Köstlich" weil die österreichische Führung (genauer gesagt Kaiser Ferdinand I. und Erzherzog Johann) frech als schwachsinnig bezeichnet werden.

"Grandios und nie langweilig" weil Golo Mann es nun einmal versteht deutsche Geschichte feucht und bunt zu erzählen (will meinen das Gegenteil von trocken und eintönig). Während des Hörens entstanden im meinem Kopf viele viele Bilder von sehr sehr spannenden Geschehnissen, so sollte Geschichte immer erzählt werden.

Natürlich haben daran auch die "gestandenen Sprecher" ihren nicht unerheblichen Anteil. Zunächst der bekannte Sprecher Achim Höppner, der die bisher erschienenen Teile des Golo Mann Werkes eingelesen hatte. Achim Höppner verstarb Ende 2006 und musste in der Folge ersetzt werden. Ich meine mit Claus Biederstaedt hat der Verlag einen würdigen "Nachfolger" gefunden. Seine Stimme passt sich nahtlos an die des großen und unvergessenen Achim Höppner an und lässt auf die noch kommenden Hörwerke hoffen.

Einen klitzekleinen Fehler des Verlages möchte ich hier noch erwähnen, zeigt es doch unter welchem Druck dort gearbeitet wird und das Hörbuchmacher auch nur Menschen sind. Auf der Rückseite des Hörbuches wird fälschlicherweise der Titel des Vorgängerhörwerkes "Stürmischer Beginn" angegeben, welches zeitgleich mit Achtzehnhundertachtundvierzig erschienen ist. "Stürmischer Beginn" wurde noch komplett von Achim Höppner eingelesen und ich denke auch das Produktionsteam wurde vom Tode des Sprechers überrascht so dass sich dieser Fehler einschlich. Für mich irgendwie ein sympathischer Fehler in unserer so schnelllebigen Zeit. (Peka, September 2007)
Winke Binchen
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Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
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