Hallo zusammen,
heute morgen bin ich fertig geworden mit
"Die Landkarte der Zeit". Und mir ist noch ganz schwindelig von den ganzen Drehungen und Wendungen, die so genial eingepasst sind. Was für ein tolles Hörbuch! Eines meiner Jahres-Highlights - soviel steht fest! Die
Rezension habe ich auch ins Netz gestellt, bevor ich meine Eindrücke nicht mehr geordnet bekomme. Hier stimmt einfach alles: Ganz toll gezauberte Atmosphäre, London um Ende des 19. Jahrhunderts. Herrschaften und einfaches Volk. Eine unmögliche Liebe wegen unterschiedlicher gesellschaftlicher Klassen. Der mordende Jack the Ripper. Und der Schriftsteller H. G. Wells. Eine ominöse Zeitreisen-Firma. Das ist das Terrain, auf dem sich der Roman bewegt. Aber das ist längst nicht alles. Hinzu kommt schelmischer Humor, geniale Einfälle und Irreführungen, die dem Hörer so oft ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert. Liebevoll, genüsslich und atmosphärisch erzählt. Dieser Punkt gilt sowohl für den Autor, als auch für den Sprecher. Ich habe mich nicht geirrt, dass Andreas Fröhlich für diesen Stoff
DER Sprecher ist. Das ist eines der Bücher, die durch den Sprecher noch gewinnen. Eine geeignetere Stimme könnte der Leser selbst kaum im Kopf klingen haben.
Zum Glück wusste ich direkt, was ich als nächstes hören möchte, denn sonst wäre es mir nach dieser komplexen und genialen Geschichte schwer gefallen, mich für etwas neues zu entscheiden. Wie sich herausstellte, war mein Vorhaben aber auch genau der richtige Griff. So befinde ich mich weiterhin in London, um ungefähr die gleich Zeit.
Arthur Conan Doyles Sherlock Holmes löst gerade den Fall
"Der blaue Karfunkel". Eine weihnachtlich angehauchte Story, denn am zweiten Weihnachtstag verliert ein Herr durch eine Schlägerei seinen Hut und seine Weihnachtsgans. Genau richtig im Moment. Denn ich wollte diese Geschichte unbedingt in der Weihnachtszeit hören. Und der Sprecher gefällt mir auch sehr. André Beyer sagte mir nichts, obwohl mir seine Stimme bekannt vorkommt. Wie auch immer: Sehr schön gelesen.
@Britti: Ja, mir war auch nach was weihnachtlichem zumute. So habe ich ja dann zu Sherlock Holmes gegriffen, mit dem Fall zur Weihnachtszeit. Ich bin sehr gespannt, welches Hörbuch es bei Dir wird!
@Binchen: "Der Weihnachtshund" habe ich auch noch vor mir. Entweder noch für dieses Jahr oder aber für nächstes. Mal schauen. Könnte für mich ja richtig sein, da es anscheinend nicht zu gefühlsduselig zugeht!
"Die Bekenntnissse des Hochstaplers Felix Krull" interessieren mich ja. Ich glaube, ich werde da irgendwann auch zum Hörbuch greifen. Denn Gert Westphal wird das ganz gewiss so brillant machen, dass man es nicht selber lesen
muss. Zwar glaube ich, dass ich nicht an dieselben Probleme mit dem Roman stoßen werde wie Du, da mich unsympathische Figuren ja nicht stören, sondern manchmal sogar eher reizen. Wobei mich der Typus Felix Krull sicher auch auf die Palme bringen wird, weil es solche Menschen ja schließlich gibt. Interessant finde ich aber besonders sein Umfeld. Wodurch die Menschen sich so manipulieren lassen. Das weckt mein Intresse. Aber mich stört, dass der Roman unvollendet geblieben ist. Wenn ich das von vornherein beim lesen weiß, dann sträubt es mich direkt schon wieder anzufangen. Per Hörbuch komme ich damit besser klar.
Auf jeden Fall hast Du für Dich die richtige Entscheidung getroffen. Man ist - auch wenn man sich manchmal so fühlt - keinem (Hör-)Buch gegenüber verpflichtet. Mit manch eines Stoff kann man einfach persönlich nichts anfangen. Und sich quälen und dafür attraktiveren Lese- oder Hör-Stoff liegen lassen, ist nicht sinnvoll.
Also, weg mit dem schlechten Gewissen - genau!