Hornby, Nick: A long way down

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Hornby, Nick: A long way down

Beitragvon Petra » Di 19. Aug 2008, 10:05

Hornby, Nick
A long way down

Bild

Kategorie: Gekürzte Lesung mit verteilten Rollen
Genre: Erzählung / Unterhaltung
SprecherInnen: Julia Hummer, Hille Darjes, Andreas Petri, Stefan Kaminski
Regie: Serotonin
Medium: 4 CDs
Laufzeit: ca. 300 Minuten
Verlag: Der Hörverlag
Preis: 14,99
ISBN: 978-3867172301
Bewertung: ***
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Der Jahresausklang – Zeit der Bilanzen. Auch Lebensbilanzen. Vier völlig verschiedene Menschen, die einander nicht kennen, blicken in der Silvesternacht auf ihr trostloses Saldo. Und diese vier – Martin, Maureen, Jess und JJ – beschließen in dieser Nacht ihrem kümmerlichen Dasein ein Ende zu bereiten. Auf dem Dach eines Hochhauses, während alle anderen Menschen ausgelassen den Jahresübergang feiern.

Jedoch niemand der vier Unglücklichen hat damit gerechnet, auf dem Dach auf weitere Selbstmordkandidaten zu stoßen. So erzählen sie einander ihre Geschichte und ihre Beweggründe, warum sie ihrem Leben ein Ende setzen wollen. Das Problem der jüngsten, Jess, meinen die drei anderen schnell lösen zu können. Und so steigen sie erst mal vom Dach, um Jess zu helfen.

Werden diese vier Menschen abermals aufs Dach steigen um sich das Leben zu nehmen? Oder kann tatsächlich jeder dem anderen irgendwie eine Hilfestellung bieten?

Meine Meinung:

Eine interessante Idee, die Nick Hornby hier entfaltet hat! Und wer Nick Hornby aus seinen anderen Büchern kennt, der weiß auch ohne die Inhaltsangabe schon, dass seine Figuren immer ein wenig unglücklich sind. Und oft nicht ohne ein gewisses eigenes Verschulden. Denn oft ist es der eigene Umgang mit der zur Verfügung stehenden Lebenszeit, der einen in die Irre laufen lässt. Oder die Sicht auf die Dinge ist verdreht. Man sieht schwarz, ohne das lichte, helle daran zu erkennen. So auch unsere vier Selbstmörder hier. Dass sie nicht gerade Frohnaturen sind, lässt das Thema schon durchblicken. Dass es jedoch nicht zu schwerfällig und melancholisch wird, dafür sorgt Nick Hornby. Keineswegs veralbert er den Ernst der Lage. Aber er lässt nicht nur die einzelnen Figuren über ihre Probleme reden oder jammern. Sondern er erlaubt auch den jeweils drei Zuhörern, also den anderen Selbstmordkandidaten, ein Urteil. Und das fällt nicht immer sehr mitleidig aus.

So wird jedem auch ein wenig der Kopf gerade gerückt. Nick Hornby erspart uns zwar ein Ende, in dem auf einmal sein Personal vor Freude strotzt, aber er gibt jedem ein Stückchen Hoffnung mit auf den Weg.

Die Hörbuch-Umsetzung hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die Geschichte mit verteilten Rollen lesen zu lassen, passt hier ausgezeichnet. Je nachdem, aus welcher Perspektive der Fortgang der Geschichte gerade wiedergespiegelt wird, wird die entsprechende Passage von der Stimme der jeweiligen Figur vorgetragen. Und die Stimmen sind allesamt gut und typgerecht gewählt. Martin und JJ haben eine Stimme, die zu Männern ihres mittleren Alters passt. Jess hört man an, dass sie noch ein Teenager ist und auch ihre rotzige Art kommt sehr gekonnt rüber. Und Maureen erhält eine leise, vorsichtige Stimme, etwas schwerfällig und traurig. Das passt ganz genau! Und die Leistung der vier Sprecher ist auch sehr gut! Sie lesen nicht, sondern sie erzählen und agieren.

Wen also die Geschichte um die vier Selbstmörder reizt, der ist mit dieser Hörbuch-Umsetzung bestens bedient!

Kleine Anmerkung: Die Aufnahme ist ein wenig leise. Das hat ganz leicht gestört, da ich immer unterwegs höre. Aber es hat das Hörvergnügen nur ganz minimal beeinträchtigt. Dafür war die Einteilung in meist kurze Tracks sehr angenehm. (Petra)

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Liebe Grüße,
Petra


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