Charles Dickens

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Charles Dickens

Beitragvon JMaria » Mi 23. Dez 2009, 11:01

Hallo zusammen,

ich würde im neuen Jahre gerne den einen oder anderen Dickens lesen.

Ich kenne seine Weihnachtserzählungen. Oliver Twist möchte ich mir als Hörbuch vornehmen, gelesen von Hans Paetsch, den David Copperfield als Hörspiel.

Somit bräuchte ich einen Tipp fürs Lesen.

Im SUB habe ich "Martin Chuzzlewit".

Ich habe gehört, dass manche Leser seine Sentimentaliät fast schon unerträglich finden. Wie empfindet ihr das? Was könnt ihr empfehlen?

Liebe Grüße
Maria
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Re: Charles Dickens

Beitragvon YvonneS » Mi 23. Dez 2009, 12:24

Maria, war das Gedankenübertragung. :D

Ich wollte eben hier einen Dickens-Thread aufmachen, da ich diesen Autor auch im nächsten Jahr gerne weiterverfolgen will. Ich werde ihn allerdings im Original lesen, aber das ist ja letztendlich egal. Seine Bücher habe ich bis auf wenige bereits alle im SUB stehen, mal sehen, wie viele ich davon 2010 schaffen werde.

Freue mich schon auf einen regen Austausch hier.
Liebe Grüße
Yvonne



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Re: Charles Dickens

Beitragvon Petra » Mi 23. Dez 2009, 13:07

Hallo Maria,

der Thread fehlte wirklich! Und wie schön, dass Ihr (Yvonne und Du) da Gedankenübertragung hattet, da Du, liebe Yvonne, auch schon einen Thread einrichten wolltest! :-)

Ich freue mich aus zweierlei Gründen besonders über den Thread: Erstens weil ich Charles Dickens sehr gern lese! Und zweitens weil auch ich gern in 2010 wieder einen lesen würde. Bei mir steht "David Copperfield" ganz hoch im Kurs. Und am Jahresende könnte ich mir vorstellen, dass ich mir seine Weihnachtsgeschichte (Scrooge) als Hörbuch vornehme. Das ist die einzige Geschichte, die ich nicht lesen sondern nur hören möchte. Alle anderen möchte ich in möglichst vielen Versionen erleben - zuerst aber alle als Buch.

In 2009 war bei mir "Oliver Twist" dran. Erst das Buch und dann die BBC-Verfilmung. Davon möchte ich mir demnächst auch noch die Roman Polanski-Verfilmung anschauen und mal sehen, gab es davon auch ein Hörspiel? Habe ich es vielleicht sogar? "Oliver Twist" hat mir gut gefallen. Wenn ich auch sagen muss, dass ich "Große Erwartungen" noch mehr mochte.

Maria, ich kann mir auch gut vorstellen, dass das für Dich ein perfekter Einstieg wäre. Man bezeichnet ihn ja gern als sein reifestes Werk. Mir hat er sehr, sehr gut gefallen! Besser als "Oliver Twist", der aber natürlich auch sehr schön und gut war.

Als Film kenne ich noch "Nicholas Nickleby". Den fand ich große klasse! Möchte ihn aber am liebsten vergessen, damit ich irgendwann relativ unbedarft das Buch lesen kann. Der wäre vielleicht auch eine gute Alternative für Dich?

Je länger ich drüber nachdenke, umso mehr fällt mir ein: "Silvesterglocken" kenne ich auch schon von ihm. Hatte ich als ungekürzte Lesung gehört. War auch schön. Aber ich würde Dir für den Lesestart was anderes (s. o.) empfehlen.

Von Dickens habe ich den Schuber mit seinem fast kompletten Werk ("Große Erwartungen" fehlt, den hatte ich als Reclam-Ausgabe. Damit war ich auch sehr zufrieden!

Mich reizt "David Copperfield" am meisten, weil ich davon ja mal den halben BBC-Zweiteiler im TV gesehen habe. Ich hatte den aufgenommen, leider aber übersehen, dass es einen zweiten Teil gibt. So kenne ich nur die halbe Geschichte. Und die ist inzwischen in meinem Gedächtnis zum Glück auch verblasst. Denn die Geschichte möchte ich ganz und gar kennenlernen. Und anschließend dann diesen wunderschönen Film noch mal gucken. Die BBC-Verfilmung gibt es längst auf DVD und ich hatte sie mir bei Erscheinen direkt gekauft! :-)

Dickens wird oft unterstellt, dass er fast unerträglich rührselig ist. Dem kann ich nicht widersprechen. Und normaler Weise habe ich ja mit allzu rühseligen Geschichten (besonders beim lesen) große Schwierigkeiten. Mich stößt das schnell ab. Aber Vollmann schreibt in seinen wunderbaren Falschmünzern was - in meinen Augen - völlig richtiges: Niemandem würde man solch rührselige Geschichten verzeihen, wie er sie schrieb! Aber bei ihm stört das irgendwie nicht. Warum das so ist, kann ich Dir wohl ebenso wenig sagen wie Vollmann selbst. Aber auf mich trifft das zu! Aber vielleicht gehörst Du auch zu dem anderen Lager, denen das zu dick aufgetragen ist.

Ich liebe die Dicken'schen Figuren! Sie sind so schräg und so liebenswert! Sie haben so wundervolle Macken, die sie einzigartig und doch so menschlich machen. Und ich schätze an Dickens sehr seine absolut warmherzige, menschenfreundliche (!) und so intelligent humorvolle Art zu schreiben. Nein, zu ERZÄHLEN! Er ist der geborene Erzähler! Er hat eine ganz besondere Art Geschichten zu erzählen. Ich versinke sofort darin und fühle mich sofort wohl! Eine Kostprobe aus "David Copperfield" (der erste Satz):

"Ob ich schließlich der Held meines eigenen Lebens werde, oder ob jemand anders diese Stelle einnehmen wird, das sollen diese Blätter zeigen."

Übrigens: Im Projekt Gutenberg finden sich viele seiner Romane (in deutscher Sprache) in kostenloser Version. Vielleicht für viele interessant - zum runterladen oder aber zum reinlesen. "Große Erwartungen" ist leider nicht dabei.

Aber anhand der Liste dort sehe ich, dass ich noch etwas von Dickens kenne: "Londoner Skizzen" - habe ich auch mal als Hörbuch gehört. War nett. Aber auch das würde ich nur empfehlen, wenn man die Romane schon hinter sich hat. Denn die finde ich doch um einiges besser.

Ich erinnere mich auch gerade daran, dass ich von meinem Liebling - "Große Erwartungen" - noch die TV-Serie auf DVD habe. Muss ich auch unbedingt mal irgendwann gucken. Ist sicher sehr schön! :-)

Die moderne Adaption mit Ethan Hawke und Gwyneth Paltrow finde ich interessant, aber mehr auch nicht. Habe sie zwei mal gesehen. Einmal als sie damals in die Kinos kam (ohne zu wissen, dass sie auf einem Roman von Charles Dickens beruht) und einmal nachdem ich "Große Erwartungen" gelesen hatte um aus dem Aspekt noch mal zu schauen, was sie daraus gemacht haben.

Eben beim stöbern habe ich gesehen, dass es den Roman sogar auch als ungekürzte Lesung von Hans Paetsch gibt. Das ist sicher auch sehr gut und interessant! Ich habe noch ein Hörspiel von "Große Erwartungen", was ich auch kurz nach dem lesen gehört habe. Das hat mir auch gut gefallen - ersetzt das Lesen aber keinesfalls. Da würde doch zu viel von Dickens ganz besonderem Erzähl-Charme verloren gehen. Die Angst hätte ich übrigens generell, wenn ich nicht die Romane LESE oder wenigstens Lesungen höre. Denn Dickens ist so eigen, dass ich finde, dass ihm vorgenommene Veränderungen nicht so gut tun. Obwohl... ich sehe gerade: Binchen war von der Hörspiel-Umsetzung von "Oliver Twist" ganz angetan. Werde ich mir - da ich das Buch ja schon kenne - auch mal anhören. Schön!

"Martin Chuszlewit" und "Bleakhaus" würden mich aber auch noch interessieren. Bei den "Pickwickern" bin ich mir nicht so sicher ob es mein Geschmack ist. Aber auch die werde ich sicher mal versuchen! Habe von ihm (fast) alles zu Hause. :-)

Übrigens: Von Charles Dickens Weihnachtsgeschichte liebe ich die moderne Film-Adaption mit Bill Murray - "Die Geister, die ich rief"! :-) (Auch die Muppet-Variante ist echt schön! Und das Musical "Vom Geist der Weihnacht", das ich vor ein paar Jahren mal gesehen habe.)

Ich bin schon sehr gespannt darauf, mit welchen Infos und Eindrücken sich dieser Thread demnächst füllen wird! Danke für einrichten, Maria! :-)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Charles Dickens

Beitragvon Binchen » Mi 23. Dez 2009, 21:08

Danke für den tollen Thread liebe Maria.

Der wird wachsen und gedeihen wie der von JA - *strahl*

Ich bin schon gespannt, wenn hier einige auch die Versionen lesen/hören/schauen, die ich auch kenne.

Mein Mr. Scrooge ist da scheinbar schon ein gutes Beispiel. An die Muppett-Verfilmung kommt m.E. keine andere heran - und die Murray-Verfilmung mag ich leider nicht. Die ist mir zu schrill.

Die Muppett-Geschichte hat so tolle Zeichnungen - so nette Seitenhiebe und passt zu Muppett und Dickens gleichermaßen.

Die Twist-Vertonung, die Du, liebe Petra verlinkt hast, muss man im Kontext Soundtrack zum Film und Einsteigerversion betrachten. Besser als die stark gekürzten Jugendversionen finde ich sie alllemal - aber sie können natürlich nicht das Buch ersetzen.

Ich bin mal gespannt, wie sich ein Weihnachtsgeschenk hier einbetten wird. Dazu mehr nach Weihnachten.

Die großen Erwartungen von Hans Peatsch - WOW - so deutlich war mir gar nicht klar, dass es die auch gibt.

Die Pickwickier muss ich zusätzlich zu meiner gehörten Version eher nicht lesen. Diese Art Geschichte mag ich nicht sonderlich.
http://www.hoerbuecher4um.de/Rezensione ... ckwick.htm

Den Raritätenladen hätte ich gerne nochmal näher betrachtet. Das kurze Hörspiel dazu hat mir damals sehr gefallen
http://www.hoerbuecher4um.de/Rezensione ... ritaeL.htm

Ich bin mal gespannt, wie sich dieser Thread noch füllt.

Ach ja - bei den Verfilmungen der anderen Werke ist mir die von Nicholas Nickleby immer noch die liebste - trotz blondem Hauptdarsteller - vielleicht wg. Christopher Plummer.
Winke Binchen
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Re: Charles Dickens

Beitragvon YvonneS » Do 24. Dez 2009, 08:28

Binchen hat geschrieben:Ach ja - bei den Verfilmungen der anderen Werke ist mir die von Nicholas Nickleby immer noch die liebste - trotz blondem Hauptdarsteller - vielleicht wg. Christopher Plummer.

Hallo Binchen und alle anderen,

mir persönlich gefällt da die (BBC?)-Verfilmung mit Charles Dance und James D´Arcy um Längen besser. Leider gibt es sie bisher nur als englisches Original. Als Mehrteiler angelegt ist sie viel ausführlicher und wird meiner Meinung nach dem Roman besser gerecht als der Spielfilm. Lee Ingleby spielt den Smike grandios, Charles Dance gibt einen wesentlich bösartigeren Ralph Nickleby ab als Christopher Plummer und auch James D´Arcy wird der Titelrolle des Nicholas besser gerecht. Wer Minette Walters Verfilmung "Das Eishaus" kennt, dem begegnet James D´Arcy dort in der Rolle des Jonathan.

Grandiose Dickens-Verfilmungen sind in meinen Augen "Our Mutul Friend", "Bleak House" (wieder mit einem herausragenden Charles Dance als Bösewicht) und der neueste "Little Dorrit". Diese drei Romane möchte ich 2010 unbedingt lesen.

Die BBC-Verfilmung von "Große Erwartungen" steht auf meinem Wunschzettel, mal sehen, ob das Christkind mir heute Abend wohlgesonnen ist.

Der beste Mr. Scrooge ist für mich nach wie vor George C. Scott in der Verfilmung aus den 80er Jahren. Dieser Film lief vor ein paar Jahren mal im Deutschen Fernsehen, auf DVD gibt es ihn leider nur in Englisch.
Liebe Grüße
Yvonne



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Re: Charles Dickens

Beitragvon JMaria » Fr 25. Dez 2009, 20:33

Hallo zusammen,

Br2 RadioWissen bietet ein Feature über Dickens zum Download an:

"Tatsachen, nichts als Tatsachen" - Der Erzähler Charles Dickens:

http://www.br-online.de/podcast/mp3-dow ... ssen.shtml

(ein bißchen runterscrollen)

Gruß,
Maria
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Re: Charles Dickens

Beitragvon Binchen » Fr 25. Dez 2009, 22:09

Hallo YvonneS,

Du nennst Verfilmungen, auf die ich mich scheinbar noch freuen kann, denn ich kenne keine davon ...

Also warte ich mal, bis sie mir begegnen ....
Danke fürs neugierig machen
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Re: Charles Dickens

Beitragvon steffi » Mi 30. Dez 2009, 16:17

Von Dickens kenne ich Nicholas Nickelby, sowohl als Hörbuch und als Film, beides hat mir gut gefallen, dann Oliver Twist, damals meine allererste Schallplatte (muss Hans Paetsch als Sprecher gewesen sein) und ich konnte sie fast auswendig, auch den neueren Film habe ich gesehen. Natürlich kenne ich auch die Weihnachtsgeschichte A Christmas Carol und Sylvesterglocken als Hörbuch, wobei ich Sylvesterglocken jetzt nicht als typisch Dickens bezeichnen würde.

Dann haben wir ja mal Große Erwartungen gemeinsam gelesen, ein etwas erwachsenerer Dickens mit sehr viel Humor und Ironie. Für mich bisher der beste Dickens.

Seinen Stil empfinde ich eher als dramatisch, er flicht sehr viele Nebenhandlungen ein und die Personen stehen oft am Rande der Persiflage, machmal scheinen mir Fanatsy-Elemente oder Gothic-Elemente eingebaut zu sein und natürlich muss immer etwas Schreckliches passieren. Manchmal kann einem aber dieses Nie-auf-den-Punkt kommen etwas nerven. Er ist jetzt kein Autor für mich, von dem ich alles lesen wollen würde, am ehesten würde mich als Abschluss für mich noch David Copperfield interessieren.

Nachdem auf dem Weihnachtstisch meines Mannes ja Drood von Dan Simmons gelandet ist, werde ich mich sicherlich nächstes Jahr auch ein bißchen mit Dickens beschäftigen :D
Gruss von Steffi

:lesen:
Wolfgang Reinhard - Die Unterwerfung der Welt ( Langzeitprojekt)
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Re: Charles Dickens

Beitragvon Binchen » Mi 30. Dez 2009, 20:30

Liebe Steffi,

auf Deine Eindrücke zu Drood bin ich sehr gespannt. Bisher bin ich eher zwiespältig, ob ich das Buch lesen mag. Also her mit den Eindrücken, sobald sie da sind ;)
Winke Binchen
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Re: Charles Dickens

Beitragvon JMaria » Fr 5. Mär 2010, 10:54

Hallo zusammen,

da ich mit "Drood" (von Dan Simmons) angefangen habe, frage ich mich natürlich, wie gut der Autor recherchiert hat. Nach 60 Seiten habe ich mich auf die Suche nach dem Zugunglück 1865 gemacht und fand u.a. diesen Artikel:

http://www.mytimemachine.co.uk/dickens.htm

und in diesem Brief den Dickens an einem Schulfreund schrieb, beschreibt er den Vorfall und diese Dinge werden fast wortwörtlich auch in "Drood" übernommen. Dan Simmons hat zumindest hier sehr gut recherchiert. Das gibt mir als Leser ein gutes Gefühl. Natürlich erwarte ich keine Biographie, aber eine glaubhafte Einbettung des Charakters und den Lebensumständen des Protagonisten Dickens.

z.B. Dickens Interesse an Mesmerismus und seine inneren Ängste, die sich in Bildern von Kannibalismus spiegelten, bringt Dan Simmons sehr gut ins Bild und passt natürlich zu der gewünschten unheimlichen Atmosphäre, die er setzen möchte.

Nach 60 Seiten von knapp 1000 kann ich noch nichts darüber sagen, ob es ein gelungener Roman ist, doch es hat bereits Atmosphäre, Spannung und eine Glaubwürdigkeit in den Dingen, die Dickens (und auch nebenbei Wilkie Collins) betreffen. Über manche Übertreibungen mußte ich schmunzeln, aber dies tut trotzdem sein übriges dazu, dieses viktorianische London auferstehen zu lassen.

hier gehts zu einer Leserprobe zu Buecher.de

Gruß,
Maria
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