Suzanne Arruda: Stalking Ivory

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Suzanne Arruda: Stalking Ivory

Beitragvon Trixie » So 27. Sep 2009, 20:00

Hallo Maria (und wer sich evtl. noch anschließt oder nur so mitliest),

dann eröffne ich mal die Leserunde!

Gelesen habe ich also Kapitel 1, das -wie du schon schriebst, Maria, nicht so viele Seiten hat, aber wo sich schon Jades neuester Fall abzeichnet: Wilderer, die auch vor Mord nicht zurückschrecken.

Und doch hat Arruda auf den wenigen Seiten schon viel Info untergebracht: Daß Jade sich in der Gemeinde der kenianischen Kolonisten schon recht gut eingefügt und von ihrem Verleger einen neuen Auftrag für Reportagen und Bilder erhalten hat - sie hat ihre Sache in "Mark of the Lion" also in jeder Hinsicht gut gemacht ;) .

Außerdem haben Beverly und ihr Angetrauter es sich als neue Siedler in Kenia ebenfalls schon recht heimisch gemacht, mit ihrem Haus, das Beverly durch ihre Rosen sehr englisch hergerichtet hat und Gatte Avery, der mit gemischtem Erfolg versucht, sich mit den 1920 sehr aktuellen Tarzan-Büchern das rechte Gefühl für Afrika zu schaffen.
Witzig ist Jades Wortspiel auf Averys Bemerkung, Tarzan würde sich mittels Lianen flott vorwärts bewegen: "He must be hanging around in another part of Africa".

Dennoch scheut sich Arruda nicht, gleich im ersten Kapitel die Grausigkeiten der Wilderer an den gutmütigen Dickhäutern zu zeigen - und das erste ihrer menschlichen Opfer.

Damit ist die Stimmung des Buches irgendwie schon gesetzt: Einerseits ernst und die Gefahr aufzeigend, andererseits können wir uns bestimmt wieder auf viele Erlebnisse, Ereignisse und Reisebeobachtungen von Jade und ihren Freunden freuen, die im Laufe des Romans Anekdotencharakter bekommen könnten.

So, das sind meine ersten Eindrücke, die mich schon neugierig auf die Fortsetzung der Geschichte gemacht haben. Ich glaube, es wird mir absolut nicht schwerfallen, am Buch dranzubleiben...

Gruß,
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Re: Suzanne Arruda: Stalking Ivory

Beitragvon JMaria » So 27. Sep 2009, 22:29

Hallo Trixie,

danke fürs Eröffnen unseres Gemeinsamen Lesens. :)

diesmal ist Jade etwas nördlicher von Tsavo, Britisch Ostafrika, unterwegs; am Mt. Marsabit.

Du hast bereits sehr schön deine Eindrücke zum 1. Kapitel geschildert und um was es diesmal geht, nämlich um Wilderer, die es auf das Elfenbein abgesehen haben. Die Autorin wirft den Leser schnell ins Geschehen. Zuerst sehr humorvoll, z.B. dass Madeline ein Buch über Jade geschrieben hat ;-) ...

und dann die toten Elefanten und der ermorderte Askari. Grausam!
Jade nimmt nicht nur ihren Auftrag für den Traveler ernst, sondern fühlt sich auch persönlich betroffen und wird die Sache nicht ruhen lassen, bis sie eine Spur findet.


Trixie hat geschrieben:Gatte Avery, der mit gemischtem Erfolg versucht, sich mit den 1920 sehr aktuellen Tarzan-Büchern das rechte Gefühl für Afrika zu schaffen.
Witzig ist Jades Wortspiel auf Averys Bemerkung, Tarzan würde sich mittels Lianen flott vorwärts bewegen: "He must be hanging around in another part of Africa".


oder das Wortspiel, dass er Amerikaner sei, ... nicht Tarzan ... , der Autor ;)

Hier kann man sich übrigens die Geschichte herunterladen, auch in Mobipocket Format:

Tarzan and the Jewels of Opar by Edgar Rice Burroughs und erschien 1915, es war der 5. Band in der Serie.

ich habe allerdings noch nie eine Tarzan Geschichte gelesen. Als Kind sah ich ein paar Tarzan Filme, natürlich auch mit dem legendären Johnny Weissmüller.

zurück zu "Stalking Ivory":
wie bereits im 1. Band "Mark of the Lion" mußte ich öfters nachschlagen, wenn eine Tierart genannt wurde; z.B. Bustard. Also ich wußte nicht, dass das eine Trappe ist.

Liebe Grüße
Maria
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Re: Suzanne Arruda: Stalking Ivory

Beitragvon Trixie » Di 29. Sep 2009, 12:10

Hallo Maria,

JMaria hat geschrieben:
...Zuerst sehr humorvoll, z.B. dass Madeline ein Buch über Jade geschrieben hat ;-) ...


Oja, und nach den Bemerkungen von Jade zu urteilen, hat Madeline einen peinlich pathetischen Stil *g*.

JMaria hat geschrieben:und dann die toten Elefanten und der ermorderte Askari. Grausam!
Jade nimmt nicht nur ihren Auftrag für den Traveler ernst, sondern fühlt sich auch persönlich betroffen und wird die Sache nicht ruhen lassen, bis sie eine Spur findet.


Und nicht nur darin nimmt sich Jade persönlich in die Verantwortung, denn wie sich in Kapitel 2 zeigt, kümmert sie sich konsequent um Jelanis Bildung. Der sehr ungezwungene Umgang, den nicht nur Jade, sondern auch Beverly und Avery mit ihm haben -wenn er mit dem Jungen auf dem Boden rumtollt, z.B.- ist sicher nicht der übliche, den man zu jener Zeit von den Kolonisten mit der afrikanischen Bevölkerung erwarten konnte. Ich denke, bei aller Liebe zum Land und seinen Bewohnern war doch eine bestimmte Distanz immer da. Vermutlich will Arruda damit zeigen, daß die Danburys ebenso wie Jade ihrer Zeit voraus sind bzw. weniger auf gesellschaftliche Konventionen geben - sie sind ja auch noch die jüngere Generation, und zudem verändern mit Bestimmtheit Erlebnisse wie ihre, die alle drei im Weltkrieg gemacht haben, das Weltbild, die Wertvorstellungen und die Ethik eines Menschen.


JMaria hat geschrieben:Hier kann man sich übrigens die Geschichte herunterladen, auch in Mobipocket Format:

Tarzan and the Jewels of Opar by Edgar Rice Burroughs und erschien 1915, es war der 5. Band in der Serie.

ich habe allerdings noch nie eine Tarzan Geschichte gelesen. Als Kind sah ich ein paar Tarzan Filme, natürlich auch mit dem legendären Johnny Weissmüller.


Geht mir genauso.


JMaria hat geschrieben:zurück zu "Stalking Ivory":
wie bereits im 1. Band "Mark of the Lion" mußte ich öfters nachschlagen, wenn eine Tierart genannt wurde; z.B. Bustard. Also ich wußte nicht, dass das eine Trappe ist.


Da kenne ich mich auch nicht aus, sobald es an eine unbekanntere Tierart geht :oops: . Ich sollte vielleicht mehr von diesen Zoogeschichten im Fernsehen schauen, die zeigen ja oft Tiere, von denen ich noch nie etwas gehört habe...

Wie gesagt, ich habe gestern Kapitel zwei gelesen. Auch dieses war wieder schön vollgepackt: Neben der Geschichte mit Jelani beschäftigte mich vor allem das Verhalten von Captain Smythe. Wie soll ich das auffassen? Ist es britische Arroganz, wenn er Jade manchmal zu ignorieren scheint? Männlicher Chauvinismus, da er sich in der Regel nur an Avery richtet? Oder kann er sich gar nicht anders verhalten? Immerhin haben seine Warnungen ja Hand und Fuß, und die Frauen, die er üblicherweise getroffen haben wird, dürften wohl kaum das Kaliber von Beverly und ganz besonders von Jade gehabt haben, was Smythes Haltung sicher irgendwie rechtfertigt...

Smythe liefert dem Leser auch Info zur damaligen politischen Lage, denn Jade und ihre Safari-Gesellschaft befinden sich nicht weit (genug, laut Smythe) des Grenzlandes zu Abessinien, woher die Wilderer nach Meinung des Ofiiziers kommen. Und noch ein Aspekt wird angesprochen: der aktive Sklavenhandel. Es scheint, dieses Geschäft blühte zu allen Zeiten, in abgewandelter Form, denke ich, ist es immer noch zu finden - und nicht nur in Dritte-Welt-Ländern oder der arabischen Welt...

Und zum Schluß tritt auch noch Harry Hascombe auf! Ich habe mich schon gefragt, ob und wann er in diesem Abenteuer erscheinen wird. Bereits in "Mark of the Lion" habe ich ihn -trotz oder gerade wegen seiner nicht ganz astreinen Art- gemocht. Obwohl Jade ihn nach ihren Erlebnissen in dem ersten Roman nicht sonderlich mögen kann, scheint er mir doch als der einzig passende Typ Mann - für einen Charakter wie Jade muß es jemand mit Ecken und Kanten sein, um von Jade akzeptiert werden zu können und für den Leser glaubwürdig zu sein. Mal sehen, was in dieser Hinsicht sich in "Stalking Ivory" entwickelt. Denn meiner Meinung nach hat Arruda ihn als Jades Partner konzipiert, aber ich denke, daß diese beiden sich erst über längerer Zeit zusammenraufen werden...

Gruß,
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Re: Suzanne Arruda: Stalking Ivory

Beitragvon JMaria » Di 29. Sep 2009, 15:02

Hallo Trixie,

Trixie hat geschrieben:
Vermutlich will Arruda damit zeigen, daß die Danburys ebenso wie Jade ihrer Zeit voraus sind bzw. weniger auf gesellschaftliche Konventionen geben - sie sind ja auch noch die jüngere Generation, und zudem verändern mit Bestimmtheit Erlebnisse wie ihre, die alle drei im Weltkrieg gemacht haben, das Weltbild, die Wertvorstellungen und die Ethik eines Menschen.



Eine Amerikanierin, ein Lord und seine Frau, Jelani ...
eine geeignete Mischung um ein verändertes Leben zu zeichnen.

Dieser Teil Afrikas wird zum Mittelpunkt der Suche nach einem neuen und anderen Leben. Man merkt es Jade doch sehr an, dass sie haltlos ist, eine verlorene Seele, eine Suchende. Statt der Gewalt zu entfliehen, konfrontiert sie sich damit und das finde ich schon etwas verwunderlich. Hat sie nicht genug Gewalt und Grausamkeiten im Krieg erlebt, das für ein ganzes Leben reicht? Statt zurück zu ihrer Familie nach New Mexico zu gehen, sucht sie regelrecht die Gefahr ! Sie reagiert auch schnell agressiv und ballt ihre Hände zu Fäusten.

Was ich jedoch absolut glaubhaft in ihrer Situation finde. Deswegen bin ich auch auf ihre Entwicklung weiterhin gespannt.


Wie gesagt, ich habe gestern Kapitel zwei gelesen. Auch dieses war wieder schön vollgepackt: Neben der Geschichte mit Jelani beschäftigte mich vor allem das Verhalten von Captain Smythe. Wie soll ich das auffassen? Ist es britische Arroganz, wenn er Jade manchmal zu ignorieren scheint? Männlicher Chauvinismus, da er sich in der Regel nur an Avery richtet? Oder kann er sich gar nicht anders verhalten? Immerhin haben seine Warnungen ja Hand und Fuß, und die Frauen, die er üblicherweise getroffen haben wird, dürften wohl kaum das Kaliber von Beverly und ganz besonders von Jade gehabt haben, was Smythes Haltung sicher irgendwie rechtfertigt...



vielleicht ist Smythe noch ein Relikt aus dem viktorianischen Zeitalter. Ich schätze mit männlichem Chauvinismus liegst du ganz richtig. Ich denke auch, dass wir uns Jade im Tonfall auch sehr resolut und vielleicht oft auch etwas zu hefitg vorstellen müssen.

Man sieht das auch daran, wie sie auf Hascombe reagiert und ihn sofort anklagt, einer aus seiner Gruppe hätte auf sie geschossen (Kapitel 3). Obwohl sie es im Grunde garnicht glaubt. Reiner Selbstschutz und Unsicherheit.


Und noch ein Aspekt wird angesprochen: der aktive Sklavenhandel. Es scheint, dieses Geschäft blühte zu allen Zeiten, in abgewandelter Form, denke ich, ist es immer noch zu finden - und nicht nur in Dritte-Welt-Ländern oder der arabischen Welt...



dieser Aspekt habe ich noch nicht so wahr genommen: es werden Sklaven in den Norden Afrikas verkauft. Sehr interessante Infos werden dem Leser geliefert.


Und zum Schluß tritt auch noch Harry Hascombe auf! Ich habe mich schon gefragt, ob und wann er in diesem Abenteuer erscheinen wird.



"There's my bright beauty" :mrgreen:


zwischen den Beiden wird es noch zu einem Feuerwerk kommen *g*
(hoffe ich jedenfalls)

Im 3. Kapitel erfährt der Leser was aus Pili geworden ist. Er geht in Schottland zur Schule und ist zumindest nun vor Mrs. Worthy sicher.

Edit:
Das 3. Kapitel endet mit einem Pfeil ! Sehr spannend. Also muß doch jemand wissen, dass Jade dort unterwegs ist und der Schuß war, wie bereits vermutet, auch nicht eine verirrte Kugel bei einem Jagdausflug. Ich frage mich, wie Jade bereits vor dem Fund der Kadaver den Wilderer in die Quere kommen konnte. :?:



Ich komme zum 4. Kapitel.

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Re: Suzanne Arruda: Stalking Ivory

Beitragvon JMaria » So 4. Okt 2009, 10:09

Hallo Trixie,

so, ich bin nun etwas weiter gekommen, bis einschließlich Kapitel 6.
Es war zu erwarten, dass Jade irgendwann auf Deutsche trifft. Durch den Krieg haben die Deutschen ihre afrikanischen Kolonien verloren; jetzt nur 1 1/5 Jahre nach Kriegsende sieht sich Jade also mit Deutsche konfrontiert. Stell ich mir schwierig vor.

Ich bin gespannt, wie die Autorin dies weiterführt; ob der Bösewicht wie in den James Bond Filmen, der ewige Deutsche sein wird? ;)

Seltsam wie die Autorin den Namen Kretzschmer verenglischt(?) hat: Gretchmar .

und natürlich führt Harry die Safari. ;-) ( Wake me when that horse's backside gets here." ) hihi.

unbekannt ist mir der Ausruf Jades als sie die Deutschen sah:
"Sweet Millard Fillmore on a bicycle"..

Millard Fillmore war der 13. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika von 10. Juli 1850 bis 4. März 1853. Soviel konnte ich herausfinden.

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Re: Suzanne Arruda: Stalking Ivory

Beitragvon Trixie » Mo 5. Okt 2009, 15:06

Hallo Maria,

JMaria hat geschrieben:Hallo Trixie,

so, ich bin nun etwas weiter gekommen, bis einschließlich Kapitel 6.
Es war zu erwarten, dass Jade irgendwann auf Deutsche trifft. Durch den Krieg haben die Deutschen ihre afrikanischen Kolonien verloren; jetzt nur 1 1/5 Jahre nach Kriegsende sieht sich Jade also mit Deutsche konfrontiert. Stell ich mir schwierig vor.

Ich bin gespannt, wie die Autorin dies weiterführt; ob der Bösewicht wie in den James Bond Filmen, der ewige Deutsche sein wird? ;)

Seltsam wie die Autorin den Namen Kretzschmer verenglischt(?) hat: Gretchmar .

und natürlich führt Harry die Safari. ;-) ( Wake me when that horse's backside gets here." ) hihi.

unbekannt ist mir der Ausruf Jades als sie die Deutschen sah:
"Sweet Millard Fillmore on a bicycle"..

Millard Fillmore war der 13. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika von 10. Juli 1850 bis 4. März 1853. Soviel konnte ich herausfinden.

Liebe Grüße
Maria


Ich habe ebenfalls weitergelesen bis einschließlich Kapitel 6. Somit hat Jade die erste Begegnung mit den Deutschen gerade hinter sich.

Stimmt, sympathisch zeichnet Arruda keinen der Deutschen bzw. für Jade, Beverly und Avery sind sie es nicht: Sie erscheinen ihnen arrogant, sagen nicht die Wahrheit, von Gretschmar ist militärisch-befehlend, die jüngeren Frauen albern, Frau von Gretschmar betrügt ihren Mann. Man kann wohl keine wesentlich bessere Meinung erwarten - es ist ja erst so kurz nach dem Krieg, und die Wunden noch sehr frisch. Wenn man bedenkt, daß seit dem Zweiten Weltkrieg mehr als 60 Jahre vergangen sind und wir von manchen Seiten immer noch die Ereignisse vorgehalten bekommen, wundert also die Reaktion der angelsächsischen Charaktere nicht. Noch dazu hat Jade ja einen persönlichen Verlust (David Worthy) durch den Krieg erlitten, und sie scheint nicht so schnell zu vergessen oder gar zu vergeben. Dennoch stößt es mir ein wenig übel auf, denn ich weiß noch nicht, wieviel von dieser doch sehr stereotypen Darstellung Jades voreingenommene Sichtweise ist und wieviel die der Autorin. Mal sehen, wie sich diese Figuren im Laufe des Romans entwickeln...Seltsam nur, daß Harry mit der Gruppe wenig Probleme zu haben scheint. Ob er einfach nur an das Geld denkt, das ihm solche Jagdpartien bringen, unabhängig von den Teilnehmern...?

Es sind auch einige andere Kleinigkeiten, die mir mal wieder in einem Buch eines Autors aus dem angelsächsischen Raum aufgefallen sind und die ich nicht ganz nachvollziehen kann:
Da ist vor allem diese Betonung oder Heraushebung, wenn mal eine deutsche Frau beschrieben wird. Offenbar darf dann das Wort "Hausfrau" nicht fehlen. Ist mir schon bei M.M. Kaye in "Die Spur führt nach Berlin" aufgefallen. Was ist daran nur so erwähnenswert, daß eine Person eine "typical German Hausfrau" ist? Zu den Zeiten, in denen diese Geschichte spielt, haben Briten und Amerikaner diese Lebensführung bei ihren Frauen doch auch gehabt, genauso wie ihren Anteil an arbeitenden Mädchen und Frauen, die es auch in Deutschland gab. Sehr seltsam, ich kann mich jedesmal darüber wundern, wenn mir sowas in einem Roman unterkommt...

Gruß,
Trixie
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Re: Suzanne Arruda: Stalking Ivory

Beitragvon JMaria » Mi 7. Okt 2009, 14:24

Hallo Trixie,

im Kapitel 7 findet Jade eine niedergemetzelte Herde von Junggesellenbullen. Mir blutet das Herz, wenn ich sowas lese. Ich bin der Geschichte des Elfenbeins ein bißchen nachgegangen und finde sehr informativ was uns das Deutsche Koloniallexikon darüber sagt:

http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankf ... =elfenbein

Zitat:
Das Hauptproduktionsgebiet des E. ist Afrika. In den Jahren 1879/83 kamen nach einer Statistik der Firma Heinr. Ad. Meyer von Westafrika durchschnittlich 284 000 kg, von Ostafrika. 564 000 kg, zusammen 848 000 kg, dagegen von Vorderindien 11 000 kg, von Rangun, Chittagong usw. 7000 kg und von Ceylon - Sumatra 2000 kg, alles zusammen in der angegebenen Zeit 868 000 kg im Durchschnitt jährlich.

Allein aus Ostafrika 564 000 kg Jährl. Durchschnitt! Das erschüttert einen. Und das ist der "normale" Handel gewesen ! Wieviel wurde noch dazu gewildert?

Zitat:
Auf der internationalen Jagdschutzkonferenz zu London, deren Protokoll am 9. Mai 1900 unterzeichnet, aber nicht ratifiziert ward, verpflichteten sich die Mächte, Gesetze zu erlassen, nach denen weibliche und junge Elefanten geschont und Zähne unter 5 kg Gewicht konfisziert werden sollten. Demzufolge ist nach der heute geltenden Jagdordnung für Deutsch - Ostafrika vom 5. Nov. 1908 und 30. Dez. 1911 (KolBl. vom 15. März 1912) die Jagd auf Elefanten nur Inhabern vom "großen" Jagdschein gestattet, der 450 Rup. kostet (für nicht in Deutsch-Ostafrika Ansässige 750 Rup.), und für den ersten Elefanten ist noch ein Schußgeld von 150 Rup., für den zweiten 400 Rup. zu zahlen; mehr Tiere dürfen überhaupt von einem Jagdscheininhaber nicht erlegt werden, außer mit besonderer Genehmigung des Reichskanzlers. Elefantenkälber und Weibchen, die von Jungen begleitet sind, dürfen nicht geschossen werden, und Zähne von weniger als 15 Kilo Gewicht unterliegen der Einziehung, doch können die rechtmäßigen Besitzer von untergewichtigen Zähnen sich durch Abstempelung bei den zuständigen Verwaltungsbehörden den rechtmäßigen "Besitz von Zähnen geringeren Gewichtes bescheinigen lassen


[Stalking Ivory]
Kriegt Harry Konkurrenz? Sam Featherstone ! Er macht einen lässigen Eindruck und war ein Flieger. ;-)

Edit:
die Sache mit den Sklavenfängern stimmt mich bedenklich und wenn man den Klappentext Glauben schenken kann, dann müssen wir um Jelani bangen.


Hausfrau:
daraus wurde ich auch nicht schlau, was die Autorin uns damit sagen möchte. Sind es nur Einsprengsel von deutschen Wörtern um dem Text Authenzität zu geben?



Trixie hat geschrieben:
Da ist vor allem diese Betonung oder Heraushebung, wenn mal eine deutsche Frau beschrieben wird. Offenbar darf dann das Wort "Hausfrau" nicht fehlen. Ist mir schon bei M.M. Kaye in "Die Spur führt nach Berlin" aufgefallen. Was ist daran nur so erwähnenswert, daß eine Person eine "typical German Hausfrau" ist? Zu den Zeiten, in denen diese Geschichte spielt, haben Briten und Amerikaner diese Lebensführung bei ihren Frauen doch auch gehabt, genauso wie ihren Anteil an arbeitenden Mädchen und Frauen, die es auch in Deutschland gab. Sehr seltsam, ich kann mich jedesmal darüber wundern, wenn mir sowas in einem Roman unterkommt...




seh ich auch so. Die drei K "Küche, Kirche, Kinder" war doch damals die zentrale Wertvorstellung, dort war ihr Aufgabengebiet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in Amerika oder England anders gewesen sein sollte.


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Re: Suzanne Arruda: Stalking Ivory

Beitragvon Trixie » Do 8. Okt 2009, 14:33

Hallo Maria,

JMaria hat geschrieben:Allein aus Ostafrika 564 000 kg Jährl. Durchschnitt! Das erschüttert einen. Und das ist der "normale" Handel gewesen ! Wieviel wurde noch dazu gewildert?

Zitat:
Auf der internationalen Jagdschutzkonferenz zu London, deren Protokoll am 9. Mai 1900 unterzeichnet, aber nicht ratifiziert ward, verpflichteten sich die Mächte, Gesetze zu erlassen, nach denen weibliche und junge Elefanten geschont und Zähne unter 5 kg Gewicht konfisziert werden sollten. Demzufolge ist nach der heute geltenden Jagdordnung für Deutsch - Ostafrika vom 5. Nov. 1908 und 30. Dez. 1911 (KolBl. vom 15. März 1912) die Jagd auf Elefanten nur Inhabern vom "großen" Jagdschein gestattet, der 450 Rup. kostet (für nicht in Deutsch-Ostafrika Ansässige 750 Rup.), und für den ersten Elefanten ist noch ein Schußgeld von 150 Rup., für den zweiten 400 Rup. zu zahlen; mehr Tiere dürfen überhaupt von einem Jagdscheininhaber nicht erlegt werden, außer mit besonderer Genehmigung des Reichskanzlers. Elefantenkälber und Weibchen, die von Jungen begleitet sind, dürfen nicht geschossen werden, und Zähne von weniger als 15 Kilo Gewicht unterliegen der Einziehung, doch können die rechtmäßigen Besitzer von untergewichtigen Zähnen sich durch Abstempelung bei den zuständigen Verwaltungsbehörden den rechtmäßigen "Besitz von Zähnen geringeren Gewichtes bescheinigen lassen


Ja, das erscheint völlig unglaublich, wieviele Tiere damals wohl wegen ihrer Stoßzähne erlegt wurden! Gut, daß -wenn vermutlich auch nur aus wirtschaftlichen Gründen- schon damals ein gewisses Interesse verfolgt wurde, die Arten zu erhalten und ihre Ausrottung zu verhindern.
Ich werde selbst zwar sicher kein extremer Tierschützer, dazu habe ich eine für manche sicher nüchtern erscheinende Einstellung zu Tieren, denn ich sehe sie schon stark unter ihrem Nutzen für mich: Nahrung, Kleidung, Arbeits-, Wach- oder Jagdtier. Aber andererseits würde ich Tiere auch nicht wegen eines Grundes wie "Sportvergnügen", "schmückender" Eigenschaften oder dem Beweis meiner vermeintlichen Macht über sie sinnlos töten. Das kann ich schlicht nicht nachvollziehen, und so geht auch in Arrudas Romanen der Sinn von Safaris ein wenig an mir vorbei.


JMaria hat geschrieben:[Stalking Ivory]
Kriegt Harry Konkurrenz? Sam Featherstone ! Er macht einen lässigen Eindruck und war ein Flieger. ;-)


Stimmt schon, er scheint mit Jade viel gemein zu haben: Beide waren sie im Krieg, beide wurden dort verletzt. Noch dazu ist er, wie David, ein Flieger. So erinnert er sie vermutlich auch an ihn. Aber ich weiß nicht - vielleicht ist er ihm einfach zu ähnlich... Ich sehe zwar zwischen Sam und Jade eine gewisse "Seelenverwandtschaft" anbahnen, aber im Aspekt Romantik tippe ich noch immer auf Harry.

JMaria hat geschrieben:Edit:
die Sache mit den Sklavenfängern stimmt mich bedenklich und wenn man den Klappentext Glauben schenken kann, dann müssen wir um Jelani bangen.


Ups, so genau habe ich auf den Klappentext gar nicht geachtet. Meinst du, daß für Jelani Gefahr droht? Aber stimmt schon - immerhin achtet Jade besonders auf ihn...


JMaria hat geschrieben:Hausfrau:
daraus wurde ich auch nicht schlau, was die Autorin uns damit sagen möchte. Sind es nur Einsprengsel von deutschen Wörtern um dem Text Authenzität zu geben?



JMaria hat geschrieben:seh ich auch so. Die drei K "Küche, Kirche, Kinder" war doch damals die zentrale Wertvorstellung, dort war ihr Aufgabengebiet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in Amerika oder England anders gewesen sein sollte.


Ich auch nicht, aber vielleicht überschätzt Arruda da einfach den Grad der Emanzipation in ihrer Heimat zu jener Zeit und sieht einfach die Deutschen als Musterbeispiel der in alten Traditionen verhafteten "Alten Welt"?

Gruß,
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Re: Suzanne Arruda: Stalking Ivory

Beitragvon JMaria » Fr 9. Okt 2009, 18:41

Hallo Trixie,

Trixie hat geschrieben: Das kann ich schlicht nicht nachvollziehen, und so geht auch in Arrudas Romanen der Sinn von Safaris ein wenig an mir vorbei.



da wir jetzt in einem anderen Zeitalter leben, ist uns die Jagd aus Vergnügen und aus Lust an Trophäen zu fremd. Obwohl es heute diesen "Sport" in manchen Ländern immer noch gibt. Zur Regelung der Natur finde ich es okay, nur zum Vergnügen ist für mich unverständlich.

Die Zeit die Arruda beschreibt gehört die Safari und die Jagd wohl dazu um dem ganzen noch eine Authenzität zu geben (?)
Zumindest bietet sie die Grundlage für manche Abenteuer. Ich bin jedoch froh, dass Jade mit der Kamera auf Safari geht, wenn ihr die Jagd auch nicht fremd ist.


JMaria hat geschrieben:[Stalking Ivory]
Kriegt Harry Konkurrenz? Sam Featherstone ! Er macht einen lässigen Eindruck und war ein Flieger. ;-)


Stimmt schon, er scheint mit Jade viel gemein zu haben: Beide waren sie im Krieg, beide wurden dort verletzt. Noch dazu ist er, wie David, ein Flieger. So erinnert er sie vermutlich auch an ihn. Aber ich weiß nicht - vielleicht ist er ihm einfach zu ähnlich... Ich sehe zwar zwischen Sam und Jade eine gewisse "Seelenverwandtschaft" anbahnen, aber im Aspekt Romantik tippe ich noch immer auf Harry.



im weiteren Kapitel ist ihr Sam dann doch zu ähnlich um ihn mit auf die Pirsch nach den Wilderer zu nehmen. Beverly ist (vermutlich) schwanger. Avery verständlicherweise besorgt. So geht sie allein mit Chiumbo los.

und sie erleben wirklich ein Abenteuer und sind Gefahren ausgesetzt.

Wieweit bist du?

ich komme zum 12. Kapitel und möchte jetzt nicht vorgreifen.

Falls ich dir jetzt zuweit bin, brauchst du dich nicht beeilen, denn ich bin am Wochenende viel unterwegs und werde kaum zum Lesen kommen.

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Re: Suzanne Arruda: Stalking Ivory

Beitragvon Trixie » Sa 10. Okt 2009, 09:55

Hallo Maria,

ich habe gestern abend bis in Kapitel 12 hineingelesen, also sind wir in etwa gleich weit, keine Angst ;) .

Die zwei vorausgegangenen Kapitel bestätigen meine Einschätzung dieser Reihe als mehr Abenteuerliteratur als Krimi. Ich finde, die Geschichten sind so richtig in der Tradition solcher Romane um 1900 (+/- 20 Jahre) verfaßt: Wenn Jade den Wilderern nachspürt, sich in hohlen Bäumen versteckt und ihnen aus dem Versteck die Waffen stiehlt, hat sie so richtig etwas von Karl Mays Helden - das ist im besten Sinne gemeint, denn die Abenteuer von Kara Ben Nemsi und Old Shatterhand habe ich als Teenie furchtbar gern gelesen. Nur sind Mays Protagonisten eben auch oft sowas von Über-Helden, schier unerträglich gut. Aber dadurch haben sie und Jade z.B. die Scheu vor dem unnützen Töten gemein, sei es bei Tier oder Mensch: So schießt Jade dem ihnen auf die Spur gekommenen Wilderer ja nur die Waffe aus der Hand - mit einem perfekten Schuß à la Shatterhand :mrgreen: . Und mit Chiumbo hat sie einen ähnlichen einheimischen Begleiter wie er auch Old Shatterhand oder Kara Ben Nemsi zur Seite stand...

Ich komme jetzt wirklich in die Geschichte rein, sie gewinnt an Fahrt, so daß ich das Buch kaum weglegen kann. Kein Problem, wenn es dir ähnlich geht und wir rasch vorankommen.

Gruß,
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