Macdonald, Ross: Der Mörder im Spiegel

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Macdonald, Ross: Der Mörder im Spiegel

Beitragvon Petra » So 29. Jan 2012, 17:10

Macdonald, Ross
Der Mörder im Spiegel

Bild

Kategorie: Ungekürzte Lesung
Genre: Krimi-Klassiker
SprecherInnen: Christoph Lindert
Regie: Hans Eckardt
Medium: 6 CDs
Laufzeit: ca. 437 Minuten
Verlag: Verlag und Studio für Hörbuchproduktionen
Preis: vergriffen (z. B. bei Amazon Marketplace antiquarisch erhältlich)
ISBN: 9783896142351
Bewertung: 9,5 Punkte
(von 10 möglichen Punkten)

Inhalt:

Bret Taylor ist aus der Marine mit einem Schock nach Hause gekommen und erlebt dort einen weiteren, als er bei seiner Rückkehr seine überstürzt geheiratete Frau Lorraine tot vorfindet. Erinnerungslücken plagen ihn, so dass er sich in einer psychiatrischen Klinik befindet, um sich von seinen schweren Traumata zu erholen. Dort wird er regelmäßig von seiner Ex-Verlobten, Paula, besucht. Sie hat stets zu ihm gehalten, und will ihm helfen. Als Bret die Klinik verlässt, will er den Mörder finden. Die Spur führt zum zwielichtigen Miles, der auf irgendeine Weise mit seiner toten Frau in Verbindung zu stehen scheint. Doch nicht nur mit ihr, sondern auch Paulas Spur kreuzt sich mit der von Miles…

Meine Meinung:

Als ich mich vor einigen Wochen begann für dieses Hörbuch zu interessieren, recherchierte ich ein wenig über den Autor, und fand heraus, dass er mit Margaret Millar verheiratet war, von der ich ein paar Krimis kenne. In ihren Krimis spielt die Psyche des Menschen eine große Rolle. Das Grauen entsteht in ihren Romanen aus dem Alltäglichen heraus, ähnlich wie bei Patricia Highsmith. Die Krimis ihres Mannes Ross Macdonald (eigentlich Kenneth Millar, Ross Macdonald ist ein Pseudonym) könnte man hingegen in gewisser Hinsicht mit denen von Raymond Chandler oder Dashiell Hammett (so steht es auch bei Wikipedia) vergleichen. Er schrieb eine Krimireihe um den Privatdetektiv Lew Archer. Eine Besonderheit zeichneten seine Krimis jedoch aus: Er brachte viele psychologische Aspekte mit hinein, und gilt als einer der ersten Krimiautoren, die psychoanalytische Elemente in ihren Krimis verarbeiten. So auch im 1948 erstmalig erschienenen Krimi „Der Mörder im Spiegel“, welcher aber nicht zur Lew Archer-Reihe gehört. Für mich war das ein zusätzlicher Reiz.

Tatsächlich geht er die Geschichte von der rein psychologischen Seite her an. Durch Gespräche (u. a. mit einem Psychologen) findet die Hauptfigur (Bret Taylor) langsam zu verdrängten Erinnerungen zurück, die in Zusammenhang mit seinem Leben und der Ermordung seiner Ehefrau stehen. Ross Macdonald entblättert seine Figuren, bis auf die Grundmauern ihrer Psyche und ihrer Kindheitserlebnisse, die sie zu den Menschen haben werden lassen, die sie sind, und in denen die Gründe für ihre Verhaltensweisen liegen, und die ihre Handlungen und ihr Wesen nachvollziehbar machen.

Auch der Schlüssel zur Aufklärung des Falls hat Ross Macdonald in den Tiefen von Bret Taylors Psyche versteckt. Auf spannende Art und Weise kommen Bret und der Leser/Hörer langsam dem Mörder auf die Schliche.

Der Sprecher Christoph Lindert ist die perfekte Wahl für diesen Krimi, dem er die passende klassische Note verleiht. In den Dialogen lebt er auf, und gibt der Geschichte damit die angemessene Dosis Lebendigkeit. Eine tolle Produktion, der man gerne lauscht. (Petra)

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Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Rónán Hession - Leonhard und Paul (HC)
Benjamin Stevenson - Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (ebook)

Ich höre gerade: :kopfhoerer:
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