McCourt, Frank: Die Asche meiner Mutter (Hörspiel)

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McCourt, Frank: Die Asche meiner Mutter (Hörspiel)

Beitragvon Binchen » Mo 22. Sep 2008, 17:08

Bild
Genre:Biografie
Hörspiel
Regie: Axel Pleuser
Sprecher: Harry Rowohlt, Jele Brückner, Hanns Jörg Krumpholz, E. A. Schepmann,
2 CDs
ca. 130 Minuten
Verlag : DerHörverlag
ISBN: 3867172404
Preis: 19,95 Euro
Bewertung: *** von ****

Inhalt:
Eine unglückliche irische Kindheit, geschildert vom Autor, der nicht in Selbstmitleid versinkt, so könnte man die Geschichte kurz zusammenfassen. Etwas ausführlicher:

Frank zieht, nachdem sein Schwesterchen gestorben ist, mit den Brüdern und den Eltern zurück von Amerika nach Irland. Dort wird es ihnen besser gehen, verspricht der Vater. Doch so richtig willkommen ist man auch in Irland nicht.
Die Familie ist und bleibt arm und mit Unterstützung ist weder von der restlichen Famile, egal ob väterlicher oder mütterlicherseits – nicht ohne Kampf zu rechnen.
Der Vater hat es nicht nötig Betteln zu gehen, jedoch kann er auch keine ordentliche Arbeit behalten, weil er sobald er Geld hat, mit dem Trinken beginnt. Die Mutter nimmt Geld und Spenden, woher es geht und ist auch bereit Kohle aufzusammeln, wo sie sich bietet, damit die kranken Kinder heißen Tee bekommen, oder eine warme Mahlzeit möglich wird.
So lernt Frank schnell kennen, was es heißt arm zu sein. Geschwister sterben an Unterernährung, seine Krankheit wird als Segen von ihm empfunden, weil er endlich ein Bett für sich hat – und sein Kampf um ein Reiseticket nach Amerika beginnt, sobald er arbeiten kann. Denn eines ist sicher – in Amerika wäre alles besser.

Meine Meinung:
Buch, Film, Lesung – und nun das Hörspiel. Ist das nur noch das Reiten auf einer Welle, die funktioniert? Nein, finde ich, das Hörspiel ist gelungen, weil es die Stimmung des Romans transportiert.
Franks gar nicht mitleidige Einstellung zum Leben, sein Humor, den er behält, die Trunksucht des Vaters, die Armut und die ewig aufopfernde Haltung der Mutter kommen hier ans Tageslicht.

Beeindruckt hat mich Franks Tapferkeit und die Darstellung des ewig trunkenen Vaters. Wie Frank dabei die Freude am Leben behalten konnte, ist schon schwer nachvollziebar und gerade deshalb bewundernswert.

Der geniale Harry Rowohlt, auch Übersetzer des Buches und der Experte, wenn es um irische Literatur geht, glänzt zudem auch noch als Sprecher. Seine Betonungen sitzen, seine Umsetzung der Stimmungen sitzt perfekt. Geräuschkulisse, Musik und Sprecher sind gut bis sehr gut gewählt, neben Herrn Rowohlt glänzt auch Jele Brückner als Mutter Angela.

Wie in fast jedem Hörspiel fehlen natürlich auch hier liebenswerte Einzelheiten, die man aus dem Buch kennt, doch um Inhalt und Stimmung des Romans zu vermitteln, ist das Hörspiel sehr gut geeignet. (Binchen, August 2008)
Winke Binchen
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Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
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